
Das Mai-Heft befasst sich schwerpunktmäßig mit dem Thema “Zukunft der Nutzung”.

Das Mai-Heft befasst sich schwerpunktmäßig mit dem Thema “Zukunft der Nutzung”.
Der Ausschuss „Archive und Recht“ der Konferenz der Leiterinnen und Leiter der Archivverwaltungen des Bundes und der Länder (KLA) hat im Mai 2025 das Gutachten zur Online-Bereitstellung rechtebewehrter Archiv-Objekte online verfügbar gemacht. Es dient Archiven zur Orientierung bei der Online-Stellung von Erschließungsinformationen und Archivalien.

Am 29.10. tagte der Arbeitskreis der nordrhein-westfälischen Kreisarchive (AKKA) beim Landkreistag NRW im LWL-Archivamt. Themen waren unter anderem datenschutzrechtliche Fragen bei der Online-Veröffentlichung von Findbüchern, Webseitenarchivierung und der Umgang mit Verschlusssachen. Im Anschluss erhielten die Kreisarchivar:innen eine kurze Führung durch das Haus.
Quelle: LWL-Archivamt via Facebook
Staatsminister Weimer: „In Urkunden und Akten steckt das Gedächtnis unserer Demokratie“

„Mit dem neuen Förderprogramm „Schriftliches Kulturgut erhalten“ setzen Bund und Länder ein deutliches Zeichen für den Schutz historischer Originalquellen. Archive, Bibliotheken und andere Gedächtniseinrichtungen in ganz Deutschland können ab sofort von erweiterten Fördermöglichkeiten und einem vereinfachten Antragsverfahren profitieren. Finanziert wird das Programm gemeinsam vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und der Ländergemeinschaft über die Kulturstiftung der Länder.
Staatsminister Weimer betont: „In alten Handschriften, Urkunden und Akten steckt das Gedächtnis unseres Landes – und das Fundament unserer Demokratie. Diese Originalquellen sind keine bloßen Zeugnisse der Vergangenheit, sondern Bausteine unserer Identität. Sie zu bewahren, heißt, die kulturelle Erinnerung auch für kommende Generationen lebendig zu halten. Mit dem neuen Förderprogramm schaffen wir verlässliche Strukturen, um dieses Erbe zu schützen und zugänglich zu machen.“
Bereits seit 2010 fördern Bund und Länder über die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) Maßnahmen zum Erhalt von Originalen. Für das neue Förderprogramm „Schriftliches Kulturgut erhalten“ wurden die bisherigen Förderlinien – die KEK-Modellprojekte und das BKM-Sonderprogramm – nun in einem modularen System zusammengeführt und erweitert. Dadurch wird der Zugang erleichtert und die Antragstellung deutlich unbürokratischer.
Gefördert werden unterschiedliche Maßnahmen zum Erhalt von Schriftgut wie die Notfallvorsorge zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Sammlungen, die mengenmäßige Schutzverpackung einmaliger Bestände sowie die Restaurierung herausragender Einzelobjekte. Möglich sind auch Forschungsprojekte, die innovative Methoden zum Originalerhalt entwickeln. Erstmals können auch Projekte zur Sicherung reiner Fotobestände gefördert werden – ein wichtiger Schritt, um die kulturelle Überlieferung in ihrer ganzen Breite zu erfassen. ….“
Weitere Informationen:
www.kek-spk.de
Quelle: Kulturstaatsminister, Pressemitteilung, 4.11.2025

Sponsoren, Mitentwickler und Unterstützer (v.l.) Tobias Müller (App-Entwickler), Dr. Jochen Dietrich (Klaus und Heidi Vetter Stiftung), Elke Stahl (Stiftung der Sparkasse Siegen für Kunst und Kultur), Bürgermeister Steffen Mues, Tanja Herdlitschke (Sparkasse Siegen) und Thomas Wolf (Leiter Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein) stellten die neue App vor. (Foto: Stadt Siegen)
Die Amtskette des Bürgermeisters ist verschwunden – und jetzt liegt es an den Spielerinnen und Spielern, sie wiederzufinden! Das Spiel „Lambert & Laurin – Die verschwundene Amtskette des Bürgermeisters“ ist ab sofort kostenlos als App für iOS und Android verfügbar. Das Spiel wurde bereits 2008 für den Computer veröffentlicht und von Outline Development entwickelt. Jetzt kommt es mit neuen Funktionen auf Mobilgeräte. Das Stadtarchiv hat durch eigene Erfahrungswerte in der Archivarbeit aktiv zur Entwicklung und Konzeption der App beigetragen.
Bürgermeister Steffen Mues betont die Bedeutung der App für die Stadt: „Mit Lambert und Laurin wird unsere Stadtgeschichte lebendig und greifbar. Die App ist nicht nur ein Spiel, sondern auch ein interaktives Werkzeug, um Jung und Alt für die Vergangenheit zu begeistern. Sie zeigt, wie spannend und unterhaltsam Geschichte sein kann.“
Stadtarchivar Daniel Schneider betont: „Ich freue mich über die Umsetzung der App, denn so können wir das Interesse für die Archivarbeit bei einem breiteren und vor allem neuen Publikum wecken.“ Weiterlesen
Donnerstag • 06.11.2025 • 18:00 – 19:30 Uhr, Doppeltermin (2 x 30 min. zzgl. Fragen)

ARD-Retro: Zurück in die Zukunft. Wie ist es denn eigentlich gewesen? Archivöffnung lässt reinsehen und reinhören in die Fakten von damals
Sparen, Papst-Wahl, Inflation, Wiederaufrüstung, Fluchtbewegungen oder rasante gesellschaftliche Umwälzungen in Städten und Gemeinden: Alles Nachrichten von heute? Richtig – doch zugleich waren es Themen, die in den 1950er und 1960er Jahren die Gemüter bewegten – medial begleitet von den Reporter*innen aus dem großen regionalen Netz der ARD direkt vor Ort – Tag für Tag. Vor allem die historische Regionalberichterstattung in Magazinen wie der „Abendschau“ vermittelt uns heute wie kaum andere Quellen den Zeitgeist einer Gesellschaft im Aufbruch und im Wandel, den Alltag der Menschen in allen Facetten.
ARD Retro – das Archivöffnungsprojekt des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks – bringt diese Originalaufnahmen online. Beiträge der regionalen Berichterstattung bis in das Jahr 1965 sind seit 2020 in stetig wachsender Anzahl zu jeder Zeit kostenlos und dauerhaft auf den Streaming-Plattformen der ARD Mediathek und seit 2022 auch in der ARD Audiothek abrufbar. Die Beitragszahler*innen bekommen ihr Programm „zurück“. Unter dem Label „Retro DDR Spezial“ werden zusätzlich Inhalte des Deutschen Rundfunkarchivs wie die „Aktuelle Kamera“ zugänglich gemacht.
In unserem digitalen Workshop bieten wir einen Blick hinter die Kulissen der ARD-Archivöffnung, geben Tipps für die inhaltliche Orientierung in den mittlerweile über 20.000 Beiträgen. Entdecken Sie mit uns gemeinsam das audiovisuelle Gedächtnis der 50er und 60er Jahre! Informatives von gestern als Inspiration für heute – Zeitgeschichte hautnah! Weiterlesen
Der langjährige Archivar der Universität Siegen ist Ende September d. J. verstorben. Von Hause aus Bibliothekar widmete er sich dem weiteren Aufbau des Universitätsarchivs Siegen mit der ihm eigenen Hartnäckigkeit und Gründlichkeit. Auch ihm ist es zu verdanken, dass das Universitätsarchiv bis heute Bestand hat und mit einer Fachkollegin besetzt ist.
Siwiarchiv verliert mit Peter Kunzmann einen Autoren, Anreger und gern gelesenen Kommentator. Der siwiarchiv-Adventskalender 2024 und die diesjährige Sommerferienaktion wurden von Peter Kunzmann gestaltet. Seine Kommentare waren stets gewinnbringend (s. z. B. Rubensfeiern in Antwerpen 1940 und in Siegen 1941). Ebenso scheute er sich nicht meinungsstark an erinnerungskulturellen Diskussionen teil zu nehmen (s. bspw. Alfred Fißmer oder Adolf Wurmbach). Kollegial untersützte er nach Kräften die regionalhistorische Forschungen, wie z. B. zu Lothar Irle (s. Thomas WOLF: „Lothar Irle (1905-1974). Eine biografische Skizze eines Heimat- und Familienforschers“, in: Siegener Beiträge 18 (2013), S. 235). Aufgrund dieses guten Verhältnisses schenkte Peter Kunzmann am 22. Septemeber 2020 dem Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein seine Sammlung von Literatur (v.a. Aufsatzkopien) zu Wirtschafts-, Bergbau-, Haubergs- und Forstgeschichte. Der Bestand wurde mit der Signatur 3.25. in das Kreisarchiv eingegliedert.
Es ist bedauerlich, dass seine Forschungen zu Jakob Heinrich Schmick nun nicht mehr publiziert werden. Der Regionalgeschichte des Siegerlandes entgeht damit ein ebenso wohl formulierter wie vermutlich grundlegender Beitrag. Die Bedeutung Kunzmanns für die regionale Geschichtsforschung wird auch mit einem Blick auf dessen Publikationen deutlich:
Regionalhistorische Beiträge: Weiterlesen
Nach 74 Jahren stellt die Deutsche Filmbewertungsstelle ihre Arbeit ein. Ihre Akten bleiben als wertvolle Quelle für die Filmgeschichte.

© HLA
Donnerstag • 30.10.2025 • 18:00 – 18:45 Uhr

„Sie sind geschichtlich interessiert und wollten schon immer mal wissen, wo und wie teils jahrhundertealte Zeitzeugnisse aufbewahrt werden? Eine gute Möglichkeit dazu bietet eine Führung durch die Räumlichkeiten des Siegener Stadtarchivs und seinen umfangreichen Beständen. Geführt durch das Archivpersonal werden den Teilnehmern das Arbeiten im Lesesaal genauso nahe gebracht wie der Aufbau des Magazinraumes. Des Weiteren werden ausgesuchte Archivalien vom Mittelalter bis zur in die heutige Zeit präsentiert. Die 45 Minuten dauernde Führung ist kostenlos.
Anmeldung erwünscht, damit wir besser planen können. Jedoch sind spontane Besuchende ohne Voranmeldung immer herzlich willkommen. Das Team des Stadtarchivs freut sich auf ihren Besuch!
Treffpunkt: der Eingang zum Archiv im 3. OG des KrönchenCenters, Markt 25, 57072 Siegen.“
Quelle: VHS Siegen, Programm
Emails, Chatverläufe sind anzubieten vs „Vielleicht sollte man mal die Historiker fragen, was sie für nötig halten, nicht die Juristen!“. Beginn einer Debatte.
„Bei mehreren aktuell arbeitenden Parlamentarischen Untersuchungsausschüssen des Landtages NRW ist aus Sicht der sozialdemokratischen Abgeordneten der Zugang zur relevanten Behördenunterlagen unzureichend, weil die Unterlagen teilweise gelöscht wurden. Daraus entstand auch die Frage, ob die archivrechtliche Anbietungspflicht in diesen Fällen unterlaufen wird.
In einer Besprechung mit den SPD-Mitgliedern der Untersuchungsausschüsse konnte Prof. Thomas Henne am Montag [13.10] die Rechtsgrundlagen des Landesarchivgesetzes erläutern. Zentral waren dabei der
● weite Unterlagenbegriff des Gesetzes (auch „elektronische Aufzeichnungen“ sind erfasst) und das im Gesetz erfreulicherweise verankerte
● archivrechtliche Löschungssurrogat (die Anbietung an das Archiv ist ein Surrogat für die vom Fachgesetz vorgeschriebene Löschung).
Ausgehend von dem eindeutigen Wortlaut des Landesarchivgesetzes zeigte sich, dass die von den NRW-Ministerien vertretene Rechtsauffassung, eine Veraktung sei Voraussetzung für das Entstehen der archivrechtlichen Anbietungspflicht, nicht haltbar ist. Auch eine „Löschroutine“ bei Messengerdiensten, die zur Datensicherheit eingeführt wird, kann die archivrechtliche Anbietungspflicht nicht aufheben.
Die weitergehende Frage, ab wann die Nichtvorlage von Unterlagen an einen Untersuchungsausschuss strafrechtlich relevant wird (§ 274 StGB – Urkundenunterdrückung), führte dann über das Archivrecht hinaus, da jedenfalls die Nichtanbietung an Archive keinen Straftatbestand erfüllt. Weiterlesen