Dr. Johannes Burkardt: 26 Jahre Archivpflege im Kirchenkreis Wittgenstein 1997–2023

Versuch einer Zwischenbilanz

“ …. Rückblick – Ausblick (?)
Im Rückblick möchte ich die vergangenen 25 Jahre der Archivpflegertätigkeit in Wittgenstein nicht missen. Natürlich gab es auch Reibungspunkte, auf die hier nicht weiter eingegangen werden soll. Im Großen Ganzen war die Zusammenarbeit mit den Verwaltungsmitarbeiterinnen und Mitarbeitern immer gut und kam zu ordentlichen Ergebnissen. Wertvoll war, dass alle Superintendenten und zuletzt die Superintendentin des Kirchenkreises wie auch die Verwaltungsleiter ein offenes Ohr für die Anliegen des Archivs hatten und es aktiv förderten. Besonders wichtig: ohne das konstruktive und vertrauensvolle Verhältnis zum Landeskirchlichen Archiv wäre überhaupt nichts gegangen. Auch in Bielefeld fand ich immer ein offenes Ohr und aktive Unterstützung in allen praktischen Fragen der Archivarbeit.
Offen bleibt – und daher das Fragezeichen im Titel des Absatzes –, ob und wie es weitergeht: Mit Wirkung zum 1. Januar 2023 fusionierten die Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein zu einem neuen Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein. Über den Verbleib der beiden kreiskirchlichen Archive in Siegen und Bad Berleburg ist bisher nicht gesprochen worden. In Wittgenstein ist die Arbeit großenteils weitergelaufen wie bisher.Übernommen wurden geschlossene Akten der nunmehr ehemaligen Superintendentur Wittgenstein in Bad Berleburg. Schnell wurde aber deutlich, dass Regelungsbedarfe bestehen: ein Registraturschnitt, wie bei der Verwaltungsfusion 2021, ist bisher nicht konsequent durchgeführt worden. Wie sich die Entscheidungsgremien und die jetzt in Siegen befindliche Zentralverwaltung des neuen Kirchenkreises die Zukunft ihrer Archive denken, bleibt abzuwarten …“

Quelle: Archivmitteilungen des Landeskirchlichen Archivs der EKvW – Nr. 02/2023, Link

Vortrag: „Filme im Archiv“

Ein Praxisbericht gehalten auf der Frühjahrstagung des Verbandes hessischer Kommunalarchivarinnen und – archivare

Link zur PDF: filmimArchiv

Links zu den gezeigten Filmen:
1) „Leder gegerbt mit Eichenlohe“
2) „XIX. Dchacholympiade 1970 in Siegen – Erinnerungen nach 50 Jahren“
3) „Waldland Wittgenstein“

Findbuch „Kirchengemeinde (Kreuztal-)Krombach“ online

Das Landeskirchliche Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen hat Ende 2021 das Findbuch zu den Archivalien der Krombacher Kirchengemeinde online gestellt. 746 Verzeichnungseinheiten, die sich über den Zeitraum von 1580 bis 2020 erstrecken, können nun durchsucht werden. Sämtliche Bereiche des Gemeindelebens und der Gemeindeverwaltung sind im Archiv umfänglich dokumentiert. Dabei fällt besonders die umfangreiche Überlieferung zur kirchlichen Vereinstätigkeit ins Auge.

Link zum Findbuch

Quelle: Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Archivmitteilungen 2022/1

Präsentation „Vorbei und vergessen? Die Lösung: Das Vereinsarchiv!“

Gestern fand nach pandemiebedingter Pause wieder der Vereinsarchivworkshop des Kreisarchivs in Zusammenarbeit mit dem Ehrenamtservice des Kreises Siegen-Wittgenstein statt. Dreizehn Anmeldungen zeigen das andauernde Interesse an dieser Veranstaltung, die erstmals vor zehn Jahren stattfand.

Link zur Präsentation (PDF): Vereinsarchiv23

Literaturhinweis: „Alte und neue Kontexte der Erschließung.

Beiträge zum 26. Archivwissenschaftlichen Kolloquium der Archivschule Marburg“ (2023), Irmgard Christa Becker, Florian Lehrmann, Robert Meier und Karsten Uhde (Hgg.), 978-3-923833-88-7

Vorwort:
„Das 26. Archivwissenschaftliche Kolloquium mit dem Titel „Alte und neue Kontexte der Erschließung“ hatte das Ziel darzustellen, wie sich die archivarische Fachaufgabe Erschließung angesichts der Digitalisierung und neuer Nutzungsanforderungen verändert. Ziel des vorliegenden Bandes ist es, die Beiträge des Kolloquiums zugänglich zu machen. Sie werden in der Reihenfolge abgedruckt, in der die Vorträge gehalten wurden. Die Beiträge zeigen in welchen vielfältigen Formen sich die Erschließung verändert. Die Bandbreite der Themen reicht von grundsätzlichen Überlegungen zum Einfluss digitaler Technologien auf die Erschließung im Eröffnungsvortrag von Jenny Bunn. Sie weist auch darauf hin, dass in einer vollständig digitalen Welt Archivalien und Metadaten aus Daten bestehen, die nur noch definitorisch unterschieden werden und alle maschinell verarbeitet werden können. Den Vortrag von Christian Keitel am Ende des Kolloquiums kann man als ebenso grundsätzliche Darstellung sehen. Er diskutiert den Unterschied zwischen Erschließungsinformation und Metadaten. Dabei beschreibt er, dass Erschließungsinformation zunehmend als Metadaten bezeichnet wird. Metadaten zu digitalen Archivalien können aber viel mehr Angaben, z.B. zur Provenienz enthalten, als Erschließungsinformation. Der Autor kommt zum Schluss, dass noch nicht entschieden ist, ob sich die Archivare die hinter den Begriffen aus der digitalen Archivierung stehenden Konzepte für Metadaten zu eigen machen möchten oder nicht. Weiterlesen

Unterlagen zur regionalen Zeitgeschichte online recherchierbar

Landeshauptarchiv Koblenz , Bestand 662,007 Nummer 84 Unternummer 000632, Alexander, Norbert, 01.01.1937 – 31.12.1945

Die Suchmaschine apertus der rheinland-pfälzischen Archive ist hier bereits vorgestellt worden. Laufend eingepflegt wird zurzeit die im NS-Mischbestand (Bestand 662) erhaltene Kartei der Gestapo Koblenz, die auch bei der Suche nach Ortsnameneinige regionale Funde aufweist (S. Bsp. oben).

Online: „Zum Umgang mit diskriminierender Sprache in Erschließungsdaten“

„Auch Archive müssen sich der Frage stellen, ob und in welcher Form durch sie oder das Verhalten ihres Personals Diskriminierung entsteht oder begünstigt wird und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Das ist Thema dieser Arbeit, wenn auch der Gegenstand auf den Umgang mit diskriminierender Sprache in Erschließungsdaten eingeschränkt wird. Konkret soll auf den nächsten vierzig Seiten die Frage beantwortet werden, welche Maßnahmen Archive hinsichtlich Erschließungsdaten und deren Präsentation ergreifen müssen, um eine diskriminierungsfreie, authentische und selbstbestimmte Nutzung von Archivgut gewährleisten zu können.“
Die an der FH Potsdam entstandene Bachelorarbeit von Steffen Weber ist online verfügbar.

Digitalisierungsprojekt: Die Siegener Charlottenhütte im Bild

Die Stiftung zur Industriegeschichte Thyssen erhält finanzielle Förderung der Siegener Sparkassenstiftung zur Digitalisierung eines umfangreichen Fotobestandes zur Industriegeschichte Siegens

„Im vergangenen Jahr erreichte ein bislang unbekannter Bildschatz das Archiv der Stiftung zur Industriegeschichte Thyssen: mehr als 6.500 Negative der Werksfotografie der Charlottenhütte Niederschelden. Die vorwiegend in den 1950er- und 1960er-Jahren entstandenen Bilder dokumentieren wichtige Facetten der Industriegeschichte der Region Siegen in der frühen Bundesrepublik Deutschland.

Durch die großzügige finanzielle Förderung der Sparkassenstiftung Siegen für Kunst und Kultur sowie die Kooperation der Stiftung zur Industriegeschichte Thyssen mit dem Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein und dem LWL-Medienzentrum werden die Bildnegative in einem großangelegten Projekt digitalisiert und in den kommenden Monaten auf dem Bildportal des LWL-Medienzentrums der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.“

Quelle: Stiftung zur Industriegeschichte Thyssen via NRW-Archivportal am Mittwoch, 20. September 2023 – 14:58

Online: Grundlagen der Informationswissenschaft

von Kuhlen, Rainer, Lewandowski, Dirk, Semar, Wolfgang and Womser-Hacker, Christa. Berlin/Boston 2023.

Seit Ende vergangenen Jahres liegt diese Einführung in die Informationswissenschaften online vor. Sie enthält eine  zehnseitige Einführung in die Archive von Karin Schwarz, die ebenfalls direkt online aufgerufen werden kann

Kein Buch mit sieben Siegeln –

aber ein Bestand mit 7000 Siegeln! Mitmachen bei der Untersuchung von 2.400 Siegeln erwünscht

Siegel der Stadt Berleburg, Quelle: Landesarchiv NRW Abt. Westfalen, W 251 (Siegelsammlung), Nr. 6236


Die Siegelsammlung des Landesarchivs NRW Abteilung Westfalen (Bestand W 251) hat trotz ihres nicht unbedeutenden Umfangs von annähernd 7000 Stück lange Jahrzehnte kaum Beachtung gefunden – finden können, weil nur rudimentäre Findmittel existierten, die überdies nur einen Bruchteil der vorhandenen Siegel erfassten.

Nach mehrjährigen Ordnungsarbeiten steht nun jedoch ein Findbuch online zur Verfügung, das sämtliche Siegel als Digitalisat präsentiert, die vorliegenden Erschießungsinformationen zusammenfasst und so etwa zwei Drittel der Siegel identifiziert (Archivsuche | Archive in Nordrhein Westfalen | (nrw.de)). Weiterlesen