Inhalt:
Johannes Burkardt: Behördenzeichen: Ausdruck lokaler Identität – Stein des Anstoßes.Das Wappen des Kreises Siegen-Wittgenstein und die kommunale Neugliederung (1975–1999)
Bernd Homrighausen: Am Kreuz – Ein steinernes Wegekreuz auf dem Wunderthäuser Sohl?
Wolfram Martin: Unscheinbarer Falter – attraktive Raupe: der Buchen-Streckfuß.
Dieter Bald: Tragische Rückfahrt vor 100 Jahren – Der Tod des Fürsten Richard
Marianne Seelbach: In der Breidenbach. Aus der Geschichte einer alten Erndtebrücker Straße.
Wolfram Martin: Die Feldlerche in Wittgenstein
Paul Riedesel: Familien und Fruchtbarkeit im früheren Wittgenstein.
Holger Weber: Museum neu interpretiert: Vom Papier zum digitalen Archiv
Archiv des Autors: archivar
Vor 130 Jahren geboren – Paul Steup, Landtagsabgeordneter für Wittgenstein (1947 – 1950)
* 29. Juni 1895 in Herbede; † 7. November 1966 in Münster)
Paul Steup war verheiratet und hatte eine Tochter.
Nach dem Besuch der Volksschule legte Steup 1923 an einer Bauschule die Prüfung zum Werkmeister ab.
Steup war seit 1918 Mitglied der Zentrumspartei. Außerdem engagierte er sich bis 1928 in der christlichen Gewerkschaftsbewegung, der katholischen Arbeiterbewegung und im Siedlungswesen. So war er 1927/28 Vorsitzender der Kettlersiedlung in Witten. Seit 1924 war er Mitglied im Vorstand der Partei in der Provinz Westfalen. Seit 1928 war er hauptamtlicher Geschäftsführer der Zentrumspartei und Stadtverordneter in Dortmund.
Nach 1945 sprach sich Steup gegen eine Wiedergründung des Zentrums und für eine gemischtkonfessionelle Partei aus. Er war daher ein Mitbegründer der CDU in Westfalen und wurde Landesgeschäftsführer für Westfalen und Lippe. 1949 legte Paul Steup die Schrift „Ein ernstes Wort in schwerer Zeit“ vor, die von der Landesgeschäftsstelle der CDU Westfalen herausgegeben wurde. Weiterlesen
Video: Winfried Nerdinger: „Hitler als Architekt? – Architektur im Nationalsozialismus“
„Adolf Hitler hatte genaue Vorstellungen bezüglich der Form und Funktion von Repräsentationsbauten im NS-System und gab dazu persönlich verbale und zeichnerische Anweisungen. Die „Schauseite“ des Regimes war keine megalomane Unterdrückungsarchitektur, sondern sollte ganz im Gegenteil das Selbstwertgefühl einer rassistischen und bellizistischen Volksgemeinschaft heben. Die Bedeutung von Architektur im Nationalsozialismus wird erst einsichtig, wenn sie mit der ihr zugrundeliegenden Ideologie und Rüstungsmaschinerie als Ganzes in den Blick genommen wird.“
Auch der Siegener Hermann Giesler wird mehrfach erwähnt vom Senior der NS-Architekturgeschichte.
s. a.
– Fernsehtipp: „Hitlers Linz“
– Ausstellung: „MACHT RAUM GEWALT. Planen und Bauen im Nationalsozialismus“
Online: Leitfaden zur Ordnung, Aufbewahrung und Archivierung von Sammlungsbeständen für Erinnerungsinitiativen
Die in zahlreichen Initiativen entstandene Überlieferung zur Erinnerungsarbeit und Aufarbeitung von NS-Unrecht gilt es, dauerhaft in öffentlichen Archiven zu sichern und zugänglich zu machen. Um die Abgabe der Sammlungen an ein Archiv bestmöglich vorzubereiten, wurde seitens des Hessischen Landesarchivs in Zusammenarbeit mit den Initiativen und kommunalen Archiven ein Leitfaden entwickelt.
Seit Jahrzehnten befassen sich sowohl in Hessen als auch bundesweit zahlreiche Einzelpersonen, Erinnerungsinitiativen und Gedenkstätten (im Folgenden kurz Initiativen) aktiv damit, die Geschichte jüdischen Lebens sowie das begangene NS-Unrecht in den jeweiligen Orten und Regionen aufzuarbeiten und zu erforschen.
Dabei entstanden bzw. entstehen umfangreiche Sammlungen, u. a. Zeitzeugeninterviews, Korrespondenzen mit Zeitzeugen und deren Nachfahren, Privatfotos oder auch Filmaufnahmen. Darüber hinaus finden umfangreiche Recherchen in Archiven, Bibliotheken oder auch anderen Institutionen weltweit statt, die die Sammlungen mit entsprechenden Unterlagen anreichern. Diese breite Überlieferung gibt zum einen nicht nur Aufschluss über lokalhistorische Begebenheiten, sondern dokumentiert auch die Arbeit der Initiativen selbst, die von einem immensen, zumeist ehrenamtlichen Engagement zeugt. Weiterlesen
Urkundenunterdrückung in Messengerdiensten
“ …. Immer wieder werden Chatverläufe von Politikern untereinander oder mit Vertretern aus der Wirtschaft zum Politikum. Juristisch wirft dies die Frage auf, ob Regierungsvertreter Chatnachrichten überhaupt löschen dürfen. In vielen Fällen dürften dem bereits die §§ 5 ff. Bundesarchivgesetz (BArchG) [oder auch § 4 des Archivgesetzes NRW] entgegenstehen.
Unter bestimmten Voraussetzungen kann dies darüber hinaus strafbar sein. In Betracht kommt hier insbesondere eine Urkundenunterdrückung gem. § 274 Abs. 1 Nr. 2 Strafgesetzbuch (StGB). Danach wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wer beweiserhebliche Daten (§ 202a Abs. 2 StGB), über die er nicht oder nicht ausschließlich verfügen darf, in der Absicht, einem anderen Nachteil zuzufügen, löscht, unterdrückt, unbrauchbar macht oder verändert. Weiterlesen
Verschlossene Auster 2025 für die „Bundeslöschtage“
Netzwerk Recherche verleiht die „Verschlossene Auster“ an die Bundesregierung, stellvertretend auch für ihre Vorgängerin, für die Bundeslöschtage. Trotz gesetzlicher Archivierungspflichten werden dienstliche E-Mails, Chatverläufe und Kalenderdaten von Bundesminister:innen nach deren Ausscheiden gelöscht.
Der Negativpreis wird traditionell an Personen oder Institutionen verliehen, die sich durch mangelnde Transparenz und Informationsverweigerung gegenüber der Öffentlichkeit hervorgetan haben.
Besonders bezeichnend ist, dass auch die aktuelle Bundesregierung, trotz öffentlicher Kritik und der Warnungen von Archiv- und Transparenzexpert:innen, nicht gewillt ist, diese Praxis zu ändern oder gesetzlich klarzustellen. Das Bundesarchiv hat mehrfach erfolglos auf drohende Verstöße gegen das Bundesarchivgesetz hingewiesen. Weiterlesen
Literaturhinweis: Sven Gringmuth: Was war Kritischer Deutschunterricht? (2025)
„Nie zuvor und nie wieder danach wurde der Deutschunterricht so wichtig genommen wie in den langen westdeutschen 1970er Jahren. Der Kritische Deutschunterricht ist ein Kapitel der Nachgeschichte von „1968“ und eine radikale Revision und Neukonzeption des Sprach- und Literaturunterrichts, seiner Lesebücher und Lehrpläne.
Diese Entwicklungen waren getrieben vor allem von während der Protestbewegung politisierten (Jung-)Akademikern im „pädagogischen Jahrzehnt“: „Das Konzept der Einfühlung in glorifizierte Kulturdenkmäler aus der Vorgeschichte wird abgehalftert“. Stattdessen dient das Textverstehen einer Erziehung zur Mündigkeit: „Wem nützt der Text? Wem zu nützen gibt er vor?“
Sven Gringmuth erzählt anhand vieler Quellen die Geschichte eines eine Zeitlang fast hegemonialen literaturdidaktischen Paradigmas.“
Sven Gringmuth
Was war kritischer Deutschunterricht?
Rekonstruktion eines literaur-didaktischen Programms (1961-1981)
Mit einem Vorwort von Jörg Döring
Siegen: universi 2025, 256 S., mit Abb.
ISBN 978-3-96182-204-1
Preis: 18,90 Euro
Quelkle: Verlagswerbung
Tagungsband „Visuelle Quellen – Fotos und Filme in Archiven“ erschienen

Deckblatt des Archivheftes 55, Foto: LVR-AFZ
Heute konnte das LVR-AFZ einige Kisten mit druckfrischen Exemplaren des Archivheftes 55 „Visuelle Quellen – Fotos und Filme in Archiven“ in Empfang nehmen. Somit ist nun pünktlich vor dem 58. Rheinischen Archivtag, der in wenigen Wochen in Viersen stattfinden wird, der Tagungsband zum letztjährigen Rheinischen Archivtag, welcher am 13. und 14. Juni 2024 in Wesseling stattfand, erschienen.
Mit dem Fokus auf visuelle Quellen widmete sich der Rheinische Archivtag 2024 einem wichtigen Bereich der archivischen Überlieferung, der sich nicht nur durch seine meist große Beliebtheit bei den Archivnutzer*innen auszeichnet, sondern die Archive selbst teils vor ganz eigene Herausforderungen stellt. Nach einigen einführenden Betrachtungen zu Fotos als Quellen wurde das Thema in drei Sektionen tiefer erschlossen. Diese spiegeln sich auch im vorliegenden Tagungsband wider. Dazu zählen erstens die Frage nach der Bestandserhaltung von Fotos und Filmen, zweitens die Problematik der Überlieferungsbildung, Bewertung und Erschließung von Foto- und Filmbeständen und schließlich drittens die immer aktueller werdende Herausforderung der digitalen Aufbereitung und Nutzung. Weiterlesen
Online: Felix Coblenz: „Die berufliche und soziale Stellung des jüdischen Lehrers.
Vortrag, geh. auf d. Konferenz d. Vereins jüdischer Lehrer Rheinland u. Westfalens zu Düsseldorf am 21. Mai 1888.
Der in Siegen gedruckte Vortrag des Lehrers Felix Coblenz findet sich in der digitalen Freimann-Sammlung der Universitätsbibliothek Frankfurt/Main (Link).
Zum Lehrer Felix Coblenz ließen sich bei einer Suche nach dessen Namen drei Artikel in der Siegener Zeitung ermitteln: Weiterlesen
Anbringung einer Gedenktafel an der Ausgrabungsstätte „Gerhardsseifen“ in Niederschelden zur Erinnerung an Christian Weber

Susanne Bork-Weber und Bürgermeister Steffen Mues enthüllen gemeinsam die Gedenktafel am Schutzbau Gerhardsseifen
Fast genau ein Jahr ist es her, dass Schutzbau der Ausgrabungsstätte „Gerhardsseifen“ sowie der dazugehörige EisenZeitReiseWeg zur Geschichte des Berbau- und Hüttenwesens im Siegerland der Öffentlichkeit übergeben werden konnte. Hierbei handelt es sich aus archäologischer Sicht um ein Projekt von europäischem Rang.
Initiator und über viele Jahre Motor dieser bedeutsamen, heimatgeschichtlichen Einrichtung war Christian Weber. Viel zu früh ist er im März diesen Jahres verstorben. Der Verein „Ein Siegerländer Tal e.V.“, der für das Projekt verantwortlich zeichnet und dessen zweiter Vorsitzender Christian Weber war, hatte daher entschieden, eine Gedenktafel zur Erinnerung an sein Wirken am Eingangsbereich des Schutzbaues anzubringen. Zur Widmung dieser Gedenktafel sind seitens des Vereins in diesen Tagen Famlienangehörige, Freunde, Weggefährten und Unterstützer sowie Vertreter der Stadt Siegen eingeladen worden. Weiterlesen