Online-Vortrag: „Sichere Quellen, starke Demokratie – Recherche als Beruf(ung):

Werkstattbericht der Rechercheeinheit von Information, Dokumentation und Archive (SR / SWR)“
Donnerstag • 09.10.2025 • 18:00 – 19:30 Uhr

„Was steckt heutzutage alles hinter der Erstellung eines Nachrichtenbeitrags, einer Dokumentation oder eines Podcast? Vor allem im Zeitalter von Deepfakes und anderen KI-generierten Inhalten wird eine ausführliche Recherche immer wichtiger. Als Rechercheur*innen der Hauptabteilung Information, Dokumentation und Archive (IDA) unterstützen wir Redaktionen im SWR bei der Recherche nach guten Quellen, den genauen Fakten und dem richtigen Bild-und Tonmaterial. Dafür recherchieren wir in eigenen und externen Datenbanken sowie im Internet.
Demokratie lebt von informierten Bürgerinnen und Bürgern. Eine freie und unabhängige Medienlandschaft ist daher unerlässlich, um die Öffentlichkeit mit verlässlichen Informationen zu versorgen und somit das Fundament unserer demokratischen Gesellschaft zu stärken. Mit unserer Arbeit stellen wir sicher, dass die journalistischen Inhalte des SWR auf gründlicher Recherche basieren und vertrauenswürdig sind. So tragen wir dazu bei, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer gut informiert sind und fundierte Entscheidungen treffen können.
Wir stellen den Arbeitsalltag am IDA-Recherche-Desk vor und zeigen, wie unsere Recherchen ins Programm einfließen – von der Themenfindung, über die Auswahl geeigneter Gesprächspartner bis hin zur Verwendung von passenden Schnittbildern.
Referent*innen: Weiterlesen

Ein echter Rubens im Landesarchiv NRW


„Zwar haben wir keine Gemälde von Rubens in unserem Magazin, dafür aber vier eigenhändige Briefe des Barockmalers. In den Jahren 1619 bis 1621 korrespondierte Peter Paul Rubens mit dem Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm. Der Fürst stattete seine Hofkapelle in Neuburg mit einem neuen Altar aus. Die vier italienischsprachigen Schreiben drehen sich um die Gemälde „Anbetung der Hirten” und „Ausgießung des Heiligen Geistes”. Am Ende bedankte sich Rubens für die Bezahlung und empfahl sich für weitere Arbeiten. Zusätzlich findet sich eine Zeichnung der Orgel in Sankt Peter in der Akte. Weiterlesen

Hilfe bei Identifizierung eines Fotos gesucht

Gastbeitrag von Sven Panthöfer:

„Aufnahmeort und -zeit des beigefügten Fotos sind bisher unbekannt. Wer kann hier mit Informationen helfen?
Das Foto zeigt einen kleinen Industriebetrieb mit zwei- oder dreistöckigem Hauptgebäude in Fachwerk, einem Schornstein, mehreren Nebengebäuden und einem stattlichen Wohnhaus, vermutlich des Besitzers oder Verwalters des Betriebs.

Die Anlage liegt in einem Tal, oberhalb eines Baches. Größere Flusstäler entfallen daher als mögl. Standort; aufgrund des abfallenden Bergs links aber vielleicht nicht weit entfernt von der Öffnung des Tals in ein Haupttal.

Das Foto ist vermutlich in den 20er/30er Jahren aufgenommen worden. Vom Überlieferungskontext könnte es im südlichen Siegerland, Altenkirchener Raum oder Bergischen Land aufgenommen worden sein.

Über Hinweise freue ich mich hier im Blog.“

Ausbildungsplatz Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste – Fachrichtung Archiv im Stadtarchiv Siegen

Die Stadtverwaltung Siegen sucht

zum 01. August 2026
Auszubildende zur | zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste (m|w|d) im Archiv
Voraussetzung: (mindestens) Realschulabschluss

Eine Ausbildung in Teilzeit ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
Die Universitätsstadt Siegen fördert die Gleichbehandlung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und begrüßt deshalb ausdrücklich Bewerbungen von allen Personen unabhängig von deren ethnischer, kultureller oder sozialer Herkunft, Alter, Behinderung, Religion, Weltanschauung oder sexueller Identität. Beamtenrechtliche Zugangsvoraussetzungen sind dabei zu berücksichtigen.
Bewerbungen schwerbehinderter Personen sind erwünscht.
Wenn Sie sich für die Ausbildung interessieren, bewerben Sie sich bitte über dieses Bewerbungsportal. Es werden ausschließlich Bewerbungen berücksichtigt, die über das Stellenportal „INTERAMT“ eingehen. Sollte für Sie eine Bewerbung über dieses Portal aus persönlichen Gründen nicht möglich sein, setzen Sie sich bitte mit der Ausbildungsleitung (siehe unten) in Verbindung.
Für weitere Informationen zur Ausbildung bei der Stadtverwaltung Siegen stehen Ihnen gerne die Ausbildungsleiter Jörg Hees (0271 404-1554) und Tami Weber (0271 404-1380) telefonisch oder per E-Mail unter ausbildung@siegen.de zur Verfügung.

Neues Bürogebäude im Herzen Kreuztals eröffnet:

Stadtarchiv, Jobcenter, Sozialamt und Kreishandwerkerschaft unter einem Dach


„An der Ecke Siegener Straße/Roonstraße ist nach anderthalbjähriger Bauzeit ein moderner Bürokomplex entstanden, der nun offiziell eröffnet wurde. Unter einem Dach finden dort die Kreuztaler Außenstelle des Jobcenters des Kreises Siegen-Wittgenstein, das Sozialamt der Stadt sowie die Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd ein neues Zuhause. Auch das Stadtarchiv hat in den Räumen zusätzlichen Lagerplatz gefunden; behält aber seinen Hauptsitz in der Gelben Villa in Dreslers Park.

Das Projekt markiert zugleich das Ende eines Stücks Stadtgeschichte: Auf dem Areal stand bis vor kurzem „Rombergs Haus“, wie das alte Gebäude im Volksmund hieß. Gemeinsam mit den Ausstellungshallen des einstigen Autohändlers Ford Hadem musste es dem Neubau weichen. Schon im August 2022 war klar, wer zu den künftigen Nutzern gehören sollte. …..

Die Büroflächen des Neubaus erstrecken sich über vier Etagen mit rund 2.000 Quadratmetern sowie zusätzlichen 400 Quadratmetern Archivfläche im Keller. Hinzu kommen 21 Stellplätze, darunter zwei Schnelllader für E-Autos. Die Architektur ist offen und modern, mit einem großzügigen Foyer, Self-Service-Bereich, Wartezonen im Erdgeschoss.

Mit der Inbetriebnahme des neuen Gebäudes sind Verwaltung, Beratung und Handwerk nun an einem zentralen Ort gebündelt. Für Bürgerinnen und Bürger entstehen dadurch kurze Wege, während die Mitarbeitenden moderne Arbeitsbedingungen vorfinden.“

Quelle: Stadt Kreuztal, Pressemitteilung vom 8.9.2025

Vortrag: »Melusine und die neue Frauenbewegung in Siegen«

© StAS, Best. 760, Nr. 4664

Donnerstag • 18.09.2025 • 18:30 – 21:00 Uhr, Bettina Wagener

Die 1970er und 1980er Jahre waren die Hochzeit der „Neuen Frauenbewegung“ in Deutschland. Trotz der im Grundgesetz verankerten Gleichberechtigung der Geschlechter machten viele Frauen die Erfahrung, dass sie in ihren Lebensentwürfen weiterhin eingeschränkt und auch rechtlich benachteiligt waren. Im Angesicht dieser Missstände fanden sich an vielen Orten Frauen in autonomen Gruppen und Projekten zusammen, so auch in Siegen. Insbesondere die Zeitschrift „Melusine“ (1981-1987) und der 1978 gegründete Verein „Frauen helfen Frauen“ zeigen, wie lebhaft und vielfältig die frauenbewegten Aktivitäten auch hier waren.

Keine Anmeldung erforderlich. Kommen Sie einfach mal vorbei!
Veranstaltungsort: Eintrachtsaal, Siegerlandhalle

Quelle: VHS Siegen Programm

NRW: Neuer Präsident des Landesarchivs

Das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen hat einen neuen Präsidenten: Dr. Tobias Herrmann wird zum 1. Dezember 2025 die Leitung des größten Archivs im Bundesland NRW übernehmen.

Geboren 1975 in Aachen, studierte er ab 1994 die Fächer Geschichte, Politische Wissenschaft, Volkswirtschaft und Deutsche Philologie an den Universitäten Aachen, Nottingham und Bonn. 2006 folgte die Promotion an der Universität Bonn im Fach Mittelalterliche und Neuere Geschichte zum Thema „Anfänge kommunaler Schriftlichkeit – Aachen im europäischen Kontext“. Von 2006 bis 2008 absolvierte Dr. Herrmann ein Referendariat für den höheren Archivdienst beim Bundesarchiv in Koblenz, Berlin und Freiburg sowie an der Archivschule Marburg. Anschließend war er bis 2012 als Leiter der Außenstelle Ludwigsburg des Bundesarchivs zuständig für die Unterlagen der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung von NS-Verbrechen. Von 2012 bis 2023 war Tobias Herrmann in der Abteilung für Fachliche Grundsatzangelegenheiten des Bundesarchivs in Koblenz u.a. für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Strategische Planung, Leitungsunterstützung und Internationale Beziehungen zuständig.2021 wurde er zum Ständigen Vertreter der Abteilungsleitung Grundsatz und Wissenschaft bestellt. Seit 2023 ist er Leiter der Abteilung Bundesrepublik Deutschland des Bundesarchivs und für die analoge und digitale Überlieferungsbildung sowie die Benutzung der bundesrepublikanischen Unterlagen verantwortlich.
Dr. Tobias Herrmann engagierte sich außerdem von 2017 bis 2021 im Vorstand des Verbands deutscher Archivarinnen und Archivare e.V.
Er tritt als Präsident des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen die Nachfolge von Dr. Frank Bischoff an, der zum 31.8.2025 in den Ruhestand getreten ist. Dr. Tobias Herrmann bringt umfassende Erfahrungen mit, um den zentralen archivischen Herausforderungen wie der digitalen Transformation, dem nachhaltigen Kulturgutschutz und dem zeitgemäßen Zugang zu Archivgut zu begegnen. Er möchte das Archiv als zentrale Gedächtnisinstitution des Landes weiter stärken und den nationalen wie internationalen fachlichen Austausch fortsetzen.
Quelle: Landesarchiv NRW, Pressemittelilung vom 2.9.2025

Zeichen setzen in Zeiten eines wachsenden Antiziganismus

Bundesarchiv und Zentralrat Deutscher Sinti und Roma schließen Kooperationsvereinbarung

Das Bundesarchiv und der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma haben eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Am 1. September unterzeichneten Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, und Michael Hollmann, Präsident des Bundesarchivs, die Vereinbarung in Heidelberg. Damit soll in Zeiten eines wachsenden Antiziganismus in der Gesellschaft ein Zeichen gesetzt und gleichzeitig die Aufklärung über die nationalsozialistische „Rassenforschung“ weiter verbessert werden. In Erinnerung an die im nationalsozialistisch besetzten Europa ermordeten rund 500.000 Sinti und Roma wurde zuletzt am 2. August der „Europäische Tag des Gedenkens an den Genozid an Sinti und Roma“ begangen.

Die Unterzeichnung fand 44 Jahre nach der Besetzung des Universitätsarchivs Tübingen statt, in dem nach dem Zweiten Weltkrieg NS-Akten der „Rassenhygienischen und Bevölkerungsbiologischen Forschungsstelle“ (RHF) lagen, die in der NS-Zeit als Planungsgrundlage für den Holocaust an Sinti und Roma dienten und die in der Nachkriegszeit für rassistische Forschungen missbraucht wurden. Am 1. September 1981 hatten 18 Sinti das Universitätsarchiv besetzt, darunter auch Holocaustüberlebende und Romani Rose, und die Überführung der entsprechenden NS-Akten in das Bundesarchiv gefordert. Die Unterlagen werden seitdem im Bestand R 165 im Bundesarchiv verwahrt. Weiterlesen

„Kooperativ denken – gemeinsam innovativ arbeiten“. Abschiedskolloquium für Frank M. Bischoff.

Im August 2025 fand im Landesarchiv ein Kolloquium zu Ehren von Dr. Frank M. Bischoff statt, der nach fast 12 Jahren als Präsident in den Ruhestand geht. Grund genug, ihn im Kreis von Kolleginnen und Kollegen sowie Weggefährten aus verschiedenen Disziplinen zu feiern.

An zwei Tagen gab es Vorträge zu Netzwerken zwischen Archiv- und Geschichtswissenschaft. Vertreterinnen und Vertreter kommunaler, regionaler, nationaler und internationaler Kooperationspartner beteiligten sich mit Beiträgen. Beleuchtet wurde auch das Wirken von Dr. Bischoff an der Archivschule. In einer abschließenden Podiumsdiskussion wurde die Zusammenarbeit von Geschichtswissenschaften und Archivwesen besprochen.

Dr. Frank M. Bischoff war vor seiner Tätigkeit als Präsident unter anderem Leiter der Abteilung Rheinland und der Archivschule Marburg. Er ist Vorsitzender der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Hauses der Geschichte NRW und gehörte zahlreichen weiteren Vereinigungen an.
Quelle: Landesarchv NRW, Instagram v. 25.8.2025

Blick in die Vergangenheit: Stadtarchiv Siegen erinnert an den Anbau von Tabakpflanzen und die Gründung einer Tabak-Schule unter dem „Krönchen“

Wer hätte das gedacht? Mehrere Monate nach Teillegalisierung von Cannabis, der kontrollierten Freigabe der Droge für den Eigenbedarf volljähriger Personen und der Möglichkeit zur Kultivierung von bis zu drei Cannabispflanzen im privaten Raum verdeutlicht eine seltene Druckschrift im Bestand des Stadtarchivs Siegen, dass schon vor zweieinhalb Jahrhunderten in der heimischen Region der Anbau von Tabakpflanzen beworben wurde. Die 1780 in Herborn gedruckte Broschüre „Anweisung wie der Tabak zur eigenen Bedürfnis des Nassauischen Landmannes zu pflanzen und zum Rauchen zu bereiten ist“ ist Bestandteil der Historischen Bibliothek des Stadtarchivs, in der sie unter der Signatur-Nummer 1283 geführt und ab dem 2. September 2024 mit anderen Exponaten in einer Glasvitrine des Lesesaals präsentiert wird. Weiterlesen