Forschungsprojekt „Lorenz Kardinal Jaeger“ abgeschlossen

Kommission für kirchliche Zeitgeschichte im Erzbistum Paderborn dokumentiert Forschungsprojekt in fünf Büchern

Die Mitglieder der Kommission für kirchliche Zeitgeschichte im Erzbistum Paderborn haben sich intensiv mit dem von ihnen initiierten „Jaeger-Projekt“ befasst.

Die Kommission für kirchliche Zeitgeschichte im Erzbistum Paderborn  hat ihr umfassendes Forschungsprojekt „Lorenz Kardinal Jaeger“ am Donnerstag, 11. April 2024, mit einer Tagung in Paderborn abgeschlossen: Sechs Jahre zuvor nahmen 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Auftaktveranstaltung teil. Über fünf Jahre verteilt folgten fünf Fachtagungen in der Katholischen Akademie Schwerte, deren Inhalte fünf Buchveröffentlichungen dokumentieren. Paderborns neuer Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz dankte den beteiligten Fachleuten für die geleistete Arbeit und betonte, die Kommission für kirchliche Zeitgeschichte im Erzbistums Paderborn sei für ihn „ein sehr wichtiges Gremium“. Als Vorsitzende der Kommission freute sich Professorin Dr. Nicole Priesching  insbesondere über die Tagungsbände, die ein differenziertes Urteil über Erzbischof Lorenz Kardinal Jaeger ermöglichen. Weiterlesen

Video-Vortrag: 300 Jahre Tersteegens „Verschreibung“ an Jesus

„Am Gründonnerstag 1724 brachte der später weithin als Liedermacher bekannte Gerhard Tersteegen einen Text zu Papier, in dem er sein ganzes Leben dem Herrn Jesus verschrieb. Das Besondere: Er verwendete hierzu keine Tinte, sondern sein eigenes Blut.
In einem Vortrag zeichnet Dr. Johannes Burkardt, Archivdirektor in Detmold und einer der rennomiertesten Tersteegen-Forscher der Gegenwart, sein Leben und Werk nach.
Der unter „Livestreams“ auf diesem Kanal aufgezeichnete Gottesdienst vom 28.3.2024 widmet sich ebenfalls Tersteegen, dort sind auch viele seiner Lieder zu hören.
Aufnahme vom 28.3.2024, Tillmann-Siebel-Haus in Freudenberg
Einführung Pastor Thomas Ijewski.“

s. a. Tersteegen für Kurzentschlossene in Freudenberg

Video: Erinnerungen an 38 Jahre beim WDR

„Beate Schmies, im Sauerland geboren, entscheidet sich nach Tätigkeit als Fremdsprachenkorrespondentin für den Journalismus. Nach dem Studium, das von Arbeit für drei Zeitungen begleitet ist, beginnt sie ihre Arbeit beim WDR. Die Regionalisierung von Rundfunk und Fernsehen in Südwestfalen – auch Thema ihrer Diplomarbeit – führt sie schließlich ins Studio nach Siegen, wo sie gemeinsam mit
Kollegen und Kolleginnen unter Frank Schürmann Pionierarbeit im Gebäude in der Fürst-Johann-Moritz-Straße leistet. Für einige Jahre wechselt sie in die Zentrale nach Köln, wo sie eigene Sendungen gestaltet, sogar über eine Romreise von 300 Rollstuhlfahrer(-inne)n, die sie begleitet.
Schließlich kehrt sie als Leiterin ins Studio Siegen zurück – das inzwischen aus allen Nähten platzt. Mit Unterstützung des Intendanten Fritz Pleitgen entsteht das neue Studio im Sieg Carré – ein voll digitalisiertes Studio und Modell für andere.
Beate Schmies betont die Bedeutung des Regionalsenders für unsere Heimat und erläutert, wie die Digitalisierung die Arbeit der Journalisten verändert hat. Im Rückblick beschreibt sie besondere Begegnungen und berufliche Highlights.“
Quelle: Unser Siegen, 15.3.2024

Tersteegen für Kurzentschlossene in Freudenberg

Reblog vom Blog der Evangelischen Kirche im Rheinland, Veröffentlicht am von

„Meinem Jesu! Ich verschreibe mich Dir, meinem einigen Heÿlande und Bräutigam Christo Jesu, zu Deinem völligen und ewigen Eigenthum…“ So beginnt ein Text des reformierten Liederdichters Gerhard Tersteegen, den dieser am Gründonnerstag des Jahres 1724 verfasst hat. Das Besondere: Als Tinte verwendete Tersteegen sein eigenes Blut.
Über dieses bemerkenswerte Dokument pietistisch-erwecklicher Frömmigkeit hatten wir im Blog bereits wiederholt berichtet.

Anlässlich des runden Jubiläums soll jetzt am Donnerstag bei einem Vortrag in der Siegerländischen Kirchengemeinde Freudenberg an den Blutbrief erinnert werden (Info hier > https://www.kirche-freudenberg.de/eventcalendar?action=view_event&event_id=13670). Im Anschluss wird in der nahegelegenen Ev. Kirche um 19 Uhr ein Abendmahlsgottesdienst gefeiert, bei dem Lieder Tersteegens gesungen werden. Als Vortragender konnte der Historiker Dr. Johannes Burkardt gewonnen werden, einer der profiliertesten Tersteegen-Forscher der Gegenwart. Der aus Bad Berleburg stammende Burkardt ist Direktor des NRW-Landesarchivs in Detmold und hat im vergangenen Jahr eine umfängliche Spezialstudie zur Übersetzungstätigkeit Tersteegens veröffentlicht. Der Eintritt zum Vortrag ist kostenlos.“

Wittgenstein Heft 2 / 2023 erschienen

Inhalt

Wolfram Martin: Vogel des Jahres 2024. Einst ein Brutvogel in Wittgenstein: Der Kiebitz, S. 8
Otto Marburger: Erinnerungen an Wolfgang Kreutter, S. 12
Wolfgang Becker: Klassentreffen Abiturjahrgang 1960 am 28. und 29. Sept. 2023, S. 20
Gisela Bottenberg: Anmerkungen zu einem „Kreutter-Kunstwerk”, S. 22
Dieter Bald: Wolfgang Kreutter – ein Berleburger Bildhauer mit Schweizer Wurzeln? Biografische Anmerkungen zum 100. Geburtstag, S. 26
Wilfried Lerchstein: Unterwegs mit Räubern, Riesen, Hexen und dem Teufel. Der Mythen- und Sagenweg in Bad Laasphe, S. 57
Hans Wied: Wittgensteiner Alltagsleben im 16. und im 17. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung des Kirchspiels Feudingen (Teil I), S. 72
Wolfram Martin: Der Sperber. Ein tollkühner Draufgänger in Wittgensteins Gärten und Wäldern, S. 91

Rezension:
Heinrich Imhof: Dieter Bald. Frieda Claudy – Poesie aus Wittgenstein. Gedichtsammlung und Anmerkungen zu ihrem Lebenswerk, S. 98

Quelle: Wittgensteiner Heimatverein, Aktuelles

Sonderausstellung: „Herkules der Künste

Johann Adam Andreas I. von Liechtenstein und das Wien um 1700″
bis zum 01. April, GARTENPALAIS Liechtenstein, Wien


„Ab 1684 regierender Fürst von Liechtenstein, bewies Johann Adam Andreas I. sein wirtschaftliches Talent, indem er die familiären Finanzen sanierte und die Verwaltung der liechtensteinischen Güter reorganisierte. Der grosse Erfolg seiner Reformen äusserte sich nicht zuletzt in einem umfassenden Vermögen, das die Voraussetzung für sein Mäzenatentum schuf und ihm erlaubte, eine bedeutende Kunstsammlung aufzubauen. Er erwarb kostbare Gemälde von Peter Paul Rubens und Anthonis van Dyck und beauftragte unter anderen Marcantonio Franceschini und den Florentiner Hofkünstler Massimiliano Soldani-Benzi mit Werken, die seine neu errichteten Paläste in Wien schmücken sollten. Sie bilden bis heute einen wichtigen Kern der Fürstlichen Sammlungen und werden gemeinsam mit weiteren Ankäufen des Fürsten in der Ausstellung zu sehen sein. ….“
Zur Sonderausstellung erscheint ein Katalog in einer deutschen und einer englischen Ausgabe im Umfang von 240 Seiten (Hirmer Verlag).“

Luise Koppen (1855 – 1917) – „Perle von Berleburg“ eine „vergessene Schriftstellerin“?

Die in Berleburg geborene Autorin und Redakteurin ist in der Region bislang wenig bekannt. Die unten aufgeführten Links und die beiden Nachrufe laden zu einer tiefergehenden Beschäftigung mit der Biographie ein. Die Hinweise auf online einsehbare Werke erlauben einen ersten Einblick in das Schaffen Koppens.


Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 72

Links
Wikipedia-Eintrag
Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren
– Niemöller, Clara: Luise Koppen, in: Menschen vom lippischen Boden, Detmold 1936, S. 366-367.
„… Das war etwas Feines und Schönes“. Luise Koppen (1855 – 1922), Zwischen romantischer Frauenfreundschaft und lesbischer Identität, in: Brünink, Ann / Grubitzsch, Helga (Hg. in): „Was für eine Frau!“ Portraits von Frauen aus Ostwestfalen-Lippe, Bielefeld 1993, S. 123-132:

Digitalisate
Lippische Landesbibliothek, Schaufenster 6: Luise Koppen lesen

Universitätsbibliothek Braunschweig, „Vier Wildfänge auf Reisen“, (1905)
Universitätsbibliothek Braunschweig, „Mauerpflänzchen“, (1907)
Universitätsbibliothek Braunschweig, „Haus der Kobolde“, (1912)

Nachrufe

Lippische Landeszeitung, 19. Januar 1922:

Lippische Landeszeitung, 22. Januar 1922:

(Tipp: Mit rechter Maustaste Grafik in einem neuen Tab öffnen und dann vergrößern)

2 aktuelle Aufsätze zur regionalen Religionsgeschichte erschienen:

  1. Veronika Albrecht-Birkner (2024): „Konkurrenz zwischen religiöser High und Low Culture im Siegerland seit dem 18. Jahrhundert“, in: Symposium kultur@culture 6. DOI: https://doi.org/10.2478/sck-2023-0016.

Anhand des Siegerlandes in Südwestfalen wird exemplarisch verfolgt, wie der reformatorische Impuls des Priestertums aller Gläubigen seit dem 18. Jahrhundert zu einem Wettkampf um religiöse Deutungshoheiten zwischen der religiösen high culture in Gestalt von Landeskirche und Obrigkeit auf der einen Seite und verschiedenen Formen religiöser low culture auf der anderen Seite führte. Letztere verbindet trotz faktischer Rivalität auch untereinander die Betonung einer unbedingten Verbindlichkeit der Bibel in ihrem Wortlaut in Abgrenzung zur (historisch-kritischen) Theologie und einer von Theologen geleiteten Kirche. Seit dem späten 20. Jahrhundert kommt ein Trend zu fundamentalistisch-konservativen Positionen in bewusster Unterscheidung von der Mainstream Culture hinzu, die auch bei den Landeskirchen vermutet wird. Dies führt zu einer Distanzierung von der Landeskirche auch bei solchen Laiengemeinschaften, die sich ursprünglich als Teil der Kirche verstanden.

  1. Stefanie Siedek-Strunk; Veronika Albrecht-Birkner: „…daß in einer dortigen Zeitschrift heftige Ausfälle gegen mich geschehen seyen“. Medienkampagnen gegen religiöse Deutungen von Naturkatastrophen durch Johann Heinrich Jung-Stilling im Kontext spätaufklärerischer Debatten um Apokalyptik und Schwärmertum, in: Zeitsprünge 27/2 (2023), 224-247. DOI: https://doi.org/10.3196/2751515×232712136
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