Das Phänomen ist nicht neu. Seit einigen Jahren ist zu beobachten, wie Dietrich Bonhoeffer von rechten, rechtsradikalen und nationalistischen Kreisen, insbesondere in den USA für ihre Zwecke umgedeutet und instrumentalisiert wird. Der 80. Jahrestag seiner Ermordung und die durch das Biopic „Bonhoeffer, pastor, spy, assassin“ offensichtliche Vereinnahmung rechter nationalistischer Kreise in den USA haben das Thema verstärkt auf die Tagesordnung gesetzt.
Impulsreferat von Pfarrer Mathias Bonhoeffer, einem Großneffen Dietrich Bonhoeffers, mit anschließender Diskussionsrunde.
Veranstaltungsort: Uni Siegen am Unteren Schloss (ehemals Karstadt) Raum: US-C 105 Termin: 5. Juni 2025 um 18.00 Uhr
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Dietrich Bonhoeffer Ausstellung statt, die im Moment im Aktiven Museum Südwestfalen anlässlich seiner Hinrichtung vor 80 Jahren zu sehen ist.
Es laden herzlich ein die Erwachsenenbildung des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein, das Aktive Museum Südwestfalen und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland.
Archiv der Kategorie: Archive
„Archivpflege in Westfalen-Lippe“ Heft 102 (2025) ist online
Themen in diesem Heft (PDF):
– Positionierung von Archiven in Unrechtaufarbeitungsprozessen
– Postmortaler Würdeschutz am Beispiel von Tatortfotos
– Planvolle Bestandserhaltung mit kleinem Budget
– Klimawandel als Herausforderung für Archive
– Grundrechtsabwägungen in der Archivbenutzung
– Schriftgutverwaltung als archivische Fachaufgabe
Online: „Dokumente, Bilder, Filme“ – Was macht eigentlich das Bundesarchiv?
Deutscher Kulturrat und Bundesarchiv stellen Dossier vor
Was macht eigentlich das Bundesarchiv? Angesichts seiner großen Bedeutung für Forscherinnen und Forscher, Journalistinnen und Journalisten sowie für viele Menschen, die sich mit der eigenen Vergangenheit oder der ihrer Vorfahren beschäftigen möchten, ist ein genauerer Blick lohnenswert. Den bietet nun das frisch erschienene Dossier „Dokumente, Bilder, Filme. Das Bundesarchiv“, das der Mai-Ausgabe von Politik & Kultur, der Zeitung des Deutschen Kulturrates, beiliegt. Damit wird ein besonderer Schwerpunkt gesetzt, der die Wahrnehmung dieser Oberen Bundesbehörde in der Öffentlichkeit als eine der größten und bedeutendsten Kulturinstitutionen Deutschlands stärkt.
Auf 88 Seiten schreiben 26 Autorinnen und Autoren über die vielfältigen Bestände, die diversen Wege sie zu nutzen und über digitale Herausforderungen des Bundesarchivs. Einzelbeispiele und persönliche Geschichten geben darüber hinaus Zeugnis von der Bandbreite der Möglichkeiten. Weiterlesen
Bereitstellung digitalisierter Kernbestände des Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen im Archivportal NRW
Dank einer großzügigen Förderung aus Bundesmitteln können wir einige unserer Kernbestände ab sofort über das Archivportal des Landesarchivs NRW (www.archive.nrw.de) kostenfrei für die Online-Nutzung bereitstellen.
In einem Zeitraum von eineinhalb Jahren wurden sechs besonders wichtige und vielgenutzte Archivbestände vollständig digitalisiert. Insgesamt wurden über 913.000 hochauflösende Digitalisate angefertigt, die zunächst über die eigenen Lesesaal-PCs für die Benutzung bereitgestellt wurden, nun aber auch im Onlineportal „Archive in NRW“ kostenfrei abrufbar sind. Interessierte Benutzer*innen können somit nun orts- und zeitunabhängig in wichtigen Kernbeständen des Landeskirchlichen Archivs recherchieren. Weiterlesen
Straßennamen und Raubkunst – 2 Themen im Siegener Kulturausschuss
Heute beschäftigt sich der Kulturausschuss der Stadt Siegen mit zwei historisch relevanten Themen:
1) Abschluss einer Schiedsvereinbarung(„stehendes Angebot“) für Verfahren von NS-Raubgut
“ …. Der Deutsche Städtetag hat seinen Mitgliedsstädten mit Schreiben vom 25.3.2025 mitgeteilt, dass am 26.März 2025 ein Verwaltungsabkommen zwischen Bund, Länder und Kommunen unterzeichnet werden soll, welches eine Schiedsgerichtsbarkeit in stritten Rückgabefällen von NS-Raubgut einsetzt. Das neue Verfahren löst die bisherige Beratende Kommission für NS-Raubgut ab und soll für mehr Rechtssicherheit sorgen.
Der Deutsche Städtetag empfiehlt den Kommunen, die Voraussetzung für die Tätigkeit der Schiedsgerichtsbarkeit zu schaffen, indem sie eine Erklärung zum Abschluss einer Schiedsvereinbarung im Sinne von § 1029 ZPO“ (stehendes Angebot) unterzeichnen. Betroffen sein kann im Falle der Stadt Siegen das stadteigene Siegerlandmuseum. Die Direktion kommt zu folgender Beurteilung:
„Mit der Unterzeichnung verpflichtet sich die Stadt Siegen zu einem Schiedsverfahren und der Entscheidung, dieses Schiedsverfahren zu verfolgen, im Falle, dass gegenüber der Stadt Siegen der Verlust von Kulturgut geltend gemacht, der zwischen dem 30. Januar 1933 und dem 8. Mai 1945 eintrat und zwar wegen der Verfolgung aus rassischen, politischen, religiösen oder weltanschaulichen Gründen oder der sexuellen Orientierung des / der Eigentümer/-in. Leihgaben, die sich im Bestand des Siegerlandmuseums befinden, sind von der Verfahrensanwendung ausgenommen. Daher bestehen seitens der Museumsleitung keine Bedenken, die Schiedsvereinbarung zu unterzeichnen.“
Die Verwaltung empfiehlt dem Rat, die Unterzeichnung der Erklärung zum Abschluss einer Schiedsvereinbarung durch den Bürgermeister gemäß vorliegenden Formular zu beschließen ….“
2) Benennung von Straßen – Beratung der Textfassungen aus dem Abschlussberichts des Arbeitskreises Straßenbenennung: Weiterlesen
„Neue Heimatlandseite“ der Siegener Zeitung –
Warum es sich nicht (?) mehr lohnt, samstags diese regionalgeschichtliche Seite zu lesen.
Seit dem 12. April 2025 hat die Siegener Zeitung das Konzept der regionalgeschichtlichen Rubrik geändert. Sie schaut nun dorthin, „wo Heimatgeschichte festgehalten wird und wurde, wie nirgendwo sonst:“ in ihr eigenes Archiv.
Offensichtlich verzichtet man nun auf die oftmals gehaltvollen Beiträge engagierter Heimatforscher (wie Wilfreid Lerchstein, Erwin Isenberg, Friedrich Weber usw …..). und ersetzt diese durch den Wiederabdruck „historischer“ Artikel. Diese alten Artikel bleiben dabei ohne eine Einordnung oder gar einen Verweis auf den aktuellen Forschungsstand. So erfolgte am 3. Mai die erneute Veröffentlicheung Hans-Martin Flenders Artikels „Knochen vieler Heiliger an Bord. Unersetzliche Kunstschätze im Hainer Hüttenstollen“ vom 7. Mai 1995. Eine Literaturzusammenstellung zum Thema findet sich hier und eine Suche auf siwiarchiv hätte viele auswertbare Links erbracht.
Auch das überaus selbstbewusste Archivverständnis der Zeitung ist zu hinterfragen.
Dies ist also in mehrfacher Hinsicht bedauerlich – bei allem Verständnis für diese Entscheidung.
LWL: Als die Amerikaner kamen – Filmaufnahmen vom Kriegsende 1945 in Westfalen (2015, 52min)
„Binnen weniger Wochen besetzen amerikanische und britische Truppen ganz Westfalen. Stadt für Stadt, Dorf für Dorf werden zum Teil gegen erbitterten deutschen Widerstand, zum Teil auch kampflos erobert. Begleitet werden sie von Kamerateams, die die Besetzung der Region zwischen Ruhr und Weser professionell auf Film festhalten. „Eingebettet“ in die vorrückenden Einheiten drehen die Kameraleute zum Teil spektakuläre Bilder von Sieg und Niederlage, Ende und Neuanfang des Jahres 1945. Die bislang überwiegend unveröffentlichten Aufnahmen zeichnen kein vollständiges, aber ein sehr facettenreiches und anschauliches Bild vom Kriegsende in Westfalen: Sie zeigen Kampfhandlungen und Kriegszerstörungen ebenso wie die massenhafte Gefangennahme deutscher Soldaten, Begegnungen mit der Zivilbevölkerung, die Befreiung von Zwangsarbeiterlagern, die Entdeckung von Kriegsverbrechen, die Internierung von Funktionären des „Dritten Reiches“ sowie alliierte Siegesfeiern und die allmähliche Rückkehr zur Normalität.
Für diese Dokumentation wurden unter Regie von Katarzyna Salski die aussagekräftigsten Szenen ausgewählt, mit Musik unterlegt und fachkundig kommentiert. Der so entstandene Film erzählt die Geschichte des Kriegsendes in Westfalen buchstäblich aus der Perspektive der amerikanischen Truppen. Ein faszinierendes Zeitdokument der „Stunde Null“!“
Führung durch das Stadtarchiv – das historische Gedächtnis Siegens
06.05.2025, um 18:00 Uhr, Treffpunkt: der Eingang zum Archiv im 3. OG des KrönchenCenters, Markt 25, 57072 Siegen.
„Sie sind geschichtlich interessiert und wollten schon immer mal wissen, wo und wie teils jahrhundertealte Zeitzeugnisse aufbewahrt werden? Eine gute Möglichkeit dazu bietet eine Führung durch die Räumlichkeiten des Siegener Stadtarchivs und seinen umfangreichen Beständen. Geführt durch das Archivpersonal werden den Teilnehmern das Arbeiten im Lesesaal genauso nahe gebracht wie der Aufbau des Magazinraumes. Des Weiteren werden ausgesuchte Archivalien vom Mittelalter bis zur in die heutige Zeit präsentiert. Die 45 Minuten dauernde Führung ist kostenlos.
Anmeldung erwünscht, damit wir besser planen können. Jedoch sind spontane Besuchende ohne Voranmeldung immer herzlich willkommen. Das Team des Stadtarchivs freut sich auf ihren Besuch!“
Quelle: VHS Siegen, Programm
Baupläne einer Kirche in Burbach
„In unseren Akten konnten wir Baupläne einer Kirche in Burbach finden. Die Pläne stammen aus dem Jahr 1773 und zeigen die Kirche aus verschiedenen Perspektiven. Neben Briefen von Bauverwaltung und Handwerkern bieten sich auch Einblicke in die damaligen Baukosten.
Burbach gehörte seit dem Spätmittelalter bis 1799 zu einem Kondominium. Es wurde also von zwei Regierungen verwaltet, in dem Fall den Herrschaften Nassau und Sayn. Die hier gezeigte Akte stammt aus der Verwaltung Sayn-Hachenburg.“
Die Akte ist digitalisiert:
https://www.archive.nrw.de/archivsuche?link=VERZEICHUNGSEINHEIT-Vz_9ddf6486-8e0d-4647-9b93-c8ca728118e2
Quelle: Landesarchiv NRW via Facebook am 20. April 2025
Zum Kreisgeburtstag 330 „Zeitspuren“-Bände für die heimischen Schulen
Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts in Siegen-Wittgenstein

Als Kurator des Stifts Keppel hat Landrat Andreas Müller (l.) dem dortigen Gymnasium die Zeitspuren-Bände persönlich vorbeigebracht und Schulleiter Jochen Dietrich überreicht.
In diesen Tagen erhalten alle Schulen in Siegen-Wittgenstein durchaus gewichtige Päckchen aus dem Kreishaus, sechs Kilo schwer. Der Inhalt: je drei Exemplare des Buches „Zeitspuren in Siegerland und Wittgenstein“ zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Kreis Siegen-Wittgenstein und der Heimatbund Siegerland-Wittgenstein e.V. sind Mitherausgeber des Werks. Verfasst wurde es von dem heimischen Historiker Dieter Pfau und der Historikerin Elisabeth Strautz, damals Mitarbeiterin des Kreisarchivs, heute im Ruhestand. Anlass für die Erstellung des Buches war das Jubiläum „200 Jahre Altkreise Siegen und Wittgenstein“ im Jahr 2017. Ein Jahr später begannen die Forschungsarbeiten zum Buch. Im März 2023 wurde es veröffentlicht.
„Ich bin mir sicher, dass dieses Buch für die nächsten Jahrzehnte das Standardwerk sein wird, wenn es um die Geschichte von Siegerland und Wittgenstein in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts geht“, sagt Landrat Andreas Müller. „Dieses Buch erzählt unsere Geschichte und erklärt, wer wir als Region sind und warum wir so sind, wie wir sind.“ Weiterlesen