Anbringung einer Gedenktafel an der Ausgrabungsstätte „Gerhardsseifen“ in Niederschelden zur Erinnerung an Christian Weber

Susanne Bork-Weber und Bürgermeister Steffen Mues enthüllen gemeinsam die Gedenktafel am Schutzbau Gerhardsseifen

Fast genau ein Jahr ist es her, dass Schutzbau der Ausgrabungsstätte „Gerhardsseifen“ sowie der dazugehörige EisenZeitReiseWeg zur Geschichte des Berbau- und Hüttenwesens im Siegerland der Öffentlichkeit übergeben werden konnte. Hierbei handelt es sich aus archäologischer Sicht um ein Projekt von europäischem Rang.
Initiator und über viele Jahre Motor dieser bedeutsamen, heimatgeschichtlichen Einrichtung war Christian Weber. Viel zu früh ist er im März diesen Jahres verstorben. Der Verein „Ein Siegerländer Tal e.V.“, der für das Projekt verantwortlich zeichnet und dessen zweiter Vorsitzender Christian Weber war, hatte daher entschieden, eine Gedenktafel zur Erinnerung an sein Wirken am Eingangsbereich des Schutzbaues anzubringen. Zur Widmung dieser Gedenktafel sind seitens des Vereins in diesen Tagen Famlienangehörige, Freunde, Weggefährten und Unterstützer sowie Vertreter der Stadt Siegen eingeladen worden. Weiterlesen

Ausstellungshinweis: „trotzdem da! Kinder aus verbotenen Beziehungen zwischen Deutschen und Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeiter*innen“

19. Juni 2025 bis 14. September 2025, NS-DOK, Appellhofplatz 23-25, 50667 Köln

„Während der Zeit des Nationalsozialismus waren freundschaftliche und intime Kontakte zwischen Deutschen und den rund 13 Millionen Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeiter*innen im Reich unerwünscht. Zum Teil waren sie streng verboten.

Doch sie sind »trotzdem da«: Kinder, die aus solchen Beziehungen hervorgegangen sind. Ihre Geschichten wurden lange tabuisiert. Sie sind wissenschaftlich wenig erforscht und in der Erinnerungskultur kaum präsent.

Das Ausstellungsteam von »trotzdem da!« hat mehr als 20 Kinder aus verboten Beziehungen aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden ausfindig gemacht. Die Ausstellung erzählt ihre Lebensgeschichten und beleuchtet ihre Erfahrungen von Ausgrenzung und Diskriminierung in der Nachkriegszeit ebenso wie die Verfolgungsgeschichten ihrer Eltern.

»trotzdem da!“ ist ein Ausstellungsprojekt an der Gedenkstätte Lager Sandbostel. Es wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.“
Quelle: NS-DOK, Ausstellungsseite

Regional relevant ist die Biografie von Ingelore Prochnow, die vom Konzentrationslager Ravensbrück in das Durchgangslager Siegen-Wellersberg kam. Informationen zu Ingelore Prochnow finden sich auch auf der Internetseite „Zum Feind gemacht“. Weiterlesen

Postalisches zum Festwochende „130 Jahre weltweit erste Motoromnibuslinie Deuz-Netphen-Siegen“


Auf Anregung der Briefmarkenfreunde Netphen wird während des Festwochenendes zum Jubiläum „130 Jahre weltweit erste Motoromnibuslinie Deuz-Netphen-Siegen“ am 14. und 15. Juni 2025 auch ein Event-Team der Deutschen Post Philatelie in Netphen anwesend sein. An seinem Stand an der Lahnstraße in der Bushaltestelle „Netphen-Rathaus“ wird an beiden Tagen u.a. auch ein offizieller Jubiläumssonderstempel erhältlich sein. Direkt daneben sind die Briefmarkenfreunde Netphen untergebracht. Passend zum Sonderstempel hat ihr Ehrenvorsitzender Wilfried Lerchstein 20 verschiedene selbstklebende „Briefmarken Individuell“ mit Omnibusmotiven, einen Umschlag mit einer bereits eingedruckten Omnibusbriefmarke und zwei Blanko-Schmuckumschläge im DIN C6-Format entworfen. Zusammengefasst auf einem DIN A4-Bogen zeigen die 20 frankaturgültigen 95-Cent-Briefmarken eine Auswahl der über 100 Omnibusse, die am 14. Juni an der Omnibusausfahrt durch das Netpherland teilnehmen werden. [Nachtrag 11.6.: Rainer Wagener aus Werthenbach-Bahnhof wird dabei in einer Postuniform als Postillion neben Dirk Hartmann aus Hainchen sitzen, der als Chauffeur des Nachbaus des ersten Linienmotoromnibusses der Welt den Omnibuskorso anführen wird. In einem Originalpostsack der Deutschen Bundespost soll dabei Sammlerpost befördert werden, die hierfür mit dem ovalen Sonderstempel der Deutschen Post und zusätzlich mit einem exklusiven grünen Cachetstempel versehen wird, der auf diese Sonderpostbeförderung hinweist.]
Wer am Jubiläumswochenende nicht persönlich nach Netphen kommen kann, kann sich auch auf https://suedwestfalenboerse.de/belegprogramm/ über das Angebot informieren. Bestellungen sind bitte bitte direkt an den Ehrenvorsitzenden der Briefmarkenfreunde Netphen Wilfried Lerchstein (Tel. 02737/1216 und Email Lercwi@web.de) zu richten. Diese Bestellungen werden dann gegen Vorkasse in der Reihenfolge des Geldeingangs bearbeitet.

Erste Omnibus-Linie der Welt

Jubiläum am 14. & 15. Juni 2025 in Netphen

Der 18. März 1895 ist ein Wendepunkt in der Geschichte des Personentransports. Denn das Datum steht für den Beginn des technischen Wandels im Busverkehr: die erste motorisierte Omnibuslinie der Welt nahm ihr Geschäft mit der Linie Deuz-Netphen-Siegen und zurück auf. Weg von Pferdeomnibus und Dampfantrieb, hin zum Verbrennungsmotor. Heute befindet sich die Busbranche erneut mitten in einem technischen Wandel hin zur elektrischen Traktion.

Um diese Entwicklung und den damaligen Pioniergeist gebührend zu würdigen, möchten wir jetzt, nach 130 Jahren, groß feiern. Als Highlight findet am Samstag eine große Busausfahrt mit über 100 historischen Bussen circa 40 Kilometer durch das Netpherland statt. Der Nachbau des ersten Omnibusses von 1895 wird dabei den Zug anführen, es folgen dann Omnibusse sämtlicher Jahrzehnte bis hin zu den aktuellsten Modellen mit Elektroantrieb.

Für mehr Informationen s. https://www.netphen.de/omnibus

„Archivpflege in Westfalen-Lippe“ Heft 102 (2025) ist online

Themen in diesem Heft (PDF):

– Positionierung von Archiven in Unrechtaufarbeitungsprozessen
– Postmortaler Würdeschutz am Beispiel von Tatortfotos
– Planvolle Bestandserhaltung mit kleinem Budget
– Klimawandel als Herausforderung für Archive
– Grundrechtsabwägungen in der Archivbenutzung
– Schriftgutverwaltung als archivische Fachaufgabe

Zeitzeuginnengespräch in Kreuztal zum 80. Jahrestag der Befreiung

Schüler/innen hörten bewegende Berichte aus Kindheit im Zweiten Weltkrieg

Anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung vom Nationalsozialismus fand am Donnerstag, den 08. Mai 2025 ein besonders eindrucksvolles Zeitzeugengespräch in Kreuztal statt. Eingeladen hatte die Kinder- und Jugendförderung der Stadt Kreuztal in der Jugendbegegnungsstätte (JBS) zu dieser Kooperationsveranstaltung zwischen Kinder- und Jugendförderung und dem Stadtteilbüro der Stadt Kreuztal sowie der Ernst-Moritz-Arndt-Realschule. Federführend wurde das Zeitzeugengespräch von den Fachkräften des Jugendtreffs JBS organisiert, die den Bereich der politischen Bildung, gerade in der heutigen Zeit in den Fokus rücken.

Zwei Überlebende des Zweiten Weltkriegs, Frau Rita Beims und Frau Elfriede Reimann, berichteten eindrucksvoll aus ihrer Kindheit während der Kriegsjahre. Vor rund 50 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 10 der Kreuztaler Realschule schilderten die beiden Zeitzeuginnen persönliche Erinnerungen an Bombennächte, den Verlust des Wohnraums, Entbehrungen und Hunger. Moderiert wurde das Gespräch von Heiner Giebeler, Mitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. in Siegen und Experte für Erinnerungskultur im Kreis Siegen-Wittgenstein. Weiterlesen

Psychotherapie bei Holocaust-Überlebenden und Kriegskindern

Wie wirken sich die traumatischen Erfahrungen des Holocaust und des Zweiten Weltkriegs bis heute auf Überlebende und ihre Nachkommen aus? Ein Interview mit Prof. Dr. Simon Forstmeier, Entwicklungspsychologe an der Universität Siegen, zum 80. Jahrestag des Kriegsendes in Europa am 8. Mai.

Prof. Simon Forstmeier (c) Sascha Hüttenhain

Psychologe Prof. Dr. Simon Forstmeier erklärt, warum das Gehirn extreme Erlebnisse „wegsperrt“, wie diese unverarbeiteten Erinnerungen Jahrzehnte später wieder auftauchen – und welche Therapieansätze helfen, das Chaos im Gedächtnis zu ordnen.

Wie gelingt es Menschen, den Holocaust zu verarbeiten – ein Trauma, das so unfassbar grausam ist, dass Außenstehende es kaum begreifen können? Gibt es psychologische Mechanismen oder Überlebensstrategien, die dabei eine besondere Rolle spielen?

Prof. Dr. Simon Forstmeier: Ein so schweres Trauma wie der Holocaust – oder eine Serie solcher Traumatisierungen – überfordert fast jedes Gehirn. Es kann diese Erlebnisse nicht so verarbeiten, wie es das bei alltäglichen Belastungen tut. Das Gehirn muss das Erlebte notfallmäßig vom Bewusstsein „wegsperren“. Das führt dazu, dass Erinnerungen an das Erlebnis sehr fragmentiert und unverarbeitet im Gedächtnis abgespeichert werden. Das ist eine Überlebensstrategie, die zunächst nützlich ist. Das Problem ist dann aber, dass Teile der unverarbeiteten Erinnerungsfragmente unwillkürlich in das Bewusstsein stoßen und als Wiedererleben erlebt wird (Flashbacks, Albträume).
Traumapatient*innen erklärt man dieses Phänomen gerne mit einer Metapher: Normalerweise speichert das Gehirn Erinnerungen wie ordentlich einsortierte Kleidung in einem Schrank – sie sind zugänglich und geordnet. Während des Traumas werden die Erinnerungen nicht regulär abgelegt, sondern chaotisch „in den Schrank geworfen“, ohne richtige Einordnung. Manchmal wird die Tür gewaltsam zugeschlagen, um das Chaos nicht zu sehen. Nach dem Trauma kann die Tür des Schranks plötzlich aufspringen (z. B. durch Trigger), und die ungeordneten Erinnerungsfragmente fallen unkontrolliert heraus – das entspricht Flashbacks oder Intrusionen. Ziel der Therapie ist, schrittweise den „Schrank“ zu öffnen, die Erinnerungen zu betrachten, zu sortieren und in eine verständliche Ordnung zu bringen. So verlieren sie ihre überwältigende Kraft und können in die Lebensgeschichte integriert werden. Weiterlesen

Straßennamen und Raubkunst – 2 Themen im Siegener Kulturausschuss

Heute beschäftigt sich der Kulturausschuss der Stadt Siegen mit zwei historisch relevanten Themen:
1) Abschluss einer Schiedsvereinbarung(„stehendes Angebot“) für Verfahren von NS-Raubgut
“ …. Der Deutsche Städtetag hat seinen Mitgliedsstädten mit Schreiben vom 25.3.2025 mitgeteilt, dass am 26.März 2025 ein Verwaltungsabkommen zwischen Bund, Länder und Kommunen unterzeichnet werden soll, welches eine Schiedsgerichtsbarkeit in stritten Rückgabefällen von NS-Raubgut einsetzt. Das neue Verfahren löst die bisherige Beratende Kommission für NS-Raubgut ab und soll für mehr Rechtssicherheit sorgen.
Der Deutsche Städtetag empfiehlt den Kommunen, die Voraussetzung für die Tätigkeit der Schiedsgerichtsbarkeit zu schaffen, indem sie eine Erklärung zum Abschluss einer Schiedsvereinbarung im Sinne von § 1029 ZPO“ (stehendes Angebot) unterzeichnen. Betroffen sein kann im Falle der Stadt Siegen das stadteigene Siegerlandmuseum. Die Direktion kommt zu folgender Beurteilung:
„Mit der Unterzeichnung verpflichtet sich die Stadt Siegen zu einem Schiedsverfahren und der Entscheidung, dieses Schiedsverfahren zu verfolgen, im Falle, dass gegenüber der Stadt Siegen der Verlust von Kulturgut geltend gemacht, der zwischen dem 30. Januar 1933 und dem 8. Mai 1945 eintrat und zwar wegen der Verfolgung aus rassischen, politischen, religiösen oder weltanschaulichen Gründen oder der sexuellen Orientierung des / der Eigentümer/-in. Leihgaben, die sich im Bestand des Siegerlandmuseums befinden, sind von der Verfahrensanwendung ausgenommen. Daher bestehen seitens der Museumsleitung keine Bedenken, die Schiedsvereinbarung zu unterzeichnen.“
Die Verwaltung empfiehlt dem Rat, die Unterzeichnung der Erklärung zum Abschluss einer Schiedsvereinbarung durch den Bürgermeister gemäß vorliegenden Formular zu beschließen ….“

2) Benennung von Straßen – Beratung der Textfassungen aus dem Abschlussberichts des Arbeitskreises Straßenbenennung: Weiterlesen

Radtour: 80 Jahre Kriegsende(n) in Siegen

– zu Schauplätzen der letzten Kriegstage in Siegen, 18. Mai | 14:00 – 16:30

2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum achtzigsten Mal.

Wir wollen aufzeigen, wie Menschen nach einem derartig einschneidenden und zerstörerischen Ereignis mit dieser Situation umgingen, welche Perspektiven sie entwickelten und wie sie diese umsetzten. Angefahren werden u.a. der Charlottenbunker (nach dem Krieg Kino, heute Streusalzdepot), ein Luftschutzbunker sowie die Wellersbergkasernen (1946-1951 Durchgangslager)
In Zusammenarbeit mit dem Aktiven Museum Südwestfalen e. V.

Fahrradtour-Alle Infos unter: https://touren-termine.adfc.de/suche?place=Siegen-Wittgenstein&unitKey=164350

Quelle: Aktives Museum Südwestfalen, Veranstaltungen

2 Veranstaltungen am morgigen Gedenken an das Kriegsende in Siegen

1) Die Universität Siegen biete eine Veranstaltung zum Thema „Demokratiebildung und Theater“ an. Der Veranstaltungs ist ein Teil der der Aktionswoche „Demokratie stärken“, 5.–9. Mai 2025, der Initiative Historiker*innen für eine demokratische Gesellschaft (hist4dem) :
Die Exkursion besteht aus dem Besuch des Theaterstücks „NSU-Monologe“ und dem anschließenden Workshop zur schulischen Umsetzung.

2) Der VVN Siegerland-Wittgenstein präsentiert im Rahmen seines Veranstaltungsschwerpunktes zum Kriegsende vor 80 Jahren die „Strasse der Befreiung“: Weiterlesen