Digitalisierungs- und Erschließungsprojekt des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen zur Wiedergutmachung gestartet

Das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen hat eine Finanzierungszusage seitens des Bundesministeriums der Finanzen für ein dreiteiliges Projekt zur Digitalisierung, Tiefenerschließung und Nutzbarmachung von Wiedergutmachungsakten aus der Abteilung Rheinland erhalten. Das Gesamtprojekt hat dabei eine Laufzeit von etwa 3,5 Jahren.

Im Rahmen des Projekts werden Wiedergutmachungsakten aus Nordrhein-Westfalen tiefenerschlossen und digitalisiert. Dies betrifft sowohl „berühmte Fälle“ wie jenen des von den Nationalsozialisten abgesetzten Aachener Oberbürgermeisters Wilhelm Rombach (1884-1973) als auch Verfolgte, die keine „Presse“ erhielten, wie die Familie Levano aus Aachen. | Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland

In einem ersten Teilprojekt ist neben der wissenschaftlichen Aufarbeitung der spezifischen administrativen und rechtlichen Bedingungen der Wiedergutmachung in NRW, vor allem die landesweite Erfassung aller einschlägigen Unterlagen zur Wiedergutmachung in einem sachthematischen Inventar in Zusammenarbeit mit anderen Archiven, Institutionen und der Forschung geplant. Weiterlesen

Linktipp: Onlineedition der NRW-Kabinettsprotokolle

screenshot der Datenbank der Onlineedition

Seit 1992 veröffentlicht das Landesarchiv NRW die Kabinettsprotokolle der Landesregierung in edierter Form. Zusammen mit der Herausgabe der 9. Legislaturperiode wird nun eine komplett überarbeitete Webseite vorgestellt, auf der die Protokolle, aber auch Hintergrundinformationen zu finden sind.
Quelle: Landesarchiv NRW, Veranstaltung 16.10.2024

Linktipp: „zeitspuren:stories“ 04 „Bizarrer Putsch in Laasphe 1816“


Die neue Instagram-Episode erinnert an ein skurriles Ereignis in der Gründungsphase des Kreises Wittgenstein.

Fürst Friedrich Carl zu Wittgenstein-Wittgenstein, Landesherr des gleichnamigen Fürstentums, hatte zwar der Eingliederung ins Königreich Preußen zugestimmt. Beim Versuch, sich der bereits unter hessischer Herrschaft über ihn verhängten Finanzaufsicht zu entledigen, suchte er Rat und Hilfe bei Theodor von Kretschmann, der sich mit Finanzgeschäften auskannte und über gute Beziehungen am Königshof in Berlin verfügte.

Kretschmann erschien in Laasphe und gab vor, im Namen des Königs die Verwaltung des Fürstentums zu übernehmen. Damit unterlief er die Bemühungen von Ludwig Vincke, seit kurzem Oberpräsident der Provinz Westfalen, der gerade dabei war, die Verwaltung des neuen Kreises Wittgenstein aufzubauen.

Der von Fürst Friedrich Carl inszenierte ‚Putsch‘ in Laasphe – von Vincke als ‚Revolution‘ bezeichnet – begann am 23. November und war am 30. Dezember 1816 beendet.

Heute vor 80 Jahren: Otto Arnold gestorben


Heute vor 80 Jahren starb der in Siegen tätige Lehrer und dokumentarische Fotograf Otto Arnold. Aus diesem Anlass wurde ein kurzer Wikipedia-Eintrag erstellt.

Zu Otto Arnold s. auf siwiarchiv:
Fotoausstellung „Häute, Leim und Filz“ in Hagen
[Biographie im siwiarchiv-Adventskalender 2017]
Siegen: Kunst im Treppenhaus geht in die 2te Runde
Fotoausstellung: „Otto Arnold“ im LYZ. Impressionen.
Ausstellung zum Fotografen Otto Arnold

Video: Eröffnung des Naturparks Rothaargebirge 1964


„Vor fast 60 Jahren, am 30. Oktober 1964, öffnet der Naturpark Rothaargebirge in Laasphe seine Türen! Der idyllische Park sollte vor allem ein Erholungsgebiet für Menschen aus dem nahen Ruhrgebiet sein, das damals schon mit Luftverschmutzung zu kämpfen hatte. Daher betont auch der damalige Bundespräsident Heinrich Lübke in seiner Eröffnungsrede die zunehmende Umweltverschmutzung und die zunehmende Bedeutung des Umweltschutzes. Neben vielen Festreden feiert Laasphe die Eröffnung auch mit Fahnenschmuck und einem gemeinsamen Fußmarsch durch die Wittgensteiner Natur. In dem Filmschatz aus 1964 fangen drei junge Filmamateure die Tage vor, während und nach der Feier fest.
Hier seht ihr nun eine leicht gekürzte und kommentierte Fassung des Originalfilms.

In der Reihe „Filmschätze“ veröffentlichen wir ausgewählte Dokumentar-, Kurz- und Amateurfilme vergangener Jahrzehnte in voller Länge auf YouTube. Charakteristisch für die Filmauswahl ist, dass die „Filmschätze“ Themen aus Westfalen in den Fokus rücken, aus ihrer Entstehungszeit heraus in den Blick nehmen und ein gewisses Zeitkolorit transportieren.“

[Nachtrag 6.11.2024, WDR hier und heute, 30.10.1964, „Feierliche Eröffnung Naturpark Rothaargebirge“ via WDRretro]: Weiterlesen

Archivierungsmodell „Justiz“ des Landesarchivs NRW

Keine Notariatsunterlagen mehr nach 1950 im Landesarchiv NRW

Aus gegebenen Anlass habe ich mich mit der Überlieferung der Notariate befasst und dabei unter anderem auch in das Archivierungsmodell Justiz des Landesarchivs NRW, das bereits im Dezember 2021 vorgelegt wurde, geschaut.

Daraus geht hervor, dass nach 1950 entstandene Notariatsurkunden nach Ablauf der 100jährigen Aufbewahrungsfrist (bei den Gerichten) nicht mehr durch das Landesarchiv archiviert werden.

Wer war Wilhelmine Dreißig?

Quelle: Sauerländisches Volksblatt (Olpe), 26. August 1936 via zeitpunkt.nrw

Sören zum Feldes am Lehrstuhl für Geschichte der Volkswirtschaftslehre der Universität Hambug entstandene Bachelorarbeit „Die frühe Karriere einer unbekannten Ökonomin. Studium und Werdegang von Wilhelmine Dreissig (1913-1985) im Kontext des Nationalsozialismus und der Neuordnung der westdeutschen Nachkriegswirtschaft.“ gibt auf über 50 Seiten darüber Auskunft.
Der Autor fragte beim Kreisarchiv Siegen-Wittgentein an, ob im Kreisarchiv noch Informationen über die aus Kirchen (Sieg) stammender Absolventin des Siegener Mädchengymnasiums vorliegen. Der Bestand „Staatliches Mädchengymnasium Siegen“ befindet sich allerdings unter der Signatur P 416 im Landesarchiv NRW, Abt. Westfalen.
Der Bibliothek des Kreisarchivs hat der zum Felde ein Exemplar seiner Arbeit zur Verfügung gestellt.


Leseprobe (S. 1; S. 43): Weiterlesen

Notararchive in Siegen

Symbolbild (AI-generiert)

Neben dem hier bereits vorgestellten „Notararchiv“ der Gerichte im Oberlandesgerichtsbezirk Hamm ist in Siegen ein weiteres „Notararchiv“ mehrerer Notarkammern entstanden. Für das westfälische Archiv können Ansprechpartner beim Siegener Amtsgericht erfragt werden. Für das entstandene Archiv empfehlen sich Anfragen bei der jeweils zuständigen Notarkammer nach einem Ansprechpartner. Dem im Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein befinden sich keine Notariatsurkunden.

Veranstaltungshinweis: Digitalisierte Filmchroniken der Gemeinde Geisweid und der Stadt Hüttental

Zeitzeugen auf Zelluloid, Mittwoch 30.10.24 · 19 Uhr, LYZ, Siegen

Seit Ende der 1950er-Jahre hat zunächst die Gemeinde Geisweid und später die Stadt Hüttental filmische Jahreschroniken erstellen lassen. „Zeitzeugen auf Zelluloid“ zeigt nun anlässlich der 800-Jahr-Feier der Stadt Ausschnitte aus diesen für die Siegener Stadtgeschichte bedeutenden historischen Quellen. Sind die ersten Aufnahmen noch schwarzweiß und ohne Ton, wechselte man recht bald zu Farbfilm mit Ton. Die einzelnen Filme dauern in der Regel ca. 30 Minuten und dokumentieren die wichtigsten Ereignisse für die Kommune: Ehrungen der Politiker, Baumaßnahmen in der Stadt, sportliche wie gesellschaftliche Ereignisse. Alle Jahreschroniken wurden u. a. mit Mitteln des Kreises Siegen-Wittgenstein digitalisiert.

Veranstalter: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein

Eintritt frei | Um eine Spende für die Erhaltung des regionalen audiovisuellen Archivguts wird gebeten.

Online-Findbuch der Altakten des Hilchenbacher Stadtarchivs

Das Hilchenbacher Stadtarchiv befindet sich in der Wilhelmsburg. Über das Online-Findbuch haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich über die Altakten zu informieren.
Autor: Stadt Hilchenbach © Stadt Hilchenbach

Mit dem Online-Findbuch – Link zur PDF-Datei – haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, per Stichwortsuche herauszufinden, welche Altakten zu welchem Thema im Hilchenbacher Stadtarchiv vorhanden sind. Interessierte können sich mit dem Dokument, das auf dieser Seite in der Randspalte zu finden ist, schnell einen Überblick verschaffen. Die Akten reichen zurück ins 18. Jahrhundert. 

Von Februar bis September 2022 konnte mit dem Förderprogramm WissensWandel des Deutschen Bibliotheksverbandes dbv innerhalb von NEUSTART KULTUR der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien eine Projektstelle geschaffen werden. Dank dieses Förderprojektes wurden alle rund 3.500 Altakten in die Archivsoftware übertragen und weit über 1.000 Akten mit Enthält-Vermerken versehen.

WissensWandel  dbv  Neustart Kultur  BKM 
Quelle: Stadt Hilchenbach, Aktuelles vom 15.10.2024