Gedenken an ein Kreuztaler Opfer des Naziterrors
Heute auf den Tag genau vor 85 Jahren, am 5. August 1933, wurde der zweiundvier-zigjährige Invalide Karl Dornseifer in der Nordstraße, heute „Zum Ameisenberg“, un-terhalb des Kreuztaler Friedhofes von dem SA – Mann Karl Pfeifer erschossen.

Bild Ernsdorfstraße 6989: Anblick die Ernsdorfstraße hinauf (damals Adolf-Hitler-Straße) 1. Haus v.l. Heute Ernsdorfstraße 9, Schreiber; 2. Haus v.l. heute Ernsdorf-straße 11/13 Hinkel / Sportelli; 2. Haus v. r. Wohnhaus Dornseifer, 1. Gebäude v. r. Schuppen am Ernsdorfbach, Foto: Stadtarchiv Kreuztal
Es war ein Samstagabend, als Täter und Opfer in Ernsdorf zusammentrafen. Karl Dornseifer, geboren am 9.9.1891 in Weidenau, von Beruf Blechschlosser, war als Schwerkriegsbeschädigter aus dem Ersten Weltkrieg zurückgekehrt. Da er seinen Beruf nicht mehr ausüben konnte, arbeitete er als Händler. 1923 heiratete er Hedwig Münker aus Kreuztal. Das Paar hatte einen Sohn und wohnte in einem kleinen Haus, das auf dem Gelände des heutigen Kreisels Ernsdorfstraße / Ameisenberg stand. Karl Dornseifer war bis zum Betätigungsverbot gegen die Sozialdemokraten am 22. Juni 1933 Mitglied der SPD und als Gegner der Nationalsozialisten bekannt. Sein Gegenüber, der Monteur Karl Pfeifer, geboren am 13.1.1894 in Weidenau und erst 1930 nach Kreuztal gezogen, war ein „Alter Kämpfer“. Sein Eintritt in die NSDAP er-folgte am 1.3.1932 unter der Mitgliedsnummer 1009574. Weiterlesen →