Der langjährige Archivar der Universität Siegen ist Ende September d. J. verstorben. Von Hause aus Bibliothekar widmete er sich dem weiteren Aufbau des Universitätsarchivs Siegen mit der ihm eigenen Hartnäckigkeit und Gründlichkeit. Auch ihm ist es zu verdanken, dass das Universitätsarchiv bis heute Bestand hat und mit einer Fachkollegin besetzt ist.
Siwiarchiv verliert mit Peter Kunzmann einen Autoren, Anreger und gern gelesenen Kommentator. Der siwiarchiv-Adventskalender 2024 und die diesjährige Sommerferienaktion wurden von Peter Kunzmann gestaltet. Seine Kommentare waren stets gewinnbringend (s. z. B. Rubensfeiern in Antwerpen 1940 und in Siegen 1941). Ebenso scheute er sich nicht meinungsstark an erinnerungskulturellen Diskussionen teil zu nehmen (s. bspw. Alfred Fißmer oder Adolf Wurmbach). Kollegial untersützte er nach Kräften die regionalhistorische Forschungen, wie z. B. zu Lothar Irle (s. Thomas WOLF: „Lothar Irle (1905-1974). Eine biografische Skizze eines Heimat- und Familienforschers“, in: Siegener Beiträge 18 (2013), S. 235). Aufgrund dieses guten Verhältnisses schenkte Peter Kunzmann am 22. Septemeber 2020 dem Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein seine Sammlung von Literatur (v.a. Aufsatzkopien) zu Wirtschafts-, Bergbau-, Haubergs- und Forstgeschichte. Der Bestand wurde mit der Signatur 3.25. in das Kreisarchiv eingegliedert.
Es ist bedauerlich, dass seine Forschungen zu Jakob Heinrich Schmick nun nicht mehr publiziert werden. Der Regionalgeschichte des Siegerlandes entgeht damit ein ebenso wohl formulierter wie vermutlich grundlegender Beitrag. Die Bedeutung Kunzmanns für die regionale Geschichtsforschung wird auch mit einem Blick auf dessen Publikationen deutlich:
Regionalhistorische Beiträge: Weiterlesen
Archiv der Kategorie: Archive
Das Ende einer Ära: Archivierung der letzten Filmbewertungsakten
Nach 74 Jahren stellt die Deutsche Filmbewertungsstelle ihre Arbeit ein. Ihre Akten bleiben als wertvolle Quelle für die Filmgeschichte.

© HLA
„Kurz vor ihrem 75. Jubiläum musste die Deutsche Filmbewertungsstelle (FBW) ihre Tätigkeit einstellen. Diese Entscheidung markiert das Ende einer Institution, die über sieben Jahrzehnte hinweg einen bedeutenden Einfluss auf die deutsche Film- und Medienlandschaft hatte. Gegründet wurde die FBW im Jahr 1951 auf Beschluss der Kultusministerkonferenz der Länder. Sie hatte die Aufgabe, mittels einer unabhängigen Jury, die Qualität von Filmen zu bewerten und mit den Prädikaten „wertvoll“ und „besonders wertvoll“ auszuzeichnen. Diese Bewertungen waren nicht nur ein Qualitätsmerkmal, sondern auch eine Grundlage zur Erlangung von staatlichen Förderungen und ein hilfreiches Orientierungsmittel für das Publikum.
Besonders in der Nachkriegszeit verfügte die Filmbewertung über große Bedeutung, um die deutsche Filmproduktion zu unterstützen. Seitdem hat sich die Filmlandschaft durch die Digitalisierung allerdings stark verändert. Es gibt das Internet und Streamingdienste, durch die sich der Konsum von Filmen gewandelt hat. Dort werden Filme zum Teil direkt veröffentlicht, ohne im Kino gezeigt zu werden und auch DVDs werden kaum noch verkauft. Gleichzeitig wird heute eine größere Anzahl an Filmen produziert, da es für unabhängige Filmschaffende leichter ist, ihre Projekte ohne den früher enormen finanziellen Aufwand zu realisieren. Darüber hinaus gibt es heutzutage durch Online-Plattformen mehr Möglichkeiten zu recherchieren und sich über Filme auszutauschen. Die Filmindustrie ist damit nicht mehr so stark auf das Urteil einer staatlichen Institution angewiesen und es gingen zuletzt weniger Filme in die Bewertung durch die FBW. Weiterlesen
Führung durch das Stadtarchiv – das historische Gedächtnis Siegens In Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Siegen
Donnerstag • 30.10.2025 • 18:00 – 18:45 Uhr

„Sie sind geschichtlich interessiert und wollten schon immer mal wissen, wo und wie teils jahrhundertealte Zeitzeugnisse aufbewahrt werden? Eine gute Möglichkeit dazu bietet eine Führung durch die Räumlichkeiten des Siegener Stadtarchivs und seinen umfangreichen Beständen. Geführt durch das Archivpersonal werden den Teilnehmern das Arbeiten im Lesesaal genauso nahe gebracht wie der Aufbau des Magazinraumes. Des Weiteren werden ausgesuchte Archivalien vom Mittelalter bis zur in die heutige Zeit präsentiert. Die 45 Minuten dauernde Führung ist kostenlos.
Anmeldung erwünscht, damit wir besser planen können. Jedoch sind spontane Besuchende ohne Voranmeldung immer herzlich willkommen. Das Team des Stadtarchivs freut sich auf ihren Besuch!
Treffpunkt: der Eingang zum Archiv im 3. OG des KrönchenCenters, Markt 25, 57072 Siegen.“
Quelle: VHS Siegen, Programm
NRW: Thomas Henne: „Die archivrechtliche Anbietungspflicht“
Emails, Chatverläufe sind anzubieten vs „Vielleicht sollte man mal die Historiker fragen, was sie für nötig halten, nicht die Juristen!“. Beginn einer Debatte.
„Bei mehreren aktuell arbeitenden Parlamentarischen Untersuchungsausschüssen des Landtages NRW ist aus Sicht der sozialdemokratischen Abgeordneten der Zugang zur relevanten Behördenunterlagen unzureichend, weil die Unterlagen teilweise gelöscht wurden. Daraus entstand auch die Frage, ob die archivrechtliche Anbietungspflicht in diesen Fällen unterlaufen wird.
In einer Besprechung mit den SPD-Mitgliedern der Untersuchungsausschüsse konnte Prof. Thomas Henne am Montag [13.10] die Rechtsgrundlagen des Landesarchivgesetzes erläutern. Zentral waren dabei der
● weite Unterlagenbegriff des Gesetzes (auch „elektronische Aufzeichnungen“ sind erfasst) und das im Gesetz erfreulicherweise verankerte
● archivrechtliche Löschungssurrogat (die Anbietung an das Archiv ist ein Surrogat für die vom Fachgesetz vorgeschriebene Löschung).
Ausgehend von dem eindeutigen Wortlaut des Landesarchivgesetzes zeigte sich, dass die von den NRW-Ministerien vertretene Rechtsauffassung, eine Veraktung sei Voraussetzung für das Entstehen der archivrechtlichen Anbietungspflicht, nicht haltbar ist. Auch eine „Löschroutine“ bei Messengerdiensten, die zur Datensicherheit eingeführt wird, kann die archivrechtliche Anbietungspflicht nicht aufheben.
Die weitergehende Frage, ab wann die Nichtvorlage von Unterlagen an einen Untersuchungsausschuss strafrechtlich relevant wird (§ 274 StGB – Urkundenunterdrückung), führte dann über das Archivrecht hinaus, da jedenfalls die Nichtanbietung an Archive keinen Straftatbestand erfüllt. Weiterlesen
Vortrag: »Eigentum verpflichtet – Zur Geschichte des Siegener Häuserkampfes«
Donnerstag • 23.10.2025 • 18:30 – 21:00 Uhr

© StAS, Best. 760, Nr. 5893
Im Rahmen des Vortrages widmet sich der ehemalige Siegener Stadtarchivar Ludwig Burwitz mit studentischen Protestbewegungen und Hausbesetzungen im Siegen der 1970er-Jahre einer Thematik, die vor dem Hintergrund der aktuellen Wohnungsnot in deutschen Universitätsstädten nichts an Aktualität und Brisanz verloren hat.
Der durch die Gründung der Gesamthochschule Siegen verstärkte Wohnraummangel wie der geplante Abriss zahlreicher Häuser zum Bau der Hüttentalentlastungsstraße lösten eine Periode heftigster Kontroversen in der städtischen Gesellschaft aus. Im Verlauf des Vortrages werden die einzelnen Konfliktlinien sowie der Verlauf der Auseinandersetzung beleuchtet.
Keine Anmeldung erforderlich. Kommen Sie einfach mal vorbei!
Veranstaltungsort: Eintrachtsaal, Siegerlandhalle
Quelle: VHS Siegen, Programm
Stadtarchiv Kreuztal geschlossen
Das Stadtarchiv ist in dieser Woche (13.10-17.10) wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. In dringenden Fällen können Anfragen per Mail an stadtarchiv@kreuztal.de gerichtet werden.
Online: Mit Nele und Ben durch die Zeit reisen
Bundesarchiv legt erstmals ein Kinderheft zum Lesen, Vorlesen und Mitmachen vor

Zwei Kinder auf Zeitreise: Zum ersten Mal legt das Bundesarchiv ein Kinderheft zum Lesen, Vorlesen und Mitmachen vor. „Mit dem Heft haben wir nun auch für Kinder ein attraktives Angebot, mit dem sie in Geschichte eintauchen können. Wir wollen damit in Zeiten großer Informationsflut und auch Falschmeldungen frühzeitig das Interesse von Kindern dafür wecken, dass es echte Dokumente und Quellen gibt“, sagt Bundesarchiv-Präsident Michael Hollmann. Das Heft „Auf ins Bundesarchiv! – Nele und Ben reisen durch die Zeit“ richtet sich an Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter (ca. fünf bis zehn Jahre) und erzählt altersgerecht etwas über die Aufgaben des Archivs sowie die Vielfalt der Bestände. Weiterlesen
Wilhelm Scheiner: Blick von Marburger Str. auf Klubb und Nikolaikirche

Informationen zu Wilhelm Scheiner (Literatur und Presseartikel in Auswahl): Weiterlesen
92. Deutscher Archivtag 2025 in Fulda; Chance und Herausforderung: Digitale Transformation von Archiven
Vom 7. bis 9. Oktober 2025 findet im Kongress- und Kulturzentrum ESPERANTO in Fulda der 92. Archivtag statt. Bei Europas größtem nationalen Archivkongress steht in diesem Jahr die digitale Transformation im Fokus: Zwar ermöglicht die digitale Reproduktion samt Nutzbarmachung in Datenbanken auch Bürgerinnen und Bürgern einen besseren Zugang zu wesentlichen Informationen, damit einher gehen aber zahlreiche Herausforderungen rechtlicher und technischer Natur.
„DIGITALISATE IM ARCHIV. POSITIONEN – PROZESSE – PERSPEKTIVEN“ lautet das Rahmenthema des diesjährigen Deutschen Archivtags, zu dem rund 700 Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland erwartet werden. Drei Tage lang werden vielfältige Aspekte des Rahmenthemas, vom Aufbau eines digitalen Lesesaals bis zur rechtssicheren Umsetzung beleuchtet. Zielgruppe sind vor allem Archivarinnen und Archivare, die am Deutschen Archivtag neben Fachvorträgen auch Workshops zur Bewältigung aktueller und kommender Herausforderungen geboten bekommen. Ausrichter ist der VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V., der größte Archivfachverband in Europa. Weiterlesen
Lebenslauf einer Akte – eine Visualisierung des Archivs des Rhein-Kreises Neuss


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