Bundestag: Novelle des Kulturgutschutz­gesetzes verabschiedet

Der Bundestag hat am Donnerstag, 26. Juni 2025, die Novellierung des Kulturgutschutzgesetzes beschlossen. Dem Gesetzentwurf von CDU/CSU und SPD „zur Änderung des Kulturgutschutzgesetzes (21/219) stimmten CDU/CSU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke bei Enthaltung der AfD-Fraktion in geänderter Fassung zu. Der Abstimmung lag eine Beschlussempfehlung des Ausschusses für Kultur und Medien (21/638) zugrunde.

Gesetzentwurf von CDU/CSU und SPD 

Der internationale Leihverkehr mit Kulturgütern zwischen Museen zur Realisierung von Ausstellungs-, Forschungs- und Restaurierungsprojekten soll durch die Novellierung erleichtert werden. In solchen Fällen soll eine Ausfuhrgenehmigung für nationales Kulturgut für zehn statt für fünf Jahre erteilt werden können. Auch eine nachträgliche Verlängerung der Ausfuhrgenehmigung soll ermöglicht werden. Für Kulturgüter, die in ein Verzeichnis national wertvollen Kulturgutes eingetragen sind, soll diese Flexibilisierung jedoch nicht gelten. Weiterlesen

Literaturhinweis: Thomas Henne: Archivrecht. Leitfaden für Praxis und Ausbildung.

„Mit diesem prägnanten Leitfaden für Ausbildung und Praxis finden Sie auf alle wesentlichen archivrelevanten Rechtsfragen fundierte Antworten.

Der Allgemeine Teil betrachtet neben grundlegenden Themen und über die einschlägigen Archivgesetze hinaus auch relevante Teile der folgenden Rechtsgebiete:
Allgemeines Verwaltungsrecht
Datenschutzrecht und Informationsfreiheitsgesetz
Kulturgut- und Denkmalschutzrecht
Steuerrecht
Zivilrecht
Materielles Strafrecht

Der Besondere Teil beschäftigt sich dann mit dem rechtlichen Rahmen archivischer Fachaufgaben, unter besonderer Berücksichtigung des Bundesarchivgesetzes und der Landesarchivgesetze:
Entstehung von Archivgut aufgrund von Anbietung und Depositalverträgen
Erschließung und Bestandserhaltung von Archivgut
Beseitigung von Archivgut („Nachkassation“)
Nutzung von Archivgut durch den Zugang zum Archiv

Ein strukturierter Gesamtüberblick mit vielen aktuellen Beispielen mit Archivbezug.“
Quelle: Verlagswerbung

Maßnahmen zum militärischen Kulturgutschutz

VdA begrüßt Initiative innerhalb der Bundeswehr aus Anlass des 70. Jahrestages der Haager Konvention
Der Vorsitzende des VdA Ralf Jacob begrüßt ausdrücklich die Initiative des Bundesministeriums der Verteidigung zur Stärkung des Militärischen Kulturschutzes. „Der Krieg in der Ukraine zeigt überdeutlich – und das 70 Jahre nach der Unterzeichnung der Haager Konvention-, welche verheerenden Folgen ein unzureichender Schutz von Kulturgütern und Archivalien hat“, so Jacob. Unwiederbringliches Kulturgut würde immer wieder durch Kriege geschädigt, geraubt, zerstört oder gar bewusst vernichtet. Weiterlesen

siwiarchiv-Zitaträtsel

„…. Befand sich all dies in Siegen? Aber wenn es nicht Siegen war, wo denn? Siegen war eine große Stadt. Es gab unzählige mögliche Verstecke.  …. Es könnte auch zehn oder zwanzig Kilometer außerhalb liegen. ….“

Gesucht sind die Autor*innen und der vollständige Titel der Veröffentlichung. Es gewinnt die erste richtige Antwort, die hier im Blog als Kommentar erscheint. Der Gewinn ist ein kleiner Buchpreis.  Viel Glück!

Online-Ausstellung: „Monuments men in Marburg. Das Staatsarchiv Marburg als Central Collecting Point“

Das Hessische Staatsarchiv in Marburg zeigt zurzeit die Ausstellung zu seiner Bedeutung für den Kulturgutschutz nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach Marburg wurden die in Siegen im Hainer Stollen untergebrachten Kulturgüter weitertransportiert. Wegen der derzeitigen Pandemiebestimmungen ist ein Besuch der Präsentation nicht möglich. so dass eine virtuelle Ausstellung auf den Seiten der der deutschen digitalen Bibliothek einen ersten Einblick quasi von zu Hause gewährt.
Auf den Begleitband zur Ausstellung wurde hier bereits verwiesen.
Zur Eröffnung der Ausstellung produzierte das Landesarchiv Hessen nachfolgende youtube-Beiträge:

Impressionen zur Ausstellung
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Literaturhinweis: Marco Rasch: „Das Staatsarchiv Marburg als Central Collcting Point“

„Im April 1945, nur wenige Tage nach der amerikanischen Besetzung inspizierte der US-Kunstschutzoffizier Walker Hancock die hessische Universitätsstadt Marburg. Er gehörte zu den „Monuments Men“, die der amerikanischen Frontlinie gefolgt waren. Ihre Aufgabe war es, bedeutende Kunst- und Kulturgüter zu schützen sowie die von Deutschland aus den besetzten Ländern geraubten Stücke zusammenzutragen und ihren ursprünglichen Besitzern zurückzugeben.
Hancock gehörte der „Monuments, Fine Arts, and Archives Section“ der US-Armee an. In Marburg stieß er im dortigen Staatsarchiv auf große freien Raumreserven, die im sehr gelegen kamen. Denn kurz zuvor waren bei Siegen und in Mitteldeutschland große Kulturgüterdepots entdeckt worden. Diese Kunstschätze sollten in einer geeigneten Sammelstelle gesichert werden.
Der Marburger „Central Collecting Point“ bestand von Mai 1945 bis August 1946 und war Vorbild für weitere in Wiesbaden und München. In Kooperation mit dem Kunsthistorischen Institut der Universität und des Bildarchivs Foto Marburg wurden im Marburger CCP die Kunstgegenstände katalogisiert, ggf. restauriert und fotografiert – und es wurden Aufsehen erregende Ausstellungen zusammengestellt. Sie sollten die universelle Bedeutung der Kunst vermitteln und dem Ansehen der US-Armee dienen.“

Der Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung ist erhältlich im Buchhandel
oder beim
Hessischen Staatsarchiv Marburg (poststelle@stama.hessen.de, Tel. 06421/9250-0) oder der Historischen Kommission für Hessen (hiko-marburg@web.de)

Tagungsband zum Kulturgutschutz in Europa und im Rheinland

Im September 2019 fand im LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler die dreitägige wissenschaftliche Tagung mit internationalem Fachpublikum zum Thema Kulturgutschutz in Europa und im Rheinland statt. Nun ist der Tagungsband erschienen.

Der im Dezember 2020 erschienene Tagungsband, hrsg. von Hans-Werner Langbrandtner, Esther Heyer und Florence de Peyronnet-Dryden, dokumentiert 32 Tagungsbeiträge zu den verschiedenen Aspekten des Kulturgutschutzes, historisch wie aktuell, regional wie international. Anlass der zugrundeliegenden Tagung war ein Forschungsprojekt der Vereinigten Adelsarchive im Rheinland und des LVR zur archivischen Überlieferung des militärischen Kunstschutzes im Zweiten Weltkrieg, dessen zentraler Quellenbestand der neu erschlossene Nachlass von Franziskus Graf Wolff Metternich (1893–1978) mit bislang unbekannten und umfangreichen Quellen darstellt. Wolff Metternich war langjähriger rheinischer Provinzial- und Landeskonservator sowie Beauftragter für den deutschen militärischen Kunstschutz im Zweiten Weltkrieg. [Anm:: Auf Wolff-Metternichs erfolgte die Einrichtung des Kunstschutzstollens in Siegen, der Siegen zu Hollywood-Ruhm verhalf – Stichwort: „Monuments men“] Weiterlesen

Wikipedia-Artikel zu August zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein (1868 – 1948)

August zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein
Dieter Bald via Wikimedia Commons (Ausschnittvergrößerung) [Public domain]
Im Herbst vergangenen Jahres hat Dieter Bald einen Wikipedia-Artikel zu August zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein erstellt.

s. a. Reuter,Hermann: Heinrich Heine und Schloß Wittgenstein, in: Siegerländer Heimatkalender, 26. Jahrgang, 1951, Seiten 87-89

Literatur zur Rückführung des Inventars des Beethovenhauses von Siegen nach Bonn, 1945

Im Zusammenhang mit Film „Monuments men“ wurde die Region erneut als Sicherungsort für rheinische Kulturgüter wahrgenommen. Ein Video zeigt  bspw. die „Wiederholung des Inventars des Beethovenhauses von Siegen nach Bonn, 1945“. Im Vorfeld der Tagung „Kulturgutschutz in Europa und im Rheinland. Franziskus Graf Wolff Metternich und der Kunstschutz im Zweiten Weltkrieg“ im September in Pulheim-Brauweiler fand sich der Hinweis auf die bereits 2016 stattgefundene Ausstellung „Beethoven evakuiert! Kulturschutz im Bergungsort Schloss Homburg 1939 bis 1945“ auf Schloss Homburg bei Nümbrecht. Die online als PDF einsehbare Begleitbroschüre erwähnt auch den Rücktransport der Beethoven-Stücke aus Siegen.