Neuerscheinung der Geschichtswerkstatt: Siegener Beiträge – Jahrbuch 28 / 2023

Preis: 16,00 €; Erhältlich in allen Buchhandlungen; Bestellungen über die Homepage der Geschichtswerkstatt Siegen e.V.
Die Geschichtswerkstatt Siegen e.V. legt nun endlich den 28. Band ihres Jahrbuches für das Jahr 2023 vor. Verschiedene, nicht im Einflussbereich der Redaktion liegende Widrigkeiten haben ein früheres Erscheinen verhindert. Gleichwohl ist inhaltlich ein interessanter Band entstanden und stellt sich dem öffentlichen historischen Interesse.
Wie bereits in früheren Ausgaben des Jahrbuches decken die Beiträge den Zeitraum seit dem Mittelalter ab und reichen bis in die Zeitgeschichte. Leander W. Kühn präsentiert seine montanarchäologischen Ergebnisse zum Bunt- und Edelmetallerzbergbau des Hochmittelalters im Giebelwald, die er anlässlich seiner dortigen Prospektionen gewonnen hat. Daran schließt sich der Beitrag des Hachenburger Archivars Dr. Jens Friedhoff an, der sich der baulichen Unterhaltung, Rekonstruktion und touristischen Erschließung der Burgen Ginsberg und Nassau widmet. Der emeritierte Professor für Anglistik Dr. Christoph Bode wiederum verknüpft die eigene Familiengeschichte mit der Revolution von 1848/49 in Laasphe. Einen Lichtschimmer in die regionale Kolonialgeschichte wirft der Bibliotheks-Assistent des Siegener Stadtarchivs Christian Brachthäuser mit seinen Ausführungen zum weitgehend unbekannten Siegener Missionsmuseum. Ob die Aktivitäten des Siegener Museums- und Stadtarchivleiters Dr. Hans Kruse in der Zeit des Nationalsozialismus Kooperation oder gar aktive Kollaboration waren, dieser Frage geht Gymnasiallehrerin Jana Sosnitzki nach. Abschließend widmet sich die Professorin für Architekturgeschichte Dr. Eva von Engelberg-Dočkal den nach wie vor stadtbildprägenden Hochbunkern und deren Einbindung in das tradierte Bild Siegens als befestigte Bergstadt. Weiterlesen

Interessante Ziele am Tag des offenen Denkmals in Hilchenbach

 

Der bundesweite „Tag des offenen Denkmals“ findet am Sonntag, 8. September, statt. Unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ öffnen sich wieder die Türen zu Denkmalschätzen und der Vorhang geht auf für einmalige Zeugnisse der Vergangenheit, so auch in Hilchenbach.

Einige Erlebnisveranstaltungen und Orte laden in der Stadt am Rothaarsteig zu einer Teilnahme und einem Besuch ein. Dabei bietet sich durchaus eine Rundreise an.

Ökumenischer Gottesdienst beim Bodendenkmal Altenberg

Traditionell zum „Tag des offenen Denkmals“ findet am zweiten Sonntag im September auch die Sternwallfahrt zum Altenberg zwischen Littfeld und Müsen statt – ein ökumenisches Angebot des Pastoralverbundes Nördliches Siegerland mit seinen Pfarrgemeinden St. Augustinus Keppel Dahlbruch, St. Johannes Baptist Kreuztal und St. Ludger und Hedwig Krombach sowie der evangelischen Kirchengemeinden Hilchenbach, Dahlbruch-Müsen und Ferndorf. Die Wallfahrt ist ein äußeres Zeichen dafür, dass die Teilnehmenden gemeinsam als Glaubende unterwegs sind und ihren (Lebens-)Weg im Vertrauen auf Gott gehen. Weiterlesen

Ankündigung: „Berggeschrey“ im Museum Wilnsdorf


In Kooperation mit dem Museum Wilnsdorf und der LWL-Archäologie für Westfalen organisiert der Verein für Siegerländer Bergbau e.V. am 14. September 2024 (aus Anlass des diesjährigen Tag des Ge-otops) ein „Berggeschrey“. Hierzu möchten wir alle am Bergbau Interessierten ganz herzlich einladen.

Veranstaltungsort:
Museum Wilnsdorf, Rathausstraße 9, 57234 Wilnsdorf
Orga-Telefon:
01522-2542990 (durchgängig erreichbar während der Veranstaltung)
Tagungsgebühr:
Es fallen keine Tagungsgebühren an. Wir freuen uns aber über Spenden.
Anmeldung:
Über Email an: berggeschrey@bergbau-siegerland.de Bitte geben Sie in der Email Ihren vollen Namen und die Nummer der von Ihnen gewählten Exkursion an. Weiterhin teilen Sie uns bitte unbedingt mit, ob Sie am Mittagessen teilnehmen möchten (die Infos hierzu finden sie weiter unten im Dokument).
Zeitplan
Beginn: 09.00 Uhr
Vorträge: 09.15 Uhr bis 11.45 Uhr
Mittagspause: 12.00 Uhr bis 14.00 Uhr
Exkursionen: 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Abschluss: ab 17.00 Uhr Ausklang am Grimbergturm
(Grimbergstraße, 57234 Wilnsdorf)

Detaillierte Informationen zum Ablauf: Weiterlesen

Literaturhinweis: „Bau | Kunst | Boden Denkmäler im Kreis Olpe“ (2024)

(v.l.): Kreisheimatpflegerin Susanne Falk, Kreisarchivar Jörg Endris Behrendt, Autorin Andrea Arens und Landrat Theo Melcher präsentieren das neue Werk im denkmalgeschützten Alten Amtsgericht in Olpe, heute Sitz der Kreisverwaltung. © Kreis Olpe

Von der Jugendstil-Fabrikantenvilla über den historischen Industriekomplex und vom ortsbildprägenden Fachwerkhaus bis zum uralten Hohlweg: Sämtliche Denkmäler, die der Kreis Olpe zu bieten hat, finden sich in dem neuen Buch „Bau | Kunst | Boden Denkmäler im Kreis Olpe“ wieder, das jetzt im Kreishaus vorgestellt wurde.
„Ein Muss im Grunde für jeden, der sich mit Heimat auseinandersetzt“, resümierte Landrat Theo Melcher kürzlich bei der Vorstellung des über 600 Seiten starken Werkes. Eine „ungeheure Fleißarbeit“, die von der ersten Vision bis zum Druck fast 40 Jahre beanspruchte.

Gemeinschaftswerk von Kreisheimatbund und Kreis Olpe
Es ist ein Gemeinschaftswerk von Kreisheimatbund Olpe e.V. und Kreis Olpe. Verfasserin Andrea Arens, Kunsthistorikerin und Vorsitzende des Kreisheimatbundes, hatte die von Kunsthistoriker Dr. Ulrich Schäfer einst begonnene Arbeit mit großem Engagement fortgeführt. Umfangreiche redaktionelle und fachkundige Unterstützung leistete Kreisarchivar Jörg Endris Behrendt. Zusätzlich bereichern zahlreiche Textbeiträge von Fachleuten aus der Region das Buch. Die grafische Gestaltung übernahm Ina Halbfas und die Aufbereitung der Karten Antonius Klein vom Kreisheimatbund.
Auch Kreisheimatpflegerin Susanne Falk betonte, dass ein solches Werk niemals allein zu realisieren ist, und dankte allen Beteiligten für ihren Eifer und ihre Ausdauer.

Texte und Bilder zu knapp 700 Denkmälern
Jedes der knapp 700 Denkmäler im Buch wird mit seinen Besonderheiten beschrieben, mit mindestens einem Foto bebildert und auf einer Karte der jeweiligen Stadt oder Gemeinde verortet. Ergänzt wird das Werk durch ein umfangreiches Literaturverzeichnis, ein Glossar mit Fachbegriffen und ein Künstlerverzeichnis. Dieses erlaubt erstmals eine gute Übersicht über das Wirken bekannter Künstler, Handwerker und Architekten, deren Werke die Region geprägt haben. Weiterlesen

Castris in finibus Westfalaorum –

Das neue Burgenprojekt der LWL-Altertumskommission

Kartierung der Anlagen, die das Projekt näher beleuchtet.
Altertumskommission/Jüngerich


Die „Westfalaos“, also die Westfalen, werden im Zusammenhang mit den Sachsenkriegen Karls des Großen in den Fränkischen Reichsannalen erstmals erwähnt. Als umkämpfte Orte werden vor allem Burgen genannt. Diese waren immer Machtzentren. Ihr Bau und Unterhalt erfordert hierarchische Strukturen und wirtschaftliches Potenzial. Bis auf wenige genannte Befestigungen ist aber über die Schriftquellen kaum etwas zur Strukturierung der vielfältigen Region bekannt.
Die jeweilige örtliche Zuweisung der in den Schriftquellen genannten Burgen ist zum Teil nicht gesichert. Zahlreiche weitere frühmittelalterliche Burgen sind bekannt und könnten zum Teil ebenfalls mit den genannten Anlagen identifiziert werden. Sie verdichten in jedem Fall das Netz der Befestigungen zur Zeit der Sachsenkriege.
In dem Projekt soll erforscht werden, auf welche geografisch-politischen Verhältnisse Karl der Große ab 772 n. Chr. traf, also wo tatsächlich die regionalen Machthaber derjenigen saßen, die seine Schreiber mit „Westfalaos“ bezeichneten. Weiterlesen

Show and Tell: Textil aus dem Mittelalter

Im Format „Show and Tell“ der LWL-Altertumskommssion stellen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre liebsten Fundstücke aus Westfalen vor.
Susanne Bretzel und Manuel Zeiler (beide LWL-Archäologie für Westfalen) stellen ein Textil aus der Bergbauwüstung Altenberg aus dem Mittelalter vor.

Video: Ein Fundplatz tief im Gestein: Die Grube Landeskrone

– Archäologie der Moderne“. Ein Video der LWL-Archäologie

Im Rahmen eines geplanten Ausbaus der Bundesautobahn 45 wurden Untersuchungen der Grube Landeskrone im Siegerland notwendig, da sich Teile des seit Jahrzehnten stillgelegten Bergwerks unter der Straße befinden. Die Arbeiten ermöglichten erstmals das ausführliche Dokumentieren der Grube, besonders auch solcher Teile, die lange im Verborgenen schlummerten.
Es kam zu zahlreichen neuen Erkenntnissen, die aufgrund der schlechten Quellenlage bis Ende des 19. Jahrhunderts, nur durch archäologische Untersuchungen gewonnen werden konnten.

Erschienen: Siegerland, Band 101 Heft 1 (2024)

Inhalt:
– Leander Wilhelm Kühn: Tiefe Einblicke in den Untergrund des Siegerlandes, S. 3
– Andreas Bingener: Zur Entwicklung der Stadt Siegen vom 14. bis zum 17. Jahrhundert, S. 53
– Christian Brachthäuser: Zur Entwicklung der barocken Fürstenloge und des Wappenschilds in der St.-Marien-Kirche zu Siegen, S. 93
– Detlef Schmidt: Über das Leben des katholischen Pfarrers Johannes Hefterich zu Siegen, S. 121
– Traute Fries: Von den Juden im Siegerland, S. 125
– Wilfried Lerchstein: Seit 130 Jahren versorgt das Netpherland die Stadt Siegen mit Trinkwasser, S. 151
– Rüdiger Fries: Poesie und Pädagogik – Auf den Spuren Gustav Eskuches, S. 173
– Traute Fries: Adolf Wurmbach und die 700-Jahr-Feier der Stadt Siegen, S. 216

zzgl Vereinsnachrichten und Rezensionen.

Video der Jahrestagung 2024 der LWL-Archäologie: Ein angebohrtes Hämatit-Stück aus Netphen

s. dazu denWikipedia-Eintrag zu Hämatit

Linktipp: Grenzsteine Wittgenstein

„Grenzsteine rund um Wittgenstein – eine Bestandsaufnahme
von Bernd Stremmel und Bernd Homrighausen, unter Mitarbeit von Jürgen Daum und Stefan Blöcher (Hessische Grenze)

Grenzsteine bedeuten Zeugen der Abgrenzungen von Territorien zweier benachbarter Grundherrschaften, in unserem Fall sind es die Grenzen der Grafschaft Wittgenstein, ab 1603 die Grafschaften Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein (Sayn- Wittgenstein-Hohenstein) und Sayn-Wittgenstein-Berleburg, mit seinen Nachbarn, dies sind (im Uhrzeigersinn ausgehend im Westen):
vor 1174 Kurfürstentum Köln (Kurköln) in Form des Herzogtums Westfalen
Vögte von Grafschaft

ab 1816 Königreich Preußen
Hessen:
ab 1247 Landgrafschaft Hessen
ab 1567 Landgrafschaft Hessen-Darmstadt
ab 1806 Großherzogtum Hessen
ab 1866 Königreich Preußen
ab 1946 Bundesland Hessen
Nassau:
ab 1247 Grafschaft Hessen, ottonische Linie
ab 1516 Grafschaft Nassau-Dillenburg
ab 1623 Fürstentum Nassau-Dillenburg
ab 1739 Fürstentum Oranien-Nassau
ab 1806 Großherzogtum Berg
ab 1815 Herzogtum Nassau
ab 1866 Königreich Preußen“
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