Historiker*innen für eine demokratische Gesellschaft

„Als Historiker*innen tragen wir Verantwortung dafür, gesellschaftliche Entwicklungen kritisch zu begleiten, historische Zusammenhänge aufzuzeigen und die Demokratie zu schützen. Daher sehen wir uns nun, da rechtsextreme und demokratiefeindliche Parteien und Bewegungen dramatisch an Zulauf gewinnen, in einer besonderen Verpflichtung. Wir müssen uns der destruktiven Propaganda, Hetze und gesellschaftlichen Spaltung entschieden entgegenstellen. Unsere Initiative setzt ein klares Zeichen: für demokratische Werte, für Toleranz und Freiheit, für gesellschaftliche Solidarität sowie gegen Ausgrenzung und Spaltung.“
Das Netzwerk ist unter großer Beteiligung von Historiker:innen der Universität Siegen gegründet worden. Die Homepage stellt eine ausführliches Positionspapier bereit sowie Hinweise auf um den 8. Mai 2025 geplante Aktionen.

Gesamtschule Eiserfeld besucht den Reinhold-Forster-Erbstollen

Siegen Reinhold Forster Erbstollen
Reinhold-Forster-Erbstollen, Bob Ionescu, Attribution, via Wikimedia Commons

„Glück auf!“ hieß es am Freitag, den 28. März, für die Klasse 5e der Gesamtschule Eiserfeld. In GL starten die ersten Geschichtsthemen, und passend zu der Frage „Woher wissen Historiker:innen eigentlich so viel über die Vergangenheit?“ und der Erkenntnis, dass es nicht nur Text- und Bild-, sondern auch Sachquellen gibt, ging es auf den Spuren von Henner und Frieder „unter Tage“, um etwas über die Geschichte des Bergbaus und das Leben der Menschen im Siegerland im 19. und frühen 20. Jahrhundert zu erfahren.
Der lange Weg in die Tiefen des Berges erforderte so manchen Mut von den Schülerinnen und Schülern – der jedoch belohnt wurde! Ein Grubenzwerg, Dynamitstangen, ein Pferd, ein Wasserfall und eine ganz besondere Bergarbeitertoilette erwarteten die Klasse in den Tiefen des von Erzadern durchzogenen Felsens. Wer sich traute, durfte sogar in den Felsen bohren! Unglaublich, dass viele Menschen einen großen Teil ihres Lebens in diesen Tiefen verbracht haben – und doch so interessant!
Wir haben uns sehr über diesen lehrreichen Ausflug gefreut und können das nächste außerschulische Lernabenteuer kaum erwarten!
Vielen Dank an Herrn Böhme und Mats für die Führung durch den Berg!“
Quelle: Reblog v. Gesamtschule Eiserfeld, v. 6.4.2025

Neunkirchen: Stiftung Denkmalschutz koordiniert Tag des offenen Denkmals

Saniert stellen Denkmäler einen hohen Wert dar. Doch reden wir alle von dem gleichen Wert? Sind Denkmäler grundsätzlich oder ausschließlich ertragreiche und stabile Anlagen, in denen ein rein monetäres Anliegen steckt – und damit für viele in Ankauf, Sanierung und Instandsetzung unbezahlbar? Wer ein historisches Gebäude bewohnt oder seinen Alltag darin verbringt, wird hier verneinen. Von Gefühlen, ideellen Werten und gesellschaftlicher Relevanz erzählen alle Menschen, die wir fragen. Was Ihnen Ihr Denkmal wert ist, was es Sie kostet und welchen Ertrag es bringt – am Sonntag, 14. September entscheiden Sie, welche Werte Sie Ihren Gästen mit auf den Weg geben möchten. Dann koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den diesjährigen Tag des offenen Denkmals. Der bundeweite Veranstaltungstag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“.

Wer ein Denkmal nutzt oder sein eigen nennt, hat an diesem Tag die Möglichkeit, das Gebäude oder Monument für Besucherinnen und Besucher zu öffnen und zu zeigen und erzählen, was ihm sein Denkmal wert ist. Wer Lust hat interessierten Menschen den Zutritt zu „seinem“ Denkmal zu ermöglichen, kann sich bis Ende Juni bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz anmelden. Unter www.tag-des-offenen-denkmals.de kann ein übersichtliches Magazin heruntergeladen bzw. angefordert werden, in dem das Procedere einfach und anschaulich erklärt ist. Es gibt Anstöße, wie der Besuchstag gestaltet werden kann und hält Ideen und Mottos für mögliche Programmpunkte bereit. Weiterlesen

Besuch in der ZERO Foundation in Düsseldorf

Eine Dienstreise nach Düsseldorf nahm das Kreisarchiv zum Anlass die wegen der Art Düsseldorf geöffnete ZERO Foundation zu besuchen. Das ehemalige Atelier-Gebäude der Künstlergruppe, die u. a. vom dem im Kreisgebiet geborenen Otto Piene gegründet wurde, bietet heute im Erdgeschoss einen Raum für Wechselausstellungen – aktuell sind dort Werke Günther Ueckers zu sehen, und in der 2. Etage gibt es einen Einblick in das „Feueratelier“ Otto Pienes. Ein dort zusehendes Vidoe erlaubt einen vertiefenden Blick in die künstlerische Arbeits Pienes. Eine Besuchsempfehlung!

Video (engl.): Zweifel an der Echtheit eines Rubens-Gemäldes in der National Gallery

„Eine (gar nicht neue) Skepsis, ob der flämische Maler das Bild von Samson und Delilah in dem Londoner Museum gemalt hat, flamme neu auf, berichtet „The Guardian“. Es gebe neue Beweise dafür, dass die Zuschreibung verkehrt sei: „45 Jahre, nachdem es für einen damaligen Rekordpreis gekauft wurde, wird es als Kopie eines lange verschollenen Gemäldes des flämischen Meisters aus dem 17. Jahrhundert abgetan. Ein detaillierter stilistischer Vergleich zwischen dem Gemälde und ‚unbestrittenen‘ Rubensbildern wird im März von der Kunsthistorikerin Euphrosyne Doxiadis in einem Buch und einem Vortrag am King’s College London vorgestellt.“ Sie werde „argumentieren, dass ‚die fließenden, verschlungenen Pinselstriche, die so charakteristisch für Rubens sind, nirgendwo zu sehen sind'“.

Quelle: monopol-magazin.de, Medienschau v. 27.2.2025

Voll im Trend – neue Ausstellung im Museum Wilnsdorf

Voll im Trend – neue Ausstellung im Museum Wilnsdorf


Was ist eigentlich Mode und wieso spielen die Funktion des Kleidungsstücks und die soziale Schicht ihres Trägers so eine große Rolle? In der Sonderausstellung „Voll im Trend – oder: Was war wann der letzte Schrei“ dreht sich ab Mitte April alles um die faszinierende Welt der Trends.

Es werden spannende Geschichten erzählt, die die Entwicklung von Accessoires, funktionaler Kleidung und hilfreichen Utensilien nachzeichnen. Vom 13. April bis zum 27. Juni 2025 verschönern Röcke und Hosen, Sicherheitsnadeln, Knöpfe, Waffen und Schreibutensilien das Museum Wilnsdorf. Die Ausstellung zeigt, wie sich viele Alltagshelfer im Design und in ihrer Funktion verändert haben und gibt einen interessanten Einblick in die Geschichte von Dingen, die wir heute als selbstverständlich erachten. Weiterlesen

Online: Ergebnisse der Volkszählung vom 16. Juni 1933

Unlängst hat die Univerrsitäts- und Landesbilbiothek Düsseldorf die vom Statistischen Reichsamt bearbeitete Publikation“  „Vorläufige Ergebnisse der Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1933. Einwohnerzahlen, Stadt- u. Landbevölkerung, Wanderungsbilanz, Haushaltungen, leerstehende Wohnungen, landwirtschaftl. Betriebe“ (Berlin 1934) online gestellt.

Regional finden sich Zahlen für Beide Altkreise und die Städte Siegen und Weidenau.

Archive und Erinnerungskultur im Koalitionsvertrag 2025

Siwiarchiv wirft einen Blick in den Koalitionsvertrag 2025 von CDU/CSU und SPD auf der Suche nach Archivischem – und (neu!) mit einem Exkurs zur Erinnerungskultur:

S. 121:
“ …. Digitalisierung und Standortentwicklung Bundesarchiv
Wir werden die Digitalisierung und die Standortentwicklung des Bundesarchivs mit seinen Außenstellen des Stasi-Unterlagen-Archivs vorantreiben. Auch positive Ereignisse und Orte der deutschen Demokratiegeschichte sind von hoher erinnerungspolitischer Bedeutung. Diese werden wir, wie auch die Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte weiter fördern. ….“

Exkurs Erinnerungskultur, S. 121 – 122: Weiterlesen