Stadtarchiv Siegen für vier Wochen geschlossen

Das Stadtarchiv Siegen bleibt von Montag, 4. August 2025, bis einschließlich Freitag, 29. August 2025, für die Öffentlichkeit geschlossen. In dieser Zeit führt das Archiv interne Arbeiten zur Magazinverwaltung und Erschließung der Bestände durch.

Das Team des Siegener Stadtarchivs bittet um Verständnis, dass sich in dieser Zeit die Beantwortung von Anfragen verzögern kann. In dringenden Fällen können sich Bürgerinnen und Bürger per E-Mail an stadtarchiv@​siegen.de oder telefonisch unter 0271 404-3085 melden. Ab Dienstag, 2. September 2025, steht das Stadtarchiv wieder zur Verfügung. Besucherinnen und Besucher sollten beachten, dass eine vorherige Anmeldung bzw. Terminvereinbarung erforderlich ist.

Quelle: Stadt Siegen, Pressemitteilung v. 29.07.2025

Online: Felix Zimmermann: Internationalisierung von Archiven (2025)

Abstract: „Um einen Einbezug der internationalen Nutzergruppen zu erreichen, muss Archivgut online in einer ihnen verständlichen Sprache zugänglich gemacht werden. Dazu müssen Hilfestellungen angeboten werden, um internationalen Nutzer:innen das Recherchieren und lesen von deutschsprachigem Archivgut auf Archivwebseiten zu erleichtern. Inwiefern gibt es also Möglichkeiten, um Sprachbarrieren in der Recherche und Benutzung deutschen Archivgutes abzubauen und Archive für ein internationales Publikum zu öffnen? In dieser Arbeit soll zunächst das Problem der Sprachbarrieren in der Recherche und Onlinebereitstellung von Archivgut betrachtet und anschließend Ansätze der KI gestützten Übersetzung und Textbearbeitung anhand von Beispielversuchen erprobt werden. Mit diesem Ziel sollen Webseiten und vor allem Online-Findbücher von ausgewählten Archiven und Archivportalen auf ihre Zugänglichkeit im Hinblick auf zur Verfügung gestellte Übersetzungen und mehrsprachige Durchsuchbarkeit für internationale Nutzer:innen untersucht werden, um den Online Nutzungsablauf dieser Gruppen nachzuvollziehen. Dabei wird auch betrachtet, welche Hilfsmittel die Archive internationalen Nutzer:innen bei der Benutzung des Archivgutes zur Verfügung stellen. Anschließend sollen mit unterschiedlichen KI-Tools Versuche durchgeführt werden, inwiefern die Online-Findbücher zweier Beispielarchive der zuvor Untersuchten und digitalisiertes Archivgut durch Übersetzung und Textbearbeitung international nutzbar gemacht werden können.

Diese Arbeit erhebt keinen Anspruch auf eine konkrete Lösung des Problems. Dies bräuchte mehr Zeit und einen größeren Versuchsumfang und würde den Rahmen einer Bachelorarbeit überschreiten. Sie soll lediglich einen Ausblick auf mögliche Methoden der Nutzbarmachung für internationale Zielgruppen geben.

Link

Linktipps: Zufallesfunde zur Genealogie Wittgensteiner Familien


Auf der Webseite der Arbeitsgemeinschaft „Ahnenforschung Wittgenstein“ (Link) finden sich in der Rubrik „Aktuelles“ Zufallsfunde zur Geschichte Wittgensteiner Familien in Online-Ortsfamilienbüchern (OFB):

Auflistung von Wittgensteiner Zufallsfunden in den OFBs, [Nachtrag v. 16.8.2025] Weiterlesen

Prominente Stimmen fordern Schutz von Originalquellen

Kulturelles Gedächtnis bedroht
Handschriften, Bücher und Akten sind wichtige Zeugnisse unserer Geschichte und Kultur. Doch viele Quellen sind bedroht, etwa durch schleichenden Zerfall und extreme Wetterereignisse. Ohne Förderprogramme droht Kulturgut verloren zu gehen, weil dringend nötige Schutzmaßnahmen nicht durchgeführt werden können. Eine Kampagne rückt jetzt die Bedeutung von Originalquellen in den Fokus.
Die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) macht im Sommer über ihre Onlinekanäle auf die Gefährdung schriftlicher Originale aufmerksam. Zu den Unterstützer·innen der Kampagne zählen prominente Stimmen aus Öffentlichkeit, Politik und Kultur. Weiterlesen

„Wehrhafter Rechtsstaat braucht wehrhafte Archive“

„Fuldaer Erklärung“ des Gesamtvorstandes des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archivare (VdA)

„Eine offene, pluralistische Gesellschaft lebt auch von offenen Archiven. Durch die Nutzung des von ihnen verwahrten Archivguts ermöglichen sie vielfältige Perspektiven und machen das
Funktionieren des demokratischen Rechtsstaats rückblickend transparent und nachvollziehbar. Ein starker und wehrhafter demokratischer Rechtsstaat braucht ebensolche Archive. Sie sind stark, wenn sie in der Lage sind, nach fachlichen und sachlichen Kriterien ihren gesetzlichen Aufgaben nachzugehen, ohne einer direkten Einflussnahme von politischer Seite zu unterliegen.
Wehrhaft sind sie, wenn sie die Prinzipien des demokratischen Rechtsstaats in ihrem Aufgabengebiet aktiv vertreten, sich Feinden des demokratischen Rechtsstaats entgegenstellen und entschieden für die freiheitlich demokratische Grundordnung eintreten.
Die Ereignisse der letzten Jahre und Monate führen die Relevanz einer entsprechenden Positionierung eindrucksvoll vor Augen: Seit mehr als drei Jahren herrscht mitten in Europa ein Krieg, in dem auch Museen, Bibliotheken und Archive gezielt angegriffen werden. Seit Beginn dieses Jahres hat die US‐Regierung begonnen, die Forschungsfreiheit faktisch abzuschaffen,
große Mengen öffentlicher Quellen zu löschen, Museen zu schließen und eine ganze staatliche Bildungsverwaltung abzuwickeln.
Wo Extremisten Machtpositionen besetzen, richten sie sich stets gegen die Freiheit von Wissenschaft und Kultur. Das trifft nicht nur auf autoritäre Regime wie in China oder Russland zu, sondern ist ebenso in demokratischen Staaten zu beobachten. Auch in den USA und einzelnen EU‐Staaten beginnen Extremisten damit, die Gesellschaften nach ihrer Agenda zu verändern, sobald sie in Machtpositionen gelangen, und setzen ihre Ankündigungen um. Das gilt auch für Deutschland.
Angesichts der jüngsten Entwicklungen auf internationaler und nationaler Ebene ist es an der Zeit, sich aktiv zu positionieren und sich solidarisch mit betroffenen Kolleginnen und Kollegen und den Institutionen, für die sie arbeiten, zu zeigen. Deshalb befürwortet der VdA internationale Initiativen, die antidemokratischen Bestrebungen entgegenwirken, indem sie wissenschaftliches Arbeiten ermöglichen.
Auch in Deutschland versuchen Extremisten, Einfluss auf Wissenschaft und Kultur zu erlangen. Das Archivwesen muss sein Selbstverständnis als demokratiestützendes Element aktiv wahrnehmen. Abwarten und Rückzug sind angesichts zunehmender Angriffe auf die demokratische, offene und pluralistische Gesellschaft keine Option. Der VdA schärft mit der „Fuldaer Erklärung“ und der Anpassung seines Leitbilds sein Bekenntnis zu einem freiheitlich‐demokratisch ausgerichteten, faktenorientierten und nach wissenschaftlichen Prinzipien arbeitenden Archivwesen. Einer ideologischen Beeinflussung archivischer Methoden ist entschieden entgegenzuwirken. Die Überlieferungsbildung, die Erschließung und Bewahrung von Archivalien sowie ihre Zugänglichkeit erfolgen unabhängig von externer politischer Einflussnahme und orientieren sich ausschließlich an fachlichen Maßstäben.
Darüber hinaus appelliert der VdA an seine Mitglieder, sich für ein von gegenseitiger Achtung geprägtes Miteinander von unterschiedlichen Nationen, Kulturen, Weltanschauungen, Religionen und sexuellen Orientierungen einzusetzen und sich jedweder Form von individueller und gruppenbezogener Diskriminierung, Ausgrenzung und Hass entgegenzustellen. Ansichten und Aktivitäten, die diesen Grundsätzen diametral widersprechen, haben im VdA keinen Platz. Es gilt, die Zivilgesellschaft im freiheitlich‐demokratischen Rechtsstaat zu stärken.
Um dieses Selbstverständnis des Verbandes nach innen und außen deutlich zu zeigen, wird eine demokratiebejahende und demokratieverteidigende Position in das Leitbild des VdA aufgenommen.“

Quelle: VdA, Pressemitteilung, 15. Juli 2025

Literaturhinweis: „Wissensmanagement, Archivbibliotheken und das Überlieferungsfeld Kultur“ (2025)

Der 42. Band der Reihe „Texte und Untersuchungen zur Archivpflege“ (TUA) mit dem Titel „Wissensmanagement, Archivbibliotheken und das Überlieferungsfeld Kultur“ ist erschienen und dokumentiert
die Beiträge des 32. Fortbildungsseminars der Bundeskonferenz der Kommunalarchive (BKK) vom 27. – 29. November 2024 in Göttingen.

Die Publikationsreihe „Texte und Untersuchungen zur Archivpflege“ (TUA) veröffentlicht seit 1993 als Weiterführung der Reihe „Nachdrucke zur westfälischen Archivpflege“ vorwiegend Fachbeiträge zur Archivtheorie und -praxis. In den vergangenen Jahren wurden in der Reihe regelmäßig die Vorträge im Rahmen der jährlich veranstalteten Fortbildungsseminare der Bundeskonferenz der Kommunalarchive (BKK) publiziert. Damit schärft die Reihe ihr Profil als Forum für archivfachliche Diskussionen und Weiterbildungsveranstaltungen.

Quelle: LWL-Archivamt, Aktuelles

Bundestag: Novelle des Kulturgutschutz­gesetzes verabschiedet

Der Bundestag hat am Donnerstag, 26. Juni 2025, die Novellierung des Kulturgutschutzgesetzes beschlossen. Dem Gesetzentwurf von CDU/CSU und SPD „zur Änderung des Kulturgutschutzgesetzes (21/219) stimmten CDU/CSU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke bei Enthaltung der AfD-Fraktion in geänderter Fassung zu. Der Abstimmung lag eine Beschlussempfehlung des Ausschusses für Kultur und Medien (21/638) zugrunde.

Gesetzentwurf von CDU/CSU und SPD 

Der internationale Leihverkehr mit Kulturgütern zwischen Museen zur Realisierung von Ausstellungs-, Forschungs- und Restaurierungsprojekten soll durch die Novellierung erleichtert werden. In solchen Fällen soll eine Ausfuhrgenehmigung für nationales Kulturgut für zehn statt für fünf Jahre erteilt werden können. Auch eine nachträgliche Verlängerung der Ausfuhrgenehmigung soll ermöglicht werden. Für Kulturgüter, die in ein Verzeichnis national wertvollen Kulturgutes eingetragen sind, soll diese Flexibilisierung jedoch nicht gelten. Weiterlesen