Archiv für alternatives Schrifttum, Duisburg: Plakate aus der Region Westfalen-Lippe aus dem Zeitraum 1970er – 2010er Jahre zugänglich

Das Afas konnte ein weiteres Teilprojekt im Rahmen seines dreijährigen Erschließungsprojektes abschließen: 1025 Plakate aus der Region Westfalen-Lippe aus dem Zeitraum 1970er – 2010er Jahre wurden digitalisiert und katalogisiert. Die Plakate umfassen ein weites thematisches Spektrum unter anderem von lokalen Bürgerinitiativen, Anti-AKW-Protesten, Hausbesetzungen, studentischen Gruppen, Friedensdemonstrationen und Flüchtlingsinitiativen. ….
Die Plakate können bereits in internen Katalog recherchiert werden, der Online-Katalog wird Ende 2021 aktualisiert.
Die Sammlung enthält auch Plakate aus dem Kreisgebiet.
Finanziert wurde das Teilprojekt durch die Allgemeine Kulturförderung des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL), das Land Nordrhein-Westfalen und die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur.

Quelle: Homepage Afas

Neue Publikation zur Montanarchäologie und Montangeschichte des Siegerlandes

Tagungsband Montanarchäologie Wilnsdorf 2022
Reblog von Manuel Zeiler im Blog der LWL-Archäologie, 3.12.2021

Das Siegerland, im Süden Nordrhein-Westfalens gelegen, ist bekanntlich eine heute noch bedeutende Montanregion Mitteleuropas, obwohl schon in den 1960er Jahren die letzten Zechen schlossen. Die besondere Bedeutung dieser Montanregion liegt darin, dass sich im Siegerland Zeugnisse erhalten haben, die die Erzgewinnung und Nutzung über tausende Jahre belegen können. Während bereits in der Jungsteinzeit Roteisenerz (Hämatit) zur Pigmentgewinnung aufgelesen und in der Eisenzeit über Jahrhunderte große Mengen an Stahl produziert wurden, steigerte sich das mittelalterliche Montanwesen bis zur Hochindustrialisierung in der Neuzeit derart, dass die Region zeitweise zu einem der wichtigsten Eisenlieferanten Deutschlands erwuchs. Weiterlesen

Friedrich Wilhelm Christian Ackermeier (1902-1987)

Biografischer Bericht über einen Altbürgermeister Hilchenbachs im Rahmen einer kleinen Recherche innerhalb eines Praktikums im Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein

Friedrich Wilhelm Christian Ackermeier wurde am 31. März 1902 in Langwedel geboren. Er war eines von mehreren Kindern, unter anderem hatte er eine Schwester mit Namen Leni Ackermeier und einen jüngeren Bruder Christian Paul Ackermeier (geb. am 01.01.1904). Sein Vater, Christian Friedrich Ackermeier war Versicherungsinspektor (geb. 1871) und verheiratet mit Friederike, geb. Hollwede (Jahrgang 1873). Friedrich Ackermeier lebte bis zum 18. Oktober 1987 und starb in Steinhagen.

Nach einer Volksschulausbildung (1908 bis 1916) war Ackermeier beruflich in der Amtsverwaltung in Halle (der Bürgermeisterei Gahlen zu Hünxe) tätig. Anschließend besuchte er die Verwaltungsakademie in Greifswald und war bis 1932 Obersekretär in Stettin. Er bewarb sich (im Jahr 1931) für die Bürgermeisterstelle in Hilchenbach und wurde dort auch aus 192 Bewerbern ausgewählt. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits mit Emmy, geb. Rohde (Jahrgang 1903) verheiratet. Zu seiner Amtseinführung am 7. April 1932 sprach Ackermeier davon, „ein Hort der Selbstverwaltung und eine feste Stütze des Staates zu [werden].“[1] In seiner Zeit in Hilchenbach war er von 1936/7 bis 1938 1. Vorsitzender des SGV Hilchenbachs und ab 1. Mai 1937 auch NSDAP-Mitglied. Er war bis 1941 als Bürgermeister in Hilchenbach beschäftigt und schied am 21. Juli 1941 aus, um als Beigeordneter (Schuldezernent) nach Koblenz zu gehen. Die Gründe für das Ende seines Bürgermeister-Dienstes sollen Spannungen zwischen ihm als Bürgermeister und der örtlichen Parteileitung gewesen sein. Weiterlesen

Online: SicherheitsLeitfaden Kulturgut

Die neu erschienene Publikation SiLK – SicherheitsLeitfaden Kulturgut informiert rund um den Schutz von Kulturgut in Sammlungseinrichtungen.

Kulturgut effektiv zu schützen, bedeutet vor allem Risiken zu erkennen und präventiv zu handeln. Das Projekt SiLK bietet Sammlungseinrichtungen wie Museen, Archiven und Bibliotheken dabei eine Handlungshilfe und informiert über ein Webtool zu Fragen der Sicherheit und zum Schutz von Kulturgut. Das bestehende Onlineangebot zu SiLK wurde nun durch ein neu erschienenes Fachbuch ergänzt.

Das Angebot soll Sammlungseinrichtungen wie Museen, Archive und Bibliotheken bei Fragen rund um das Thema Sicherheit und den Schutz von Kulturgut unterstützen. Es ist kostenfrei über die BBK Homepage bestellbar.
Sie erhalten Informationen zu folgenden Themen: Weiterlesen

Literaturhinweis: „Hessische Skandale“

Neuerscheinung einer Publikation der Hessischen Landeszentrale für politische Bil-
dung und des Hessischen Landesarchivs. Die Tagung zu Hessischen Skandalen, die in Wiesbaden hätte stattfinden sollen,
konnte Corona-bedingt 2020 bzw. 2021 leider nicht stattfinden. Der Tagungsband
wird aber Ende 2021 erscheinen.

„Die Skandalforschung hat in innovativen Forschungsbereichen wie der Medienwissenschaft und der Kulturwissenschaft in letzter Zeit Konjunktur. Nicht den vermeintlich „skandalösen“ Ereignissen wird dabei die Hauptaufmerksamkeit geschenkt, sondern der Frage nach der Erzeugung des Skandals und nach der Gesellschaft, die diese Skandale ermöglicht. Sozial- und mediengeschichtliche Forschungsansätze bieten einen ganz neuen Blick auf die Vergangenheit und damit auch auf archivische Quellen. Was sagen Archivalien zu Geheimnissen, Moralvorstellungen, Normverletzungen und Skandalen? Welche Wirklichkeit bildet Archivgut ab? Solche grundsätzlichen Fragen an archivalische Quellen ergeben sich ganz konsequent aus diesen Forschungsansätzen. Der interdisziplinäre Tagungsband lotet damit die Grenzen der Abbildung gesellschaftlich-kultureller Realitäten aus und bietet zugleich neue Perspektiven zur Annäherung an die Geschichte. Der Blick auf Skandale, ihre Erzeugung und ihre Kommunikationskanäle eröffnet neue Perspektiven auf die Geschichte und die Quellen, mit der sie immer wieder aufs Neue (re-)konstruiert werden kann. Weiterlesen

Wie sich Weihnachten in Westfalen verändert hat

Die Illustration“Herr Winter“ von Moritz von Schwind von 1847 war ursprünglich für einen Gedichtzyklus „Der Winter“ des österreichischen Schriftstellers Hermann Rollett in den Fliegenden Blättern gefertigt worden. Zweitpubliziert wurden sie im „Münchener Bilderbogen“, Nro. 5, 1848. Das Foto zeigt einen Ausschnitt.
Foto: LWL/Archiv für Alltagskultur

Einer Umfrage zum Atlas der deutschen Volkskunde von 1930 zufolge teilten sich vor gut 90 Jahren Christkind und Weihnachtsmann noch die Arbeit des Geschenkebringens. Während das Christkind vor allem für West- und Süddeutschland sowie Schlesien zuständig war, schleppte der Weihnachtsmann seinen Gabensack durch ganz Mittel-, Nord- und Ostdeutschland. „Seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Popularität des Weihnachtsmannes jedoch merklich gesteigert, während das Christkind ein wenig in Vergessenheit zu geraten scheint“, beschreibt Christiane Cantauw, Geschäftsführerin der Kommission Alltagskulturforschung beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die jüngere Entwicklung der Weihnachtsbräuche.

Bereits Martin Luther kannte die Figur des Christkindes. Seine Gestalt verdankt es wohl einem engelsgleichen Wesen, das schon vor der Reformationszeit ausgestattet mit Schleier, Krone und Engelsflügeln bei Weihnachtsumzügen die Engelschar anführte. Der Weihnachtsmann ist eine wesentlich jüngere Erscheinung: Er gesellte sich erst im 19. Jahrhundert zu Nikolaus und Christkind hinzu. In ihm vereinen sich Eigenschaften des Nikolaus und des Knecht Ruprecht, von dem er Pelzrock, Kapuze, Stiefel, Sack und Rute entlieh. Weiterlesen