„Zwangsarbeit im Siegerland“ – Gesprächsabend mit Peer Ball zur Sonderausstellung des Aktiven Museums Südwestfalen

Zwangsarbeiter:innen aus der Sowjetunion in Meinerzhagen/Sauerland, 29. April 1944″ – Rechteinhaber: Stadtarchiv Meinerzhagen
Zu den lange Zeit unbeachtet gebliebenen Opfergruppen des Nationalsozialismus gehören die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Im Siegerland waren das etwa 15.000 Menschen. Ihrem Schicksal widmet sich seit Herbst letzten Jahres die
Sonderausstellung des Aktiven Museums Südwestfalens in Siegen.
Woher kamen die Betroffenen? Wo mussten sie arbeiten? Unter welchen Bedingungen mussten sie leben? Welche Kontakte gab es zur Zivilbevölkerung? Diesen und anderen Fragen geht die Ausstellung nach. Sie wird nun von Peer Ball, verantwortlich für die Konzeption und Gestaltung, im Hilchenbacher Sozial- und Kulturcafé Herzstück vorgestellt. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem lokalen Buchhandel „bücher buy eva“ statt, deren Inhaberin Eva Grass einen Büchertisch anbieten wird.
Jutta Neuhaus, Vorsitzende des Trägervereins des Café Herzstück, erklärt dazu: „Im Rahmen unserer Kulturarbeit wollen wir auch wichtige Themen wie das Schicksal der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aufnehmen und zur Vernetzung der Kulturarbeit in unserer Region beitragen. Deshalb laden wir herzlich zur Teilnahme ein.“
Der Themenabend findet am Donnerstag, 18.1.2024, um 19.00 Uhr im Café Herzstück statt. Der Eintritt ist frei. Um eine Spende zur Unterstützung der Vereinsarbeit des Sozial- und Kulturcafés wird gebeten.

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– ein Projekt des Siegerlandmuseums für 2024
„Es kam ihm so vor, als würde dieser Tag etwas verändern. Als Ludwig aufwachte, hörte er schon wieder diese vertrauten Explosionen in der Ferne. Er wusste, dass die Pulverfabrik in Erndtebrück, ganz nahe im Edertal gelegen, Versuche durchführte. Sie stellte Schießpulver her und fast jede Woche zündeten die Arbeiter in einem Steinbruch kleinere Mengen, um zu sehen, ob das Pulver wirkungsvoll genug war. Das kannte er schon seit er ein Kind war, denn sein Vater Nikolaus war der Besitzer der Pulvermühle und hatte andere Vorstellungen davon, wie sein Sohn als Jüngstes von acht Kindern sein Leben verbringen soll. Ihm wäre es am liebsten, wenn Ludwig einmal die Pulvermühle übernehmen, oder zumindest tatkräftig darin mitarbeiten würde. Doch danach sehnte sich Ludwig nicht. Was werden sollte, wusste er auch nicht, einen Plan gab es nicht.“Dieser Tag, aber, veränderte Ludwig Martins Leben für immer und grundlegend. Er trat eine Reise an, die Überraschungen bereit hielt…Dies ist die Geschichte von Ludwig Martin, dem Erndtebrücker Jungen, der der erste Sheriff von Fredericksburg, Texas, USA, wurde. Sie beginnt 23 Jahre nach Ludwigs Geburt im Jahr 1844. Dieser Roman orientiert sich an vorhandenen, biographischen Daten.“
„Johann Christian Anton Althaus wurde 1821 in Erndtebrück geboren. Hier wuchs er auf und hier beginnt seine Geschichte. Sie führt von Erndtebrück nach Fredericksburg, Texas, als er zusammen mit wahrscheinlich achtzehn Familien, darunter auch Heinrich Basse, der Pastor von Erndtebrück, nach Amerika auswanderte. Doch der Weg war steinig und rau, war begleitet von Krankheit und Tod, von Gefahren jeder Art.Dies ist die Geschichte eines jungen Mannes aus der Dorfmitte Erndtebrücks, der als Texas-Doktor Geschichte schrieb.“
In der Vortragsreihe „Siegener Forum“ wird der Historiker Matthias Kirchbach M.A. von der Universität Siegen am Donnerstag, den 19. Mai 2022, Aspekte der Zuwanderung ins Siegerland nach 1945 nachzeichnen.
Heimat ist vielfältig. Es ist mehr als ein „Ort“, an dem man aufgewachsen ist. Das zeigt auch die Fotoausstellung „Alte und Neue Heimat“, die der Fachdienst Soziales und Integration der Stadt Hilchenbach organisiert hat. ….