„Ge(h)denken“

Ein Tag des Erinnerns und ein Tag, aufzustehen und Gesicht zu zeigen.
Mo, 16.12.2019 (20:00 Uhr), Apollo-Theater, Siegen

„16. Dezember 1944: Die Stadt Siegen erlebt die schrecklichsten Minuten ihrer Geschichte. Über 50.000 Bomben werden abgeworfen, die Stadt versinkt in Schutt und Asche. Hunderte Menschen sterben im Bombenhagel jenes Krieges, der unerbittlich seinen Weg zurück zum Ursprung findet – nach Deutschland. Als breiter Zusammenschluss der Stadtgesellschaft gestaltet das „Siegener Bündnis für Demokratie“ seit 2008 diesen Gedenktag – auch mit dem Ziel, einen Missbrauch dieses Datums durch rechtsextreme, rechtsradikale und rechtspopulistische Organisationen zu verhindern. 2019 jährt sich dieser erschütternde Tag zum 75. Mal. Die jungen Theater der Stadt – das Bruchwerk Theater, das JAp und das Junge Theater Siegen – greifen dies auf und durchleuchten die Schrecken dieses absurden Krieges mit Textcollagen und Klanginstallationen auf der Apollo-Bühne. Ausgewählte Texte setzen sich natürlich auch mit dem Heute auseinander. Denn: An der Sprache sind sie zu erkennen, die neuen Hetzer und Treiber. Bündnisse für Demokratie sind nötiger denn je. – Wie erschreckend!“
Quelle: Apollo-Theater, Siegen, Veranstaltungen

Broschüre: „Die Siegener Synagoge 1904 -1938“ erschienen

Vorführung der Bilderserie des Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins (Fotograf: Erich Koch) zur niederbrennenden Synagoge im Aktiven Museum am 10. November 2018
(Foto: Wilfried Lerchstein)

Als sich im November 2018 der Pogrom zum 80. Mal jährte und die brennende Siegener Synagoge in verschiedenen überregionalen Zeitschriften abgebildet wurde, kam beim Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein der Gedanke auf, gemeinsam mit dem Aktiven Museum Südwestfalen (AMS) eine neue Broschüre über die Synagoge herauszugeben. Alle 26 historischen Fotos des Siegener Fotografen Erich Koch, deren Nutzungsrechte beim Heimat- und Geschichtsverein liegen, sollten darin wiedergegeben werden. Die Broschüre liegt nun vor mit einem Textbeitrag von Traute Fries, Leitungsteam des AMS. Neben dem bereits bekannten Foto vom Innenraum der Synagoge erhielt das AMS von der Berlinischen Galerie ein weiteres Foto, das die Frontansicht im Jahr 1904 zeigt. Ob vor dem Eingang der langjährige Vorsteher der Siegener jüdischen Gemeinde, Meier Leser Stern, zu sehen ist, lässt sich nur vermuten. Erstmals sind die „Schwesternsynagogen“ von Dortmund und Bielefeld, die der Regierungsbaumeister der preußischen Bauverwaltung Eduard Fürstenau ebenfalls entworfen hat, abgebildet. Kurz vor der Drucklegung wurde ein Lageplan der Siegener Synagoge im Katasteramt des Kreises Siegen-Wittgenstein gefunden. Die Entwurfspläne des Architekten Fürstenau sind leider verschollen. Dr. Andreas Bingener vom SHGV stellt in seinem Text den Fotografen Erich Koch vor und die Geschichte seiner Fotografien.

Wiki-Artikel zu Ludwig Ferdinand zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (1910 – 1943)

Im Januar 2019 hat Dieter Bald einen Wiki-Artikel zu Ludwig Ferdinand zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg verfasst. Der Eintrag ist im MARJORIE-WIKI abrufbar. Das MARJORIE-WIKI ist ein Wiki der Artikel, die als (noch) nicht relevant in der Wikipedia eingestuft wurden.

Literaturhinweis: Jakob Saß: „GEWALT, GIER UND GNADE

Der KZ-Kommandant Adolf Haas und sein Weg nach Wewelsburg und Bergen-Belsen“
292 S., 15-21,5 cm, zahlr. Abb., ISBN: 978-3-86408-246-7

„Dem erfolglosen Bäcker Adolf Haas bot die SS alles, was er wollte: Karriere, Macht, Wohlstand und Affären. Dafür war er zu allem bereit, auch zum Massenmord. Trotz geringer Bildung stieg Adolf Haas seit 1932 rasch in Himmlers erträumter „Elitetruppe” auf. Gewaltbereitschaft und Gehorsam ebneten ihm den Weg von der ländlichen SS im Westerwald bis zu den Terrorstätten des Nazi-Regimes. Als KZ-Kommandant von Niederhagen/Wewelsburg (1940–1943) und Bergen-Belsen (1943–1944) scherte er sich kaum um Hygiene oder die Versorgung der Häftlinge, umso mehr um seine eigenen Vorteile. Während er Tausende sterben ließ, verschonte er einige wenige, solange sie für ihn malten, Kunsthandwerk fertigten oder musizierten – ein Zeuge Jehovas und ein Jude wurden zu seinen Lieblingskünstlern. Was war Haas für ein Mensch? Ein ganz normaler Nazi?
Die erste umfangreiche Biografie über Adolf Haas blickt hinter die Fassade des Massenmörders, der kurz vor Kriegsende spurlos verschwand und den bundesdeutsche Behörden jahrzehntelang nicht finden konnten – oder wollten. Weiterlesen

Volkstrauertag 2019: Viele Veranstaltungen im Kreisgebiet


Der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge hat eine Übersicht über die Gedenkveranstaltungen zum Volkstrauertag am Sonntag, 17. November, in Siegen und Wittgenstein zusammengestellt.

Eine pdf-Datei mit dieser Übersicht können Sie hier herunterladen.
Quelle: Kreis Siegen-Wittgenstein, Pressemitteilung vom 12.11.2019

Vortrag: Herbert Bäumer: „Der 16. Dezember 1944 – Bomben auf Siegen“

Vortragsreihe „Siegener Forum – Vorträge und Diskussionen nicht nur zur regionalen Geschichte“ am 21. November 2019

Am 16. Dezember 2019 jährt sich zum 75. Mal der Tag, an dem die Stadt Siegen am Ende des Zweiten Weltkriegs in nur wenigen Minuten zu mehr als 80 Prozent zerstört wurde. Die Ereignisse bilden heute den Kernpunkt des städtischen Gedenkens an die Opfer von Krieg und Gewalt. Aus diesem Anlass wird Herbert Bäumer am Donnerstag, den 21. November 2019, um 18.30 Uhr in der neuen Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ im KrönchenCenter (Vortragsraum) wesentliche Hintergründe des alliierten Luftangriffs, die Bedeutung von Hörfunk und Luftaufklärung für die Zivilbevölkerung, Details über den Ablauf des Bombardements sowie die Folgen für die Stadt Siegen und ihre Bewohnerinnen und Bewohner beleuchten.

Herbert Bäumer (geboren 1940) ist Autor des 2001 veröffentlichten Buches „Von der Wehrmacht zur belgischen Garnison“ über den Militärstandort Siegen. Er ist darüber hinaus Inhaber des Ehrenkreuzes der Bundeswehr in Gold sowie der Rettungsmedaille des Landes Niedersachsen. Für seinen Vortrag hat er umfangreiche Schriftquellen und Bildmaterialien ausgewertet.

Die Vortragsreihe „Siegener Forum“ ist eine Kooperation von Volkshochschule und Stadtarchiv Siegen, Geschichtswerkstatt Siegen e.V., Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e.V. und Aktivem Museum Südwestfalen e.V.

Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 21. November 2019, um 18.30 Uhr im Vortragsraum des KrönchenCenters, Markt 25, 57072 Siegen. Der Eintrittspreis beträgt 3,00 Euro.

Siegen: Gang entlang der Erinnerungsorte zum Nationalsozialismus in der Unterstadt

Sonntag, 17. November, 15.00-16.30 Uhr, Treffpunkt: ehem. Haus der Arbeit, Sandstraße 20

Die Führung folgt neben den Biografien jüdischer Opfer des Nationalsozialismus entlang einiger Stolpersteine auch den Spuren der Siegerländer Arbeiterbewegung und ihrer Opfer unter der NS-Diktatur. Daneben wird anhand der Geschichte der Sandstraße, entlang der Orte ehemaliger Lokalitäten und Geschäftshäuser einiges zur Stadtgeschichte zu erfahren sein.

Leitung: Peer Ball
Teilnehmerbeitrag: 5 €

Quelle: Aktives Museum Südwestfalen, Veranstaltungen

Gedenkveranstaltung anlässlich des 81. Jahrestags der Zerstörung der Synagogen in Deutschland

Sonntag, 10. November, 16.00 Uhr, Platz der Synagoge, Obergraben 10

Ansprache: Alon Sander
Kaddisch: Alon Sander

Weitere Mitwirkende: Gäste aus unserem Partnerkreis Emek Hefer (Israel) und SchülerInnen der Gemeinschaftlichen Sekundarschule Burbach-Neunkirchen

Gemeinsam mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit

Quelle: Aktives Museum Südwestfalen, Veranstaltungen

Literaturhinweis: B. Fleermann/G.Genger/H. Jakobs/I. Schatzschneider: „Die Toten des Pogroms 1938“

264 Seiten, Klappenbroschur
ISBN 978-3-7700-6037-5

„Hervorgegangen aus einem landesweiten Forschungsprojekt der Mahn- und Gedenkstätte der Landeshauptstadt Düsseldorf im Jahre 2018, wird nun erstmalig ein Gedenkbuch vorgelegt, das dem Andenken aller 131 Menschen gewidmet ist, die auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen aufgrund der Novemberpogrome vom Herbst 1938 ihr Leben verloren haben.“

Für das Kreisgebiet Siegen-Wittgenstein sind bekannt:
Waldemar Elsoffer, Julius Gonsenhäuser, Frieda Löwenstein, Siegfried Löwenstein, Betty Windecker .

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