Online: Angelika Neugebauer: Archivische Bewertung in der Praxis

Archivistik digital Band 7

Der siebte Band der digitalen Reihe widmet sich dem vielschichtigen Thema der Bewertung und Überlieferungsbildung und richtet sich besonders an Neu- und Quereinsteiger*innen im archivarischen Berufsfeld – aber auch erfahrene Archivar*innen erhalten eine äußerst lesenswerte Lektüre. Angelika Neugebauer präsentiert einen praktischen Leitfaden mit reichhaltigem Wissensschatz, den sie in mehr als 30 Jahren Berufserfahrung gewonnen hat, um die Unsicherheit bei der archivischen Bewertung zu nehmen. Weiterlesen

„Unterm Hakenkreuz“. Eine neue LWL-Filmdokumentation zeigt den Alltag in Westfalen 1933-1945 im Spiegel von Amateurfilmen

Plakat zur Filmdokumentation „Unterm Hakenkreuz“.
Foto: LWL

Unmittelbare und bewegende Einblicke in die Alltagsgeschichte der NS-Zeit in Westfalen-Lippe eröffnet eine neue Filmdokumentation, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) unter dem Titel „Unterm Hakenkreuz. Westfalen 1933-1945 im Amateurfilm“ produziert hat. Dafür haben die Mitarbeiter:innen LWL-Medienzentrum für Westfalen zwei Jahre lang intensiv in ihrem Filmarchiv recherchiert. Dabei haben sie über 200 private Filmdokumente gesichtet, die Filmamateure aus ganz Westfalen-Lippe während der NS-Zeit gedreht haben. Ab heute veröffentlicht das LWL-Medienzentrum für Westfalen die Dokumentation dann auf seinem YouTube-Kanal „Westfalen im Film“ als elfteilige Serie im Wochenrhythmus.

„Amateurfilme sind eine bislang wenig beachtete Quelle zur regionalen Geschichte des ‚Dritten Reiches‘. Sie zeigen nicht nur, wie das öffentliche Geschehen im Sinne der NS-Ideologie umgestaltet wurde, sondern auch, wie sich der Nationalsozialismus seinen Weg bis in die privaten Räume der Familie bahnte“, so Prof. Dr. Markus Köster, Historiker und Leiter des LWL-Medienzentrums für Westfalen, der die Idee für das Projekt hatte. „Zwar liefern auch Amateurfilme oft genug einen inszenierten Einblick in das Alltagsleben der Menschen. Trotzdem eröffnen sie neue Perspektiven auf bekannte Fragestellungen und zeigen zum Beispiel, wie scheinbar normal das Leben im ‚Dritten Reich‘ weiterging.“ Weiterlesen

Archivvgesetz NRW: Unerwartete Wende

Nachdem erst vor wenigen Tagen der Fahrplan für das neue Archivgesetz auf dem Westfälischen Archivtag vorgestellt worden war, kommt nun Bewegung in die langwierige Gesetzesevaluierung. Der kulturpolitische Sprecher der Grünen NRW, Frank Jablonski, und der kulturpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, haben für heute 15:00 Uh in den Düsseldorfer Landtag zu einem Mediengespräch eingeladen, auf dem sie einen deutlich zügigeren Fahrplan vorstellen wollen. Offensichtlich will man die zeitraubenden internen Abstimmungen, die ja bereits schon in den Jahren 2018 und 2019 erfolgt sind, überspringen und direkt in die parlamentarische Beratung einsteigen, so dass eine Verabschiedung des Gesetzes noch in diesem Jahr erfolgen soll.
Das Archivweblog siwiarchiv ist ebenfalls eingeladen und wird so zeitnah wie möglich berichten.

Jubiläumsmarke als Botschafterin Siegens: Offizielle Sonderbriefmarke Siegen800 vorgestellt

Goldenes Krönchen über grün eingefärbtem Kupferstich: Die Stadt Siegen hat ab sofort eine eigene Sonderbriefmarke und ist damit erstmals auf einem Postwertzeichen zu sehen. Das besondere Geschenk erhält die Stadt Siegen zu ihrem 800. Geburtstag; das Bundesfinanzministerium hat die Sonderbriefmarke im Jubiläumsjahr herausgegeben.

„Damit hat Siegen ab heute eine besondere ‚Markenbotschafterin‘, der unser Stadtbild in die Ferne trägt. Ich freue mich sehr darüber und möchte mich bei allen Akteuren bedanken, die hier an einem Strang gezogen haben“, sagte Bürgermeister Steffen Mues am 14. März 2024 bei der offiziellen Vorstellung des Sonderpostwertzeichens. Dazu begrüßte er bei einem Festakt in der Krombacher Lounge der Siegerlandhalle als Vertreter des Ministeriums Dr. Fabian Leber, seines Zeichens Sprecher des Bundesfinanzministers. Weiterlesen

Online: ARCHIV. theorie und praxis Heft 4-2023

In dieser Ausgabe ist das Schwerpunktthema „Diversität im Archiv“. Zudem wird über die Beschlüsse auf der Mitgliederversammlung des VdA 2023 in Bielefeld berichtet. Dazu kommen wie gewohnt Beiträge aus Archivtheorie und Praxis, Literaturberichte und Aktuelles aus dem Verband und seinen Gliederungen.

Online: „Listen bei politischen Wahlen. Die Darstellung von Wahlergebnissen in deutschen Zeitungen zwischen 1900 und 1950“

„Der Frage, wie Wahlergebnisse in deutschen Zeitungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts veröffentlicht wurden und wie sich diese Darstellungen bis ca. 1950 veränderten, wurde bisher keine Aufmerksamkeit geschenkt. Um einen ersten Eindruck zu erhalten, wurden verschiedene Zeitungsarchive genutzt, um systematisch in regionalen Tageszeitungen zu untersuchen, auf welche Weise und nach welchen Kriterien die Ergebnisse politischer Wahlen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Dabei wurden Zeitungen aus verschiedenen Teilen Deutschlands im Hinblick auf die veröffentlichten Listen, Tabellen, Texte und grafischen Darstellungen untersucht. Es konnte ermittelt werden, dass eine hierarchische Auflistung nach den gewonnenen Stimmen, so wie sie heute meist üblich ist, erst nach Ende des 2. Weltkriegs mehrheitlich zu sehen ist. Vorher wurden die Listen durch andere Kriterien organisiert, beispielsweise durch die Anordnung der Parteien auf den Stimmzetteln.“

Link zum OPUS Siegen

#WAT 24 – 75. Westfälischer Archivtag in Dülmen


Im Blog des LWL-Archivamtes finden sich die Einträge zur Tagung:
#WAT24 – Eröffnungstalk und Eröffnungsvortrag
#WAT24: Diskussionsforum “Berufsbild im Wandel – Anforderungen an archivische Fortbildung”
#WAT24: Heimatvereine – Partner oder Konkurrenten von Kommunalarchiven?
#WAT24: Diskussionsforum “Zeitungen im Kommunalarchiv – Quellenwert, Überlieferungsbildung, Nutzung”
#WAT24: Diskussionsforum “Ersetzendes Scannen – Auswirkungen auf die archivische Überlieferungsbildung”
#WAT24: Sektion “Herausforderungen archivischer Überlieferungsbildung”
#WAT24: Aktuelles aus den Archiven in Westfalen-Lippe
#WAT24: Sektion „Professionalisierung durch Zusammenarbeit (Teil 1)
#WAT24: Sektion “Professionalisierung durch Zusammenarbeit” (Teil 2)
Impressionen vom WAT 24 in Dülmen

75. Westfälische Archivtag in Dülmen 2024

“ …. Um das Programm zu entwickeln, haben wir uns mit den Kolleginnen und Kollegen aus Dülmen und dem näheren Umkreis zusammengesetzt. Herausgekommen sind unter dem Titel „Lösungen finden! Methodische Ansätze archivischer Überlieferungsbildung – bewährte Kooperationsmodelle“ zwei Themenkomplexe.
Der erste Tag soll – nach einem Auftakt zu aktuellen Themen politischer und gesellschaftlicher Brisanz, die die Archive betreffen – der Überlieferungsbildung gewidmet sein, wobei die Titel der Referate zum Teil schon den digitalen Wandel in der Archivierung sinnfällig machen (Datenknäuel …, E-Mail-Archivierung …). Weiterlesen

„Die Fludersbach als Gedenkort zur Zwangsarbeit im Siegerland entwickeln“

Finissage der Ausstellung zur Zwangsarbeit im Siegerland


1. Die Fludersbach enthält bedeutende Orte der Erinnerung an die Zwangsarbeit im Siegerland.
a. Ostarbeiterfriedhof mit ca. 200 Gräbern sowjetischer Zwangsarbeitender;
b. Gebäude und Parkplatz Kaufland mit Kellerräumen des ehemaligen Ostarbeiter-
Hilfskrankenhauses sowie im EG eine Fensterreihe der Krankenhausbaracke

2. Dies ist in keiner Weise in der Stadtöffentlichkeit und im Stadtraum präsent.
a. Es gibt keinen Zugang zum Friedhof, da er nur an Gedenktagen genutzt wird und
man sich ansonsten beim Friedhofsamt einen Schlüssel holen muss (Grund laut
Stadtverwaltung: Vandalismusschäden)
b. Der Friedhof ist nicht ausgeschildert und selbst interessierten Menschen fällt es
schwer, ihn hinter der Buswende Seilereiweg ausfindig zu machen.
c. Die Reste des Hilfskrankenhauses sind im Keller von Kaufland unsichtbar, im Zuge
einer Begehung des Kellers durch das Denkmalamt wurde sichtbar, dass noch
einige Einrichtungsgegenstände vermutlich aus der NS-Zeit stammen (Türen,
Fenster, evt. auch Möbel)
d. Auch auf das Hilfskrankenhaus fehlt jeder Hinweis im Stadtraum. Weiterlesen