„Kooperativ denken – gemeinsam innovativ arbeiten“. Abschiedskolloquium für Frank M. Bischoff.

Im August 2025 fand im Landesarchiv ein Kolloquium zu Ehren von Dr. Frank M. Bischoff statt, der nach fast 12 Jahren als Präsident in den Ruhestand geht. Grund genug, ihn im Kreis von Kolleginnen und Kollegen sowie Weggefährten aus verschiedenen Disziplinen zu feiern.

An zwei Tagen gab es Vorträge zu Netzwerken zwischen Archiv- und Geschichtswissenschaft. Vertreterinnen und Vertreter kommunaler, regionaler, nationaler und internationaler Kooperationspartner beteiligten sich mit Beiträgen. Beleuchtet wurde auch das Wirken von Dr. Bischoff an der Archivschule. In einer abschließenden Podiumsdiskussion wurde die Zusammenarbeit von Geschichtswissenschaften und Archivwesen besprochen.

Dr. Frank M. Bischoff war vor seiner Tätigkeit als Präsident unter anderem Leiter der Abteilung Rheinland und der Archivschule Marburg. Er ist Vorsitzender der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Hauses der Geschichte NRW und gehörte zahlreichen weiteren Vereinigungen an.
Quelle: Landesarchv NRW, Instagram v. 25.8.2025

Podcast: Wissenschaft und Demokratie. Ein neues Netzwerk für Historiker:innen

Kerstin Wolff: „Es ist eines der ganz großen Pluspunkte für dieses Netzwerks, dass wir uns dezidiert nicht nur an Historiker*innen an Universitäten wenden, sondern uns breit aufstellen. Ganz wichtig sind Lehrerinnen und Lehrer, aber auch die Verknüpfung zu Archiven.“

Staffel 3, Episode 5 des H-Soz-Kult Podcasts „Vergangenheitsformen“, 22. August 2025

Welche Konjunkturen einer „engagierten Wissenschaft“ sehen wir derzeit? Über ein neues Netzwerk „Historiker:innen für eine demokratische Gesellschaft“, kurz hist4dem, spricht Claudia Prinz in dieser Folge mit drei der Sprecher:innen.

hist4dem ist ein unabhängiges Netzwerk von Historiker:innen und historisch arbeitenden Personen in Universitäten, Schulen, Einrichtungen der kulturellen und historisch-politischen Bildung, Museen, Archiven und Gedenkstätten sowie von freien Historiker:innen, Autor:innen und Kulturschaffenden. Das Netzwerk gründete sich im März 2025 anlässlich der Zunahme rechtsextremer und demokratiefeindlicher Bewegungen in Deutschland und weltweit. Sein Ziel ist die Förderung, Bewahrung und Verteidigung demokratischer Strukturen und Prinzipien durch Aktivitäten in den Bereichen Bildung, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit.

Zu den Personen
Jürgen Martschukat ist Professor für Nordamerikanische Geschichte an der Universität Erfurt und bei H-Soz-Kult langjähriger Fachredakteur.
Astrid Windus ist Lateinamerika-Historikerin an der Universität zu Köln.
Kerstin Wolff lehrt und forscht zu Geschlechtergeschichte in Kassel, wo sie am Archiv der deutschen Frauenbewegung arbeitet.

Weiterführende Informationen Weiterlesen

70 Jahre Militärarchiv im Bundesarchiv

Dr. Erich Murawski (1894–1970), 1. Leiter der Abteilung MA (1955–1960), Offizier der Preußischen Armee und der Wehrmacht, Quelle: BArch, MSg 2/19768

„Mit der Gründung der Bundeswehr im Jahr 1955 wurde das Bundesarchiv zuständig für die Überlieferung des Bundesministeriums der Verteidigung und der Bundeswehr. Am 1. August 1955 folgte daher die Einrichtung der Abteilung Militärarchiv (MA) in Koblenz.
Zuvor hatte es im „Amt Blank“, dem Vorläufer des späteren Bundesministeriums für Verteidigung, noch Ambitionen gegeben, ein eigenständiges „Wehrmachtarchiv“ zu gründen. Dies war allerdings wegen der befürchteten Verselbstständigung des militärischen Archivwesens auf den Widerstand vieler Entscheidungsträger in Politik und Militär getroffen.
Im Juli 1954 vereinbarten das Bundesministerium des Innern und das „Amt Blank“ deshalb einen Kompromiss: Neben der Zuständigkeit des Bundesarchivs für militärisches Schriftgut und der Einrichtung eines Militärarchivs im Bundesarchiv sollte es eine Dokumentenzentrale im Geschäftsbereich des künftigen Wehrressorts geben. Diese nahm das von den westlichen Alliierten zurückgegebene, im Krieg und danach beschlagnahmte deutsche militärische Schriftgut auf.
Seit 1967 befindet sich die Abteilung Militärarchiv (MA) des Bundesarchivs in Freiburg im Breisgau und übernahm dort 1968 nicht nur die Aufgabe, das gesamte militärische Archivgut zu sammeln, zu bearbeiten und zu betreuen, sondern auch Zuständigkeit und Unterlagen der Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes (MGFA) der Bundeswehr.“
Quelle: Bundesarchiv, Meldung v. 1.8.2025

Online: „Spuren künstlerischen Handelns“

„Wie sichern wir das künstlerische Erbe unserer Region? Der Tagungsband liefert Impulse und Praxiswissen. 

Künstlerische Nachlässe sind ein wertvoller Teil des kulturellen Erbes. Sie dokumentieren nicht nur individuelle Lebenswerke, sondern auch gesellschaftliche und ästhetische Entwicklungen ihrer Zeit, betont Susanne Schuberth, stellv. Leitung der Geschäftsstelle. Doch viele Nachlässe sind ungesichert – es fehlt an professioneller Aufarbeitung.

Im Forum „Spuren künstlerischen Handelns“ 2024 hat die Braunschweigische Stiftung gemeinsam mit der Städtischen Galerie Wolfsburg, der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und Stimmen aus der Praxis regionale Lösungsansätze eruiert. 

Vom Forum zum Tagungsband

Die wichtigsten Impulse, Best-Practice-Beispiele und praktische Handlungsmöglichkeiten zur Nachlassgestaltung sind im Tagungsband zusammengefasst. 

Jetzt reinlesen und Nachlässe erfolgreich gestalten: Tagungsband Spuren künstlerischen Handelns

Gefördert wurde das Projekt von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und der Stiftung Niedersachsen.“

Quelle: Die Braunschweigsche Stiftung, 6.8.2025

Ausstellung: „Spandau Prison. 1877 – 1987“

Zeughaus der Zitadelle Berlin-Spandau, bis 17. Mai 2026

„Und wo saß hier jetzt Rudolf Hess?“, ist eine alltägliche Frage von Besucherinnen und Besuchern der Zitadelle Spandau. Die Antwort lautet: „Nirgends.“ Das sogenannte Kriegsverbrechergefängnis mit Hess als letztem Häftling befand sich in der Spandauer Wilhelmstadt: 1877 begannen dort die Arbeiten für ein neues „Central-Festungsgefängniß“, in dem ab 1881 straffällig gewordene Soldaten und Kriegsgefangene einsaßen. Nach einer spektakulären Befreiungsaktion während der Novemberrevolution 1918 diente das für 300 Gefangene ausgelegte Gebäude bis 1933 als Gefängnis für Zivilisten. Die nationalsozialistische Regierung nutzte das Gefängnis sofort nach dem Reichstagsbrand als Ort der „präventiven Schutzhaft“. Bis 1945 saßen hier eine Vielzahl politischer Gefangener ein, die zumeist zum Tode verurteilt wurden – dazu gehörten erstmals auch Frauen, insbesondere aus dem polnischen Widerstand. Weiterlesen

Stellenausschreibung im Stadtarchiv Kreuztal

Sie möchten das Gestern und Heute für morgen sichern?

Die Stadt Kreuztal unterhält zur Dokumentation der Stadtgeschichte sowie zur Verwaltung von privaten Sammlungen und städtischem Archivgut ein Stadtarchiv mit über 44.000 Archivalien. Zur Unterstützung unseres Teams stellen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt unbefristet ein

eine Archivarin / einen Archivar

 

Was sind Ihre wesentlichen Aufgaben?
  • Bewertung, Übernahme, Sicherung, Ordnung und Erschließung von Archivgut,
  • Erstellung von digitalen Findmitteln zur Bereitstellung auf archive.nrw,
  • Beratung und Betreuung von Archivnutzenden,
  • Möglichkeit zur Mitwirkung bei Veröffentlichungen, Ausstellungen etc.  und zur Durchführung eigener Projekte.

Was bringen Sie mit?

  • Sie verfügen über
    • ein abgeschlossenes Studium der Fachrichtung Archiv (Bachelor oder Diplom) oder
    • die Befähigung für die Laufbahngruppe 2, erstes Einstiegsamt des Archivdienstes (ehemals gehobener Archivdienst) bzw.
    • ein abgeschlossenes Studium der Geschichtswissenschaft (Bachelor oder Diplom) mit Berufserfahrung in einem Archiv,
    • alternativ eine abgeschlossene Ausbildung als Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste der Fachrichtung Archiv.

  • Sie arbeiten strukturiert, selbstständig und lösungsorientiert.
  • Sie besitzen eine gute Kommunikationsfähigkeit, ein hohes Verantwortungsbewusstsein sowie Teamfähigkeit.
  • Sie verfügen über eine hohe digitale Kompetenz und einen sicheren Umgang mit den gängigen MS-Office Anwendungen. Erfahrungen mit Archivsoftware sind von Vorteil.
  • Sie besitzen einen Führerschein der Klasse B (alt Klasse 3).
  • Sie identifizieren sich mit dem Leitbild für die Mitarbeitenden der Stadt Kreuztal (Link).

Was bieten wir Ihnen?

Die Stadtverwaltung Kreuztal ist eine moderne und engagierte Arbeitgeberin. Es erwartet Sie ein abwechslungsreiches Aufgabengebiet sowie die Mitarbeit in einem kompetenten und engagierten Team. Sie haben bei uns die Möglichkeit, mitzugestalten und eigene Ideen einzubringen sowie Ihre fachlichen und persönlichen Kompetenzen fortzubilden.

Sie sind uns wichtig!

  • Wir stärken unsere Mitarbeitenden durch Angebote des Betrieblichen Gesundheitsmanagements, wie z.B. Urban Sports Club, Bike-Leasing und Gesundheitstage.
  • Wir fördern die Weiterentwicklung Ihrer fachlichen und persönlichen Kompetenzen.
  • Wir unterstützen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Beruf und Pflege.
  • Wir fördern den Dialog über regelmäßige Mitarbeitendengespräche.
  • Wir unterstützen Ihre Mobilität durch ein bezuschusstes Jobticket.
  • Wir bieten Arbeitsbedingungen nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD).
  • Wir sichern Ihnen eine zusätzliche betriebliche Altersvorsorge und bieten Möglichkeiten der Entgeltumwandlung.

Die Eingruppierung ist je nach persönlichen Voraussetzungen bis Entgeltgruppe 11 TVöD bzw. Besoldungsgruppe A 12 LBesG NRW möglich.

Die Stelle ist in Teilzeit (20 bis 25 Stunden) zu besetzen. Bitte geben Sie bei Ihrer Bewerbung Ihre gewünschte Wochenarbeitszeit an.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung mit aussagekräftigen Unterlagen bis zum 07.09.2025.

Bewerbungen geeigneter Schwerbehinderter werden begrüßt.

Die kulturelle Vielfalt in der Stadt Kreuztal soll sich auch in der Gesamtheit der Bediensteten widerspiegeln. Bewerbungen von Personen mit Einwanderungsgeschichte sind daher willkommen.

Ansprechpartner für inhaltliche Fragen

Herr Bäcker, Leiter des Amtes Personal/Organisation/IT
Telefon: +49 2732 51 291

Ansprechpartnerin für Fragen zur Stellenausschreibung

Frau  Bonert, Personal/Organisation/IT
Telefon: +49 2732 51 340

Kreistagswahl Siegen-Wittgenstein 2025: Archiv- und erinnerungspolitischer Check der Wahlprogramme

In vier Wochen wird der Kreistag Siegen-Wittgenstein neugewählt. Ein Blick in die online vorliegenden Wahlprogramme  – bis gestern lagen keine Kommunalwahlprogramme für die AfD, die UWG und die WerteUnion vor – der antretenden Parteien ergab folgendes:
1) Archivpolitik:

FDP:
“ ….. Aus unserer Sicht bringt auf Arbeitsebene ein Zusammenschluss von Tourismus, Regionalmarketing und Kultur Vorteile und Synergien. Das Kulturhaus Lÿz soll wieder zu einem echten Kulturhaus werden, dem Bruchwerktheater ein neues Dach geben, das Archiv und die VHS integrieren. Hier soll die neue Ideenschmiede für das Lebensraummanagement des Kreises Siegen-Wittgenstein entstehen……“ [s. dazu siwiarchiv v. 16. Juni 2025]

Fehlanzeige für CDU, Die Grünen, Die Linke, Freie Wähler, SPD und Volt
2) Erinnerungspolitik: Weiterlesen

Online: „Tipps & Tricks für die erfolgreiche Nutzung von Tools zum Einsatz der GND im Archiv“

Neue Handreichung der IG Archiv steht online zur Verfügung

Welche technischen Tools gibt es, um die GND in Archiven nutzen und einsetzen zu können, und wie funktionieren sie? Antworten darauf gibt die praxisorientierte Handreichung „Tipps & Tricks für die erfolgreiche Nutzung von Tools zum Einsatz der GND im Archiv“. Sie richtet sich an Archivarinnen und Archivare, die sich mit der Gemeinsamen Normdatei (GND) auseinandersetzen und diese aktiv in ihren Arbeitsalltag integrieren möchten. Die Veröffentlichung steht hier als PDF zum Download zur Verfügung.

Von der Idee zur Umsetzung

Die Idee zur Handreichung entstand im Rahmen des 2. GND-Forums Archiv im März 2023, bei dem eine Arbeitsgruppe (AG) ins Leben gerufen und erste Bedarfe aus dem Archivbereich identifiziert wurden (Dokumentation).

Beim Treffen der AG am 12. Oktober 2023 (Kurzbericht unter dem Link)  beschlossen die Mitwirkenden, die Handreichung als erstes gemeinsames Projekt zu realisieren. Aus der Arbeitsgruppe heraus fand sich eine Projektgruppe zusammen. Diese konkretisierte die Inhalte und erstellte einen ersten Entwurf, der beim 4. GND-Forum Archiv im September 2024 vorgestellt und in einer Breakout Session diskutiert wurde.

Nach einem Treffen der Projektgruppe im November 2024 lud sie im Rahmen des Call for Comments, der im Februar 2025 über die Mailingliste der IG Archiv verschickt wurde, erneut zum Feedback ein. Als Ergebnis der Abschlusssitzung im März 2025 konnte die Handreichung dann beim 5. GND-Forum Archiv präsentiert werden.   

Ziele und Inhalte der Handreichung

Die Handreichung bietet eine praxisnahe, niedrigschwellige Einführung in zentrale Tools und Arbeitsweisen im Kontext der GND-Nutzung im Archiv. Sie gibt einen Überblick über bestehende Funktionalitäten, verweist auf weiterführende Materialien wie Tutorials und Anleitungen und versteht sich als „lebendes“ Dokument, das laufend aktualisiert und ergänzt werden kann. Ziel ist es, zur Nachnutzung zu inspirieren, Hemmschwellen abzubauen und den aktiven Umgang mit der GND zu fördern.

Was bietet die Handreichung konkret?

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