Siegener Street Art im Alten Flecken verstehen lernen

4Fachwerk Museum Freudenberg zeigt die Vorstufen zur Kunst im öffentlichen Raum

Die grauen Versorgungs-, Schalt- oder Verteilerkästen zählen zum festen Straßenbild. Mit der Technik in ihrem Innern sorgen sie für den richtigen Weg von Energie oder Kommunikation. Oft fristen sie ein trübes Dasein. Vielfach sind sie verschmiert und werden dann zum visuellen Ärgernis. Martin Zielke aus Siegen sind solche „Schandkästen“ ein Dorn im Auge. Getreu seinem Motto „Tun statt Nörgeln“ setzt er sich seit nunmehr seit zwei Jahrzehnten dafür ein, sie zu Kunstwerken zu verwandeln, um positive Hingucker im öffentlichen Raum zu erhalten.
Solcher „street art“ widmet sich in seiner aktuellen Präsentation das Freudenberger 4Fachwerk-Museum. „Sie werden ‚Herleitungen‘ zu dieser Kunst erleben,“ erklärte 4Fachwerk-Vorsitzender Klaus Siebel-Späth zur Ausstellungseröffnung. So zeigt sich das Kunstforum im Alten Flecken als „Werkstatt-Raum“. Zu sehen ist, wie die in Siegen erlebbare Straßenkunst entstanden ist.
Tzveta Grebe, in Bulgarien aufgewachsene Siegener Künstlerin, gehört zu denen, die die Stadtbilder in der Krönchenstadt entstehen lässt. An vielen Stellen hat sie Siegener Historie im Bild festgehalten. „Dazu haben wir alte Fotos und Berichte gesichtet, Hintergrundinformationen eingeholt und viele Gespräche geführt.“ So sei es gelungen, aus der bewegten Vergangenheit zu erzählen. „Es sind geschichtliche Inhalte, aber mit künstlerischer Freiheit ergänzt.“ Weiterlesen

Übergabe der Gedenktafel in Siegen: Erinnerung an Waltraud Steinhauer

Am 8.9. übergab Siegens stellv. Bürgermeisterin Angela Jung im Rahmen einer Feierstunde eine Gedenktafel zur Erinnerung an Waltraud Steinhauer an die IG Metall Siegen. Der Rat der Universitätsstadt Siegen hat am 22.11.2023 beschlossen, Waltraud Steinhauer als verdiente Persönlichkeit der Siegener Stadtgeschichte zu ehren.

Die besonderen Verdienste Waltraud Steinhauers, seit 1946 Mitglied der IG Metall, bestehen unter anderem in ihrem Wirken als erste weibliche Vorsitzende eines DGB-Bezirkes (Siegen, ab 1965), als Mitglied im Parteirat der Bundes-SPD (ab 1972) und im Vorstand des SPD-Bezirks Westliches Westfalen (1969-1988), als Mitglied im Siegener Stadtrat (1956-1974, davon sechs Jahte als SPD-Fraktionsvorsitzende), im Siegener Kreistag (1966-1985) und als erste stellyertretende (ehrenamtliche) Bürgermeisterin Siegens (1969-1974) sowie als heimische Bundestagsabgeordnete (1974-1990). Für ihr politisches wie ehrenamtliches Engagement erhielt Waltraud Steinhauer das Großse Bundesyerdienstkreuz sowie den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfaleh.

Die Gedenktafel am Gewerkschafshaus in der Donnerscheidstraße sorgt für mehr Sichtbarkeit von Frauen der Siegener Stadtgeschichte und erinnert an Waltraud Steinhauers Wirken. Angeregt hatte die Ehrung die Initiative Gewerkschaftsfrauen.
Quelle: DGB Südwestfalen via Facebook v. 9.9.

Heute im Kreiskulturausschuss: Alte Synagoge Bad Laasphe, Ginsburg, „Zeitspuren“, „Eisenwald“ und Denkmalpflege

1) Alte Synagoge Bad Laasphe – Gewährung von Zuschüssen
„Der Verein „Bad Laaspher Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V.“ (Verein) verfolgt seit vielen Jahren das Ziel, das unter Denkmalschutz stehende, aber derzeit ungenutzte und baulich verfallende Gebäude der ehemaligen Synagoge der jüdischen Gemeinde Laasphe in der Bad Laaspher Altstadt zu restaurieren und zu einem kulturellen Zentrum als Dokumentati  onsstätte, Ort der Erinnerung, interreligiöser Begegnungsstätte sowie Lehr- und Bildungsort zu entwickeln. Bei dem Gebäude handelt sich um das einzige erhalten gebliebene Synagogenge bäude in Wittgenstein.
Die Planungen des Vereins sind dem Ausschuss ein erstes Mal in seiner Sitzung am 05.12.2022 vorgestellt worden. Bereits damals war von Vertretern des Vereins berichtet worden, dass von einem Kostenrahmen i. H. v. rd. 1,5 Mio. € für das Projekt auszugehen ist.
Die Planungen wurden zwischenzeitlich, insbesondere auch durch zeitaufwendige Abstimmungen mit den Denkmalbehörden der Stadt Bad Laasphe und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, vorangetrieben. Zwischenzeitlich liegt die denkmalrechtliche Genehmigung vor, ein Bauantrag befindet sich in Vorbereitung.
Die Gesamtkosten des Projektes werden nach aktuellem Stand rd. 1.460.000 € betragen. Weiterlesen

Postalisches zum Siegener Stadtjubiläum auf dem Stadtfest

Siegen-Sonderstempel während des Stadtfests in Siegen und Autogrammstunde mit Marcus Chwalczyk


Das Jubiläum „800 Jahre Stadt Siegen“ wird vom 30. August bis zum 1. September 2024 auch im Rahmen eines Stadtfests gefeiert, zu dem die Stadt Siegen als Veranstalter mit über 200.000 Besuchern rechnet. Aus diesem Anlass wird am 31. August und am 1. September auch ein Event-Team der Deutschen Post Philatelie jeweils von 11 bis 18 Uhr anwesend sein und einen Sonderstempel mitbringen, der hervorragend zu dem hier ebenfalls erhältlichen Sonderpostwertzeichen „800 Jahre Stadt Siegen“ passt. Diese am 4. April 2024 erschienene Sonderbriefmarke ist in den Siegerländer Postfilialen bereits ausverkauft. Am 31. August wird auch Marcus Chwalczyk, der Entwerfer der offiziellen Sonderbriefmarke „800 Jahre Stadt Siegen“ anwesend sein. Er wird von 14 – 15 Uhr während einer Autogrammstunde die ihm vorgelegten Belege signieren, die mit „seiner“ Siegen-Briefmarke frankiert sind. Das Event-Team wird in dem Zelt zu finden sein, in dem sich auch die Stadt Siegen den Festbesuchern präsentiert. Standort ist der neue Bürgerpark „Herrengarten“, der am 30. August 2024 zu Beginn des Stadtfests eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben wird. Hier werden auch die Briefmarkenfreunde Netphen mehrere Schmuckumschläge, zwei Plusbriefe Individuell und einen Bogen mit 20 verschiedenen Briefmarken Individuell zum Kauf anbieten. Enthalten sind darin attraktive Motive aus der Stadt Siegen, die ihr Ehrenvorsitzender Wilfried Lerchstein entworfen hat. An ihn sind auch die Bestellungen der Interessenten zu richten, die nicht selbst das Siegener Stadtfest besuchen können. Unter https://suedwestfalenboerse.de/belegeprogramm/ ist das vollständige Belegprogramm einsehbar.
Kontakt: Wilfried Lerchstein, Heideweg 8, 57250 Netphen, Tel. 02737/1216 und Email: Lercwi@web.de

Schmick-Jubiläumswoche: Jacob Heinrich Schmick – Der Universalgelehrte aus Unglinghausen


Freitag: 30.08.24 ab 18.00 Uhr „Duffelnsabend“:
als Dorffest mit Schmankerln bspw. der eigens kreierten „Schmickadelle“ (Frikadelle teils mit Käse und Bacon ummantelt) und voraussichtlich einem „Schmicktail“ getauften Cocktail.

Sonntag: 01.09.24 – Festakt
Frühschoppen ab 10 Uhr, ab 14 Uhr findet die Begrüßung durch den Schirmherrn, Bürgermeister Wagener statt. Ferner wird es Vorträge für jedermann verständlich zur historischen, aber auch wissenschaftlichen Einordnung, Beiträge in Seejerlänner Platt, Ausstellung von Exponaten und vieles mehr geben. Kaffee und Kuchen, Grillwurst und Hüpfburg runden den Tag ab.

In den Wochen danach ist dann eine Ausstellungseröffnung im Heimatmuseum Netphen vorgesehen. Hier wird es anspruchsvollere Fachvorträge geben.

Vor 200 Jahren, genauer am 27. August 1824, wurde hier in Unglinghausen ein ganz besonders cleveres Kerlchen geboren, von dem man heute eigentlich viel zu wenig weiß. Jacob Heinrich Schmick begegnet man im Dorf nur durch die schwarze Gedenktafel an seinem Geburtshaus. Aber was sich hinter diesem Namen verbirgt, war und ist im Ort doch recht unbekannt. Anlässlich seines 200. Geburtstages hat sich der Bürgerverein Unglinghausen auf die Suche gemacht, etwas mehr über diesen Menschen zu erfahren. Als kleiner Einblick in seine bewegte Lebensgeschichte hier ein paar Stationen. Weiterlesen

Ausstellung: „Jakob Heinrich Schmick – Ein Netpher mit Weitblick“

27. August 2024 – 20.10.2024
Museum Netpherland, Lahnstraße 47, 57250 Netphen


„Schmick(ipedia) – ein Unglinghausener Gelehrter gibt Antwort auf viele Fragen
Vor 200 Jahren, als man sich das Wissen noch mühsam zusammentragen und anlesen musste und ein Jahrhundert voller bahnbrechender Erkenntnisse hinter sich hatte, gab es die letzten Universalgelehrten.
Zu ihnen gehörte Jacob Heinrich Schmick, der am 27.August 1824 in Unglinghausen geboren wurde und den sein Wissensdurst später in die Welt hinauszog.
Wie sein Werdegang war, welche Fragen ihn umgetrieben haben und was von seinen Erkenntnissen heute noch von Belang ist, zeigt die Ausstellung zu seinem Geburtstag im Museum Netpherland. Sie wird am 27.August um 18.00 Uhr feierlich eröffnet. Dr Joachim Fischer, der eine Professur in Limerick innehat, wird zur Eröffnung über Schmicks Einfluss in die Anglistik und deren Lehrmethoden
Zu einzelnen Schwerpunkten wird es besondere Vorträge geben. Zur Eröffnung hält Dr.Joachim Fischer (Universität Limerick) einen Vortrag (in deutscher Sprache)über sein Wirken vor allem auch in Irland.
Am 22.September um 16.00 Uhr wird es einen weiteren Vortrag zu Schmicks geografischen Erkenntnissen geben.“

Quelle: Museum Netpherland, Veranstaltungen

Siegener Audiowalks: Kunst im öffentlichen Raum

Blaue Tour


„Kunstwerke im öffentlichen Raum begegnen uns in Siegen in vielfältiger Form – oft werden sie nur beiläufig wahrgenommen. KulturSiegen hat deshalb gemeinsam mit den beiden Schauspielern und Sprechern Lars Dettmer und Philipp Feltkamp zwei akustische Spaziergänge für die App Guidemate entwickelt, mit denen sich 24 ausgewählte Kunstwerke kostenlos und weitestgehend unabhängig von Öffnungszeiten entdecken lassen. Alles, was man für die zwei Audio-Walks braucht, ist ein Smartphone.

Rosa Tour


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Bis Dezember muss noch reichlich Geld gesammelt werden

Jochen Menn berichtete in Laaspher Ausschuss über die Alte Synagoge der Lahnstadt

oto-Künstler Richard Otten-Wagener (links vom Stehtisch), der hier nicht zum ersten Mal Werke zeigt, sagte bei der Ausstellungs-Eröffnung, dass er nach Bild-Verkäufen zwei Fünftel vom Erlös fürs Projekt „Alte Synagoge“ spenden werde.


Kurz vor der Sommerpause berichtete Jochen Menn als Vorsitzender des örtlichen Christlich-Jüdischen Freundeskreises dem Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Digitales und Kultur im Rathaus Bad Laasphe über den aktuellen Stand in Sachen „Alte Synagoge“. Im April hatte Bürgermeister Dirk Terlinden dem Verein die Denkmalrechtliche Erlaubnis für Umbaumaßnahmen in und an dem denkmalgeschützten Gebäude Mauerstraße 44 überreicht. Nachdem der Freundeskreis zuvor schon Fördermittel in Höhe von knapp 1,4 Mio. Euro für das Projekt organisiert hatte, war das der Startschuss, um weitere Unterstützungs-Aktionen auf den Weg zu bringen. Auch wenn, so Jochen Menn, bis zum Tag der Ausschuss-Sitzung rund 400 Menschen dem Verein bereits Geld gespendet hätten, um aus der ehemaligen Laaspher Synagoge einen Lern-, Gedenk- und Begegnungsort zu machen. Weiterlesen

siwiarchiv-Sommerferienaktion 2024

siwiarchiv sucht historische oder erinnungskulturelle Funde, die die Leser:innen an ihren Ferien- oder Ausflugsorten machen. Wer ein Bild und eine Erläuterung zusendet (Email: t.wolf@siegen-wittgenstein.de), kann am Ende der NRW-Sommerferien (Einsendeschluss: 23. August 2024)auf eine DVD des Siegerlandfilms „Siegen-Wittgenstein von oben“ hoffen. Die überraschendste Einsendung gewinnt.

Ein Beispiel: Weiterlesen

Das vormalige „Hilfskrankenhaus“ in der Fludersbach –

ein bauliches Denkmal der Zwangsarbeit in Siegen während des „Dritten Reiches“

In der Fludersbach, am südwestlichen Stadtrand von Siegen, entstand während des „Dritten Reiches“ ein sogenanntes Hilfskrankenhaus für erkrankte „Ostarbeiter“. Mit einem heutigen Krankenhaus war dieses Barackenlager nicht zu vergleichen, medizinische Hilfe gab es dort kaum. Hunderte Menschen – Männer, Frauen und Kinder – starben und wurden auf einem eigens eingerichteten Friedhof bestattet.
Von diesem „Hilfskrankenhaus“ ist heute kaum noch etwas zu sehen und niemand gedenkt dort der Opfer: Der Friedhof (Flurstück 2130) liegt versteckt und ist nur wenigen bekannt, die Baracken wurden im Zweiten Weltkrieg teilzerstört. Nach 1945 waren noch mehrere Bauten erhalten (vgl. Luftbild von 1951). In den 1960er Jahren entstand am Ort der Baracken ein Supermarkt, der Teile des „Hilfskrankenhauses“ integrierte. Einige der Kellerräume der Baracken sind – offenbar mit originalen Ausstattungselementen – bis heute erhalten.
Mit dem geplanten Abriss des Kaufland-Gebäudes besteht die Gefahr, dass die letzten baulichen Zeugnisse dieses Ortes zerstört werden. Die LWL-Archäologie für Westfalen hat das Areal einschließlich der bewahrten Bauteile als sogenannte Vermutete Bodendenkmäler eingestuft, an deren Erhaltung und Nutzung ein öffentliches Interesse besteht. Nach Ansicht der Fachbehörde handelt es sich um einen wichtigen „Ort der Erinnerungskultur zu Zwangsarbeit in der NS-Zeit“ (denkmalfachliche und denkmalrechtliche Bewertung der LWL-Archäologie vom 21.6.2024). Weiterlesen