Forschungspreis für Siegener Historikerin

Die Historikerin Prof. Dr. Reinhild Kreis von der Universität Siegen ist mit dem Rita Süssmuth-Forschungspreis des Landes NRW ausgezeichnet worden.

Toller Erfolg für Prof. Dr. Reinhild Kreis vom Historischen Seminar der Universität Siegen: Sie ist in diesem Jahr Trägerin des Rita Süssmuth-Forschungspreises in der Kategorie „Forschung plus“. Das Land NRW würdigt mit der Auszeichnung exzellente Forschung mit Geschlechterbezug. Im Beisein der CDU-Politikerin und ehemaligen Bundestagspräsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth überreichte NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen den Preis jetzt in Düsseldorf. Er wird in zwei verschiedenen Kategorien vergeben: Die Kategorie „Forschung plus“ ist mit 50.000 Euro dotiert, die Kategorie „Impulse“ mit 25.000 Euro – sie geht in diesem Jahr an die Soziologin Dr. Barbara Umrath von der Technischen Hochschule Köln. Weiterlesen

Wanderausstellung „Deine Anne“ verschoben

Peer Guides sollen im März 2023 zum Einsatz kommen

Peer Guides, also Jugendliche im ungefähren Alter der Besucher, werden die Schulklassen durch die Ausstellung führen – ein Konzept, das sich andernorts bereits bewährt hat.

Die Wanderausstellung „Deine Anne – ein Mädchen schreibt Geschichte“ wird in diesem Jahr in Siegen doch nicht stattfinden. Die Ausstellung rund um das berühmte „Tagebuch der Anne Frank“ fand 2018 erstmals in den Räumen der Sparkasse Siegen statt. Im März 2022 sollte die Wanderausstellung des Anne Frank Zentrums Berlin erneut dort Halt machen.

Aufgrund der hohen Zahl von Corona-Infizierten, haben sich die Verantwortlichen des Kreises Siegen-Wittgenstein, der Stadt Siegen und der Sparkasse Siegen für eine Verschiebung um ein Jahr in den März 2023 ausgesprochen.

„Wir waren zwiegespalten: Einerseits wollten wir den Schülerinnen und Schülern wieder etwas Normalität bieten in diesen Zeiten, andererseits konnten wir uns der Verantwortung gegenüber der derzeitigen Situation insbesondere an den Schulen nicht entziehen“, teilte der Trägerkreis mit. „Das Veranstaltungskonzept lebt außerdem vom engen Austausch zwischen Peer Guide und Besuchern. Das können wir bei der gegebenen Lage nicht verantworten.“ Weiterlesen

Neustart des Internetportals LWL-„Geodatenkultur“

LWL lädt zum Stöbern im Kulturlandschafts-Informationssystem ein

 

„Geodatenkultur“: So heißt das neu gestaltete Online-Portal des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zu den Kulturlandschaften Westfalen-Lippes. Hier finden Fachleute Informationen zu historisch bedeutsamen Kulturlandschaftsbereichen mit ihren charakteristischen Merkmalen sowie zu Garten- und Parkanlagen. Doch auch interessierte Bürger:innen können durch das Internet-Portal die Landschaft vor ihrer Haustür neu entdecken. Weiterlesen

„Fakten schaffen vor der Landtagswahl“

Interview mit Dr. Silke Eilers, Geschäftsführerin des Westfälischen Heimatbundes, zum geplanten neuen Denkmalschutzgesetz NRW

 

Dr. Silke Eilers, WHB-Geschäftsführerin
Foto: privat

Das Denkmalschutzgesetz NRW soll neu gefasst werden. Die bisherigen zwei Entwürfe, welche das zuständige Ministerium vorgelegt hatte, hatten heftige Kritik nicht nur in Fachkreisen hervorgerufen. Entsprechende Stellungnahmen wurden eingereicht. Ein breit aufgestelltes Denkmalschutz-Bündnis NRW hat sich gegen das Vorhaben formiert, eine Petition gegen das neue Gesetz wurde von rund 24.000 Menschen gezeichnet. Unter den Akteuren des Bündnisses ist auch der Westfälische Heimatbund e. V. (WHB).

Mittlerweile liegt der dritte Entwurf zur Neufassung des Denkmalschutzgesetzes vor. Wieso regt sich erneuter Widerspruch beim Westfälischen Heimatbund?

Zunächst einmal erscheint das Verfahren der Gesetzeseinbringung mehr als fragwürdig. Offenkundig soll die umstrittene Novelle nun auf die Schnelle im Hauruckverfahren vor den kommenden Landtagswahlen im Mai durch die politischen Gremien gebracht werden – und das praktisch unter dem Radar der Öffentlichkeit. Das ist einem Thema von Verfassungsrang wie dem Denkmalschutz unwürdig. Weiterlesen

„Denkmalschutz würde schwächer“

Dr. Holger Mertens, Leiter der LWL-Denkmalpflege Foto: LWL/Dülberg

NRW-Bauministerin Scharrenbach hat jetzt für [diese] Woche den dritten Entwurf eines neuen Denkmalschutzgesetzes angekündigt. Was ist anders, was ist besser als vorher?

Mertens: Zusammengefasst kann man sagen, dass auch dieser dritte Versuch das eigentliche Kernproblem nicht löst, denn der Denkmalschutz würde schwächer. Wie eine Studie belegt, die das Ministerium selbst in Auftrag gegeben hatte, wird der Denkmalschutz so lange ungenügend umgesetzt, wie die Unteren Denkmalbehörden nicht mit genug qualifiziertem Personal ausgestattet werden.

Aber die Ministerin will doch, dass die Kommunen mehr Personal im Denkmalschutz beschäftigen, ansonsten sollen die Landschaftsverbände mit ihren Expert:innen als Fachämter wieder ins Spiel kommen.

Die vorgeschlagene Lösung wäre praxisfern und zeigt einmal mehr, dass die Ministerin das Hauptproblem nicht regeln will. Stattdessen will sie fachlich zweifelhaft nach Personenanzahl und Denkmälerzahl eine angemessene Ausstattung der Unteren Denkmalbehörden bewerten aber nicht verbessern, qualitative Kriterien fehlen völlig.
Andere Denkmalbehörden brauchten nach dem Vorschlag bloß eine Anhörung und Personal. Dann würde es wohl reichen, wenn diese Denkmalbehörden, überspitzt gesagt, drei ihrer Spezialisten für Baugenehmigungen zu Denkmal-Experten erklären. So eine Zweiklassen-Denkmalpflege klingt für mich schon nach Chaos. Das wäre weder verwaltungsvereinfachend noch klar.

Worum geht es nach Ihrer Einschätzung?
Ich weiß es nicht, da könnte ich auch nur spekulieren. Einige meinen, es gehe wohl um eitel Sonnenschein vor der Landtagswahl, andere halten es für Kosmetik. Worum es jedenfalls nicht zuerst zu gehen scheint: um die Denkmäler und ihren Schutz.
Quelle: LWL, Pressemitteilung v. 10.2.2022
s. zuletzt auf siwiarchiv: Petition: „Gegen das neue Denkmal-NICHT-Schutzgesetz in NRW: Damit Denkmalschutz nicht ausgehebelt wird!“

Gründung der ersten Gesamtschule in Siegen (1988) – Pro und Contra

2 Zeitzeugeninterviews auf „Unser Siegen“

Gudrun Reinhardt (CDU):

Link zum Beitrag auf „Unser Siegen“

Winfried Schwarz (SPD), damaliger Kreisdirektor des Kreises Siegen-Wittgenstein:

Link zum Beitrag auf „Unser Siegen“

Quellen und Literatur zur Errichtung der Gesamtschule in Siegen: Weiterlesen

Stellungnahme zur Diskussion um Straßenumbenennungen in Siegen

Gemeinsame Erklärung von Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Siegerland und Aktiven Museum Südwestfalen, 11. Februar 2022

„Straßennamen dienen zunächst der räumlichen Orientierung in einer Stadt. Sie prägen sich allein schon deswegen in das Bewusstsein und Alltagsleben ihrer Bewohnerinnen und Bewohner ein. Vor allem aber sind sie sichtbarer Teil einer regional geteilten Erinnerung. Als solche markieren die gerade diskutierten Fälle der Lothar-Irle-Straße und (Adolf) Stöcker-Straße eine durchaus brisante Anwesenheit der Vergangenheit in der Gegenwart.

Die aktuelle öffentliche Berichterstattung zu den ersten Überlegungen des städtischen Arbeitskreises zur Aufarbeitung der historischen Hintergründe von Straßennamen verweist darauf, dass der Umgang mit Geschichte, konkret den historischen Personen und Ereignissen im öffentlichen Raum, nicht erst seit kurzem von hohem öffentlichen Interesse ist. Die Berichterstattung und Leserbriefe machen aber vor allem deutlich, dass Geschichte bisweilen nur von einigen wenigen gemacht wird. Die so entstehenden Deutungen und Erzählungen verraten mehr über die politische Grundhaltung der gegenwärtigen Akteurinnen und Akteure als über die geschichtlichen Hintergründe. Eine solche Praxis trägt kaum zur sachlichen Klärung bei. Die Fallbeispiele Adolf Stoecker und Lothar Irle sind fraglos diskussionswürdige Ehrungen, allerdings belegen die dazu kontrovers geführten Debatten in der lokalen Presse eindrucksvoll, dass nicht nur breitere Beteiligungsmöglichkeiten, sondern vor allem eine sachliche Fundierung sowie eine gute Moderation dringend von Nöten sind. Weiterlesen

War der 8. Mai ein Tag der Befreiung?

Eine Gegenrede von Prof. Dr. Christoph Bode:
„Die Geschichtswerkstatt Siegen veröffentlicht hier einen bislang in der “Heimatzeitung” nicht abgedruckten Leserbrief, dessen Verbreitung uns aber mehr als notwendig scheint. Der Kontext geht aus der einleitenden Bemerkung hervor.
Die Siegener Zeitung veröffentlichte am 21.1.22 unter der Überschrift “Zu devot” einen höchst befremdlichen Leserbrief von Herrn Wolfgang Ruth aus Hilchenbach, in dem dieser sich dagegen verwahrt, im Zusammenhang mit dem 8. Mai 1945 von einer “Befreiung” zu sprechen, er persönlich empfinde das als Verhöhnung. ….“
Zum Weiterlesen und zur Diskussion auf der Seite der Geschichtswerkstatt wird von hier aus eingeladen.