„Auch Archive müssen sich der Frage stellen, ob und in welcher Form durch sie oder das Verhalten ihres Personals Diskriminierung entsteht oder begünstigt wird und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Das ist Thema dieser Arbeit, wenn auch der Gegenstand auf den Umgang mit diskriminierender Sprache in Erschließungsdaten eingeschränkt wird. Konkret soll auf den nächsten vierzig Seiten die Frage beantwortet werden, welche Maßnahmen Archive hinsichtlich Erschließungsdaten und deren Präsentation ergreifen müssen, um eine diskriminierungsfreie, authentische und selbstbestimmte Nutzung von Archivgut gewährleisten zu können.“
Die an der FH Potsdam entstandene Bachelorarbeit von Steffen Weber ist online verfügbar.
Schlagwort-Archive: Erschließung
Digitalisierungsprojekt: Die Siegener Charlottenhütte im Bild
Die Stiftung zur Industriegeschichte Thyssen erhält finanzielle Förderung der Siegener Sparkassenstiftung zur Digitalisierung eines umfangreichen Fotobestandes zur Industriegeschichte Siegens
„Im vergangenen Jahr erreichte ein bislang unbekannter Bildschatz das Archiv der Stiftung zur Industriegeschichte Thyssen: mehr als 6.500 Negative der Werksfotografie der Charlottenhütte Niederschelden. Die vorwiegend in den 1950er- und 1960er-Jahren entstandenen Bilder dokumentieren wichtige Facetten der Industriegeschichte der Region Siegen in der frühen Bundesrepublik Deutschland.
Durch die großzügige finanzielle Förderung der Sparkassenstiftung Siegen für Kunst und Kultur sowie die Kooperation der Stiftung zur Industriegeschichte Thyssen mit dem Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein und dem LWL-Medienzentrum werden die Bildnegative in einem großangelegten Projekt digitalisiert und in den kommenden Monaten auf dem Bildportal des LWL-Medienzentrums der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.“
Quelle: Stiftung zur Industriegeschichte Thyssen via NRW-Archivportal am Mittwoch, 20. September 2023 – 14:58
Online: Grundlagen der Informationswissenschaft
von Kuhlen, Rainer, Lewandowski, Dirk, Semar, Wolfgang and Womser-Hacker, Christa. Berlin/Boston 2023.
Seit Ende vergangenen Jahres liegt diese Einführung in die Informationswissenschaften online vor. Sie enthält eine zehnseitige Einführung in die Archive von Karin Schwarz, die ebenfalls direkt online aufgerufen werden kann
Kein Buch mit sieben Siegeln –
aber ein Bestand mit 7000 Siegeln! Mitmachen bei der Untersuchung von 2.400 Siegeln erwünscht

Siegel der Stadt Berleburg, Quelle: Landesarchiv NRW Abt. Westfalen, W 251 (Siegelsammlung), Nr. 6236
Die Siegelsammlung des Landesarchivs NRW Abteilung Westfalen (Bestand W 251) hat trotz ihres nicht unbedeutenden Umfangs von annähernd 7000 Stück lange Jahrzehnte kaum Beachtung gefunden – finden können, weil nur rudimentäre Findmittel existierten, die überdies nur einen Bruchteil der vorhandenen Siegel erfassten.
Nach mehrjährigen Ordnungsarbeiten steht nun jedoch ein Findbuch online zur Verfügung, das sämtliche Siegel als Digitalisat präsentiert, die vorliegenden Erschießungsinformationen zusammenfasst und so etwa zwei Drittel der Siegel identifiziert (Archivsuche | Archive in Nordrhein Westfalen | (nrw.de)). Weiterlesen
Stadtarchiv Kreuztal fragt: Wer ist hier zu sehen?
„Bei der kürzlich erfolgten Verzeichnung des Nachlasses von Adolf Wurmbach fanden sich etliche Fotos von Personen, auch einige, die wir nicht zuordnen konnten. Das hier gezeigte Foto stach aber besonders hervor. Das Bild hat auf der Rückseite eine Notiz: Pater [Name ist nicht lesbar] hat die Crookesröhre in der Hand.
Bei der Maschine im Hintergrund handelt es sich um eine Influenzmaschine. Es könnte ein Versuch zur statischen Elektrizität gewesen sein.
Wir würden darauf hoffen, nähere Informationen über die beteiligten Personen zu erhalten. Leider ist auch kein Hinweis auf das Entstehungsjahr der Aufnahme vorhanden.“
Landesarchiv NRW neue Themenseite zur Zwangsarbeit in NRW

Auf dem Foto ist der Fremdarbeiterausweis von Tatiana Moszniaha zu sehen. Das Dokument stammt aus ihrer Entschädigungsakte, die in der Abteilung Westfalen verwahrt wird. Tatiana Moszniaha wurde von den Nazis als Jüdin verfolgt und schließlich von der Gestapo aus der heutigen Republik Moldau nach Deutschland verschleppt. Hier musste sie drei Jahre für die Goetz-Werke in Burscheid arbeiten und in einem Barackenlager wohnen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt Sie als „rassisch Verfolgte“ eine Geldentschädigung.
Im Landesarchiv NRW befinden sich viele Unterlagen, die das Schicksal von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern dokumentieren. Die Abteilung Westfalen hat ihr Sachinventar „Quellen zur Zwangsarbeit in Westfalen 1939-1945“ überarbeitet und ergänzt. Mit dem Sachinventar und einem Vortrag bietet die neue Themenseite unter https://www.archive.nrw.de/…/geschichte…/zwangsarbeit einen Einstieg in das Thema.
Online: Findbuch Stahlbergarchiv Müsen
Das Findbuch Stahlbergarchiv Müsen des Altenberg Stahlberg e.V. ist als elektronischesPflichtexemplar durch der Universitäts- und Landesbibliothek Münster (ULB) online verfügbar gemacht worden. Die ULB Münsterist gesetzlich beauftragt, die im NRW-Landesteil Westfalen (Regierungsbezirke Arnsberg, Detmold, Münster) erscheinenden gedruckten und elektronischen Publikationen als sog. Pflichtexemplare zu sammeln (vgl. Kulturgesetzbuch NRW, §§ 55–62)
Themenportal zur Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts geht online
Hollmann: „Wir regen zur Auseinandersetzung mit einem wichtigen Kapitel deutscher Geschichte an“

Der Präsident des Bundesarchivs Professor Dr. Michael Hollmann unterzeichnet die Rahmenvereinbarung zum Themenportal Wiedergutmachung
Quelle: Bundesarchiv
Das Online-Themenportal „Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts“ ist am Mittwoch freigeschaltet worden. Anlässlich dieser Freischaltung wurde heute auf dem Petersberg bei Bonn eine Rahmenvereinbarung zum Themenportal Wiedergutmachung unterzeichnet. Das Bundesarchiv hat in dem vom Bundesministerium der Finanzen verantworteten Projekt die archivfachliche Gestaltung des Portals und die Angebote zur historischen Bildung übernommen. Die Plattform https://www.archivportal-d.de/themenportale/wiedergutmachung schafft für Forschende, Studierende, Medien, aber auch Familienangehörige von NS-Opfern einen zentralen Zugang zu den Unterlagen der Wiedergutmachungspolitik in Deutschland. Die Webseite bietet Informationen zum Thema und eine Navigation durch rund 500 Bestände mit Millionen von Archivalien und Dokumenten von Bundesministerien über Gerichte bis zu lokalen Entschädigungsämtern.
Ich freue mich, dass das Bundesarchiv mit seinen Partnern das Online-Themenportal Wiedergutmachung realisiert hat und weiter ausbaut. Wir regen damit zur Auseinandersetzung mit einem wichtigen Kapitel deutscher Geschichte an, indem wir eine digitale Plattform für politische Bildungsarbeit und einfachere Recherchen schaffen.
Michael Hollmann, Präsident des Bundesarchivs
Hintergrund
Video: Genealogisches Erschließungsprojekt „Berleburger Weinkaufbriefe“
Weitere Informationen zu diesem Projekt gibt der Eintrag im Blog vom compgen (12.5.2022)
Link zum Projekt
Zum Begriff „Weinkauf“ s. die Wikipedia-Einträge Beweinkaufung und Weinkauf.
Regionale Literatur zum Thema:
Strickhausen, Heinz: Weinkauf, Wittgenstein, Jg. 55 (1967), Bd. 31, Heft 2, S. 73-78
Weber, Fritz / Dörr, Fritz Walter: Erbkauf- und Weinkaufbriefe im Roths-Haus auf der Laaspherhütte, Wittgenstein, Jg. 100 (2012), Bd. 76, Heft 1, S. 30-35
Wied, Werner: Von Sitte und Brauch in Wittgenstein, in: Krämer, Fritz (Hg.): Wittgenstein Band II, Balve 1965, S. 293-350
Wied, Werner: Weinkauf im alten Wittgenstein, Wittgenstein, Jg. 55 (1967), Bd. 31, Heft 2, S. 78-82