Dr. med. Otto Wirth – eine „Fußnote“ der regionalen NS-Medizingeschichte?

Otto Wirth wurde am 3. September 1873 als Sohn des praktischen Arztes Dr. med. Carl Wilhelm Wirth in Neunkirchen geboren. Er besuchte die Gymnasien in Attendorn und Dortmund, wo er auch im Frühjahr 1897 sein Abitur ablegte. Wirth studierte zwischen 1897 und 1903 an den Uni-versitäten Gießen, Erlangen und München Medizin. Im Sommersemester 1901 kehrte er nach Gießen zurück und promovierte dort 1903 zu einem augenheilkundlichen Thema. 1907 wurde Wirth als Nachfolger seines Vaters von der Amtsvertretung Burbach zum Schulrevisions- und Armenarzt gewählt. 1912 heiratete er in Neunkirchen die aus Neunkirchen-Salchendorf staamende Charlotte Elisabeth Henrichs. Im Jahr darauf wurde ein Sohn geboren. Otto Wirth wurde das Eiserne Kreuz I. und auch II. Klasse verliehen. Sein letzter militärischer Rang war Oberstabsarzt der Reserve. Zwischen 1925 und 1940 befand sich seine Praxis in der Bahnhofstr, 299 in Neunkirchen. Im März 1898 gab Landrat Schepp bekannt, dass Otto Wirth einen Jahres jagdschein erteilt wurde.

1930 zählte Dr. Otto Wirth zu den Gründungsmitgliedern der NSDAP-Ortsgruppe Neunkirchen. Ferner gehörte er den SA-Sturm 5/130 an und bekleidete dort das Amt des Scharführers. Am 19. März 1940 verstarb Otto Wirth nach kurzer Krankheit.

Vorläufiges Fazit: Weiterlesen

Ausstellungstipp: „Bernd & Hilla Becher – Geschichte einer Methode“

Eine Ausstellung der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur in Kooperation mit dem Bernd & Hilla Becher Studio, Düsseldorf
Laufzeit: bis zum 1. Februar 2026

Bernd Becher: Grube Eisernhardter Tiefbau, Eisern, D 1955/56, Bleistift auf Papier, 42,0 x 56,5 cm
© Estate Bernd & Hilla Becher, vertreten durch Max Becher; Courtesy Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur – Bernd und Hilla Becher Archiv, Köln

Das Künstlerpaar Bernd und Hilla Becher (1931–2007 / 1934–2015) hat mit seinem Werk Maßstäbe in der Geschichte der Photographie gesetzt. Seit 1959 arbeiteten sie über Jahrzehnte hinweg nahezu ununterbrochen an einem gemeinsamen Œuvre, das sie in Deutschland, den Beneluxstaaten, Großbritannien, Frankreich, Italien, den USA und Kanada entwickelten. Ihr künstlerischer Stil, geprägt von einer sachlich-dokumentarischen Bildsprache und verbunden mit methodischer Systematik, fand insbesondere in der Minimal Art und Konzeptkunst bedeutende Resonanz. Vor dem Hintergrund der Neuen Sachlichkeit und inspiriert von der dokumentarischen Photographie des 19. Jahrhunderts schufen sie eine Bildgrammatik, deren Einfluss bis heute in der zeitgenössischen Photographie spürbar ist. Weiterlesen

92. Deutscher Archivtag 2025 in Fulda; Chance und Herausforderung: Digitale Transformation von Archiven

Vom 7. bis 9. Oktober 2025 findet im Kongress- und Kulturzentrum ESPERANTO in Fulda der 92. Archivtag statt. Bei Europas größtem nationalen Archivkongress steht in diesem
Jahr die digitale Transformation im Fokus: Zwar ermöglicht die digitale Reproduktion samt Nutzbarmachung in Datenbanken auch Bürgerinnen und Bürgern einen besseren
Zugang zu wesentlichen Informationen, damit einher gehen aber zahlreiche Herausforderungen rechtlicher und technischer Natur.
„DIGITALISATE IM ARCHIV. POSITIONEN – PROZESSE – PERSPEKTIVEN“ lautet das Rahmenthema des diesjährigen Deutschen Archivtags, zu dem rund 700 Besucherinnen und
Besucher aus dem In- und Ausland erwartet werden. Drei Tage lang werden vielfältige Aspekte des Rahmenthemas, vom Aufbau eines digitalen Lesesaals bis zur rechtssicheren Umsetzung
beleuchtet. Zielgruppe sind vor allem Archivarinnen und Archivare, die am Deutschen Archivtag neben Fachvorträgen auch Workshops zur Bewältigung aktueller und kommender
Herausforderungen geboten bekommen. Ausrichter ist der VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V., der größte Archivfachverband in Europa. Weiterlesen

Siegen-Wittgensteiner Zeitspuren auf instagram: Adolph Diesterweg

 

 
 
 
 
 
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Ein Beitrag geteilt von Dieter Pfau (@info.zeitspuren.siwi)


„zp-2.2-making-of“ und „zp-2.2-work-in-progress“ begleiten die Arbeit an dem Buch „Zeitspuren in Siegerland und Wittgenstein im preußischen 19. Jahrhundert. Das Zeitalter der Industrialisierung 1848–1900“.

Der erste Band des Buchs „An der Schwelle der Industrialisierung 1815–1848“ ist im Frühjahr 2023 erschienen. Die Buchreihe „Zeitspuren in Siegerland und Wittgenstein“ gebe ich zusammen mit dem Kreis Siegen-Wittgenstein und dem Heimatbund Siegerland-Wittgenstein e.V. heraus.

Das Buch wird begleitet von der Internetpräsentation „www.zeitspuren-siwi-2.de“.

In kurzen Stories werden Themen sowie Geschichten und Geschichtchen aus dem Inhalt des im Entstehen begriffenen Buches präsentiert.

Die erste Story ist im Zusammenhang mit der Erstellung des Kapitels zur Entwicklung des Volksschulwesens in den Kreisen Siegen und Wittgenstein entstanden. Sie erinnert an den Siegener Pädagogen Adolph Diesterweg. Weiterlesen

Online: Geschichte auf Instagram und TikTok (2025)

Perspektiven auf Quellen und Praktiken. Herausgegeben von: Mia Berg, Andrea Lorenz und Kristin Oswald

Instagram und TikTok zählen zu den populärsten Social-Media-Plattformen – auch für geschichtsbezogene Inhalte. Der Band bietet erstmals einen umfassenden Einblick in die Darstellung, Produktion und Erforschung von Geschichte auf den beiden Plattformen.
Ausgehend von dem Citizen-Science-Projekt „SocialMediaHistory“ vereint er Perspektiven aus Forschung und Praxis auf Inhalte, Medienspezifika, Praktiken sowie Nutzung- und Arbeitsweisen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Erforschbarkeit der Geschichtsdarstellungen, die interdisziplinär auf theoretischer, forschungspraktischer und exemplarischer Ebene diskutiert wird. Hinzu kommen Interviews und Beiträge, in denen die Creator*innen hinter geschichtsbezogenen Accounts ihre Ansätze und Erfahrungen reflektieren. Der Band schafft eine Grundlage für eine methodisch breite Annäherung an das Spektrum geschichtsbezogener Auseinandersetzungen auf Instagram und TikTok. Damit trägt er zur Etablierung eines fundierten Verständnisses dieser Social-Media-Plattformen in Geschichtswissenschaft und Public History bei.
Information zu Autoren / Herausgebern
Mia Berg, Ruhr Universität Bochum; Andrea Lorenz, Universität Hamburg; Kristin Oswald, Universität Hamburg, Deutschland.

Aus dem Inhalt: Weiterlesen

Neue Infotafeln an der Breitenbachtalsperre


Wussten Sie, dass die Breitenbachtalsperre die erste Talsperre in ganz Deutschland war, die als Damm aus Steinen und Lehm aufgeschüttet und nicht – wie bis dato üblich – als Mauer aus Blöcken und Quadern konstruiert wurde? Oder das zur Verfestigung der Felsmassen eine extra dafür entwickelte Maschine, das sogenannte „Mammutrüttelgerät“, zum Einsatz kam? Über die bewegte Geschichte des Bauwerks, seine baulichen bzw. betrieblichen Besonderheiten und noch vieles mehr klären seit Kurzem neue Infotafeln auf, die der Wasserverband Siegen-Wittgenstein (WVS) auf der Dammkrone aufgestellt hat. Sie ersetzen die bisherigen Hinweisschilder, die in den vergangenen Jahren durch Witterungseinflüsse stark in Mitleidenschaft gezogen worden waren.

An fünf Stationen können die Talsperrenbesucher und -besucherinnen Halt machen und sich umfassend informieren, etwa darüber, welchen Einfluss die Jahreszeiten auf die Wasserqualität haben, wie die Talsperre zum Hochwasserschutz beiträgt oder warum das Wasser in den tieferen Schichten belüftet wird. Auch über den täglichen Wasserverbrauch erfahren Interessierte einiges. Weiterlesen

Vortrag: Zeitspuren in Siegerland und Wittgenstein: Ein neuer Blick auf das 19. Jahrhundert

Do. 09.10.2025, 18:30 – 20:30 Uhr, Stadtbibliothek Kreuztal, Veranstaltungsraum
5 €, Anmeldung: VHS-Siegen-Wittgenstein


Anlässlich des 50-jährigen Kreisjubiläums 2025 widmet sich der Vortrag der Gründung der Kreise Siegen und Wittgenstein (1816, 1817) und ihrer Geschichte im 19. Jahrhundert. Dabei wird der Auf- und Ausbau der Verwaltungsstrukturen und die wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklung in den beiden preußischen Landkreisen in den Blick genommen. Die Geschichte beider Kreise ist von Beginn an eng miteinander verwoben. Ohne den Kreis Wittgenstein wäre der Kreis Siegen nicht zur Provinz Westfalen gelangt. Während das Wittgensteiner Land über Jahrzehnte einer der ärmsten Landkreise war, gehörte das Siegerland zu den wirtschaftlich ertragreichsten Neuerwerbungen Preußens. Im „preußischen 19. Jahrhundert“ erlebten die Siegerländer einen von Chaussee- und Eisenbahnbauten und einem wirtschaftlichen Strukturwandel begleiteten gewerblich-industriellen Aufschwung, und die Wittgensteiner konnten mit viel Eigeninitiative und bei einer schrittweisen Angleichung der Erwerbs- und Einkommensverhältnisse in Preußen und Deutschland – ähnlich dem heutigen Länderfinanzausgleich – an der stark von sozialen Unterschieden geprägten allmählichen Wohlstandsentwicklung teilhaben. Nicht weniger bedeutsam waren die Veränderungen im politischen und kulturellen Leben. Nach der gescheiterten Revolution von 1848 begann mit der Entstehung und Entwicklung der politischen Parteien ab den 1860er Jahren die allmähliche Demokratisierung in Preußen. Ohne diese Vorgeschichte ist die durch den Zivilisationsbruch der NS-Zeit unterbrochene, nach 1945 fortgesetzte demokratische und rechtsstaatliche Entwicklung in Deutschland und damit auch in Siegerland und Wittgenstein nicht denkbar. Bereits im 19. Jahrhundert waren die zwei Nachbarkreise in diesem Entwicklungsprozess durch vielfältige Beziehungen und regen Austausch miteinander verbunden. Weiterlesen

Online-Vortrag: „Sichere Quellen, starke Demokratie – Recherche als Beruf(ung):

Werkstattbericht der Rechercheeinheit von Information, Dokumentation und Archive (SR / SWR)“
Donnerstag • 09.10.2025 • 18:00 – 19:30 Uhr

„Was steckt heutzutage alles hinter der Erstellung eines Nachrichtenbeitrags, einer Dokumentation oder eines Podcast? Vor allem im Zeitalter von Deepfakes und anderen KI-generierten Inhalten wird eine ausführliche Recherche immer wichtiger. Als Rechercheur*innen der Hauptabteilung Information, Dokumentation und Archive (IDA) unterstützen wir Redaktionen im SWR bei der Recherche nach guten Quellen, den genauen Fakten und dem richtigen Bild-und Tonmaterial. Dafür recherchieren wir in eigenen und externen Datenbanken sowie im Internet.
Demokratie lebt von informierten Bürgerinnen und Bürgern. Eine freie und unabhängige Medienlandschaft ist daher unerlässlich, um die Öffentlichkeit mit verlässlichen Informationen zu versorgen und somit das Fundament unserer demokratischen Gesellschaft zu stärken. Mit unserer Arbeit stellen wir sicher, dass die journalistischen Inhalte des SWR auf gründlicher Recherche basieren und vertrauenswürdig sind. So tragen wir dazu bei, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer gut informiert sind und fundierte Entscheidungen treffen können.
Wir stellen den Arbeitsalltag am IDA-Recherche-Desk vor und zeigen, wie unsere Recherchen ins Programm einfließen – von der Themenfindung, über die Auswahl geeigneter Gesprächspartner bis hin zur Verwendung von passenden Schnittbildern.
Referent*innen: Weiterlesen

In­dus­trie­kul­tur in Sie­gen spie­le­risch er­le­ben

Die Industriekulturgeschichte Siegens lässt sich jetzt auf ganz besondere Weise entdecken: Mit zwei neuen interaktiven Stadtrallyes lädt das Stadtmarketing Siegen zu spannenden Zeitreisen ein. Eine führt in die Oberstadt, die zweite nach Geisweid.

Über die App Actionbound erhalten Teilnehmende nicht nur spannende Infos, sondern lösen auch kleine Rätsel an Stationen wie dem Hüttental, der Wenschtsiedlung oder bei Gontermann- Peipers. Die Touren machen Geschichte lebendig und bieten Erlebnisse, die sowohl Kulturinteressierte als auch Familien und Gruppen begeistern.

Für alle, die tiefer in die Thematik eintauchen möchten, gibt es hier auf visitsiegen.de ergänzende Informationen, unter anderem zur Industriekultur in Eiserfeld. Einen Überblick über das gesamte Angebot bietet außerdem ein Flyer, erhältlich in der Tourist Information am Kornmarkt und in weiteren öffentlichen Einrichtungen.

Hier gehts zur Siegener Industriekultur!

Quelle: Stadtmarketing Siegen