Von Kreuztal nach Honduras

Dortmunder Stadtarchiv sucht Informationen

Siegerländer Kolonisten in Honduras. In der Bildmitte der Leiter der Gruppe: Lehrer Rob(ert) Krämer aus Ernsdorf. Quelle: Privat, aus: Ernst Krämer (Siegen): „Friedhofsgedanken“, in Siegerländer Heimatkalender 1976, S. 154

In den 1890er Jahren wanderten aus dem Siegerland, vor allem aus Kreuztal und hier speziell aus Ernsdorf, mehrere jüngere Personen nach Mittelamerika aus. Zu dem Kolonisationsprojekt an der Karibikküste der Republik Honduras hatte sie der aus Ernsdorf stammende Robert Krämer gewonnen, der in Dortmund als Volksschullehrer tätig war und in Honduras ein „Neu-Dortmund“ gründen wollte.
Nach Mittelamerika folgten Robert Krämer zwischen 1893 und 1898 besonders Mitglieder der Familien Feldmann (Schmied) und Münker, der Bergmann Heinrich Brach(t) aus Oberholzklau sowie Mitglieder der Familien Broch, Etzbach, Müser, Weber, Schwarz, Vieth/Vitt und eventuell noch andere.
Da derzeit die Geschichte dieses Auswanderungsprojektes vom Dortmunder Stadtarchiv erforscht und geschrieben wird, werden Angehörige und Nachfahren der Ausgewanderten gesucht, die über „Familienwissen“, über mündliche oder schriftliche Erinnerungen wie z.B. Erzählungen, Briefe u. a. Dokumente verfügen und dieses Wissen zur Verfügung stellen würden.
Personen, die möglicherweise Information zu diesem Kolonisationsprojekt und/oder den
Auswanderern von damals haben, werden gebeten, sich an das Archiv der Stadt Kreuztal unter Telefon 02732 51-420 oder 421 zu wenden oder direkt mit dem Stadtarchiv Dortmund Kontakt aufzunehmen: 0231 50 22 126 oder E-Mail: stadtarchiv-dortmund@stadtdo.de
Quelle: Stadt Kreuztal, Pressemitteilung Nr. 67/2018

Migrationsgeschichte im Virtuellen Migrationsmuseum

Virtuelles Migrationsmuseum – Teaser 2018 from DOMiD e.V. on Vimeo.

Die Geschichte der Migration in Deutschland seit 1945 wird erstmals in einem virtuellen Museum erzählt. Das Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland (DOMiD) hat einen virtuellen Raum geschaffen, in dem die Migrationsgeschichte in Deutschland interaktiv erfahrbar gemacht wird. Mittels einer App und wahlweise einer Virtual Reality (VR) Brille können die Museumsbesucher eine fiktive städtische Szenerie mit verschiedenen Gebäuden betreten und dort Interviews mit Zeitzeug*innen sowie über 1.000 digitalisierte Objekte und ihre Geschichte kennenlernen.

Das Projekt wurde gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) finanziert. Das Fraunhofer IGD unterstützte mit einer preisgekrönten Digitalisierungstechnologie. Weiterlesen

Literaturhinweis: Heinrich Imhof: „Hoffnung auf ein besseres Leben

Die Auswanderung aus Wittgenstein nach Amerika im 18. und 19. Jahrhundert“

Der Autor dokumentiert in seinem Werk wie unendlich schwierig und mühsam die überwiegend
aus der großen wirtschaftlichen Not heraus geplanten und durchgeführten Auswanderungen aus Wittgenstein nach Amerika im 18. und 19. Jahrhundert abliefen. Dabei schildert er in vielen Beispielen die mit einem solchen tiefgreifenden Entschluss und dessen Umsetzung verbundenen
Schicksale und Erlebnisse.
Das Buch wird im Format von 17,0 x 24,0 cm erscheinen, reich bebildert sein und einen Umfang
von 560 Seiten haben. Davon werden auf 98 Seiten die Namen von Familienauswanderungen und Einzelemigrationen der über 5.400 ermittelten Auswanderern aus allen Orten des Altkreises Wittgenstein aufgeführt. Der Preis des Buches beträgt 38,00 Euro pro Exemplar.

Aus dem Inhaltsverzeichnis: Weiterlesen

Bestand „Landesstelle Unna-Massen“ im DOMiD

Online-Findbuch mit Archivalien zum Siegener Durchgangslager Wellersberg liegt vor

Der Bestand der ehemaligen Landesstelle für Aussiedler, Zuwanderer und ausländische Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen, kurz Landesstelle Unna-Massen (LUM), wurde durch das Kölner Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland e.V. (DOMiD) übernommen. Insgesamt handelte es sich um rund 2.000 historische Fotografien, Dokumente und zahlreiche Einrichtungsgegenstände, die Schlaglichter auf die sechs Jahrzehnte werfen, in der die Landesstelle zentraler Ankunftsort von verschiedensten Gruppen in NRW war. So war das LUM für die Versorgung zunächst von Heimatvertriebenen, dann von Flüchtlingen und Asylsuchenden, später von Umsiedlern aus der DDR, Aussiedlern und jüdischen Kontingentflüchtlingen zuständig.
Das Material erlaubt einen Rückblick auf den Umgang mit und die Integration von Flüchtlingen und Zuwanderern in den letzten Jahrzehnten und ist damit angesichts der aktuellen Flüchtlingslage von besonderer historischer Bedeutung. Weiterlesen

„Was geben wir an nächste Generationen weiter?“ – Ein Blick über den Tellerrand

WissenschaftlerInnen und ExpertInnen aus der Praxis diskutieren auf einer Tagung „Biografische Erbschaften“ und wie die nächsten Generationen vor Leid geschützt werden können.

Prof. Simon Forstmeier, Universität Siegen

Wie wirken sich die NS-Zeit, Krieg oder Fluchterfahrungen auf nachfolgende Generationen aus? Mit Fragen wie dieser beschäftigen sich ExpertInnen und PraktikerInnen an der Uni Siegen am 22. und 23. September auf der Tagung „Biografische Erbschaften: Transgenerationale Perspektiven in der Biografiearbeit“. WissenschaftlerInnen diskutieren unter anderem mit Sozialpädagogen, Ärzten, Psychologen, Psychotherapeuten, Pflegekräften, Journalisten und Soziologen sowie interessierten Laien. Alle Interessierten können sich anmelden unter www.biografische-erbschaften.de.

„Biografische oder Emotionale Erbschaften betreffen nicht nur einzelne Personen, sondern auch ganze Familien oder sogar ganze Gesellschaften. Jede Generation gibt der nächsten ihre emotionalen Erfahrungen weiter, die negativen und die positiven“, erklärt Professor Dr. Simon Forstmeier von der Uni Siegen, Organisator der Veranstaltung. Die Tagung behandelt in dem Zusammenhang drei Schwerpunkte: Krieg und Nachkriegszeit, Flüchtlinge und Flucht sowie Pflege- und Adoptivkinder. Weiterlesen

Video: Überblick über die Arbeit der Germanna Foundation (engl.)

Die Germanna-Stiftung ist eine gemeinnützige Organisation, die 1956 gegründet wurde, um das Erbe der frühesten organisierten Siedlungen der Deutschen in Fort Germanna in Virginia 1714 und 1717 zu bewahren. 1714 holte der damalige Gouverneur von Virginia einige hundert Siegener und Wittgensteiner nach Amerika und beschäftigte sie als Bergleute für die Eisenverhüttung. Fast ein Jahr waren die Auswanderer damals unterwegs, bevor sie im Osten der USA siedelten.

Zur Auswanderung aus dem Kreisgebiet sind auf siwiarchiv weitere Einträge erschienen.

Danke für den Hinweis an TT!

Literaturtipp: „Unsichtbar. Vietnamesisch-Deutsche Wirklichkeiten“

„Die Geschichte der Boatpeople, die Ende der 1970er Jahre vorwiegend aus dem Süden Vietnams in die alte Bundesrepublik flüchteten, sowie die der „Vertragsarbeiter_innen“, die aus dem Norden Vietnams stammen und ab 1980 in der ehemaligen DDR arbeiteten, sind wenig bekannt.
Auch das rassistische Pogrom von Rostock-Lichtenhagen vor 25 Jahren ist nahezu in Vergessenheit geraten. Inzwischen werden die Vietnames_innen in der deutschen Öffentlichkeit als die „Lieblingsmigrant_innen“ wahrgenommen, gelten sie doch als „fleißig“, „erfolgreich“ und „integriert“.
Trotz oder gerade wegen ihres positiven Images bleiben ihre vielfältigen Schicksale und Geschichten jedoch oft unsichtbar. Weiterlesen

Refugees Stories Collections – jede Geschichte zählt!

Bild (c) „refugees welcome“, Tilmann Koeneke-Hires.

Ein englischer Titel, drei Wörter und eine einfache Idee: Die Geschichten derjenigen zu sammeln, die seit Mitte 2015 nach Nordrhein-Westfalen geflüchtet sind. Mit dem „Refugee Stories Collection“-Projekt dokumentiert DOMiD so die aktuelle Situation dieser Menschen in Nordrhein-Westfalen. Es werden sowohl Hintergründe, Ursachen und Fluchtumstände erfragt, als auch die aktuellen Lebensumstände seit ihrer Ankunft in Deutschland beleuchtet. Weiterlesen

„Wie wirkt der 2. Weltkrieg in den heutigen Generationen fort?“

Vortragsveranstaltung mit Gespräch,
16. Februar 2017 um 18.30 – 20.00 Uhr
Stadt Netphen, Ratssaal

Die Kriegsteilnehmer des 2. Weltkrieges sterben langsam aus, aber ihre Belastungen haben sie an die nächsten Generationen weitergegeben. Die Generation der Kriegskinder hat noch zusätzliche Belastungen zu tragen, denn zu den Ängsten der Eltern kamen die eigenen Ängste hinzu. Aber es wirkt nicht nur der Krieg nach, sondern auch seine Folgen, wie Vertreibung und Flucht.
Nach dem Krieg sollte alles gut sein und es wurde, wie Jürgen Müller-Hohagen schreibt: „verleugnet, verdrängt, verschwiegen“. Weiterlesen

„In Syrien verlieren alle Menschen alles“

„Die wären vielleicht verschleppt und vergewaltigt worden.“ – „Sie verliert ja Jahre in ihrer Ausbildung.“

Foto von links: Lehrer Noah Wolke, Haidy Al Sherfawi, Sandy Al Sherfawi, Lehrerin Dyana Khalilullah

Foto von links: Lehrer Noah Wolke, Haidy Al Sherfawi, Sandy Al Sherfawi, Lehrerin Dyana Khalilullah

So äußerten sich, noch beeindruckt von dem Gehörten, Schülerinnen und Schüler aus der 10. Klasse der Clara-Schumann-Gesamtschule nach einem Gespräch mit zwei syrischen Mädchen, die nach ihrer Flucht aus Syrien neu an dieser Schule angekommen sind. „Die Bomben fielen auf das Nachbarhaus. In Syrien verlieren derzeit alle Menschen alles,“ schilderte Haidy Al Sherfawi die Situation im Bürgerkriegsland, die der Familie schließlich keine Wahl mehr ließ. Weiterlesen