Archivwelt-Blog der Archivschule Marburg ist online

„Das Blog ist seit kurzem online und unter https://archivwelt.hypotheses.org/ erreichbar. Ziel dieses Blogs ist es, eine Diskussionsplattform zu Themen des Archivwesens zu schaffen, auf der kontrovers und quer zum Fachdiskurs diskutiert werden kann. Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Kritik, Fragen, Kommentare und Meinungen!
Bitte beachten Sie aber, dass wir keine Ankündigungen von Veranstaltungen veröffentlichen und dass in unserem Blog die dort näher erläuterte Netiquette gilt.
Die Redaktion hat Dr. Irmgard Christa Becker übernommen, das Redaktionsteam besteht aus den hauptamtlichen Dozenten der Archivschule (Dr. Karsten Uhde, Dr. Dominik Haffer, Dr. Niklas Konzen, Dr. Robert Meier, Prof. Dr. Thomas Henne) und Christian Rausch.
Das Blog wird eröffnet mit einem Beitrag von Prof. Dr. Thomas Henne zum Thema „100 Jahre Bundesarchiv? Anmerkungen zu einem Grußwort bei der Tagung ‚100 Jahre Reichsarchiv‘ und zum Tagungsbericht in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Quelle: Archivschule Marburg
Die archivischen Blogs Archivalia und Archive 2.0 berichteten bereits über das neue Blog und die ersten Reaktionen.

Ausstellung „Honoré Daumier – Die menschliche Komödie“.

Honoré Daumier, Robert Macaire als Arzt, 1836, Handkolorierte Lithografie © Kunstmuseum Pablo Picasso Münster

Noch bis zum 5. Januar 2010 zeigt das Siegerlandmuseum im Oberen Schloss in Kooperation mit der Sparkasse Siegen und dem Picasso Museum Münster die Ausstellung „Honoré Daumier – Die menschliche Komödie“.

Honoré Daumier (1808-1879) gilt als der humorvollste Chronist des modernen Massenzeitalters. Mit spitzer Feder beschreibt der Karikaturist Charaktere und ihre menschlichen Schwächen, die auch heute noch sehr aktuell sind. Der berühmte französische Schriftsteller Honoré Balzac gab ihm deshalb den ehrenvollen Beinamen „Michelangelo der Karikatur“. Weiterlesen

Ausstellung des Kreuztaler Gymnasiums in der Stadtbibliothek

„Die anlässlich der beiden Festabende des Gymnasiums in der Turn- und Festhalle Buschhütten erarbeitete Ausstellung zu „50 Jahre Gymnasium in Kreuztal“ ist in die Stadtbibliothek Kreuztal gewandert. Im Foyer der Bibliothek werden auf 17 Tafeln Personen, Ereignisse und Entwicklungen aus der Schulgeschichte illustriert. Das Themenspektrum reicht von „Der Weg hin zur Errichtung der Schule 1969“, „Abitur 1978 und 2019 im Vergleich“, „Theaterwochen am FFG und SGK“, „Wandmalereien der Abiturjahrgänge“, „Schulfeste“, „Erfolge bei Wettbewerben“, „Soziales Engagement“ u.a.m. Eine Tafel beschäftigt sich auch mit der Debatte um den Schulnamen und der Umbenennung im November 2008″ [Anm. des Admin: von Friedrich-Flick-Gymnasium in Städtisches Gymnasium].
Die Ausstellung wird bis zum 10. Januar 2020 in der Stadtbibliothek zu sehen sein.
Quelle: Städtisches Gymnasium Kreuztal, Aktuelles, 21.11.2019

Siegener Forum: Schwanger oder nicht?

Das aktive Eingreifen des Herzogtums Westfalen zur Bestätigung der vermuteten Schwangerschaft der Fürstin Leopoldine von Nassau-Siegen im Jahr 1735

Nordostansicht auf das Obere Schloss im Jahr 1913. Stadtarchiv Siegen, Bestand 702, Fo 266.

In der kommenden Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ am 5. Dezember 2019 um 18.30 Uhr im Stadtarchiv Siegen wird sich die Bochumer Historikerin Christina Schröder M.A. mit einem handfesten Skandal beschäftigen, der sich in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Oberen Schloss zutrug und die Justiz des Heiligen Römischen Reiches beschäftigte. Die Rede ist von der fingierten Schwangerschaft der verwitweten Fürstin Leopoldine Ernestine zu Nassau-Siegen, die wenige Wochen nach dem Tod ihres Mannes Franz Hugo Fürst zu Nassau-Siegen im März 1735 behauptete, schwanger zu sein und daraufhin den Wiener Reichshofrat wissen ließ, dass die Erbfolge im katholischen Teil von Nassau-Siegen gesichert sei. Da die Ehe der beiden katholischen Hochadligen bislang kinderlos geblieben war, drohte ihr Landesteil nach dem Tod Leopoldines an die reformierte Linie des Fürstentums Nassau-Siegen zu fallen, während er durch die Geburt eines männlichen Nachkommens in katholischem Besitz geblieben wäre. Der delikate Fall erregte großes Aufsehen. Ende Oktober 1735 besetzte sogar ein Militärkontingent das Obere Schloss, um das Umfeld Leopoldines kontrollieren zu können. Ein besonderer Fokus des Vortrags an diesem Abend soll auf die Beziehungen zwischen dem katholischen Fürstentum Nassau-Siegen und dem Herzogtum Westfalen gelegt werden. Das im Norden an Nassau-Siegen grenzende, hauptsächlich katholische Westfalen hoffte nämlich auf eine Bestätigung des Schwangerschaftsverdachts und unterstützte aktiv und auf vielfältige Weise die Interessen der katholischen Dynastie.

Christina Schröder M.A. (geboren 1991) absolvierte von 2013 bis 2016 ihr Masterstudium der Geschichtswissenschaft und der Germanistik an der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Seit April 2017 betätigt sie sich als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit & Geschlechtergeschichte und arbeitet als Promotionsstudentin der RUB Research School an ihrem Dissertationsprojekt „Der weibliche Körper als Objekt politisch-dynastischer Verhandlungen – Perspektiven auf angebliche und tatsächliche Schwangerschaften hochadeliger Witwen im 17. und 18. Jahrhundert“. Weiterlesen

Sohlstätten im Kreisgebiet Siegen-Wittgenstein

Aus gegebenem Anlass –https://www.siegener-zeitung.de/netphen/c-lokales/es-folgt-der-zusammenschluss-mit-zwei-waldgenossenschaften_a187582 – war das Kreisarchiv mit einer Recherche zur Geschichte der Sohlstätten im Kreisgebiet Siegen-Wittgenstein betraut.
In den Beständen des Kreisarchivs konnten keine einschlägigen Akten ermittelt werden.
In Blick in die lokale Literatur zeigte nur Ergebnisse für das Siegerland:
– Behlen, Heinrich (1950): Wie entstand die Sohlstätten-und Haubergverfassung? Ein Beitrag zur Siegerländer Wald-und Ackergeschichte –in: Unser Heimatland, 1950, S. 124/125.
Delius, Walter: Hauberge und Haubergsgenossenschaften des Siegerlandes : eine rechtsgeschichtliche und dogmatische Untersuchung, Breslau 1910 S. 29 – 36
– Krasa, Otto: Altsohlstättenbesitz im Siegerland und in den Nachbargebieten, in: Unser Heimatland Jg. 30 (1962), S. 12 – 15
– Oschu? (1962):Solange der Wind weht und der Hahn kräht –Neues Landesgesetz regelt Ablösung des Altsohlstättenrechtes –Feuerstelle und Waldbesitz eng verknüpft –in: Siegener Zeitung v. 9. Januar 1962, Blatt 2.
– [Peter, Andreas (2001):Eine bodenrechtliche Dokumentation altrechtlicher Gemeinschaften in ländlichen Räumen –Inst. F. Städtebau, Bodenordnung und Kulturtechnik, Bonn: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 2001]
– Ring, Wilhelm (1952): Sohlstättenrecht, in: Siegerland, Band 29, 1952, S. 27-32.
– Ring, Wilhelm: Die Siegerländer Sohlstättengenossenschaften, in: Unser Heimatland Jg. 25 (1957), S. 64.
– Schäfer, H.J.: Altsohlstättenrecht und Deuzer Konvention. Ein Beitrag zur ungeschriebenen Geschichte des Sohlstättenrechts im Siegerland, in: Heimatland Jg. 11 (1936), S. 115 – 119, 136 – 141.

Die Fundstellen legen nahe, dass in den Archiven der Städte und Gemeinde auch Unterlagen zu Haubergs- bzw. Waldgenossenschaften sowie zum Hudewesen zu Rate gezogen werden sollten.
Falls es sich um Genossenschaften handelt, müssten diese als Körperschaft des öffentlichen Rechts.eigentlich archivpflichtig sein.

Online: „Die Zukunft der Vergangenheit in der Gegenwart

Archive als Leuchtfeuer im Informationszeitalter“

„2016 hat das Institut für Österreichische Geschichtsforschung erstmals die Archivwissenschaft als Ausgangspunkt seiner internationalen Jahrestagung bestimmt. Der Tagungsband versammelt achtzehn Beiträge zu vier Themenbereichen: „Kategorisierung – Neue Quellenkunde im Archiv“, „Überlieferungsbildung und Bewertung“, „Informationsaufbereitung und Vermittlung“ sowie „das Archiv in seiner Umwelt“.

Die Beitragenden skizzieren vielfältige Möglichkeiten der Archive, um im Informationszeitalter bestehen zu können. Wenn auch zahlreiche Herausforderungen zu meistern sind, kann optimistisch in die Zukunft geblickt werden: Archive als Bastionen zur Wahrung verlässlicher Informationen in Zeiten der Verhandelbarkeit von Faktizität.“

Die Publikation kann als kostenloses PDF auf der Verlagsseite herunter geladen werden.

Rubensfeiern in Antwerpen 1940 und Siegen 1941

In der Diskussion um die aktuelle Ausstellung von Werken Hermann Kuhmichels, die hauptsächlich die Rolle des Künstlers in der Zeit des Nationalsozialismus in den Blick nahm, finden sich in den Kommentaren von Ulrich F. Opfermann und Peter Kunzmann detaillierte Angaben zu den Rubensfeierlichkeiten 1940 in Antwerpen und 1941 in Siegen. Zuerst stand die Verleihung eines „Rubenspreises“ 1941 in Siegen an Kuhmichel im Mittelpunkt des Interesses.
Recherchen des Siegener Stadtarchivs in Verwaltungsakten und der. Siegener Zeitung vom 14.07.1941 ergaben: ” ….Die Stadt Siegen veranstaltete am 12. und 13. Juli 1941 eine Rubens-Gedenkfeier, die allerdings im zeitgenössischen Stil politisch gefärbt war. Es fand eine Ausstellung mit Werken von Rubens und anderen zeitgenössischen Künstlern im Siegerlandmuseum statt. Zudem empfing die Stadt Siegen eine Delegation aus Antwerpen, der auch drei Mitglieder des „flandrischen Kulturrats“ angehörten. Es handelte sich um einen Gegenbesuch, nachdem im Vorjahr eine Siegener Delegation zu einer Rubens-Gedenkveranstaltung nach Antwerpen gereist war.
Des Weiteren wurde vor dem Hintergrund des Rubens-Gedenkens eine mit 2.000 RM dotierte Rubens-Stiftung (an einer Stelle in den Akten auch als Rubenspreis bezeichnet) gestiftet. Die Mittel sollten alle zwei Jahre zum Ankauf von Werken der bildenden Kunst von Künstlern des westfälisch – niederrheinisch – niederländisch-flämsichen Kulturkreises eingesetzt werden. 1941 wurde Hermann Kuhmichel als erster Künstler mit der Rubens-Stiftung bedacht. . …. ”
Zu diesem Ankauf bemerkte Hermann Kuhmichel in einem Brief v. 18. Juli 1941 an einen befreundeten Soldaten:“ …. Inzwischen habe ich von der Stadt Siegen den sogenannten Rubenspreis bekommen. Samstag-Sonntag war hier eine ansehnliche Rubensfeier, die Antwerpener Militär- u. Civilverwaltung war hier u. mannhafte Flamen haben viel geredet. Ich kann mir denken, daß es der Stadtverwaltung große Überwindung gekostet hat, mich danach auszuzeichnen. Die Siegener Künstlerschaft fühlt sich, wie immer, zurückgesetzt und da ist auch nicht einer, der ein frdl. Wort an mich gerichtet hat, im Gegenteil, man hetzt u. verleumdet aufs Neue. Wäre ich doch nur aus diesem Kreis heraus. (zitiert nach Henrich, Frieder: Mit Hermann Kuhmichel durch das Siegerland. Eine dokumentarische Zwischenbilanz über das Leben und Werk des großen Künstlers, Siegen 2016, S. 91)

Drei Presseberichte gaben weitere Informationen zu den Feierlichkeiten in Siegen: Weiterlesen

Ringvorlesung: Historische Perspektiven: Von der Frauen- zur Geschlechtergeschichte

27.11.2019, 14 – 16 Uhr, Universität Siegen, AR B 2104/05

In der diesjährigen Ringvorlesung „Genderforschung spannt den Fächer auf“ der Gender Studies an der Universität Siegen stellt Prof´in Bärbel Kuhn die historische Entwicklung der gender studies vor.

Wiki-Artikel zu Ludwig Ferdinand zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (1910 – 1943)

Im Januar 2019 hat Dieter Bald einen Wiki-Artikel zu Ludwig Ferdinand zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg verfasst. Der Eintrag ist im MARJORIE-WIKI abrufbar. Das MARJORIE-WIKI ist ein Wiki der Artikel, die als (noch) nicht relevant in der Wikipedia eingestuft wurden.