Otto Gail, Landrat des Kreises Wittgenstein von 1935 bis 1938

Ein erste Zusammenstellung von Informationen, die zur weiteren Recherche einlädt:

Grab Otto Gails auf dem Siegener Lindenbergfriedhof, 10. Dezember 2025

Otto Wilhelm Heinrich Gail
Geboren 3.9.1887 Ballersbach heute Mittenaar, gestorben 25.4.1970 Wiesbaden
evangelisch
Eltern: Otto Gail, Pfarrer, Louise geb. Stuhl
verheiratet

Werdegang
• 1913 Gerichtsreferendar
• 1920 Gerichtsassessor beim Landratsamt Wetzlar
• März 1922 Regierungsassessor beim Landratsamt des Kreises Wetzlar
• 1924/ 1925 Regierungsassessor bei der Regierung Wiesbaden
• 1926 VDA (Volksbund für das Deutschtum im Ausland)
• 1. September 1926 komm. Landrat in Einbek
• 23. Dezember 1926 einstimmige Wahl zum Landrat
• Januar 1927 – 29. April 1932 Landrat des Kreises Einbeck
◦ 29. April 1932 Versetzung im einstweiligen Ruhestand auf Beschluss der preußischen Staatsregierung
• 1. September 1932 NSDAP (Mitgliedsnummer 1.285.343)
◦ 1934 Ehrung als „Alter Parteigenosse“
• Dezember 1932 komm. Landrat des Kreises Glogau
• 29. Mai/ 12. Juni 1933 Landrat des Kreises Glogau
• 1934 Beitritt Schutzstaffel der NSDAP (SS)
• 1934 Beitritt NSFK
• 1934 Beitritt BNSDJ/NSRB,
◦ 1939 bis 1941 Kreisgruppenführer im Nationalsozialistischen Rechtswahrerbund (NSRB) in Wittgenstein
• 13. April 1935 vertretungsweise Kreis Wittgenstein Weiterlesen

Bundesverdienstkreuz für Dieter Tröps


Schon in seiner Schulzeit hat sich Dieter Tröps mit der Geschichte Westfalens beschäftigt. „Als ich Student war, da gab es nur zwei Backhäuser im Siegerland, die traditionelles Siegerländer Schwarzbrot gebacken haben. Da habe ich mir gedacht: Da muss sich was ändern. Heute sind es über 70“, erzählt Dieter Tröps bei seiner Bundesverdienstkreuzverleihung und erklärt, was ihn dazu bewegt hat, sich in der Heimatarbeit zu engagieren. Im Kreishaus überreichte Landrat Andreas Müller dem gebürtigen Siegener jetzt das Bundesverdienstkreuz – für viele Jahrzehnte in der Heimatarbeit für Siegen-Wittgenstein und Olpe. Weiterlesen

„Wussten Sie, dass der Nikolaus aus Siegen stammt?“

Quelle: Siegener Zeitung, „Heimatland“, 6.12.2025

Mit dieser gewagten Frage in Verbindung mit einem Bild, das den „echten“ Nikolaus zeigte, bewarben die Homepage der Siegener Zeitung und deren Facebook-Präsenz am vergangenen Samstag den Heimatland-Artikel von Christian Hoffmann über Nikolaus von Siegen, der sachlicher betitelt war: „Kein heiliger, aber ein echter Siegener: Der Mönch, der Geschichte schreibt“.

Ein salopper Artikel, der zu weiteren Recherchen einlädt: Weiterlesen

„Untold stories – nicht alle fanden Schutz in den Bunkern!“

Einladung in das Aktive Museum Südwestfalen

Von der Zukunft der Erinnerung an das Schicksal von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern während des Nationalsozialismus in Siegen – ein neuer Lern- und Gedenkort entsteht.
Am Tag des GEH-DENKENS an den Bombenangriff auf Siegen vom 16.12.1944 wollen wir an das Schicksal von Zwangsarbeitenden in unserer Stadt erinnern. Sie waren den Bomben meist fast schutzlos ausgeliefert, da ihnen in der Regel der Zugang zu Bunkern und Schutzstollen verwehrt war.
Wir werden mit Zeitzeugen sprechen, die als Kinder erlebten, wie Zwangsarbeit ein fester Bestandteil des Alltags im Siegen zur Zeit des Nationalsozialismus war. Zeitweise war jeder dritte Bewohner Siegens ein Zwangsarbeiter oder eine Zwangsarbeiterin. Bis zu 13,5, Millionen Menschen wurden während des NS nach Deutschland zur Arbeit verschleppt. Allein in Siegen liegen fast 1000 Opfer als Zeugnis für dieses Verbrechens in unserer Vergangenheit auf Friedhöfen in der Region.
Hat das Thema einen angemessenen Raum in der regionalen Erinnerung? Wir wollen uns über die bisherige Erinnerungsarbeit der Siegener Zivilgesellschaft (z.B. THW-Jugend) zum Thema austauschen und die Pläne des Aktiven Museums für einen neuen zentralen Ort des Gedenkens und Lernens auf dem Friedhof Fludersbach (allein hier liegen über 190 Opfer) vorstellen.
Ablauf der Veranstaltung:
1. Gespräch mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen
2. Warum gibt es im Siegerland 1000 Gräber von Zwangsarbeitern? Kurze Information zur Geschichte der Zwangsarbeit im Siegerland
3. Rückblick und Ausblick (mit Kooperationspartnern): bisherige regionale Erinnerungskultur und Projektvorhaben (Lern- und Gedenkortes auf dem Gelände des Zwangsarbeiterfriedhofs Fludersbach)
Beginn: 17 Uhr (bis ca. 18.30 Uhr)
Ort: Aktives Museum Südwestfalen, Obergraben 10, 57072 Siegen (bitte nutzen sie gerne das Parkhaus am Löhrtor mit direkter Verbindung zum Museum)

Nachtrag v. 16.12.2025: Veranstaltungsbilder:

Freudenberg im Zeitgescheien 2/2025 erschienen

Aus dem Inhalt:
Gottfried Theis: „Weibe“ oder „Asdorf“? Diskussion um einen Bachenamen, S. 5 – 21
Thomas Grümbel: Oberfischbacher Hausnamen, S. 21 – 25
Peter Pfaffe: Neue Töne an alten Ort. Wie das Green Hell Festival den Waldsportplatz Lindenberg verwandelt, S. 27 – 35

Protokolle der Provinzialsynoden im Archivportal NRW

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Seit dieser Woche stehen im Archivportal NRW die Digitalisate der Protokolle der westfälischen Provinzialsynoden (1819, 1835-1934), der westfälischen Bekenntnissynoden (1934-1936) und der ersten Landessynoden der Evangelische Kirche von Westfalen (1948-1949) zur Verfügung. Weitere Digitalisate der Landessynoden werden in den nächsten Monaten folgen.

https://www.archive.nrw.de/archivsuche?link=FINDBUCH-Best_10abb9ee-78a3-4d9f-b748-f7c5a912bcb4

In der Verzeichnung zu dem Bestand LkA EKvW 29.3 finden sich neben den Angaben zu Ort und Datum der jeweiligen Synoden auch die alphabetischen Register der Verhandlungen (soweit vorhanden), über die konkrete Sachbetreffe recherchiert werden können.

Die Westfälischen Provinzialsynoden tagten nach Einführung der Rheinisch-Westfälischen Kirchenordnung 1835 in der Regel alle drei Jahre über kirchliche Belange und berieten über Anträge der Kreissynoden. Sie setzte sich zusammen aus den Superintendenten der Provinz und aus geistlichen und nichtgeistlichen Abgeordneten der Kreissynoden.

Vor 60 Jahren wurde die Biggetalsperre aufgestaut

Neuerschlossene Fotosammlung dokumentiert ihren Bau

Hauptdamm der Biggetalsperre während der Asphaltabdichtung mit Attendorn Neu-Listernohl im Hintergrund, Attendorn ca. 1960
Foto: LWL-Medienzentrum für Westfalen/Richard Dietrich

Kaum ein Bauprojekt hat das Sauerland so tiefgreifend verändert wie der Bau von Talsperren mit ihren gewaltigen Staumauern. Zwischen 1956 und 1965 entstand auch im südlichen Sauerland mit der Biggetalsperre ein ausgedehnter Stausee – verbunden mit massiven landschaftlichen Eingriffen, dem Verlust ganzer Ortschaften und dem Neubau wesentlicher Verkehrsachsen. Am 4. November 1965 begann der Einstau der neuen Talsperre, wenige Wochen später war das ganze Tal mit Wasser gefüllt. Einen fotografischen Zugang zu dieser Zeit bietet eine Fotosammlung, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) jetzt digitalisiert, dokumentiert und auf dem Portal http://www.bildarchiv-westfalen.lwl.org online gestellt hat.

Die Sammlung Dietrich umfasst über 300 Aufnahmen aus den Jahren des Talsperrenbaus. Sie wurde dem LWL-Medienzentrum für Westfalen von dem Sammler und Heimatforscher Hans-Werner Scharioth aus Neu-Listernohl bei Attendorn (Kreis Olpe) übergeben, nachdem sie buchstäblich auf einem Dachboden gefunden worden war.

Fotograf der Bilder war der Ingenieur Richard Dietrich. Geboren in Heggen (Kreis Olpe) und beruflich als Sicherheitsfachmann bei Mannesmann Thyssen tätig, hielt Dietrich in den 1950er- und 1960er-Jahren das Baugeschehen an der Biggetalsperre mit der Kamera fest. Durch seine Anstellung bei einer der ausführenden Firmen konnte er sich anscheinend relativ ungehindert auf diversen Baustellen bewegen. „Zunächst offenbar nur für private Zwecke gedacht, sind diese Fotos heute ein eindrucksvolles Zeitdokument. Seine Aufnahmen zeigen nicht nur Baustellen und Maschinen, sondern auch die tiefgreifende Veränderung einer ganzen Region“, urteilt Tobias Flümann, Wissenschaftlicher Referent im Bildarchiv des LWL-Medienzentrums, der die Sammlung erschlossen hat.

Monumentale Eingriffe
Die Biggetalsperre war eines der größten wasserwirtschaftlichen Projekte der Nachkriegszeit. Über einen Zeitraum von knapp zehn Jahren entstanden nicht nur die Hauptstaumauer und mehrere Nebendämme, sondern auch unterirdische Wasserleitungen, Wasserentnahmetürme und ein weitreichendes System zur Umlenkung von Flüssen und Bächen. Bestehende Verkehrswege mussten weichen – so auch die Bahnstrecke Olpe-Finnentrop, die vollständig neu verlegt wurde. Neue Brücken, Tunnel und Straßen entstanden.

Landschaft im Wandel
Die Sammlung zeigt aber nicht nur die Baustellen selbst, sondern auch das Biggetal vor Baubeginn – mit Dörfern, Straßen, Fachwerkhäusern, Kapellen, Bahnhöfen und landwirtschaftlichen Strukturen. Viele der Orte existieren heute nicht mehr. Orte wie Listernohl, Ronnewinkel, Stade oder Eichhagen mussten dem See weichen. Um Erinnerungsorte zu bewahren, wurde zum Beispiel die Waldenburger Kapelle abgetragen und oberhalb des neuen Sees wieder aufgebaut.

Zugang zur Sammlung
Die Aufnahmen wurden digitalisiert und wo nötig digital restauriert. Der Bildbestand ist nun erschlossen und dokumentiert über das Portal https://www.bildarchiv-westfalen.lwl.org zugänglich. Dieser ergänzt die dort bereits vorhandenen Fotos zum Bau der Talsperre.

Kurzlink zur Sammlung:
https://www.lwl.org/marsLWL/ko/de/235221872

Quelle: LWL, Pressemitteilung, 28.11.2025

Jahrhundertelang verborgenes Rubens-Gemälde bringt zwei Komma drei Millionen Euro

„Ein lange verschollenes Rubens-Gemälde lag über vier Jahrhunderte verborgen. In Frankreich bestätigten Experten das Werk als Original. Es brachte zwei Komma drei Millionen Euro. Weiterlesen