Ábo Klavierquartett Max Philip Klüser – Klavier Henry Flory – Violine Cristina Alvarado – Viola Ülker Tümer – Violoncello
Fr. 08.10.2021, 19.30 Uhr, Bürgerhaus am Markt Bad Berleburg, Marktplatz 1a

Wittgensteiner Kreisblatt, 30. September 1885
Ábo Klavierquartett Max Philip Klüser – Klavier Henry Flory – Violine Cristina Alvarado – Viola Ülker Tümer – Violoncello
Fr. 08.10.2021, 19.30 Uhr, Bürgerhaus am Markt Bad Berleburg, Marktplatz 1a
Wittgensteiner Kreisblatt, 30. September 1885
Doppelter Grund zum feiern im LWL-Freilichtmuseum Detmold: Im Rahmen des Festaktes zum 50-jährigen Eröffnungsjubiläums eröffnete das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ein neues Haus aus dem Siegerland. Das Haus Stöcker stellt den Aufbruch in die 1960er Jahre dar und erweitert damit die Museumspräsentation. Ab so-fort ist das Haus Stöcker für alle Besucher:innen zugänglich. Es ist das zweite Gebäude neben der Tankstelle aus Siegen-Niederschelden im Museum, das stellvertretend für ein Jahrzehnt des Aufbruchs steht, und das erste, das sich dort dem Wohnen widmet.
Die Fenster im Haus Stöcker im LWL-Freilichtmuseum Detmold
Foto: LWL/Trinczek
Das LWL-Freilichtmuseum hat das Haus Stöcker nach dem ersten Spatenstich im Juni 2018 und dem Richtfest im August 2019 nun offiziell eröffnet. „Viele unserer Besucherinnen und Besucher freuen sich darauf, in eine Zeit eintauchen zu können, die ihnen selbst noch aus eigenen Erinnerungen bekannt ist. Obwohl man damals noch gemeinsam mit dem Vieh in einem Haus lebte, lud man bereits die Nachbarschaft zum Fernsehschauen ein“, berichtet Museumsdirektor Prof. Dr. Jan Carstensen. „Es war eine der meistgestellten Fragen in den vergangenen Monaten, wann das Haus endlich für alle geöffnet ist.“ Erstmals zeigt das LWL-Freilichtmuseum damit ein Haus, dessen ehemalige Bewohner:innen noch leben und bei der Eröffnung das „rote Band“ durchschneiden konnten. Weiterlesen
Vorm Wehrmachts-Schreibtisch ihres Vaters blickte die Laaspher Künstlerin Renate Hahn für eine bessere Zukunft zurück
Vor und nach dem Vortrag hatten die Besucherinnen und Besucher im Laaspher Haus des Gastes die Möglichkeit, sich den alten Wehrmachts-Schreibtisch und -Stuhl genauer anzusehen. (Foto: Ev. Kirchenkreis Wittgenstein)
Das Wort „Schreibtischtäter“ kennt man – einen mutmaßlichen Täter-Schreibtisch sieht man indes eher selten. Am späten Donnerstagnachmittag stand jetzt einer im Laaspher Haus des Gastes. Aus dem Besitz von Renate Hahn, Künstlerin aus Bad Laasphe. Als ihr Vater sie fragte, an welchen Möbelstücken aus seinem Eigentum sie Interesse habe, hatte sie den Tisch mit dem dazu passenden Stuhl genannt. So war das Mobiliar bei ihr gelandet. Die Wehrmachts-Stempel unter der Schreibtischplatte und unterm Sitzkissen des Stuhls hatte sie erst sehr viel später gefunden. Ihr erster Reflex sei es da gewesen, beide Möbelstücke sofort zu entsorgen. Stattdessen hatte sie zunächst einmal „Nie wieder“ danebengeschrieben. Offen und ohne Scheu erzählte die 75-Jährige jetzt in ihrem Vortrag vor rund 30 Besucherinnen und Besuchern, darunter die stellvertretende Bürgermeisterin Margot Leukel, im Großen Saal davon und gab dabei einen Einblick in die eigene Familiengeschichte, mit einem besonderen Augenmerk auf die Nazi-Jahre.
„Ich bin ein Täter-Enkel“, sagte Renate Hahn unverblümt. In Bezug auf ihren Großvater war die Sache eindeutig. Er war in den Hitler-Jahren Bürgermeister von Rathenow geworden, in seiner Amtszeit wurden von dort über 100 Juden deportiert. Die Künstlerin hatte keine guten Erinnerungen an jenen Mann, der „unerbittlich bis zum Tod“ gewesen sei. Für ihn hatte sie in ihrem dreiviertelstündigen Vortrag nur wenige Sätze. Komplizierter stellte sich die Situation bei ihrem eigenen Vater dar. Dieser hatte seine Verwaltungsrecht-Doktorarbeit bei dem berüchtigten Nazi-Juristen Paul Ritterbusch geschrieben und war ihm an die Hochschule nach Kiel in eine leitende Funktion gefolgt. Die Uni sei in ihrer Juristischen Fakultät eine Kaderschmiede der Nazis gewesen, so Renate Hahn. Anschaulich sprach sie darüber, wie kompliziert es gewesen sei, an die Dissertation ihres Vaters zu kommen, die eigentlich unzugänglich „im Giftschrank in Hamburg“ lag, und wieviel länger es dann noch gedauert habe, bis sie in der Lage gewesen sei, die Doktorarbeit zu lesen. Der Vater war im Zweiten Weltkrieg als Offizier in Finnland, sei nicht in der Partei gewesen. Nach der Niederlage von Nazi-Deutschland sei er offiziell entlastet worden, konnte wieder als Jurist arbeiten. Wie stark seine Verstrickungen letztendlich gewesen sind, das konnte Renate Hahn nicht sagen: Man habe in ihrer Familie über alles sprechen können, Literatur, Philosophie und Politik, nur über den Nationalsozialismus nicht. Weiterlesen
Museum für Gegenwartskunst, Siegen, bis zum 9.1.22
Das Museum für Gegenwartskunst Siegen präsentiert die erste monografische Museumsausstellung von Anna Boghiguian (*1946 Kairo, EG) in Deutschland. Die ägyptisch-kanadische Künstlerin armenischer Herkunft untersucht in ihren Arbeiten die Auswirkungen von historischen, ökonomischen und politischen Ereignissen. Aus einer sehr persönlichen Perspektive und tief verwurzelt in der Literatur beschäftigt sich die vielreisende Künstlerin mit Menschen, Kulturen, Orten und großen Verbindungslinien der Welt. Ihre nomadischen Erfahrungen übersetzt Boghiguian in Künstlerbücher, Zeichnungen, Malereien, Collagen und Installationen. Weiterlesen
Mi. 29.09.202118:00 Uhr – 19:30 Uhr, Treffpunkt: Pforte IHW-Park, Eiserfelder Str. 316, Siegen.
„Haben Sie Lust, hinter die Kulissen des Kreisarchivs Siegen-Wittgenstein zu schauen, die Arbeit der Archivarinnen und Archivare kennen zu lernen und ungewöhnliches Archivgut zu sehen? In einer Führung (ca. 90 Minuten) werden Interessierte durch eines der größten Archivmagazine Südwestfalens geführt. Dort werden alle Aspekte archivischer Arbeit vorgestellt. Das wichtigste, älteste und ungewöhnlichste Archivgut des Kreisarchivs wird gezeigt. Kreisarchivar Thomas Wolf beantwortet auch gern Fragen zu allem, was Sie schon immer über Archive wissen wollten.“
Barrierefrei. In Zusammenarbeit mit dem Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein.
Quelle: Kreis-VHS Siegen-Wittgenstein, Programm
So., 26.9., 15.30 Uhr
Die Führung folgt im Gedenkjahr an »1700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland« den Spuren der jüdischen Gemeinde Siegen.
Neben der Geschichte der Gemeinde werden jüdische Begräbnisrituale sowie Details zu einigen Biografien jüdischer Bürger Siegens erklärt. Außerdem wird auf die Geschichte der Zwangsarbeiter im Siegerland anhand eines größeren Gräberfeldes eingegangen; einige Schicksale der hier in der Fremde Beerdigten werden erzählt.
Männer bringen bitte eine Kopfbedeckung mit.
Anmeldung erforderlich! (Teilnehmer*innenzahl begrenzt)
Telefon 0271 404-3000, E-Mail vhs@siegen.de oder persönlich.
Porträt des Don Miguel de Castro, kongolesischer Botschafter (1643). Vorlage: Nationalmuseum Kopenhagen
Die Beteiligung des »Brasilianers« im System der transatlantischen Sklaverei“, Vortragsreihe „Siegener Forum – Vorträge und Diskussionen nicht nur zur regionalen Geschichte“ am 16. September 2021
Mit dem Start in das Vortragsjahr 2021/22 findet die kommende Ausgabe der Reihe „Siegener Forum“ am Donnerstag, den 16. September 2021, um 18.30 Uhr in der „Galerie zum Park“ der Siegerlandhalle statt. Tobias Scheidt M.A. wird sich mit einem ebenso kontroversen wie aktuellen Thema auseinandersetzen – der Beteiligung von Johann Moritz Fürst zu Nassau-Siegen (1604-1679) am Sklavenhandel und Kolonialismus im 17. Jahrhundert.
In den Jahren 1636 bis 1644 regierte Johann Moritz als General-Gouverneur eine niederländische Kolonie im Nordosten Brasiliens, die ihre wirtschaftliche Bedeutung im Wesentlichen aus dem Anbau von Zuckerrohr bezog. Die Grundlage der Plantagenwirtschaft bildete die Arbeitskraft versklavter Afrikanerinnen und Afrikaner. João Mina war einer dieser Arbeitssklaven, die durch den transatlantischen Menschenhandel zu Tausenden nach Brasilien verschleppt wurden, aber für die moderne Geschichtswissenschaft zumeist namenlos bleiben. Dennoch sind exemplarische Annäherungen an die Erfahrungen dieser Menschen möglich, zeichnen doch historische Dokumente aus der Hand von Kolonialbediensteten, Soldaten, Malern und auch Johann Moritz selbst ein Bild der brasilianischen Lebenswelten und der ihnen zugrunde liegenden Mentalitäten. Der Vortrag ergründet die Bedeutung und Beteiligung von Johann Moritz in diesem System von Zuckerproduktion und Menschenhandel und verortet sie im Kontext der europäischen kolonialen Expansion des 17. Jahrhunderts. Weiterlesen
Di., 14.9., 19.00 Uhr
»Siegen ist der Stolz des Landes, die heilige Stadt der Berge des westfälischen Südens. Von dem Wege nach der Halde der Johannishütte ist die Stadt ein herrlich aufgebautes Jerusalem. Im Mittelalter, als ihre dichtgeschlossene, blendend weiße Häusermasse noch von einem Mauergürtel zusammengehalten war, muss sie ungemein prächtig ausgesehen haben. Doch auch heut ist’s ein Anblick, wohl wert hellsten Zujubelns. Im nahen und weiteren Kreis ein wundersamer Bergekranz, der den Blick in die Welt einengt und auf das Städtewunder zu seinen Füßen zwingt.« (Mielert, Fritz, 1920: Das schöne Westfalen. Dortmund)
Dieses historische Siegen ist im Bombenhagel und dem Feuersturm des 16. Dezember 1944 untergegangen. Bis heute trauern viele Siegener diesem Erscheinungsbild der Vorkriegszeit nach. Dabei übersehen sie leider, dass die Leistung des Wiederaufbaus der zerstörten Stadt im Vergleich zu den meisten anderen Städten mit ähnlichem Schicksal eine Erfolgsgeschichte darstellt. Das Ergebnis kann aus heutiger Sicht als beispielhafte Lösung im traditionellen Stil betrachtet werden, die eine tragfähige Grundlage für ein nachhaltig schönes Stadtbild bildet. Weiterlesen
So. 12.09.2021, 10:00 Uhr – 14:00 Uhr, 5,00 €
Autor unbekanntUnknown author, Public domain, via Wikimedia Commons
„Vom Bahnhof Kreuztal-Littfeld aus machen wir eine unterhaltsame natur- und bergbaukundliche Wanderung auf den Spuren des mittelalterlichen Silberbergbaues, bei der wir die Wiederentdeckung der Bergbausiedlung auf dem Altenberg (bei Müsen) und die mittelalterlichen Abbau- und Aufbereitungsmethoden an mehreren Stationen spielerisch nacherleben wollen. Kinder sind in Begleitung eines Erwachsenen willkommen. Wir gehen überwiegend auf festen Wegen; festes Schuhwerk, wetterangepasste Kleidung sowie eine Trinkflasche und ein einfaches Sitzkissen sind sinnvoll an den einzelnen Stationen. Wenn Ihr Hund an der Leine geht und mit einem eventuellen anderen Hund verträglich ist, kann er uns gerne begleiten.
Treffpunkt: Bahnhof Littfeld (Parkmöglichkeiten).“
Quelle: Kreis-VHS Siegen-Wittgenstein, Programm
So., 12.9., 11.00 Uhr
Während des Bombenhagels am 16. Dezember 1944 und dem darauf folgenden Feuersturm wurde das historische Siegen nahezu vollständig zerstört.
Der Stadtrundgang zeigt die Erfolgsgeschichte des Wiederaufbaus Siegens, der aus heutiger Sicht als beispielhafte Lösung im traditionellen Stil betrachtet werden kann. Die Beibehaltung des Stadtgrundrisses, der Parzellierung aber auch die Erhaltung der prägenden Merkmale der Architektur – die steilen Schieferdächer und weißen Wandflächen waren wesentliche Prinzipien der Planungen. Auch die Rekonstruktion der Schlösser, der Kirchen und des Rathauses haben wesentlich zum positiven Image des heutigen Siegens beigetragen.
Der Stadtrundgang am »Tag des offenen Denkmals« wird vom ehemaligen Stadtbaurat Michael Stojan begleitet.
Die Teilnehmer können Informationen über die Geschichte des Wiederaufbaus und die aktuellen Auswirkungen der Gestaltungssatzung erwarten.
Anmeldung erforderlich! (Teilnehmer*innenzahl begrenzt)
Telefon 0271 404-3000, E-Mail vhs@siegen.de oder persönlich.