Geboren 1895 in Siegen: Otto Hesse – Hilfsschullehrer und rassistischer „Kriminalgenealoge“

Quelle: Volksschullehrerkartei 17353

Ein Hinweis auf Archivalia förderte bei der Durchsicht einen Aufsatz über die Soester Zeit Hesse zutage, der die folgende Zusammenstellung der aktuell online greifbaren Quellen ermöglichte. Hesse ist wie der hier bereits vorgestellte Robert Krämer ein weiterer regionaler „Vordenker“ des Völkermordes an die Sinti und Roma.

Lebenslauf
– * 1.7.1895 Kaan-Marienborn1
– kath., ggl. aus der katholischen Kirche trat er im November 1937 aus., kath. (1946)2
– verh. Mit Hedwig geb. Friege3
– 2 Söhne; Sohn geboren 26.3.1926 (gefallen März 1944)4
– 1913 – 1915 Lehrerseminar in Olpe5
– Kriegsteilnehmer in Frankreich6
– VS-Lehrer7, Hilfsschullehrer8
– 14. Februar 1920 Erste Lehrerprüfung in Olpe9
– 1921 von Horstmar nach Dortmund10
– 1. Oktober 1921 bis zum 1. April 1932 an der Hilfsschule in Dortmund-Mengede11
– 17. Juli 1922 Zweite Lehrerprüfung in Dortmund-Mengede12
– 20. Oktober 1922 Hilfsschullehrerprüfung 13
– 1. April 1924 Endgültig im Volksschuldienst angestellt14
– ab 1926 widmete Hesse sich seinem Spezialinteresse, der „Zigeunerforschung“15
– ab 1. April 1932- 31.3.1936 Versetzung auf eigenen Wunsch an die einklassige Katholische – Hilfsschule/Pestalozzi-Schule in Siegen16
– Vereinsführer des Fussballvereins Ballspiel Clubs 07 Siegen (1937 fusioniert mit den Sportfreunden Siegen)17 Weiterlesen

Podcast: Angeklagte in der zweiten Reihe – Die Nürnberger Nachfolgeprozesse digital

Mitarbeiterinnen im Dokumentenraum des Internationalen Militärgerichtshofs in Nürnberg, 2. Oktober 1946. © Stadtarchiv Nürnberg, A65-II-RA-121-D/Ray D’Addario

„Direkt im Anschluss an den Hauptkriegsverbrecherprozess gegen bekannte Größen des Nationalsozialismus wie Hermann Göring oder Rudolf Heß folgten ab 1946 zwölf weitere Prozesse in Nürnberg. Diesmal gegen bestimmte Funktionseliten wie Ärzte, Juristen oder Wirtschaftsunternehmen gerichtet. Ein neues Projekt an der Bayrischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) digitalisiert das Archivmaterial zu den Prozessen im Staatsarchiv Nürnberg nun zum ersten Mal vollständig, auch mit Hilfe von KI-Methoden, und macht es weltweit zugänglich. Eine Hördoku im Rahmen des Podcastformats der BAdW „nachgehakt“.

Weitere Informationen und Links: https://badw.de/die-akademie/presse/podcast/podcast-details/detail/angeklagte-in-der-zweiten-reihe-die-nuernberger-nachfolgeprozesse-digital.html

Im Nachfolgeprozess gegen Wirtschaftsunternehmen waren auch die aus der Region stammenden Friedrich Flick und Bernhard Weiß angeklagt.

Danke an Archivalia für den Hinweis!

Online: Andreas Heinemann: Der Wiesenbau im Siegerlande

mit 14 Tafeln „Wiesenbauformen“, 2 Wiesenverbandskarten und 28 Abbildungen verschiedener Wehre und Schleusen

Diese Schrift findet sich in der Digitalis Sammlung (960 digitalisierte Bände aus der ehemaligen Bibliothek des Seminars für Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte) der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln.

s. a.
Findbuch zu den Handakten des Siegener Wiesenbaumeister Andreas Heinemann online
Lebenslauf des „königlichen Wiesenbaumeisters“ Andreas Heinemann

Video: Liselotte (Lilo) Herrmann, eine junge Stuttgarterin im Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Link zum Video


„Die Ingenieurstochter Liselotte Herrmann gehört zu den bekanntesten, auch gewerkschaftlich engagierten Frauen, die Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten und dies mit dem Leben bezahlen mussten. Sie studierte von 1929 bis 1931 an der Technischen Hochschule in Stuttgart Chemie und ab 1931 Biologie in Berlin. 1928 trat sie in den KJVD ein, wurde Mitglied des „Roten Studentenbundes“ und im November 1931 auch KPD-Mitglied. Wegen ihrer politischen Tätigkeit wurde sie im Juli 1933 von der Universität verwiesen. Sie war in jener Zeit bereits Mitarbeiterin des geheimen militärischen Apparates der KPD. Nach der Geburt ihres Sohnes Walter kehrte sie im September 1934 nach Stuttgart zurück und arbeitete dort weiter in der illegalen KPD mit. Am 7. Dezember 1935 wurde sie verhaftet und am 12. Juni 1937 vom Volksgerichtshof wegen „Landesverrats und Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt. Obwohl sich viele Menschen aus verschiedenen Ländern für die junge Frau und Mutter eingesetzt haben, wurde sie am 20. Juni 1938 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Gudrun Greth, die sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in Stuttgart für die Erinnerungskultur engagiert, stellte ihre Biographie am 22. Juli im Staatsarchiv Ludwigsburg vor.

In Zusammenarbeit mit dem Förderverein Zentrale Stelle.“

Zum regionalen Bezug s. https://widerspruch-und-widerstand-im-ns-in-siegen-und-wittgenstein.de/verzeichnis/biografische-skizzen#herrmann. Der Bestand P 416 (Staatliches neusprachliches Mädchengymnasium, Siegen) im Landesarchiv NRW, Abteilung Westfalen könnte de Besuch Herrmanns im Siegener „Lyzeum“ belegen.

s.a. Bundesarchiv: „100. Geburtstag von Lilo Herrmann“, Link, (Dort Verweise auf die Archivbestände von Lilo Herrmann).

Linktipp zur Biograhie des Landesarchivdirektors Dr. Franz Herberhold (1906 – 1979)

Das Blog des LWL-Archivamtes würdigt die Verleihung des Bundesverdienstkreuz an den Direktor der westfälischen Archivberatungsstelle vor 50 Jahren. Herberhold leitete die westfälische Archivberatungsstelle von 1957 bis 1974 und war damit auch für die Kommunal- und Adelsarchive im heutigen Kreis Siegen-Wittgenstein zuständig.

Quelle: vknoke (11. Juli 2025). LWL vor 50 Jahren – Landesarchivdirektor bekommt Bundesverdienstkreuz. archivamtblog. Abgerufen am 29. Juli 2025 von https://doi.org/10.58079/14bvj

s. a.:
– Seite „Franz Herberhold“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 24. September 2024, 19:57 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Franz_Herberhold&oldid=248870555 (Abgerufen: 30. Juli 2025, 06:44 UTC)
– Léon Stickan: 1971: 5. Geburtstag des damaligen leitenden Landesarchivdirektors Dr. Franz Herberhold, Link, [Dieser Text ist Teil der Serie „Der LWL vor 50 Jahren“, in der die Auszubildenden zum/zur Fachangestellten für Medien und Informationsdienste (FaMI) – Fachrichtung Archiv des LWL-Archivamtes für Westfalen Einblicke in die Geschichte des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) geben.]
Staatsarchiv Sigmaringen, N 1/56 [Nachlass Dr. Franz Herberhold, Archivar, Historiker (1906-1979)]
– Helmut Richtering, Franz Herberhold (1906-1979). Nachruf. In: Archivpflege in Westfalen und Lippe 12 (1979).
– Jürgen Rohrbach, Franz Herberhold. Bibliographie. In: Archivpflege in Westfalen und Lippe 12 (1979).
Helmut Richtering, Franz Herberhold. Nachruf. In: Der Archivar Heft 3, 33 (1980).

Podcast und Reisetipp: „Peter Paul Rubens – Das Genie von Antwerpen“

Folge Eins des Podcasts „Flämische Meister in Situ“ von Andreas Maurer und der offiziellen touristischen Urlaubskanal FlandernBelgien

Peter Paul Rubens – gefeierter Barockmaler, Diplomat und kosmopolitisches Genie. In dieser Episode erkunden wir seine Heimatstadt Antwerpen und erfahren, wie Rubens als Künstler, Netzwerker und Geschäftsmann das europäische Kunstgeschehen prägte. Gemeinsam mit Kulturjournalist Andreas Maurer gehen wir der Frage nach: Warum lohnt es sich heute mehr denn je, Rubens vor Ort zu entdecken?  Die Folge ist Teil der Reihe „Flemish Masters in Situ“ – einer Reise zu den Ursprüngen flämischer Meisterwerke in ihrem authentischen Kontext. Entdecke die flämischen Meister hier: Link: https://www.flemishmastersinsitu.com/de

Zum Rundgang: https://www.flemishmastersinsitu.com/de/die-meistertouren-auf-spurensuche-von-ort-zu-ort/peter-paul-rubens-das-genie-von-antwerpen

Nachruf zum Tode von Rudolf Bald

Stiftungsgründer Rudolf Bald auf einem seiner historisch bedeutsamen Exponate

„Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von Rudolf Bald, einem leidenschaftlichen Sammler und Bewahrer der Motorradgeschichte, der am 09.06.2025 im Alter von 94 Jahren verstorben ist.
Rudolf Bald war weit über die Grenzen Erndtebrücks hinaus bekannt für seine außergewöhnliche Sammlung historischer BMW-Motorräder. In seiner Ausstellung „Bald’s Historische Fahrzeugschau“ präsentierte er eine der weltweit größten Sammlungen fahrbereiter BMW-Boxer-Motorräder ab Baujahr 1923. Seine Sammlung umfasste über 50 Maschinen, darunter auch seltene Modelle wie die BMW R 32 von 1923 oder die R 69 US von 1968, die er mit viel Hingabe und Fachwissen zusammentrug.
Seine Leidenschaft für Motorräder war nicht nur ein Hobby, sondern ein Lebenswerk. Mit seiner Sammlung trug er maßgeblich dazu bei, die Geschichte der BMW-Motorräder lebendig zu erhalten und für kommende Generationen zugänglich zu machen. Besonders hervorzuheben ist sein Engagement in der Rudolf-Bald-Stiftung, die den Fortbestand und die Weiterentwicklung der Sammlung sicherstellt Weiterlesen

Nachlass des aus Siegen stammenden evangelischen Pfarrers Reinhard Gädeke online recherchierbar

Link zum Bestand

„Der Nachlass besteht zum größten Teil aus Akten, die Gädeke im Laufe seiner Tätigkeiten bei den Westfälischen Schülerbibelkreisen (BK) angelegt hat. Persönliche Dokumente finden sich in weitaus geringerem Ausmaß. Deshalb bietet sich der Nachlass vor allem zur Forschung über die Geschichte der Westfälischen Schülerbibelkreise und der evangelischen Jugendarbeit, schwerpunktmäßig in der Zeit von 1945 bis Mitte der 1970er Jahren an. Weiterlesen

Neuerscheinung: Tagungsband “Oranierdenkmal, Aussichtsturm, Erinnerungsort”

Reblog: Simon Dietrich, Dillenburger Geschichtsblog vom· 25. Juni 2025

“ …. Unter den Denkmalbauten des 19. Jahrhunderts nimmt der Wilhelmsturm in Dillenburg eine Ausnahmestellung ein. Der Turm ist nicht etwa, wie man zunächst vermuten
könnte, einem der Hohenzollernkaiser gewidmet, sondern wurde in den Jahren 1872 bis 1875 zu Ehren Wilhelms von Oranien auf dem Dillenburger Schlossberg errichtet. Wilhelm von Oranien, „der Schweiger“, hatte 1533 in Dillenburg das Licht der Welt erblickt und sich auch während seines Exils (1567–1572) schwerpunktmäßig hier aufgehalten, bevor er als Anführer des niederländischen Aufstands zum Nationalhelden wurde.

Der Sammelband geht auf eine wissenschaftliche Tagung zurück, deren Ziel es war, den Wilhelmsturm historisch zu kontextualisieren und in der Denkmallandschaft seiner Zeit zu verorten. Die Beiträge spannen einen weiten zeitlichen und inhaltlichen Bogen, ausgehend von der Entstehung des Wilhelmsturms als Erinnerungsort auf dem Dillenburger Schlossberg über allgemeine Tendenzen der Oranierrezeption, Vergleiche mit anderen (Oranier-)Denkmälern und verwandten Bauwerken bis hin zur touristischen und musealen Nutzung des Turms. Ein Blick auf die „Oranierfeiern“ im Jahr 1933 mit ihrer nationalsozialistischen Instrumentalisierung der Oranierverehrung rundet das breite Themenspektrum ab. Weiterlesen