Audio: Wohin steuert das Haus der Geschichte des Landes NRW? (WDR 3)

„Behrens-Bau“, Dezember 2018

„Am 23. August 1946 ist das Land NRW durch Militärverordnung der britischen Besatzungsmacht entstanden. Ein Jahr später wurde das Land Lippe eingegliedert. Im sogenannten „Behrens-Bau“ am Düsseldorfer Rheinufer, unweit des Landtages, war der Amtssitz des ersten Ministerpräsidenten. In dem historischen Bau soll das Haus der Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen entstehen. Ende August wird eine erste Jubiläumsausstellung gezeigt.

Welche Themen werden behandelt, wie wird die Landes-Geschichte erzählt, was hat es mit dem Bindestrich-Land auf sich, wie ist die Struktur des neuen Hauses?

Darüber diskutiert Michael Köhler mit seinen Gästen: Weiterlesen

Save the date: Archivcamp “Archive – Offen für alle?!”

#closedbutopen war das große Thema, unter dem das Jahr 2020 für viele Archive dank Corona stehen musste. Passend zu den damit verbundenen, teils neuen Herausforderungen möchten wir mit euch am 29. und 30. April 2021 dem Thema “Archive – Offen für alle?!” nachgehen.
Gerade unter den im Moment geltenden Einschränkungen hat das Thema Kollaboration und Innovation vor allem im Digitalen auch für Archive neue, größere Bedeutung gewonnen. Als ersten Einstieg in ein digitales Diskussionsformat hat der Arbeitskreis “Offene Archive” im Verband deutscher Archivarinnen und Archivare sich daher für die Umsetzung des ArchivCamps als digitale Veranstaltung entschieden. Angesichts der aktuellen Veränderungen und gesellschaftlichen Diskussionen freuen wir uns auf eure Beiträge. Weiterlesen

Einrichtung eines Arbeitskreis „Aufarbeitung der historischen Hintergründe von Straßennamen in Siegen“

In der heutigen Sitzung des Rates der Stadt Siegen wird über die Einrichtung des Arbeitskreises über die Strassennamen entschieden werden. Aus der Vorlage gehen folgende Mitglieder hervor (S. 8):

[Anm.: Das Bild wurde am 12.7. ausgetauscht, nachdem es zu Beleidigungen und Bedrohungen gegenüber Arbeitskreismitglieder gekommen ist]

Die Geschäftsführung liegt bei der städtischen Kulturabteilung. Es fällt auf, dass im Gegensatz zu anderen ebenfalls heute eingerichteten Gremien keine weiteren externen Mitglieder (z. B. Historiker*innen, Vertreter*innen von Migrat*innen oder für Gleichtstellungsfragen) vorgesehen sind.

Hilchenbach: Kranzniederlegung am Gedenkstein zur Judenverfolgung

Jährliche Kranzniederlegung am Gedenkstein am 28. Februar. Morgen jährt sich der Tag der Deportation von Elisabetha „Gerti“ Holländer und ihrem 10jährigen Sohn Lothar Holländer.

Kranzniederlegung Gedenkstein 2020

An diesem Jahrestag veranstaltete die Stadt Hilchenbach bisher eine Gedenkstunde, um an das schreckliche Schicksal der Hilchenbacher Jüdinnen und Juden, die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland geworden sind, zu erinnern. Dazu wurde am Gedenkstein an der Ecke Marktplatz und Hilchenbacher Straße ein Kranz niedergelegt. Weiterlesen

Siegen: Jahresberichte des Stadtarchivs und der Denkmalpflege sowie Neues zur Siegener Stadtgeschichte

Die heutige Kulturausschusssitzung des Rates der Stadt Siegen ist nicht nur aus erinnerungspolitischer Sicht interessant (Stichworte: Alfred Fissmer, Therese Giehse), sondern auch, weil das Stadtarchiv und die Denkmalpflege ihre Jahresberichte vorlegen. Zudem erfährt man Neues zum Publikationsprojekt „Stadtgeschichte Siegen“, das aus finanziellen Gründen leider von drei Bänden auf einen Band gekürzt werden muss.

Der Jahresbericht des Stadtarchivs kann auch online als PDF eingesehen werden: Jahresbericht-2020.

Der Denkmalpflegebericht der Stadt Siegen für die Jahre 2019 und 2020 ist der Vorlage zu entnehmen. Gleiches gilt für die umfangreichen Informationen zum Publikationsprojekt „Siegener Stadtgeschichte“.

Quelle: Stadt Siegen, Ratsinformationsystem, Tagesordnung der Kulturausschusssitzung v. 23.2.2021

Siegen: Benennung einer Straße im Stadtgebiet nach Therese Giehse

Antrag gemäß §9 der Geschäftsordnung des Rates der Universitätsstadt Siegen zur Sitzung des Kulturausschusses am 23.02.2021

„[D]ie Volt-Fraktion im Rat der Stadt Siegen bittet, folgenden Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Kulturausschusses am 23.02.2021 zu setzen. Beschlussvorschlag: Der Kulturausschuss empfiehlt dem Rat der Stadt Siegen die Umbenennung der „Lothar-lrle-Straße“ in Siegen Kaan-Marienborn in „Therese-Giehse-Straße“.

Begründung: Straßenbenennungen nach Personen (besonders mit lokalen Bezug) werden im Allgemeinen als Ehrung verstanden, als sichtbarer Träger regionaler Erinnerungskultur. Die so geehrte Person wird damit gemeinhin als „Vorbild“ bewertet. Nur wenige Straßen im Siegener Stadtgebiet sind nach Frauen benannt: so die Droste-Hülshoff-Straße, die Elsa-Brandström- Straße und die Rosa-Achenbach-Straße, lediglich Letztere nach einer Frau aus der Region. Demgegenüber stehen mindestens acht Straßen, die nach ideologisch dem Nationalsozialismus nahestehenden bzw. ihn anbahnenden und explizit demokratie-feindlichen Persönlichkeiten benannt sind, die also im oben genannten Sinn nicht als „Vorbild“ betrachtet werden können.

Mit Lothar Irle liegt ein Fall vor, dessen vermeintliche Verdienste als Heimatforscher und Volkskundler gerade aus seiner nationalsozialistischen Überzeugung resultieren und dessen Wirken in der frühen Bundesrepublik keinerlei Distanz zu dieser singulären Mordmaschinerie erkennen lässt. Sein „Siegerländer Persönlichkeiten- und Geschlechter-Lexikon“ (1974) steht beispielhaft für Irles ideologischen Hintergrund. Es nennt Angehörige der jüdischen Minderheit oder der Sozialistischen Parteien nicht oder kaum, wohl aber ausnahmslos positiv Protagonisten des NS-Systems mit und ohne Siegerländer Herkunft („Hermann Giesler, […] Professor, Architekt, u. a. Erbauer der Schulungsburg Vogelsang“). Der Wikipedia-Artikel zu Lothar Irle stellt Vita und Verstrickungen recht . ausführlich dar, er basiert auf Arbeiten von Alexander Hesse, Rainer S. Elkar und Ulrich Opfermann und einer vom Antragsteller 2012 erarbeiteten Kurzdarstellung. Weiterlesen