„Krisen überliefern!“ Eine Handreichung für Kommunalarchive

„Bei der Frühjahrssitzung der Bundeskonferenz der Kommunalarchive am 5./6. Mai 2025 in Pulheim-Brauweiler wurde die vom BKK-Unterausschuss erarbeitete Handreichung zur Überlieferungsbildung in Krisensituationen verabschiedet. Die BKK empfiehlt sie zur Lektüre und Nutzung. Sie ist auf der Homepage hier verlinkt.“

Protokolle der Provinzialsynoden im Archivportal NRW

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Seit dieser Woche stehen im Archivportal NRW die Digitalisate der Protokolle der westfälischen Provinzialsynoden (1819, 1835-1934), der westfälischen Bekenntnissynoden (1934-1936) und der ersten Landessynoden der Evangelische Kirche von Westfalen (1948-1949) zur Verfügung. Weitere Digitalisate der Landessynoden werden in den nächsten Monaten folgen.

https://www.archive.nrw.de/archivsuche?link=FINDBUCH-Best_10abb9ee-78a3-4d9f-b748-f7c5a912bcb4

In der Verzeichnung zu dem Bestand LkA EKvW 29.3 finden sich neben den Angaben zu Ort und Datum der jeweiligen Synoden auch die alphabetischen Register der Verhandlungen (soweit vorhanden), über die konkrete Sachbetreffe recherchiert werden können.

Die Westfälischen Provinzialsynoden tagten nach Einführung der Rheinisch-Westfälischen Kirchenordnung 1835 in der Regel alle drei Jahre über kirchliche Belange und berieten über Anträge der Kreissynoden. Sie setzte sich zusammen aus den Superintendenten der Provinz und aus geistlichen und nichtgeistlichen Abgeordneten der Kreissynoden.

Vor 60 Jahren wurde die Biggetalsperre aufgestaut

Neuerschlossene Fotosammlung dokumentiert ihren Bau

Hauptdamm der Biggetalsperre während der Asphaltabdichtung mit Attendorn Neu-Listernohl im Hintergrund, Attendorn ca. 1960
Foto: LWL-Medienzentrum für Westfalen/Richard Dietrich

Kaum ein Bauprojekt hat das Sauerland so tiefgreifend verändert wie der Bau von Talsperren mit ihren gewaltigen Staumauern. Zwischen 1956 und 1965 entstand auch im südlichen Sauerland mit der Biggetalsperre ein ausgedehnter Stausee – verbunden mit massiven landschaftlichen Eingriffen, dem Verlust ganzer Ortschaften und dem Neubau wesentlicher Verkehrsachsen. Am 4. November 1965 begann der Einstau der neuen Talsperre, wenige Wochen später war das ganze Tal mit Wasser gefüllt. Einen fotografischen Zugang zu dieser Zeit bietet eine Fotosammlung, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) jetzt digitalisiert, dokumentiert und auf dem Portal http://www.bildarchiv-westfalen.lwl.org online gestellt hat.

Die Sammlung Dietrich umfasst über 300 Aufnahmen aus den Jahren des Talsperrenbaus. Sie wurde dem LWL-Medienzentrum für Westfalen von dem Sammler und Heimatforscher Hans-Werner Scharioth aus Neu-Listernohl bei Attendorn (Kreis Olpe) übergeben, nachdem sie buchstäblich auf einem Dachboden gefunden worden war.

Fotograf der Bilder war der Ingenieur Richard Dietrich. Geboren in Heggen (Kreis Olpe) und beruflich als Sicherheitsfachmann bei Mannesmann Thyssen tätig, hielt Dietrich in den 1950er- und 1960er-Jahren das Baugeschehen an der Biggetalsperre mit der Kamera fest. Durch seine Anstellung bei einer der ausführenden Firmen konnte er sich anscheinend relativ ungehindert auf diversen Baustellen bewegen. „Zunächst offenbar nur für private Zwecke gedacht, sind diese Fotos heute ein eindrucksvolles Zeitdokument. Seine Aufnahmen zeigen nicht nur Baustellen und Maschinen, sondern auch die tiefgreifende Veränderung einer ganzen Region“, urteilt Tobias Flümann, Wissenschaftlicher Referent im Bildarchiv des LWL-Medienzentrums, der die Sammlung erschlossen hat.

Monumentale Eingriffe
Die Biggetalsperre war eines der größten wasserwirtschaftlichen Projekte der Nachkriegszeit. Über einen Zeitraum von knapp zehn Jahren entstanden nicht nur die Hauptstaumauer und mehrere Nebendämme, sondern auch unterirdische Wasserleitungen, Wasserentnahmetürme und ein weitreichendes System zur Umlenkung von Flüssen und Bächen. Bestehende Verkehrswege mussten weichen – so auch die Bahnstrecke Olpe-Finnentrop, die vollständig neu verlegt wurde. Neue Brücken, Tunnel und Straßen entstanden.

Landschaft im Wandel
Die Sammlung zeigt aber nicht nur die Baustellen selbst, sondern auch das Biggetal vor Baubeginn – mit Dörfern, Straßen, Fachwerkhäusern, Kapellen, Bahnhöfen und landwirtschaftlichen Strukturen. Viele der Orte existieren heute nicht mehr. Orte wie Listernohl, Ronnewinkel, Stade oder Eichhagen mussten dem See weichen. Um Erinnerungsorte zu bewahren, wurde zum Beispiel die Waldenburger Kapelle abgetragen und oberhalb des neuen Sees wieder aufgebaut.

Zugang zur Sammlung
Die Aufnahmen wurden digitalisiert und wo nötig digital restauriert. Der Bildbestand ist nun erschlossen und dokumentiert über das Portal https://www.bildarchiv-westfalen.lwl.org zugänglich. Dieser ergänzt die dort bereits vorhandenen Fotos zum Bau der Talsperre.

Kurzlink zur Sammlung:
https://www.lwl.org/marsLWL/ko/de/235221872

Quelle: LWL, Pressemitteilung, 28.11.2025