siwiarchiv-Sommerferienaktion 2025/1


Diese Sommerferienaktion von Peter Kunzmann zusammengestellt. Danke dafür! Ein kulturgeschichtlicher Blick in das zu Ende gehende 19. Jahrhundert und das beginnende 20. Jahrhundert bis in die 1920er Jahre. Ein Blick auf „einwandfreies Damenringen“, Frauen auf dem Fahrrad, Damenfrisuren (auch Bubikopf) sowie Charleston und frühen Jazz. Ein Blick, durch die „Augen“ (Anzeigen und Artikel) der Siegener Zeitung, der durch das Zeitungsprotal zeitpunkt.nrw ermöglicht wurde. Weiterlesen

„Die juristische Auseinandersetzung mit den Verbrechen an Sinti und Roma im KZ Auschwitz-Birkenau“

Modell des Vernichtungslagers Ausschwitz-Birkenau im Aktiven Museum Südwestfalen e.V. Bildvorlage: Klemens Mehrer.

An der Goethe-Universität Frankfurt/Main schreibt Lara Raabe M.A. zurzeit eine Promotion, die von der Stiftung Ökohaus Frankfurt gefördert wird, zu o.g. Thema

„Trotz der zentralen Bedeutung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau als Tatort des nationalsozialistischen Völkermords an Sinti und Roma ist die Erforschung der juristischen Auseinandersetzung mit diesen Verbrechen bisher marginal geblieben. Besonders die vertiefte Untersuchung einzelner Verfahren zu den Verbrechen an Sinti und Roma in Auschwitz-Birkenau stellt ein Forschungsdesiderat dar.

Im Mittelpunkt des Promotionsprojekts steht der Prozess gegen den ehemaligen SS-Mann Ernst August König, der von 1987 bis 1991 vor dem Landgericht Siegen verhandelt wurde. Es war das erste Verfahren, das ausschließlich den Mord an Sinti und Roma zum Gegenstand hatte. Bereits während der Ermittlungen zum ersten Auschwitz-Prozess in Frankfurt am Main (1963–1965) wurde zwar belastendes Material gegen König gesammelt, die Spur jedoch später nicht weiterverfolgt. Erst durch die Initiative des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma kam es in den 1980er Jahren zu einem Verfahren, das maßgeblich von den Bemühungen der Überlebenden und ihrer Angehörigen getragen wurde. König wurde schließlich zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt, der in Prozessen wegen nationalsozialistischer Gewaltverbrechen selten verhängten Höchststrafe. Weiterlesen

Siegen: Historische Baufunde in der Baustelle am Museum für Gegenwartskunst

Fotos: Carsten Schmale, Thomas Thiel

Grundmauern eines Wirtschaftsgebäudes aus dem 19. Jahrhundert entdeckt

„Die gefundenen historischen Gebäudestrukturen deuten, so Grabungsleiter Frederik Heinze, auf ein Stallgebäude. Dort wurden vermutlich kleine Wagen abgestellt oder Pferde untergebracht. 

Wolfram Essling-Wintzer, Referent des LWL für Mittelalter- und Neuzeitarchäologie und Heinze datieren den Fund in die Zeit von 1825 bis ca. 1890. Es bleibt spannend.“

Quelle: MGK Siegen via instagram am 12.6.25

s. und höre auch:

1) Radio Siegen, Nachrichten vom 12. Juni 2025 und vom 2. Juli 2025
2) Westfälische Rundschau (Print), „Siegen: Ausgrabung im ältesten Stadtkern – „es bleibt spannend!“ “ vom 13. Juni 2025
3) Siegener Zeitung (Print), „Die wohl spannendste Baustelle Siegens: Archäologen graben Stadtgeschichte aus“ vom 1. Juli 2025

s. a. auf siwiarchiv Einträge zur der vermuteten „Judengasse“:
Judengasse in Siegen, 14. März 2015
Judengasse in Siegen – Geschichte vs. Archäologie?, 25. März 2015

„Das Haus hat wieder ein Gesicht“

LWL zeichnet saniertes Fachwerkhaus in der Siegener Altstadt als Denkmal des Monats Juli aus

Eines der ältesten Gebäude der Siegener Altstadt, ein Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert in der Oberen Metzgerstraße, wurde in den vergangenen Jahren denkmalgerecht instandgesetzt und zeigt nun wieder sein historisches Gesicht. Den Einsatz aller Beteiligten würdigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mit der Auszeichnung als Denkmal des Monats Juli. Dank des engagierten Eigentümers gelang die fachgerechte Restaurierung des stark sanierungsbedürftigen Hauses in Zusammenarbeit mit in der Denkmalpflege erfahrenen Handwerkern und mit Beratung durch die Denkmalbehörden.

Als eines der ältesten Gebäude Siegens prägt das Baudenkmal aus dem 17. Jahrhundert die Altstadt. Das zweigeschossige Wohn- und Wirtschaftsgebäude wurde auf kleinem Grundriss unter einem hohen Satteldach mit Zwerchhaus, einem zum Hauptdach rechtwinklig stehenden Dachaufbau, errichtet. Charakteristisch für den schlichten Fachwerkbau sind die Holzkonstruktion und die stockwerkweisen Vorkragungen an Giebel- und Traufseiten. „Erst durch die Sanierung kamen diese Akzente an der Hauptfassade und der mit Naturschiefer in Schuppendeckung belegten Giebelseite wieder zum Vorschein“, erklärt LWL-Denkmalpfleger Michael Krimphoff. Weiterlesen

Nachlass des aus Siegen stammenden evangelischen Pfarrers Reinhard Gädeke online recherchierbar

Link zum Bestand

„Der Nachlass besteht zum größten Teil aus Akten, die Gädeke im Laufe seiner Tätigkeiten bei den Westfälischen Schülerbibelkreisen (BK) angelegt hat. Persönliche Dokumente finden sich in weitaus geringerem Ausmaß. Deshalb bietet sich der Nachlass vor allem zur Forschung über die Geschichte der Westfälischen Schülerbibelkreise und der evangelischen Jugendarbeit, schwerpunktmäßig in der Zeit von 1945 bis Mitte der 1970er Jahren an. Weiterlesen

Neuerscheinung: Tagungsband “Oranierdenkmal, Aussichtsturm, Erinnerungsort”

Reblog: Simon Dietrich, Dillenburger Geschichtsblog vom· 25. Juni 2025

“ …. Unter den Denkmalbauten des 19. Jahrhunderts nimmt der Wilhelmsturm in Dillenburg eine Ausnahmestellung ein. Der Turm ist nicht etwa, wie man zunächst vermuten
könnte, einem der Hohenzollernkaiser gewidmet, sondern wurde in den Jahren 1872 bis 1875 zu Ehren Wilhelms von Oranien auf dem Dillenburger Schlossberg errichtet. Wilhelm von Oranien, „der Schweiger“, hatte 1533 in Dillenburg das Licht der Welt erblickt und sich auch während seines Exils (1567–1572) schwerpunktmäßig hier aufgehalten, bevor er als Anführer des niederländischen Aufstands zum Nationalhelden wurde.

Der Sammelband geht auf eine wissenschaftliche Tagung zurück, deren Ziel es war, den Wilhelmsturm historisch zu kontextualisieren und in der Denkmallandschaft seiner Zeit zu verorten. Die Beiträge spannen einen weiten zeitlichen und inhaltlichen Bogen, ausgehend von der Entstehung des Wilhelmsturms als Erinnerungsort auf dem Dillenburger Schlossberg über allgemeine Tendenzen der Oranierrezeption, Vergleiche mit anderen (Oranier-)Denkmälern und verwandten Bauwerken bis hin zur touristischen und musealen Nutzung des Turms. Ein Blick auf die „Oranierfeiern“ im Jahr 1933 mit ihrer nationalsozialistischen Instrumentalisierung der Oranierverehrung rundet das breite Themenspektrum ab. Weiterlesen

Neue Ausstellung in der Stadtbibliothek Kreuztal

Bis zum 14. September sind im Foyer der Stadtbibliothek Kreuztal historische Messbildaufnahmen von Albrecht Meydenbauer zu sehen. Kuratiert wurde die Ausstellung von Prof. Dipl.-Ing. Albrecht Grimm aus Hilchenbach mit Unterstützung durch Dieter Wörster aus Ferndorf. Highlights der Ausstellung sind zwei historische Aufnahmen der Nikolaikirche in Siegen von 1892, über deren Herstellung auch die Siegener Zeitung am 13. August 1892 berichtete.

Quelle: Siegener Zeitung, 13. August 1892

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Linktipp: Bernd D. Plaum: „Siegregulierung durch Zwangsarbeit – eine Bildrecherche“

Auf der Homepage der Geschichtswerkstatt Siegen befindet sich seit kurzem der Beitrag „Siegregulierung durch Zwangsarbeit – eine Bildrecherche“ von Bernd D. Plaum. Ein wichtiger, lesenwerter Beitrag nicht nur zur Geschichte des Siegener Ortsteils Weidenau, sondern auch für die regionale Erforschung der Geschichte des Nationalsozialismus.

Wittgenstein 1 (2025) erschienen

Inhalt:
Johannes Burkardt: Behördenzeichen: Ausdruck lokaler Identität – Stein des Anstoßes.Das Wappen des Kreises Siegen-Wittgenstein und die kommunale Neugliederung (1975–1999)
Bernd Homrighausen: Am Kreuz – Ein steinernes Wegekreuz auf dem Wunderthäuser Sohl?
Wolfram Martin: Unscheinbarer Falter – attraktive Raupe: der Buchen-Streckfuß.
Dieter Bald: Tragische Rückfahrt vor 100 Jahren – Der Tod des Fürsten Richard
Marianne Seelbach: In der Breidenbach. Aus der Geschichte einer alten Erndtebrücker Straße.
Wolfram Martin: Die Feldlerche in Wittgenstein
Paul Riedesel: Familien und Fruchtbarkeit im früheren Wittgenstein.
Holger Weber: Museum neu interpretiert: Vom Papier zum digitalen Archiv

Vor 130 Jahren geboren – Paul Steup, Landtagsabgeordneter für Wittgenstein (1947 – 1950)

* 29. Juni 1895 in Herbede; † 7. November 1966 in Münster)
Paul Steup war verheiratet und hatte eine Tochter.
Nach dem Besuch der Volksschule legte Steup 1923 an einer Bauschule die Prüfung zum Werkmeister ab.
Steup war seit 1918 Mitglied der Zentrumspartei. Außerdem engagierte er sich bis 1928 in der christlichen Gewerkschaftsbewegung, der katholischen Arbeiterbewegung und im Siedlungswesen. So war er 1927/28 Vorsitzender der Kettlersiedlung in Witten. Seit 1924 war er Mitglied im Vorstand der Partei in der Provinz Westfalen.  Seit 1928 war er hauptamtlicher Geschäftsführer der Zentrumspartei und Stadtverordneter in Dortmund.
Nach 1945 sprach sich Steup gegen eine Wiedergründung des Zentrums und für eine gemischtkonfessionelle Partei aus. Er war daher ein Mitbegründer der CDU in Westfalen und wurde Landesgeschäftsführer für Westfalen und Lippe. 1949 legte Paul Steup die Schrift „Ein ernstes Wort in schwerer Zeit“ vor, die von der Landesgeschäftsstelle der CDU Westfalen herausgegeben wurde. Weiterlesen