Online: Festschrift des 30. Provinzial-Lehrertag in Siegen (1907)

Die Universitäts- und Landesbibliothek Münster hat unlängst die Festschriften der Westfälischen Provinziallehrertage von 1889 bis 1913 online gestellt. Auch die Schrift zur Veranstaltung in Siegen mit teilweise regionalgeschichtlich relevanten Beiträgen (bspw. zum Schulwesen oder zum Siegerländer Dialekt) ist online.

Turnen im Siegener Mädchengymnasium in den 1970er Jahren


Nach einem Besuch der ehemaligen Schülerin Anne Henry im Siegener LYZ stellte sie dankenswertweise vier Fotografien einer Turnstunde im Siegener Mädchengymnasium Anfang der 1970er Jahre zur Verfügung.

Literaturhinweis: Siegerländer Heimatkalender 2024 erhältlich

„In der diesjährigen Ausgabe geht es um das Thema „Schule und Bildung“. Geschichten über die Schulzeit können wir alle erzählen. Insofern ist das Thema der aktuellen Ausgabe ein Bereich, mit dem jeder von uns mal etwas zu tun hatte oder noch hat. Und wenn die eigene Schulzeit lang her ist, kommt sie plötzlich in neuer Dimension wieder um die Ecke: die eigenen Kinder gehen zur Schule und lassen uns bereichern unsere Perspektive auf die Bildungslandschaft unter neuen Vorzeichen.“
U. a. enthält die Publikation eine ausführliche Rückblende auf die Kreuztaler Debatte über Friedrich Flick und die Umbenennung des Kreuztaler Gymnasiums.

Quelle: Verlagswerbung

Archivare aus dem Kreisgebiet VII: Hermann Engelbert (1880-1953)

Hermann Engelbert ist nunmehr der erste – wenn auch erzwungenermaßen – Medienarchivar in der kleine Reihe des Blogs zu Archivpersönlichkeiten aus dem Kreisgebiet:

geb.*1.5.1880[1] Hilchenbach, gest.: Hamburg- Bergedorf 9.12.1953[2]

Arbeiter- und Soldatenrat Siegen (1918)[3]

SPD[4]

Er schrieb unter dem Pseudonym „Frau Brätsch“ regelmäßig in der regionalen Siegener Volks-Zeitung der SPD, kommentierte die Politik und wandte sich nach der Erinnerung von Fritz Fries dort vor allem gegen den deutschnationalen Stahlhelm, einen engen Bündnispartner der NSDAP. “ …. Dabei hat er auch den damaligen Brigadeführer P[aul] Giesler schwer getroffen, der bis 1928 Stahlhelmführer des Siegerlandes war.
Auch Vorkommnisse besonderer Art in den Stadt-, Kreis- und Gemeindeparlamenten wußte er mit köstlichem Humor zu würzen. ….“[5]

Korrektor zu Kreuztal[6]

Eine Razzia bei dem SPD-Vorsitzenden Fritz Fries deckte sein Pseudonym auf. SA prügelte ihn aus der Schule und nahm ihn in „Schutzhaft„. Bei einer Hausdurchsuchung hatte man angeblich eine geladene Pistole in einem Schrank gefunden. Zu einem Verfahren gegen das Opfer des Überfalls wie in anderen Fällen führte das nicht, aber Hermann Engelbert wurde aus dem Schuldienst entlassen.[7]

Quelle: Siegerländer National-Zeitung. Amtliches Organ der NSDAP und amtliches Kreisblatt für Siegen-Stadt und -Land vom 27. Mai 1933

mehrfach kurzzeitig inhaftiert[8]
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Vor 150 Jahren: Siegens „Realschule erster Ordnung“ zieht in die Oranienstraße

In seinem „Klick in die Vergangenheit“ widmet sich das Stadtarchiv Siegen regelmäßig unterschiedlichen Episoden der städtischen Geschichte. Besondere Anlässe, historische Ereignisse, bislang unbekannte Aspekte oder bemerkenswerte Stücke aus den Archivbeständen sollen dabei der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Ansicht des 1873 bezogenen Gebäudes des Realgymnasiums Siegen aus dem Jahre 1904. (Stadtarchiv Siegen, Bestand 756, Nr. 1165)

Im Fokus der neuen Ausgabe steht von Februar bis Ende Mai 2023 der Bezug eines Vorgängers des heutigen Gymnasiums Am Löhrtor ein neues Schulgebäude vor 150 Jahren. „Die räumlichen Defizite am alten Standort hatten sich als eklatant erwiesen. Der ehemalige Marstall des Unteren Schlosses platzte förmlich aus allen Nähten“, wie Christian Brachthäuser erklärt.  Für die Höhere Bürgerschule, ab 1859 Realschule erster Ordnung, standen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ganze sechs Räume zur Verfügung – wohlgemerkt für rund 312 Schüler, die beispielsweise 1870 die Bildungseinrichtung besuchten. Weiterlesen

Literaturhinweis: Thomas Kellner: „Kapellenschulen.

Auf den Spuren der nassauischen Grafen Wilhelm I. und Johann VI.

„Also dieses Buch hat es wirklich in sich. Thomas Kellners 34. Monografie ist die wohl umfangreichste inhaltliche und künstlerische Aufarbeitung zur Geschichte der Kapellenschulen, die bis jetzt erschienen ist. Das Buch bettet sich ein in Kellners kulturhistorische Siegerland Arbeiten.

„Thomas Kellners Werkkomplex lädt dazu ein, mit dem außergewöhnlichen Blick auf architektonische Details, auf die Gesamtgestalt, die Maßverhältnisse und Proportionen der fotografischen Neuformulierung, Interesse für die Mühen und die Bedeutung des Bildungswesens im ländlichen Raum zu wecken, welches ja den kulturellen Hintergrund, den „Humus“ des architektonischen Phänomens Kapellenschule bildet.“– Andrea Gnam“

Quelle: Verlagswerbung

Ausstellung: Thomas Kellner Kapellenschulen

Auf den Spuren der nassauischen Grafen Wilhelm I. und Johann VI.

– 10. Februar 2023, art Galerie Siegen

Die 1821 errichtete Kapellenschule von Buchen im Sohlbachtal. Undatierte Aufnahme, vor 1920 (Stadtarchiv Siegen, Bestand Fotodokumentation)


In 49 Bildern thematisiert der Künstler Thomas Kellner zwischen Kunst und Dokumentation schwankend einen Teil unserer regionalen Geschichte. Die Kapellenschulen bilden einen solitären Architekturtypus für das Siegerland und angrenzenden Regionen. Als einzelnstehende und in ihrer Umgebung auffällige Gebäude legen sie die Verbindung zwischen Kirche und Staat ausgehend vom Herrschaftsgebiet des Grafen Wilhelm von Nassau-Dillenburg (* 10. April 1487 in Dillenburg; †6. Oktober 1559 ebenda) offen. Weiterlesen