Vortrag: Elisabeth Nöhring: „Fürstengruft und Unteres Schloss:

Zu den Bauprojekten des Johann Moritz Fürst zu Nassau-Siegen (1604-1679) in seiner Residenzstadt Siegen.“

Der Entwurf der Siegener Fürstengruft von Architekt Maurits Post aus dem Jahr 1669. Vorlage: Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden Abt. 171, Nr. B 861 II.


In Siegen ist Johann Moritz Fürst zu Nassau-Siegen (1604-1679) nicht zuletzt deshalb bekannt, weil er der Stadt 1658 mit dem „Krönchen” auf der Nikolaikirche ihr Wahrzeichen schenkte und vor 350 Jahren eine Grablege für seine Familienangehörigen anlegen ließ – die um 1669 errichtete Fürstengruft, in der er im Jahre 1680 seine letzte Ruhestätte fand. Zeitgenössische Korrespondenzen und Pläne lassen vermuten, dass Johann Moritz Siegen zu seiner Residenzstadt machen und im Zuge dessen seinen dortigen Wohnsitz – den sogenannten Nassauer Hof im ehemaligen Franziskanerkloster, an dessen Stelle heute das Untere Schloss steht – deutlich erweitern wollte. Daher soll in der kommenden Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ am Donnerstag, den 19. März 2020, um 18.30 Uhr auch der Frage nachgegangen werden, ob der reformierte Siegener Landesherr mit seinen Planungen und Entwürfen für den Nassauer Hof bereits den Grundstein für das Untere Schloss legte. Der bebilderte Vortrag von Elisabeth Nöhring M.A. stellt den Auftakt zur einer Jubiläumsreihe zur 300jährigen Vollendung des Unteren Schlosses dar und gewährt vielfach unbekannte Einblicke in das Leben des Siegener Fürsten, darunter in seine Bauprojekte in Deutschland und in den Niederlanden. Der Fokus dabei liegt auf seinem städtebaulichen Engagement in Siegen, wo er den Grundstein für das (allerdings erst nach seinem Tod) infolge des Siegener Stadtbrands von 1695 erbaute und um 1720 vollendete Untere Schloss legte.

Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 19. März 2020, um 18.30 Uhr am Obergraben 25 (ehemals Bekleidungshaus Sauer), im neuen Hörsaal US-S002 der Universität Siegen, statt. Der Eintritt ist frei!

Linktipps zum Tiefbunker in der Hindenburgstraße in Siegen

1) LWL-Archäologie für Westfalen, Blogeintrag von Thomas Poggel, 4.3.2020
2) Siegener Unterwelter, Unterseite „Tiefbunker Hindenburgstrasse“
3) „Ein vielleicht letzter Blick in den Tiefbunker an der Hindenburgstraße“, Anke Bruch, Siegerlandkurier, 25.2.2020
4) „Zukunft des Tiefbunkers ungewiss“Radio Siegen, 26.2.2020
5) „Grüne wollen Bunker erhalten“, Radio Siegen, 19.1.2020
6) „Siegen: Rundgang durch den Tiefbunker Hindenburgstrasse“, Hendrik Schulz, Westfälische Rundschau, 25.2.2020

Restaurierung historischer Gebäude: Praxisbeispiele und Fördermöglichkeiten

Workshop des Heimatbundes Siegerland Wittgenstein

Historische Gebäude sind ein großer Schatz unserer Region. Vielfach befinden sich ortsbildprägende Häuser auch im Besitz von Heimatvereinen. Diese Gebäude zu unterhalten und ggf. auch zu restaurieren ist zuweilen eine Herausforderung. Belange des Denkmalschutzes müssen berücksichtigt, Fördermöglichkeiten geprüft und Handwerker gefunden werden, die auch über das Wissen und die Erfahrung verfügen, solche Arbeiten fachgerecht durchführen zu können.

Landrat Andreas Müller hat sich als Vorsitzender des Heimatbundes Siegerland-Wittgenstein e.V. das Ziel gesetzt, die Heimatvereine verstärkt mit Workshops zu den unterschiedlichsten Themen in ihrer Heimatarbeit zu unterstützen und ihnen die Möglichkeit zur Vernetzung und zum Austausch zu geben. Den Anfang macht in diesem Jahr ein Workshop zum Thema „Denkmalschutz / Sanierung von historischen Gebäuden“, der am Samstag, 29. Februar 2020, von 13.00 bis 15.00 Uhr stattfinden wird. Weiterlesen

Siegen: Wettbewerb zum Bunkerumbau startete mit Einführungskolloquium

Die markanten (Hoch-) Bunker in der Burgstraße sollen als Erweiterung des nahe gelegenen Siegerlandmuseums reaktiviert werden. Ein europaweit ausgeschriebener Architekturwettbewerb soll den qualitativ hochwertigen Umbau des Bunkerkomplexes sicherstellen und zugleich den Weg zum Projekt im Rahmen der Regionale 2025 weiter vorantreiben. Die Einführungsveranstaltung fand jetzt im Historischen Ratssaal statt.

Die Stadt Siegen möchte im Zuge des Städtebauförderprojektes „Rund um den Siegberg“ die Bunkeranlage in der Burgstraße 13 und 15 umbauen, um Platz für eine Erweiterung des Siegerlandmuseums zu schaffen. Die hinzugewonnenen Flächen sollen insbesondere der Präsentation der Stadt- und Regionalgeschichte sowie wechselnden Sonderausstellungen gewidmet werden. Mit der baulichen Erweiterung ist eine Neukonzeption des Siegerlandmuseums verbunden, in der die Einrichtung einer Lern-und Lehrwerkstatt im Bunkerkomplex eine zentrale Rolle spielt. Weiterlesen

Roetzel-Orgel in Oberfischbach wird 200 Jahre alt

Foto: Jasmin Maxwell-Klein

Es sollte ein musikalischer Gottesdienst werden, aber zuerst wurde es am Sonntag ganz still in der Evangelischen Johanneskirche in Oberfischbach. „Lassen Sie uns leise werden und hören, wie es wohl war, als vor 200 Jahren zum ersten Mal die Orgel erklang“, sagte Pfarrer Michael Junk zu den zahlreich erschienenen Gottesdienstbesuchern. Denn bevor im Jahr 1820 das Instrument von Orgelbaumeister Georg Wilhelm Christian Roetzel in Dienst genommen wurde, war es musikalisch ziemlich ruhig in der Johanneskirche: Es gab nämlich keine Orgel. 200 Jahre später, am passenden Datum 2.2.2020, kehrte noch einmal gespannte Stille ein, bevor Organist Jürgen Poggel klanggewaltig mit „Herr Christ, der einig Gottes Sohn“ von Johann Sebastian Bach den Jubiläumsgottesdienst musikalisch eröffnete.

Die Roetzel-Orgel ist die älteste Orgel des Siegerlandes und die einzige Schleifladenorgel der Region. Orgelbauer Roetzel gestaltete das Instrument im klassizistischen Stil mit imposanten Säulen, gekrönt von einem goldverzierten Dach. Es folgte eine wechselhafte Geschichte: Während die Orgel die ersten 100 Jahre unversehrt blieb, wurden im Ersten Weltkrieg wie vielerorts Zinnpfeifen ausgebaut, für die Rüstungsindustrie eingeschmolzen und durch Pfeifen aus Zink ersetzt. Bei einer späteren Modernisierung wurden weitere Pfeifen ausgetauscht. Weil sie aber eingelagert wurden, konnte die Orgel Jahre später originalgetreu restauriert werden. Weiterlesen

Austausch der Gedenktafel zur Erinnerung an die Zerstörung der Siegener Synagoge

„Der Vorschlag der Verwaltung geht auf die Anregung des Aktiven Museums Südwestfalen e. V. und eines Siegener Bürgers zurück. Der Verein weist mit Schreiben vom 10. Januar 2020 darauf hin, dass er sich durch die Initiative dieses Bürgers erneut  veranlasst fühlt, für den Austausch der Gedenktafel zu plädieren. Diese sei 1964 angebracht worden und stelle die Zerstörungder Synagoge in verharmlosender Weise dar. Der vorhandene Text lautet: „Hier stand seit 1904 die Synagoge der jüdischen Gemeinde Siegen. In Zeiten politischer Willkür zerstört am 10.11.1938.“
„Die Verwaltung schlägt vor, am Standort der ehemaligen Siegener Synagoge die vorhandene Gedenktafel durch eine neue mit dem folgenden Text zu ersetzen: „Hier stand seit 1904 die Synagoge der jüdischen Gemeinde Siegen. Die Zerstörung der Gotteshäuser am 9. und 10. November 1938 war der Auftakt zu den ungeheuerlichen Verbrechen der Nationalsozialisten.“
„Das Aktive Museum, vertreten durch die Vorstandsmitglieder Traute Fries und Klaus Merklein, argumentiert, dass diese Formulierung den damaligen Zeitgeist widerspiegele und „der erst zaghaft beginnenden schonungslosen Aufarbeitung der NS-Verbrechen“ entspreche. Frühere Vorstöße, den historischen Sachverhalt auf der Gedenktafel zu benennen, seien nicht erfolgreich gewesen. Bei Führungen, so das Aktive Museum, werde der unpassende Text der Gedenktafel immer wieder einmal angesprochen.Vorbehaltlich der Genehmigung des Haushalts 2020 stehen die Mittel …. für den Austausch der Gedenktafel zur Verfügung.“
Der Kulturausschuss beschloss den Austausch der Tafel in seiner Sitzung am 3.2.2020.
Quelle: Stadt Siegen, Vorlage Nr. 2807/2020 für den Kulturausschuss der Stadt Siegen,Westfälische Rundschau, 4.2.2020 (Print)

Literaturliste zu Kapellenschulen im Kreis Siegen-Wittgenstein             

 

Kapellenschule Siegen-Trupbach, 1953,
Quelle: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, Fotoalbum Kienzler

Im Zuge einer Recherche wurde folgende Zusammenstellung erarbeitet, die gerne ergänzt werden kann:

    • Bünau, Adele von: Von der Blechpest zum geschützten Kleinod. Geprägte Decke in der Oberdielfener Kapellenschule, In: Siegerland,  75 (1998) S. 19-20.
    • Forneberg, Helmut: Zur Geschichte der alten Niederscheldener Kapellenschule, In: 100 Jahre Evangelisch-Reformierte Kirchengemeinde Niederschelden, Niederschelden 1997, S. 41-53.
    • Henkel, Ellen: Die Kapellenschule, Einzelführer des LWL-Freilichtmuseums Detmold, Westfälisches Landesmuseum für Volkskunde, Detmold 2005.
    • Kiessling, Hans: Kapellenschulen im Siegerland. Typologie eines Bautypes, Dortmund Uni Diss 1984.

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Siegen: „Welsche Haube“ im Oberen Schloss wieder begehbar

Nahmen die sanierte „Welsche Haube“ in Augenschein: (v.l.) Kulturdezernent Arne Fries, Museumsleiterin Prof. Ursula Blanchebarbe, Bürgermeister Steffen Mues und Stefan Schönstein von der Technischen Gebäudewirtschaft der Stadt Siegen. (Foto: Stadt Siegen)

Ein museales Kleinod auf dem Siegberg hoch über der Stadt Siegen ist für Besucherinnen und Besucher des Oberen Schlosses begehbar: Die sogenannte „Welsche Haube“ ist nach ihrer Sanierung und musealen Herrichtung wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Jahrelang war der Zugang bis zum höchsten Punkt im Wohnturm aus dem 17. Jahrhundert verschlossen, jetzt ist die sogenannte „Laterne“ direkt unter dem Turm mit ihrer Rundum-Fenstersicht für Besichtigungen geöffnet.

Museumsleiterin Prof. Ursula Blanchebarbe und Stefan Schönstein, verantwortlicher Architekt bei der Technischen Gebäudewirtschaft der Stadt Siegen, stellten die ausgebaute Welsche Haube mit neuem Beleuchtungskonzept und neu konzipierter Dauerausstellung jetzt Bürgermeister Steffen Mues und Arne Fries als zuständigem Kulturdezernenten vor.

„Die Welsche Haube mit ihrem beeindruckenden Dachstuhl, der Zugang zur Laterne mit einer fantastischen Fernsicht und die neu konzipierte Ausstellung in der Rotunde sind auf jeden Fall eine Besichtigung und einen Besuch im Oberen Schloss wert“, lobte Mues die Sanierung des Dachstuhls im Zuge des laufenden Städtebauprojekts „Rund um den Siegberg“. Mues weiter: „Die Sanierung der Welschen Haube ist ein weiterer wichtiger Baustein, um die Identität des Oberen Schlosses zu stärken und es als Regionalmuseum attraktiv zu machen.“ Weiterlesen

Denkmalschutz-Handbuch DEHIO wird digital

Kulturstaatsministerin Grütters: „Unser reiches Baukulturerbe stiftet Zukunft“

„Das renommierte „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“ von Georg Dehio wird mit Mitteln aus dem Bundeskulturetat digital aufbereitet und erweitert. Das 22-bändige Referenzwerk zum baukulturellen Erbe in Deutschland umfasst rund 24.000 Seiten
mit etwa 100.000 beschriebenen Bauwerken und ihren
200.000 Ausstattungsstücken. Es soll nun in eine für die Forschung und die Öffentlichkeit attraktive Online-Plattform überführt und um mindestens 150.000 Fotos ergänzt werden.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters: „Unser reiches Baukulturerbe stiftet Zukunft. Im Rahmen unserer Digitalisierungsoffensive im Kulturbereich setzen wir uns dafür ein, dass der große Schatz deutscher Kunstdenkmäler online sichtbarer und frei zugänglich sein wird. Das innovative Projekt DEHIO digital setzt wichtige Impulse für den technologischen Wandel im Kulturbereich. Es wird dazu beitragen, kulturelle Inhalte zeitgemäß und attraktiv zu vermitteln und so Lust auf das Original zu machen.“ Weiterlesen

„Freudenberg im Zeitgeschehen“ 2/2019 erschienen

Aus dem Inhalt:
Bernd Brandemann: Ein Denkmal braucht Hilfe [Anm.: Evangelische Kirche Freudenberg], S. 5
Klaus Rüdiger Horn: Leserecho [Anm.: Zur Leimindustrie in Freudenberg, 50er Jahre des 20 Jh.], S. 5 – 9
Hans-Jürgen Klappert: Die Rettung der letzten Freudenberger Dampfmaschine (Teil 2), S. 11 – 15
Teo Schwarz: Kirchliche Verhältnisse im 16. und 17. Jahrhundert. Visitationen in den Kirchspielen Oberfischbach, Oberholzklau und Freudenberg (Teil 3), S. 17 – 21
Bodo Hoffmann: „Flurnamen-Atlas der Gemeinde Freudenberg“ von Erhard Vollmer, S. 23 – 29
Bernd Brandemann: Vor hundert Jahren: Hunger und Umwäzungen, S. 29 – 35