„Untold stories – nicht alle fanden Schutz in den Bunkern!“

Einladung in das Aktive Museum Südwestfalen

Von der Zukunft der Erinnerung an das Schicksal von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern während des Nationalsozialismus in Siegen – ein neuer Lern- und Gedenkort entsteht.
Am Tag des GEH-DENKENS an den Bombenangriff auf Siegen vom 16.12.1944 wollen wir an das Schicksal von Zwangsarbeitenden in unserer Stadt erinnern. Sie waren den Bomben meist fast schutzlos ausgeliefert, da ihnen in der Regel der Zugang zu Bunkern und Schutzstollen verwehrt war.
Wir werden mit Zeitzeugen sprechen, die als Kinder erlebten, wie Zwangsarbeit ein fester Bestandteil des Alltags im Siegen zur Zeit des Nationalsozialismus war. Zeitweise war jeder dritte Bewohner Siegens ein Zwangsarbeiter oder eine Zwangsarbeiterin. Bis zu 13,5, Millionen Menschen wurden während des NS nach Deutschland zur Arbeit verschleppt. Allein in Siegen liegen fast 1000 Opfer als Zeugnis für dieses Verbrechens in unserer Vergangenheit auf Friedhöfen in der Region.
Hat das Thema einen angemessenen Raum in der regionalen Erinnerung? Wir wollen uns über die bisherige Erinnerungsarbeit der Siegener Zivilgesellschaft (z.B. THW-Jugend) zum Thema austauschen und die Pläne des Aktiven Museums für einen neuen zentralen Ort des Gedenkens und Lernens auf dem Friedhof Fludersbach (allein hier liegen über 190 Opfer) vorstellen.
Ablauf der Veranstaltung:
1. Gespräch mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen
2. Warum gibt es im Siegerland 1000 Gräber von Zwangsarbeitern? Kurze Information zur Geschichte der Zwangsarbeit im Siegerland
3. Rückblick und Ausblick (mit Kooperationspartnern): bisherige regionale Erinnerungskultur und Projektvorhaben (Lern- und Gedenkortes auf dem Gelände des Zwangsarbeiterfriedhofs Fludersbach)
Beginn: 17 Uhr (bis ca. 18.30 Uhr)
Ort: Aktives Museum Südwestfalen, Obergraben 10, 57072 Siegen (bitte nutzen sie gerne das Parkhaus am Löhrtor mit direkter Verbindung zum Museum)

Jahrhundertelang verborgenes Rubens-Gemälde bringt zwei Komma drei Millionen Euro

„Ein lange verschollenes Rubens-Gemälde lag über vier Jahrhunderte verborgen. In Frankreich bestätigten Experten das Werk als Original. Es brachte zwei Komma drei Millionen Euro. Weiterlesen

Waffelbacken im Aktiven Museum Südwestfalen

Aktives Museum Südwestfalen, Obergraben 10, 57072 Siegen, Sonntag, den 07.12.2025, 15:00-18:00 Uhr, Eintritt: Frei – das Museum freut sich über eine Spende

Zum letzten Mal wird Traute Fries auf dem historischen Waffeleisen der Paula Frank (1890–1942) backen, bevor dieses seinen Platz in unserer neuen Dauerausstellung findet.
Das Waffeleisen, ein Symbol gelebter Erinnerung, wurde einst von Paula Frank vor ihrer Deportation am 28. April 1942 der Familie Fries übergeben.
Gemeinsam möchten wir an diesem Tag innehalten, genießen und erinnern – mit großen, köstlichen Waffeln (⌀ 21 cm), heißem Kaffee und guten Gesprächen.
Die Veranstaltung steht ganz im Zeichen der regionalen Erinnerungskultur. Das Museum versteht sich als “Dritter Ort der Bildung”, an dem Menschen zusammenkommen, um sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus in Südwestfalen auseinanderzusetzen und sich aktiv an der Erinnerung zu beteiligen.

Führungen & Ausstellung: „Haardter-Berg-Schule“ – als Modell für einen Enabling Space

Programmpunkt beim „Tag der Lernkulturen 2025: Enabling Spaces“ am 09. Dez. 2025, ausgerichtet von der Universität Siegen

Im Rahmen des „Tages der Lernkulturen 2025“ unter dem Titel „Enabling Spaces“ thematisiert das Lehrgebiet Architekturgeschichte der Universität Siegen die ehemalige „Haardter-Berg-Hauptschule“ in Weidenau, welche Anfang der 1970er Jahre im Zuge des Städtebauprojektes „Haardter-Berg“ als Modellschule errichtet wurde und heute durch die Universität Siegen genutzt wird (Teil des Campus Adolf-Reichwein-Str.). Die räumliche Nähe zur damaligen Gesamthochschule Siegen ermöglichte über Jahrzehnte einen engen Austausch zwischen den Bildungseinrichtungen und damit eine praxisnahe Umsetzung der aktuellen Lehrkonzepte durch die LehramtsanwärterInnen. Darüber hinaus weist das Gebäude architektonische Besonderheiten auf, die sich in spezifischen Raumqualitäten äußern. Hervorzuheben ist die multifunktionalnutzbare Aula, auch als „pädagogisches Zentrum“ bezeichnet, die nicht nur als Eingang und Erschließungsfläche, sondern auch als Begegnungsraum diente. Die Klassenräume sind in ihrer Größe flexibel und Teilbereiche können zudem durch Schiebewände abgegrenzt werden, um Orte für eine individuelle Betreuung der SchülerInnen zu schaffen. Durch die Terrassierung des Gebäudes und die konsequent eingesetzten Oberlichter wird die komplette Raumtiefe optimal belichtet. Diese architektonischen Besonderheiten machen die Haardter-Berg-Schule zu einem „Enabling Space“ – einem Ort, der die NutzerInnen aktiv zum eigenständigen Lernen und zum Austausch anregt.
Mit Hilfe von Führungen durch das Gebäude und einer Ausstellung soll dieser „Enabling Space“ vermittelt und das große Potential der Räume für die universitäre Nutzung diskutiert werden. Weiterlesen

Ausstellung: „Geleucht. Offene Grubenlampen aus Südwestfalen“

Stahlbergmuseum Müsen, 22. November – 7. Dezember 2025, samstags und sonntags, 15-18 Uhr

„Mit der Ausstellung „Geleucht“ im Untergeschoss des Museums wird das „beleuchtet“, was für den Bergmann bei seiner harten und oft lebensgefährlichen Arbeit unter Tage unabdingbar war: sein treuer Begleiter, – das Grubenlicht!
In der Ausstellung wird die Vielseitigkeit dieser Lampen und ihre technische Entwicklung von der einfachen Öllampe, dem Frosch, bis hin zur Karbidlampe gezeigt.
Wie in jedem Bergrevier entwickelten sich auch im Siegerland oftmals reviertypische Formen dieser Lampen. Siegerländer Hersteller wie Reusch, Sturm, Schweisfurth oder Petri fertigten Grubenlampen, die heute begehrte Sammlerobjekte sind und Sammlungen in der ganzen Welt zieren.
Um einen möglichst realistischen Eindruck davon zu vermitteln, unter welch spärlichem Licht die Bergleute ihrer Arbeit nachgehen mussten, bekommen Gäste des Stahlbergmuseums nun zum Abschluss des Jubiläumsjahres die einmalige Gelegenheit, Führungen mit original Froschlampen zu erleben. Diese Führungen werden während der Öffnungszeit der Ausstellung angeboten; Sonderführungen können über unser Kontaktformular gebucht werden.
Aus organisatorischen Gründen ist die Teilnehmerzahl dabei auf 12 Personen pro Führung begrenzt.“

Neues Fundament für deutsche Erinnerungspolitik

Kabinettsbeschluss zur Gedenkstättenkonzeption
Link zur PDF: Konzept_Gedenkstätten_05.11.25

„Gedenkstätten halten in ganz Deutschland die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus und das SED-Unrecht wach. Eine zentrale Grundlage für ihre Förderung ist die Gedenkstättenkonzeption des Bundes. Angesichts zahlreicher aktueller Herausforderungen hat der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sie jetzt grundlegend überarbeitet. Am Mittwoch, 12. November 2025, hat das Bundeskabinett die Neufassung verabschiedet.
„Die Bundesrepublik Deutschland trägt eine dauerhafte Verantwortung, die staatlich begangenen Verbrechen des 20. Jahrhunderts aufzuarbeiten und der Opfer zu gedenken“, erklärte der Staatsminister für Kultur und Medien Wolfram Weimer im Anschluss an den Kabinettsbeschluss am 12. November 2025. Gedenkstätten und Erinnerungsorte seien dabei zentrale Pfeiler unseres demokratischen Selbstverständnisses, so der Staatsminister. Weiterlesen

Graphic Novel erzählt von NS-Opfern aus Siegen

Die Schicksale von fünf NS-Opfern aus Siegen sollen in einer Graphic Novel erzählt werden. Zum Auftakt dieses besonderen Projekts findet die Tagung „Transnationalen Erinnerung in der grafischen Literatur“ an der Uni Siegen statt.

Wie kann man über den Holocaust erzählen und damit auch Kinder und Jugendliche erreichen? Diese Frage steht im Zentrum eines besonderen Projekts, das Kunst, Wissenschaft und Erinnerung miteinander verbindet. Die Universität Siegen und das Aktive Museum Südwestfalen bringen Geschichte in Bewegung – in Linien, Farben und Bildern. Eine Tagung zur „Transnationalen Erinnerung in der grafischen Literatur“ ist der Auftakt eines Projekts, das die Schicksale von NS-Opfern aus Siegen in einer Graphic Novel sichtbar machen wird.
Der Holocaust – ein Menschheitsverbrechen, dessen Schrecken kaum in Worte zu fassen ist. Doch Bilder können Wege öffnen, wo Sprache an Grenzen stößt. Comics und Graphic Novels schaffen es, Emotionen und Erinnerungen neu zu wecken – gerade für junge Generationen, die heute kaum noch Zeitzeug*innen begegnen. „Wir möchten zeigen, dass Erinnerung nicht stillsteht, sondern weiterlebt – in künstlerischen Formen, die berühren und zugleich bilden“, sagt Dr. Jana Mikota, Literaturdidaktikerin an der Universität Siegen. Weiterlesen

Vortrag: »Das Stadtbild als Aushandlungsprozess: Ein Blick auf Bau und Abriss der Siegplatte«

Donnerstag • 20.11.2025 • 18:30 – 21:00 Uhr, Dr. Daniela Desiree Mysliwiezt-Fleiß

Errichtung der Siegplatte in der Unterstadt vor 1968, © StAS, Best. 704, Fo. 4038


Im abschließenden Vortrag der diesjährigen Reihe „Siegener Forum 2025“ widmet sich Frau Dr. Daniela Mysliewitz-Fleiß (Uni Siegen) mit der (Neu-)Gestaltung der Siegener Innenstadt einem immer wieder sehr kontrovers diskutierten Thema.
Die so genannte „Siegplatte„, die von 1968 bis 2012 die Sieg zwischen Reichwalds Ecke und Siegbrücke überkragte, war ein Objekt, an dem zu unterschiedlichen Zeiten und von unterschiedlichen Akteuren der Charakter Siegens diskursiv verhandelt wurde. Sollte Siegen eine autogerechte Stadt sein? Eine Einkaufsstadt? Oder doch eine Stadt am Fluss? Der Vortrag spürt den Diskussionen rund um den Bau und später dann den Abriss der Siegplatte und dem darin verhandelten Stadtbild nach.
Keine Anmeldung erforderlich. Der Eintritt ist frei! Kommen Sie einfach mal vorbei!
Veranstaltungsort: Eintrachtsaal, Siegerlandhalle
Quelle: VHS Siegen, Programm