LWL-Publikation über „Kleine Leute in Westfalen“ erschienen

Über Biografien werden Orte, Taten, aber auch Museumsobjekte besser verständlich und leichter erfahrbar. Einem solchen biografischen Ansatz folgt eine neue Publikation des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL): „Kleine Leute in Westfalen“ über das „Leben in bescheidenen Verhältnissen“. Mit dem Band setzt das LWL-Museumsamt seine Schriftenreihe „Biografien-Box“ fort.

Diese Reihe beschäftigt sich mit Menschen, zu denen Objekte in westfälischen Museumssammlungen überliefert sind. „Die Biografien sind sehr zugänglich und liefern regionale oder individuelle Bezugspunkte. So helfen sie, auch komplexe historische Sachverhalte einer breiten Leserschaft zu erschließen“, sagt LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.

Am Beispiel der Lebensgeschichten von 72 Menschen wird das Leben in bescheidenen Verhältnissen vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart vorgestellt. Fachautorinnen und -autoren porträtieren Personen aus der breiten Bevölkerung Westfalen-Lippes: Arbeiterinnen und Arbeiter, Kötter und Heuerlingsfrauen, Bergleute, Hausangestellte, Armenhausbewohnerinnen, kleine Händlerinnen und Händler. „Die Biografien zeugen vom Lebenskampf sogenannter ‚Kleiner Leute‘, aber auch von Heiterkeit, Lebensfreude und Erfolg – und nicht selten vom Stolz auf ihre Lebensleistung“, so Herausgeberin Dr. Ulrike Gilhaus, ehemalige Leiterin des LWL-Museumsamtes. Weiterlesen

Freudenberg im Zeitgeschehen 1/2024 erschienen

Aus dem Inhalt:

Gerhard Berg: Gastronomiebetriebe im Stadtgebiet Freudenberg, S. 5 – 15

Bernd Brandemann: „Corona“ hielt auch Freudenberg in Atem, S. 25 – 37

Günter Schneider: Der Rindvieh-Versicherungsverein von 1853, S. 39 – 41

Spuren am Straßenrand. Preußische Meilensteine sind Denkmal des Monats der LWL-Denkmalpflege

Karte der Provinz Westfalen 1815-1844. Gelb markiert der Verlauf der Minden-Koblenzer Chaussee von Minden bis Freudenberg.
Repro aus: 100 Jahre Straßenbauverwaltung in Westfalen-Lippe. Münster 1975, S. 15

Die preußischen Meilensteine an der Minden-Koblenzer Chaussee sind Denkmal des Monats Juni des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Mit dieser Auszeichnung lädt das LWL-Denkmalamt dazu ein, die 200 Jahre alten Wegezeichen neu zu entdecken.

„Preußische Meilensteine markierten als robuste historische Verkehrszeichen – lange vor den heutigen Verkehrsschildern – einstige Fernstraßen, die Preußen im frühen 19. Jahrhundert ausbaute“, so LWL-Denkmalpfleger Dr. Moritz Wild. „Solchen Orientierungshilfen hatten auf den seinerzeit wenig gepflegten Verkehrswegen große Bedeutung für Militär, Post und sonstigen Warenverkehr.“

Hintergrund

Die Funktion der Meilensteine bestand darin, den Wegeverlauf und Entfernungen kenntlich zu machen. Eine preußische Meile maß 7,53 Kilometer. „Entlang der Minden-Koblenzer Chaussee kamen mindestens drei Arten von Meilensteinen zum Einsatz“, weiß Wild. „Der größte war der ‚Vollmeilenstein‘ in Form eines hohen Obelisken. Inschriften auf seiner zur Straße gewandten Seite und an den Flanken wiesen auf die Endpunkte Minden und Koblenz sowie auf die nächsten Wegpunkte hin. Zwischen den Vollmeilensteinen markierten glockenförmige ‚Halbmeilensteine‘ und kleinere ‚Viertelmeilensteine‘ den Weg und die Distanzen.“ Weiterlesen

Erschienen: Siegerland, Band 101 Heft 1 (2024)

Inhalt:
– Leander Wilhelm Kühn: Tiefe Einblicke in den Untergrund des Siegerlandes, S. 3
– Andreas Bingener: Zur Entwicklung der Stadt Siegen vom 14. bis zum 17. Jahrhundert, S. 53
– Christian Brachthäuser: Zur Entwicklung der barocken Fürstenloge und des Wappenschilds in der St.-Marien-Kirche zu Siegen, S. 93
– Detlef Schmidt: Über das Leben des katholischen Pfarrers Johannes Hefterich zu Siegen, S. 121
– Traute Fries: Von den Juden im Siegerland, S. 125
– Wilfried Lerchstein: Seit 130 Jahren versorgt das Netpherland die Stadt Siegen mit Trinkwasser, S. 151
– Rüdiger Fries: Poesie und Pädagogik – Auf den Spuren Gustav Eskuches, S. 173
– Traute Fries: Adolf Wurmbach und die 700-Jahr-Feier der Stadt Siegen, S. 216

zzgl Vereinsnachrichten und Rezensionen.

Podcast der Uni Siegen: Geschichte in Games

Ausgabe 10: Interview mit der Historikerin Prof. Dr. Angela Schwarz

„Computerspiele sind das populärste Unterhaltungsmedium unserer Zeit. Viele große Spiele oder Spieleserien nutzen historische Settings und sind damit sehr erfolgreich: Beispiele sind Assassin`s Creed, Civilization, die Spiele der Anno-Reihe oder, ganz aktuell, das Mittelalter-Spiel Manor Lords. Die Historikerin Prof. Dr. Angela Schwarz von der Uni Siegen beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit der Darstellung von Geschichte in digitalen Spielen und gilt als Pionierin auf dem Gebiet. In dieser Podcast-Folge geht es darum, wie Geschichte in Computerspielen inszeniert wird: Warum sind historische Kulissen für Spieleentwickler so attraktiv? Inwiefern können Spielende in den Games Geschichte tatsächlich „erleben“? Welche Geschichtsbilder werden dadurch eigentlich erzeugt – und ist es okay, wenn Spiele historische Grauzonen mit Fiktion füllen und die Historie zugunsten der Spielmechanik instrumentalisieren?“

Podcast anhören 

Vortrag zur Stadtgeschichte: Von der Hüttenstadt zum Branchenmix:

Wirtschaftlicher Wandel in Siegen seit der Industrialisierung
13.06.2024 19.00 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr), Eintritt ist frei, Ratssaal des Rathauses Siegen, Markt 2, 57072 Siegen
Referentin: Dr. Tanja Bessler-Worbs

Ansicht der Marienhütte bei Eiserfeld (StAS, best. 704, Fo_5459)

Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelte sich Siegen zu einem Zentrum der Eisenverhüttung sowie der Eisen- und Stahlindustrie. Die Eisenerzvorkommen und der Anschluss an das Eisenbahnnetz 1861 bildeten die Basis für Wachstum und Modernisierung der Stadt bis zum Ersten Weltkrieg. Infolgedessen siedelten sich Unternehmen aus weiteren Branchen wie dem Maschinenbau und der Metallverarbeitung, aber auch der Textilindustrie in Siegen an. Während die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts durch die beiden Weltkriege und die wirtschaftlich instabile Zwischenkriegszeit geprägt war, erfolgte ab den 1950er-Jahren ein neuer ökonomischer Aufschwung. Zu diesem trugen in Siegen neben den etablierten Branchen neue Betriebe bei, zum Beispiel aus der Elektrotechnik und der Kunststoffverarbeitung. Anhand von Beispielen aus verschiedenen Wirtschaftszweigen wird dargestellt, wie Unternehmen gegenüber den unterschiedlichen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen agierten.

Ausstellung »Rosa Winkel.

Ausstellung »Rosa Winkel. Als homosexuell verfolgte Häftlinge in den Konzentrationslagern Buchenwald und Mittelbau-Dora«
10.6.2024 – 12. Juli 2024, Kreishaus Siegen, Koblenzer Str. 73

„Etwa 700 Männer wurden im Nationalsozialismus als Homosexuelle in die Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora in Thüringen verschleppt. Etwa die Hälfte von ihnen überlebte nicht. Im Unterschied zu anderen Gruppen wurde den als homosexuell Verfolgten nach 1945 jahrzehntelang die Anerkennung als NS-Opfer verweigert.

Auf der Grundlage zahlreicher, teils erstmals der Öffentlichkeit präsentierter Fotos, schriftlicher Dokumente und Erinnerungsberichte erzählt die Ausstellung »Rosa Winkel«, unter welchen Bedingungen als homosexuell verfolgte Häftlinge in den Konzentrationslagern Buchenwald und Mittelbau-Dora litten und welche Erfahrungen der Diskriminierung und Kriminalisierung sie auch nach der Befreiung machten.

Erarbeitet wurde die Ausstellung 2022 unter der Leitung von Dr. Daniel Schuch und Prof. Dr. Jens-Christian Wagner mit Studierenden der FSU Jena in Kooperation mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.“

Quelle: Stiftung Gedenkstätte Buchenwald, Link zur Online Ausstellung

Regionale Opfer: Weiterlesen

Vortrag zum Umgang mit NS-Zwangslagern

„Am 6. Juni 2024 um 14.15 Uhr wird Anke Binnewerg (Dresden) im Rahmen von zwei Seminaren des Lehrgebiets Architekturgeschichte der Universität Siegen einen Gastvortrag zum Thema Umgang mit NS-Zwangslagern halten.

Anke Binnewerg widmet sich seit Jahren der Erforschung und Vermittlung ehemaliger NS-Zwangslager als Denkmale. 2020 hat sie das Unternehmen „Zeitformen“ gegründet (https://zeitformen.com/) mit einem Arbeitsschwerpunkt auf baulichen Strukturen und Orten von Zwangsarbeit. Aktuell ist sie zudem als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte der TU Bergakademie Freiberg tätig.

Der Vortrag findet digital statt, Interessenten sind herzlich eingeladen sich dazuzuschalten

https://uni-siegen.webex.com/uni-siegen/j.php?MTID=mce1fb9d9f20fd6429b2838b3efd3274c

VHS Ausstellung: „Wiederaufbau Siegen“

03.06.2024 – , Mo bis Fr: 9.00 bis 21.00 Uhr, Sa: 10.00 bis 13.00 Uhr, Eintritt frei, KrönchenCenter Siegen, Markt 25, 57072 Siegen, Foyer + Flur 2. OG

Während des Bombenhagels am 16. Dezember 1944 und dem darauffolgenden Feuersturm wurde das historische Siegen nahezu vollständig zerstört. Die Ausstellung zeigt die Erfolgsgeschichte des Wiederaufbaus Siegens, der aus heutiger Sicht als beispielhafte Lösung im traditionellen Stil betrachtet werden kann. Die Beibehaltung des Stadtgrundrisses, der Parzellierung aber auch die Erhaltung der prägenden Merkmale der Architektur – die steilen Schieferdächer und weißen Wandflächen waren wesentliche Prinzipien der Planungen. Auch die Rekonstruktion der Schlösser, der Kirchen und des Rathauses haben wesentlich zum positiven Image des heutigen Siegens beigetragen.
Eröffnung

Eröffnung: 03. Juni 2024, 18.00 Uhr

Öffnungszeiten der Ausstellung

Literaturhinweis: Gisbert Strotdrees „Jüdisches Landleben. Vergessene Welten in Westfalen“

„Der Autor Gisbert Strotdrees möchte mit seinem Buch ein allgemein wenig bekanntes Stück Geschichte für ein breites Lesepublikum wieder sichtbar machen: Das Leben und Wirken der Jüdinnen und Juden im ländlichen Westfalen.
Das Landjudentum in Westfalen hat nicht nur eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht, sondern eine reiche kulturelle Tradition, und es birgt viele außergewöhnliche Geschichten.
Das Buch basiert auf einer Artikelserie aus dem „Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben“, die in der Leserschaft auf ein großes Echo gestoßen ist. Die Beiträge der Serie sind für das Buch stark erweitert und um viele Aspekte ergänzt, einige Kapitel sind vollständig neu recherchiert und verfasst. Das Buch ist reich und lebendig bebildert – Die Illustrationen stammen aus Archiven in ganz Deutschland, in den USA und Israel. Etliche Fotografien werden in diesem Band erstmals veröffentlicht.

Aus dem Buch: Weiterlesen