Online: „Das Siegthal“ – ein Reiseführer aus dem Jahr 1854


Die digitalen Sammlungen der bayrischen Staatsbibliothek haben den Reiseführer „Das Siegthal von der Mündung des Flusses bis zur Quelle in seinen historischen u. socialen Beziehungen : Mit 12 Stahlstichen)“, Bonn 1854, von August Horn online gestellt.

s. a. gleichlautenden Reiseführer aus dem Jahr 1865

Literaturhinweis: Roger P. Minert: Volkszählungen in Deutschland 1816 – 1916

Wann, Wo und Wie einer wertvollen genealogischen Quelle, Bibliothek für Familienforscher, Band 7
180 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Format 19 x 27 cm, Hardcover
ISBN 978-3-930132-30-0

„Volkszählungen in den deutschen Ländern sind kein neues Phänomen. Die gibt es in manchen Staaten schon seit dem 17. Jahrhundert und seit dem Rückzug Napoleons in allen deutschen Königreichen, Herzogtümern, Fürstentümern und sonstigen Hoheitsgebieten. Wie kommt es aber, dass man unter Familienforschern und Genealogen kaum davon redet? Merkwürdig! In anderen Ländern liegen auch Volkszählungen vor und man bedient sich derer ständig beim Erstellen von Stammbäumen und Familiengruppenbögen. Dem Familienforscher wird gleich zu Anfang empfohlen, sich mit Volkszählungen zu beschäftigen. In Deutschland ist das aber noch nicht der Fall. …“
Quelle: Verlagswerbung

Zu statistischen Quellen in Archiven s.a.  https://www.siwiarchiv.de/?p=6350 .

Renzension in COMPUTERGENEALOGIE, Heft 3/2017

Vortrag Dr. Thomas Bartolosch (Betzdorf): Dr. Georg Ufer (1900-1989) –

ein Geologe des Siegerländer Erzbergbaus als einer der „Gerechten unter den Völkern“ der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem

Dr. Georg Ufer (1900-1989) als technischer Kriegsverwaltungsrat in der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Vorlage: Dr. Thomas A. Bartolosch


In der neuen Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ zeichnet der Regionalhistoriker Dr. Thomas Bartolosch am 17. Mai 2018 um 18.30 Uhr im Stadtarchiv Siegen das Leben des Geologen Dr. Georg Ufer nach.
Während des Zweiten Weltkrieges war dieser als Lagerstättenkundler für die Firma Krupp sowie als technischer Kriegsverwaltungsrat im Range eines Majors für die Wehrmacht auf dem Balkan tätig. Dort rettete Ufer dem französischen Juden Josef Pozwolski das Leben, indem er ihn in den Jahren 1941 und 1942 zweimal vor dem Zugriff nationalsozialistischer Häscher schützte und ihn ins rettende Albanien brachte, wo dieser den Zweiten Weltkrieg überlebte. Für seine riskante Rettung Pozwolskis, die Georg Ufer das Leben hätte kosten können, wurde er 1980 von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt. In Israel durfte er am 12. Dezember 1980 in der „Allee der Gerechten“ der Holocaust-Gedenkstätte ein Johannisbrot-Bäumchen pflanzen, an dem ein Schild mit seinem Namen hängt. Außer der genannten Ehrung wurde Georg Ufer im Jahr 1981 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Nach seinem Tod am 27. August 1989 wurde sein Name posthum auf einer Gedenktafel verewigt, die sich im Holocaust-Memorial-Center in Washington befindet.
Für die Siegerländer Regionalgeschichte sicher besonders bemerkenswert: Dr. Ufer lebte bescheiden und zurückgezogen mit seiner Frau in seinem Haus an der Weberstraße in Betzdorf. Infolge seiner Tätigkeit als Geologe der Erzbergbau Siegerland AG war er zwar häufig lange im Ausland unterwegs, fühlte sich in der Region aber sehr heimisch. So war er zum Beispiel Ehrenmitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V. Weiterlesen

Ausstellung „Dreispitz, Skalp und Spitzenhäubchen“ im Museum Wilnsdorf

Am 4. Juli jährt sich in den USA der Tag der Unabhängigkeitserklärung, in diesem Jahr zum 242. Mal. Für Deutschland und die Deutschen scheint der Feiertag von wenig Belang zu sein – doch schaut man genauer hin, offenbart die Geschichte der amerikanischen Freiheitsbewegung auch deutsche Facetten:

Viele von ihren Landesherren vermietete Soldaten kämpften für die englische Armee in Amerika, manche von ihnen auch nach ihrer Desertion für die Kontinentalarmee. Tausende der ursprünglich deutschen Soldaten blieben nach Ende des Krieges in Amerika und nahmen Einfluss auf die entstehende, vermeintlich „typisch“ amerikanische Kultur.

Menschen hinter den Mächten
Im Museum Wilnsdorf nimmt sich ab 13. Mai die Sonderausstellung „Dreispitz, Skalp und Spitzenhäubchen“ der Geschichte der amerikanischen Freiheitsbewegung an. Die Ausstellung versucht, wie bisher jede der großen Ausstellungen in Wilnsdorf, die Menschen hinter den Mächten sichtbar zu machen und rückt vor allem das Alltagsleben an der Ostküste in den Mittelpunkt. Die Lebensverhältnisse europäischer Soldaten und Siedler werden ebenso thematisiert wie das Leben der Indianer.

Informative Details und bespielbare Kulissen

Das Museum Wilnsdorf wagt mit dieser Ausstellung, die ursprünglich für das Emsländer Archäologie-Museum konzipiert wurde, wieder einmal die Gratwanderung zwischen der klassischen Präsentation im musealen Kontext und der Mitmachausstellung für junge und junggebliebene Museumsbesucher. Ähnliche Konzepte verfolgten schon die publikumsstarken Ausstellungen zu Piraten oder dem Mittelalter. Weiterlesen

Literaturhinweis: M. Zeiler, Die Alte Burg Obernau bei Netphen-Afholderbach

Frühe Burgen in Westfalen (FBW), Heft 42, Münster 2018

Südöstlich von Netphen-Afholderbach befinden sich noch heute die Überreste einer eisenzeitlichen Wallburg. Die gut erhaltenen Befestigungsanlagen und Podien lassen erkennen, dass die bereits Ende des 19. Jahrhunderts erstmals untersuchte Wallburg in die jüngereisenzeitliche Montanlandschaft Siegerland eingeordnet werden kann. Neue Forschungsergebnisse von Autor Manuel Zeiler legen nahe, dass sich auf der Alten Burg bei Netphen-Afholderbach ein Zentralort befand, der die Produktionsregion organisierte, kontrollierte oder vielleicht zum eisenzeitlichen Kulturraum Wittgensteins abschirmte.
Quelle: Alterumskommission für Westfalen, Publikationen, FBW

Online: Verzeichnisse der evangelischen Gemeinden und Geistlichen in der Provinz Westfalen 1887 – 1919

Die Universitäts- und Landesbibliothek Münster hat unlängst in ihren digitalen Sammlungen diese Verzeichnisse für die Jahre 1887, 1890, 1893, 1896, 1908 und 1919 online verfügbar gemacht. Angaben für Siegener und Wittgensteiner Gemeinde sind enthalten.

Link zum Verzeichnis aus dem Jahr 1884

Online: „Namensregister zum Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe“

Im November 2016 erschien der abschließende, vierte Band des „Historischen Handbuchs der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe“, das die Historische Kommission viele Jahre beschäftigt hat. Der gedruckte Teil des Werkes ist damit abgeschlossen. Die Erforschung der Geschichte der Juden in Westfalen ist damit jedoch keineswegs zu Ende, auf lokaler und regionaler Ebene werden sich Geschichtsinteressierte und Initiativen auch weiterhin damit beschäftigen.

Damit das Handbuch für diese Forschung nutzbar gemacht werden kann, sind Register eine unverzichtbare Hilfe. Ende 2016 konnte bereits das Ortsregister fertig gestellt werden, es erschien online in der Reihe „Materialien der Historischen Kommission für Westfalen“ (Kostenloser Download unter http://www.lwl.org/hiko-download/HiKo-Materialien_012_(2016).pdf). Im April 2018 konnte nun endlich auch das viel umfangreichere und komplexere Namensregister freigeschaltet werden. Weiterlesen

Willy Brandt in den Kreisen Siegen und Wittgenstein

„Kaperfahrt des Herzens“ im Juni 1961.

Sieg-Lahn-Str. in Feudingen, Quelle: A. B. / K. L. B., Bad Laasphe


Am Donnerstag, den 15. Juni 1961, besuchte Willy Brandt als Regierender Bürgermeister von Berlin und Vorsitzender des Deutschen Städtetags im Rahmen einer Informationsreise durch die Bundesrepublik – wohl auch einer Wahlkapmpfreise, da Brandt Gegenkandidat Konrad Adenauers im Bundestagswahlkapmpf 1961 war –  das Siegerland und das Wittgensteiner Land.
Brandt traf morgens in (Siegen-)Niederschelden ein. Nach der Begrüßung durch den dortigen Bürgermeister besuchte er die Siemag-Werke in (Siegen-)Eiserfeld. Es folgte eine Begrüßung auf der Treppe des Siegener Rathauses Der Besuch des Eisenbahnausbesserungswerk in Siegen stand danach auf dem Tagesplan. In der Bismarckhalle in (Siegen-)Weidenau folgte ein Gespräch mit Siegerländer Geistlichen. NAch einem kurzen Imbiss besuchte Willy Brandt anschließend die Stahlwerke in (Siegen-)Geisweid. Über (Kreuztal-)Buschhütten, Kreuztal, (Kreuztal-)Fernsorf, (Hilchenbach-)Dahlbruch und (Hilchenbach-)Grund ging es nach Hilchenbach zu einer Pressekonferenz, die die Eindrücke Brandts vom Siegerland reflektierte. Weiterlesen