LWL fördert Kulturdenkmäler mit über 217.000 Euro

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat im vergangenen Jahr die Pflege von Kulturdenkmälern mit rund 217.000 Euro gefördert. Wie LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger im Kulturausschuss am Mittwoch (3.4.) in Münster mitteilte, profitierten im vergangenen Jahr 55 Denkmäler in den westfälischen Kreisen und kreisfreien Städten von den LWL-Zuschüssen, die im Bereich zwischen 500 und 15.000 Euro lagen.

„Mit diesem Geld fördert der LWL die Untersuchung, Restaurierung und Instandsetzung nicht nur von Wohnhäusern, Kirchen, Kapellen und Schlössern, sondern es profitieren auch so unterschiedliche Kulturdenkmäler wie eine Scheune, ein Geflügelhaus, eine Papiermühle, eine Orgel, eine Schachtanlage, ein Friedhof und ein Kreuz“, so Rüschoff-Parzinger.

Regional wurden 2 Projekte gefördert: Weiterlesen

Historiker*innen für eine demokratische Gesellschaft

„Als Historiker*innen tragen wir Verantwortung dafür, gesellschaftliche Entwicklungen kritisch zu begleiten, historische Zusammenhänge aufzuzeigen und die Demokratie zu schützen. Daher sehen wir uns nun, da rechtsextreme und demokratiefeindliche Parteien und Bewegungen dramatisch an Zulauf gewinnen, in einer besonderen Verpflichtung. Wir müssen uns der destruktiven Propaganda, Hetze und gesellschaftlichen Spaltung entschieden entgegenstellen. Unsere Initiative setzt ein klares Zeichen: für demokratische Werte, für Toleranz und Freiheit, für gesellschaftliche Solidarität sowie gegen Ausgrenzung und Spaltung.“
Das Netzwerk ist unter großer Beteiligung von Historiker:innen der Universität Siegen gegründet worden. Die Homepage stellt eine ausführliches Positionspapier bereit sowie Hinweise auf um den 8. Mai 2025 geplante Aktionen.

Neunkirchen: Stiftung Denkmalschutz koordiniert Tag des offenen Denkmals

Saniert stellen Denkmäler einen hohen Wert dar. Doch reden wir alle von dem gleichen Wert? Sind Denkmäler grundsätzlich oder ausschließlich ertragreiche und stabile Anlagen, in denen ein rein monetäres Anliegen steckt – und damit für viele in Ankauf, Sanierung und Instandsetzung unbezahlbar? Wer ein historisches Gebäude bewohnt oder seinen Alltag darin verbringt, wird hier verneinen. Von Gefühlen, ideellen Werten und gesellschaftlicher Relevanz erzählen alle Menschen, die wir fragen. Was Ihnen Ihr Denkmal wert ist, was es Sie kostet und welchen Ertrag es bringt – am Sonntag, 14. September entscheiden Sie, welche Werte Sie Ihren Gästen mit auf den Weg geben möchten. Dann koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den diesjährigen Tag des offenen Denkmals. Der bundeweite Veranstaltungstag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“.

Wer ein Denkmal nutzt oder sein eigen nennt, hat an diesem Tag die Möglichkeit, das Gebäude oder Monument für Besucherinnen und Besucher zu öffnen und zu zeigen und erzählen, was ihm sein Denkmal wert ist. Wer Lust hat interessierten Menschen den Zutritt zu „seinem“ Denkmal zu ermöglichen, kann sich bis Ende Juni bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz anmelden. Unter www.tag-des-offenen-denkmals.de kann ein übersichtliches Magazin heruntergeladen bzw. angefordert werden, in dem das Procedere einfach und anschaulich erklärt ist. Es gibt Anstöße, wie der Besuchstag gestaltet werden kann und hält Ideen und Mottos für mögliche Programmpunkte bereit. Weiterlesen

Archive und Erinnerungskultur im Koalitionsvertrag 2025

Siwiarchiv wirft einen Blick in den Koalitionsvertrag 2025 von CDU/CSU und SPD auf der Suche nach Archivischem – und (neu!) mit einem Exkurs zur Erinnerungskultur:

S. 121:
“ …. Digitalisierung und Standortentwicklung Bundesarchiv
Wir werden die Digitalisierung und die Standortentwicklung des Bundesarchivs mit seinen Außenstellen des Stasi-Unterlagen-Archivs vorantreiben. Auch positive Ereignisse und Orte der deutschen Demokratiegeschichte sind von hoher erinnerungspolitischer Bedeutung. Diese werden wir, wie auch die Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte weiter fördern. ….“

Exkurs Erinnerungskultur, S. 121 – 122: Weiterlesen

Namensgebung der städtischen Moltkestraße in Bad Berleburg

Antrag der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen zur heutigen Stadtverordnetenversammlung

“ … [D]as Ende des von Deutschland begonnenen Zweiten Weltkriegs liegt nunmehr fast genau 80 Jahre zurück. Den Grünen in Bad Berleburg erscheint es nicht mehr zwingend und zeitgemäß, Straßen nach Militärs des vorletzten Jahrhunderts zu benennen. Daher beantragt die Fraktion von Bündnis 90/ Die Grünen in der Stadtverordnetenversammlung Bad Berleburg, dass die entsprechende städtische Straße nicht mehr nach dem Generalfeldmarschall Helmuth Karl Bernhard von Moltke, sondern nach seinem Urgroßneffen, dem Widerstandskämpfer im III. Reich, Helmuth James Graf von Moltke benannt ist.
Dieser Antrag hat also den Charakter der Umwidmung eines Straßennamens, bei der Maßnahmen wie Anschriften-Änderungen für Anwohner oder Austausch von Schildern durch die Stadtverwaltung nicht erforderlich sein werden. Daher betrachten wir die “Regelungen für die Benennung von Straßen, Wegen und Plätzen auf dem Gebiet der Stadt Bad Berleburg“ (Sitzungsvorlage 307 XI zur StVV am 28.03.2022) als in diesem Fall nicht einschränkend. Der Antrag soll, falls erforderlich, vor seiner Beschlussfassung in der Stadtverordnetenversammlung am 07.04.2025 im zuständigen Ausschuss (ggf. Ausschuss lt Planen, Bauen, Wohnen und Umwelt am 01.04.2025) behandelt werden.

Begründung: Weiterlesen

Künstlernachlässe – eine wichtige regionale Überlieferung (?)

“ …. Etwa sein Engagement für die Förderung von Nachlassarchiven für Bildende Kunst, angeregt vom Modellprojekt im Kloster Pulheim bei Köln. Hier leistet die Stiftung Kunstfonds Großartiges. Suttner ist überzeugt, dass insbesondere die Bildende Kunst eine wichtige regionale Überlieferung ist ….“
in: Andreas Kolb: Kultur Pur. Der Siegener Kultur-Ermöglicher Wolfgang Suttner im Porträt, in: Politik & Kultur | Nr. 04/25 | April 2025, S. 14

s. a. auf siwiarchiv
Vortrag: „Das letzte Hemd hat keine Taschen… Wohin mit den Künstlernachlässen?“
Wohin mit den regionalen Künstlernachlässen?
Künstlervor- und –nachlässe in Deutschland

Ohne Archivalia, kein Siwiarchiv

Dr. Klaus Graf geht in den wohlverdienten Ruhestand. Ohne dessen frühes Engagement in den sozialen Medien – Archivalia startete bereits 2003 – hätte die deutsche Archivlandschaft sicher erst viel später die Möglichkeiten der sozialen Medien genutzt. siwiarchiv begann bspw. erst im Jahr 2012 nach einer wichtigen Lernphase bei Archivalia. Daher: vielen Dank bis hier hin und ad multos annos!

Vortrag: Zeitspuren in Siegerland und Wittgenstein:

Ein neuer Blick auf das 19. Jahrhundert“
Dieter Pfau, Di. 08.04.2025, 18:30 – 20:30 Uhr, Kultureller Marktplatz Dahlbruch, Hilchenbach

Anlässlich des 50-jährigen Kreisjubiläums 2025 widmet sich der Vortrag der Gründung der Kreise Siegen und Wittgenstein (1816, 1817) und ihrer Geschichte im 19. Jahrhundert. Dabei wird der Auf- und Ausbau der Verwaltungsstrukturen und die wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklung in den beiden preußischen Landkreisen in den Blick genommen. Die Geschichte beider Kreise ist von Beginn an eng miteinander verwoben. Ohne den Kreis Wittgenstein wäre der Kreis Siegen nicht zur Provinz Westfalen gelangt. Während das Wittgensteiner Land über Jahrzehnte einer der ärmsten Landkreise war, gehörte das Siegerland zu den wirtschaftlich ertragreichsten Neuerwerbungen Preußens. Im „preußischen 19. Jahrhundert“ erlebten die Siegerländer einen von Chaussee- und Eisenbahnbauten und einem wirtschaftlichen Strukturwandel begleiteten gewerblich-industriellen Aufschwung, und die Wittgensteiner konnten mit viel Eigeninitiative und bei einer schrittweisen Angleichung der Erwerbs- und Einkommensverhältnisse in Preußen und Deutschland – ähnlich dem heutigen Länderfinanzausgleich – an der stark von sozialen Unterschieden geprägten allmählichen Wohlstandsentwicklung teilhaben. Nicht weniger bedeutsam waren die Veränderungen im politischen und kulturellen Leben. Nach der gescheiterten Revolution von 1848 begann mit der Entstehung und Entwicklung der politischen Parteien ab den 1860er Jahren die allmähliche Demokratisierung in Preußen. Ohne diese Vorgeschichte ist die durch den Zivilisationsbruch der NS-Zeit unterbrochene, nach 1945 fortgesetzte demokratische und rechtsstaatliche Entwicklung in Deutschland und damit auch in Siegerland und Wittgenstein nicht denkbar. Bereits im 19. Jahrhundert waren die zwei Nachbarkreise in diesem Entwicklungsprozess durch vielfältige Beziehungen und regen Austausch miteinander verbunden. Weiterlesen

Archivverbund Siegen-Wittgenstein soll zukünftig das Karstadt-Gebäude in Siegen beleben

Die beiden kommunalen Archive in Siegen leiden unter erheblichen Raumproblemen. Im Stadtarchiv ist das Dach probelmatisch und die Bergung im Brandfall herausfordernd, das Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein ist durch die Trennung der Funktionsbereiche auf 2 Orte stark gehandicapt.
Die optimale Lösung dieser Probleme ist ein Archivverbund, d.h. mehrere Archive werden unter einem Dach untergebracht. Idealerweise beteiligen sich nicht nur das Stadtarchiv Siegen und das Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, sondern außerdem das Universitätsarchiv und eine Abteilung des Landesarchivs NRW. Die Vorteile für alle Beteiligten liegen auf der Hand:
1. Von der Einbindung eines staatlichen Archivs geht eine kaum zu unterschätzende Belebung der Regionalgeschichte aus. Die Überlieferungen des Fürstentums Nassau-Siegen, der Wittgensteiner Grafschaften, der Landratsämter und der Kreise Siegen und Wittgenstein (bisher in Münster archiviert) können in Siegen eingesehen werden und der Archivverbund wird zwangsläufig zu einem Zentrum der Regionalgeschichte, zu einer Anlaufstelle ebenso für Forschung und Wissenschaft wie für Heimat- und Familienforscher. Damit gewinnen Siegerland und Wittgenstein einen hoch zu bewertenden „kulturellen Standortfaktor“.
2. Im Landesarchiv Münster steht neuer Raum zur Verfügung. Durch die räumliche Nähe wird für das neue Landesarchiv die Betreuung der staatlichen Behörden im Kreisgebiet, die bisher von Münster aus erfolgt, erheblich vereinfacht. Dies bedeutet eine erhebliche Förderung der „kulturellen Daseinsvorsorge“, welche die Archive mit der Bildung der Überlieferung für folgende Generationen vornehmen. Weiterlesen