75 Jahre Westfälische Landessynode

Quelle: Landessynode, 1948, Assapheum, Bielefeld-Bethel, Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen

Vor 75 Jahren konstituierte sich die Westfälische Landessynode, was einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Selbstständigkeit der Landeskirche markierte.
Die erste Synode nach dem Zweiten Weltkrieg tagte 1946 erstmals nach 12 Jahren noch als Westfälische Provinzialsynode. Zwei Jahre später – 1948 – trat die Westfälische Provinzialsynode zum dritten Mal nach Ende des Zweiten Weltkrieges im Assapheum in Bethel bei Bielefeld zusammen und begründete sich als Erste Westfälische Landessynode. Kurz davor fanden im selben Jahr auf Grundlage der neuen Presbyterwahlordnung die ersten kirchlichen Wahlen statt. Dies legte den Grundstein für die Bildung der kirchlichen Leitungsgremien. Weiterlesen

Neue evangelische Kirchenbücher aus dem Kirchenkreis Wittgenstein bei Archion online

Folgende Digitalisate sind am 23. Januar 2022 online gegangen. Der Aufruf der einzelnen Bände ist kostenpflichtig:

Kirchenkreis Wittgenstein > Arfeld > Trauungen 1808-1818 (Zivilregister), Trauungen 1819-1961
Kirchenkreis Wittgenstein > Fischelbach > Trauungen 1808-1818 (Zivilregister), Trauungen 1819-1956
Kirchenkreis Wittgenstein > Girkhausen > Trauungen 1808-1818 (Girkhausen Zivilregister), Trauungen 1819-1965 (Girkhausen), Trauungen 1808-1818 (Wunderthausen Zivilregister), Trauungen 1819-1864 (Wunderthausen), Trauungen 1808-1818 (Diedenshausen, Zivilregister), Trauungen 1819-1863 (Diedenshause

Vor 75 Jahren: Gründung der Evangelischen Kirche von Westfalen – ein Linktipp:

Das Schreiben an die Gemeinden vom 13. Juni 1945. Grafik: EKvW

Am 13. Juni 1945 versandte Präses D. Karl Koch einen Brief an die Gemeinden und Pfarrer in Westfalen. Dieser sollte das Gründungsdatum der westfälischen Landeskirche markieren.

Der ersten Kirchenleitung gehörte Pfarrer Wilhelm Brandes an, der vier Jahre in Elsoff (Bad Berleburg) seinen Dienst verrichtet hatte

Mehr zur Geschichte lest ihr auf unserer Themenseite: 75 Jahre Evangelische Kirche von Westfalen

Literaturhinweis: Jens Murken: „Die evangelischen Gemeinden in Westfalen.“

Ihre Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart
Band 2: Ibbenbüren bis Rünthe
im Auftrag der Evangelischen Kirche von Westfalen (Schriften des Landeskirchlichen Archivs der Evangelischen Kirche von Westfalen, Band 12), Verlag für Regionalgeschichte und Luther-Verlag 1088 Seiten, Bielefeld 2017, 59,00 €, ISBN 978-3-7395-1012-5 bzw. 978-3-7858-0526-8


Die Evangelische Kirche von Westfalen baut sich von den Gemeinden her auf. Die Tradition vieler Kirchengemeinden reicht bis in das Mittelalter zurück. Es gibt aber auch zahlreiche jüngere Gründungen, insbesondere aus der Preußenzeit, der Industrialisierung und der Nachkriegszeit. Das mittlerweile auf drei Band angelegte Westfälische Gemeindebuch umreißt die Geschichte der über 700 evangelischen Kirchengemeinden auf dem Gebiet der heutigen westfälischen Landeskirche und ermöglicht so einen Überblick über die Parochialentwicklung von der Frühzeit bis zur Gegenwart. Weiterlesen

Neuauflage: »Westfälische Reformationsgeschichte«

Obschon erst 1993 erschienen, gilt Robert Stupperichs »Westfälische Reformationsgeschichte« als Standardwerk zum Thema Reformation in Westfalen. Zum Reformationsjubiläum 2017 wurde es nun im Auftrag des Vereins für Westfälische Kirchengeschichte neu aufgelegt.

Ob reformiert oder lutherisch, ob Reformation in der Stadt oder auf dem Land oder »merkwürdige Ereignisse« wie das Täuferreich zu Münster (S. 236) – auch wenn Martin Luther nie in Westfalen war, hat seine Lehre im sowohl territorialpolitisch als auch konfessionell heterogenen Raum bleibende Spuren hinterlassen.

Der »Stupperich« bietet dazu neben dem präzisen historischen Überblick über die Reformationszeit in westfälischen Territorien – z. B. für die Grafschaft Wittgenstein auf den Seiten 188 bis 191 – auch eine theologische Einordnung der Ereignisse. Weiterlesen

Digitalisierte Vorfahren

Ev. Kirchenbücher aus Westfalen ab sofort online

Kirchenbücher der Münster-Kirchengemeinde Herford Foto: Kirchenbuchportal GmbH

Kirchenbücher der Münster-Kirchengemeinde Herford Foto: Kirchenbuchportal GmbH

Das Landeskirchliche Archiv in Bielefeld macht Kirchenbuch-Digitalisate von 382 historischen Gemeinden im Internet zugänglich und ist somit die erste Landeskirche, deren Kirchenbuchbestände nahezu vollständig online einsehbar sind. Wo bis vor Kurzem noch ein Besuch im Archiv oder in einzelnen Kirchengemeinden unerlässlich war, kann der Familien- und Ortsgeschichtsforschung nun unabhängig von Öffnungszeiten bequem und zeitlich flexibel nachgegangen werden. Ermöglicht wird dies durch das Kirchenbuchportal Archion, das die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mit zunächst elf Landeskirchen geschaffen hat. Zielsetzung ist ein gemeinsames Portal zur Präsentation von Kirchenbüchern und weiterer biografischer Quellen, die so der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden. Weiterlesen

Zeitliche und ewige Wohlfahrt! 450 Jahre Heidelberger Katechismus

Ausstellung im Landeskirchlichen Archiv in Bielefeld zeigt auch Siegener Katechismus

Katechismusausgaben aus vier Jahrhunderten sind in der Ausstellung in Bielefeld zu sehen.

Katechismusausgaben aus vier Jahrhunderten sind in der Ausstellung in Bielefeld zu sehen.

Im Jahr 1563 veröffentlichte Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz den Heidelberger Katechismus. Bald nach seiner Veröffentlichung hielt der Heidelberger Katechismus auch in Westfalen Einzug. Durch persönliche oder familiäre Verbindungen angeregt, öffneten einzelne Landesherren ihre Herrschaftsbereiche nach der lutherischen Reformation nun dem reformierten Bekenntnis:

1577 in der Grafschaft Nassau-Siegen, 1581 in der Grafschaft Wittgenstein und 1588 in den Grafschaften Tecklenburg-Bentheim-Steinfurt. Hier galt der Heidelberger Katechismus mit jeweils eigenen Kirchenordnungen. Weiterlesen

Kirchenkreisarchiv zurück in Siegen

Nachkriegsbestände des Evangelischen Kirchenkreises jetzt erschlossen

Mehr als 2.000 Archivalien in hunderten von Archivkartons lagern jetzt wieder gut sortiert im Archivkeller des Kreiskirchenamtes in Siegen. In den letzten Monaten sind sie im Landeskirchlichen Archiv in Bielefeld geordnet worden.

Im Bild von links: Synodalarchivpfleger Gerhard Moisel, Verwaltungsleiter Oliver Berg, Pressereferentin der Sparkasse Siegen Stefanie Schierling, Superintendent Peter-Thomas Stuberg und Diplom-Archivarin Claudia Brack vom Landeskirchlichen Archiv Bielefeld. (Foto: Karlfried Petri/Kirchenkreis Siegen)

Im Bild von links: Synodalarchivpfleger Gerhard Moisel, Verwaltungsleiter Oliver Berg, Pressereferentin der Sparkasse Siegen Stefanie Schierling, Superintendent Peter-Thomas Stuberg und Diplom-Archivarin Claudia Brack vom Landeskirchlichen Archiv Bielefeld. (Foto: Karlfried Petri/Kirchenkreis Siegen)

Am Mittwoch (31.10.2013) wurden die letzten Archivkartons zurück nach Siegen gebracht. Superintendent Peter-Thomas Stuberg und Verwaltungsleiter Oliver Berg erhielten das Findbuch zum Archiv überreicht. „Für historisch Interessierte gibt es hier einiges zu entdecken“, stellt Oliver Berg fest.

Der Evangelische Kirchenkreis Siegen, der seit 1818 besteht, hat eines der bedeutendsten Synodalarchive in Westfalen. Weiterlesen

„Singen ist eine edle Kunst und Übung“ – Ausstellung zu historischen Gesangbüchern im Landeskirchlichen Archiv Bielefeld

Mit dem Zitat „Singen ist eine edle Kunst und Übung“ des Reformators Martin Luther ist eine aktuelle Ausstellung des Landeskirchlichen Archivs der Evangelischen Kirche von Westfalen zu historischen Gesangbüchern überschrieben. Als Geburtsstunde des Kirchenliedes und als Grundstein des Gesangbuches kann Luthers Wunsch angesehen werden, volkssprachige Lieder für den gottesdienstlichen Gebrauch zu haben.

Die Ausstellung, die im Kirchlich-diakonischen Archivzentrum am Bethelplatz zum Zeitpunkt der jetzt tagenden westfälischen Landessynode eröffnet wurde und bis Ende November zu sehen ist, zeigt eine Auswahl wichtiger und ungewöhnlicher Werke aus der Gesangbuchgeschichte. Ein

Schwerpunkt liegt auf westfälischen Gesangbüchern und Liederdichtern, wie z.B. Philipp Nicolai (1556-1608), Marie Schmalenbach (1835-1924) und auch Friedrich v. Bodelschwingh d.J. (1877-1946).

 

Die Ausstellung ist nach dem Kirchenjahr aufgebaut, da jeder Komponist zu einer „Jahreszeit“ ein Lied verfasst hat. Zugleich werden die verschiedenen westfälischen Regionen exemplarisch vorgestellt wie auch spezielle Gesangbücher präsentiert – so z.B. Feldgesangbücher für Kriegszeiten seit dem 18. Jahrhundert oder Liedersammlungen aus der Zeit des sog. „Kirchenkampfes“ während des Nationalsozialismus. Beim ältesten in der Schau gezeigten Gesangbuch handelt es sich um das im Jahr 1604 in Herborn gedruckte Werk „Psalmen Davids. Nach Frantzösischer melodey und Reymen art in Teutsche reymen artig gebracht durch Ambrosius Lobwasser“.

Das älteste Gesangbuch der Ausstellung: "Die Psalmen Davids" von 1604. Foto: EKvW

Das älteste Gesangbuch der Ausstellung: „Die Psalmen Davids“ von 1604. Foto: EKvW

Dieses und weitere Herborner Gesangbücher, die in der Ausstellung zu sehen sind, wurden für den gottesdienstlichen Gebrauch in den nassau-oranischen Gebiete – also auch für das Siegerland – gedruckt. 

Die Ausstellung beruht nicht nur auf Gesangbüchern aus den landeskirchlichen Archivbeständen, sondern vor allem auf zahlreichen Werken aus der privaten Gesangbuchsammlung von Pfarrer i.R. Wilhelm Gröne aus Menden.