Pfarrarchive sind gerüstet für die Herausforderungen der Zukunft

8. Tag der Pfarrarchive fand in Niedermarsberg statt

Ehrenamtliche Pfarrarchivpflegerinnen und Pfarrarchivpfleger aus dem ganzen Erzbistum Paderborn trafen sich in der Propsteipfarrei St. Magnus Niedermarsberg zum 8. Tag der Pfarrarchive. (c) Erzbistum Paderborn

Die Propsteipfarrei St. Magnus in Niedermarsberg war jetzt Gastgeber für den mittlerweile 8. Tag der Pfarrarchive im Erzbistum Paderborn. Ehrenamtliche Pfarrarchivpflegerinnen und Pfarrarchivpfleger trafen sich auf Einladung des Erzbistumsarchivs in diesem Jahr zu ihrem Austausch im Pfarrheim „Alte Propstei“. Die rund 35 Teilnehmenden aus dem ganzen Erzbistum wurden im Namen der Kirchengemeinde begrüßt von Verwaltungsleiter Matthias Rammrath sowie von Michael Streit als Leiter des Erzbistumsarchivs.
Archivarbeit geschieht oft im Verborgenen und wird in der Öffentlichkeit wenig wahrgenommen. Für das „Gedächtnis der Kirche vor Ort“ ist diese Arbeit allerdings von großer Bedeutung – und erhält durch den jetzt angestoßenen Prozess der Bistumsentwicklung mit der Transformation von Seelsorge und Verwaltung im Erzbistum Paderborn noch mehr Gewicht, um die schriftlichen Quellen für die Nachwelt zu erhalten und geschichtliche Zusammenhänge nachvollziehbar zu machen. Weiterlesen

Bereitstellung digitalisierter Kernbestände des Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen im Archivportal NRW


Dank einer großzügigen Förderung aus Bundesmitteln können wir einige unserer Kernbestände ab sofort über das Archivportal des Landesarchivs NRW (www.archive.nrw.de) kostenfrei für die Online-Nutzung bereitstellen.

Vor dem Hintergrund der gravierenden Nutzungseinschränkungen im Kulturbetrieb während der Corona-Pandemie hatte die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien 2020 das Rettungs- und Zukunftsprogramm „Neustart Kultur“ ins Leben gerufen. Eine zentrale Maßnahme stellte das Förderprogramm „WissensWandel“ des Deutschen Bibliotheksverbandes zur Weiterentwicklung digitaler Angebote dar, mit denen die Folgen der Pandemie für Bibliotheken und Archive gemildert und der anschließende Neustart gestärkt werden sollte.
Dem Landeskirchlichen Archiv der EKvW gelang es, das Auswahlgremium gleich mit zwei Förderanträge für ein groß angelegtes Digitalisierungsprojekt zu überzeugen und sich so eine Gesamtsumme von 188.000 Euro zu sichern. Den zusätzlich erforderlichen zehnprozentigen Eigenanteil konnten wir aus Eigenmitteln aufbringen.

In einem Zeitraum von eineinhalb Jahren wurden sechs besonders wichtige und vielgenutzte Archivbestände vollständig digitalisiert. Insgesamt wurden über 913.000 hochauflösende Digitalisate angefertigt, die zunächst über die eigenen Lesesaal-PCs für die Benutzung bereitgestellt wurden, nun aber auch im Onlineportal „Archive in NRW“ kostenfrei abrufbar sind. Interessierte Benutzer*innen können somit nun orts- und zeitunabhängig in wichtigen Kernbeständen des Landeskirchlichen Archivs recherchieren. Weiterlesen

Tagebücher der Kreishebamme neu im Kreisarchiv


Die Tagebücher der in Siegen-Weidenau praktizierenden Hebamme Grete Kottenhoff (Jg. 1901) wurde dem Kreisarchiv am 2. April 2025 von privater Hand übergeben. Die Tagebücher reichen von 1937 bis 1954 lückenlos und dokumentieren die von der Hebamme betreuten Geburten. Kottenhoff war nach dem 2. Weltkrieg bis 1962 Kreishebamme (=Vorsitzende der Kreishebammenvereins des Siegerlandes).
Die Tagebücher dokumentieren den Geburtsverlauf und den Verlauf der Wöchnerinnenphase. Unregelmäßig ist die Sichtung der Tagebücher durch das Gesundheitsamt des dokumentiert; bis 1945 erscheinen Unterschriften von Dr. Wihelm Klein, nach 1945 von Dr. Wilhelm Pieper. Die vereinzelt vorhandenen Statistiken bilden den Grundstock für eine stastitische Auswertung des Bestandes, demaufgrund des Überlieferungszeitraumes einen regionalen medizinhistorischen Wert zu zumessen ist. Zudem dürften auch familiengeschichtliche Forschungen auf den Bestand zurückgreifen.
Zur Biographie Kottenhoffs wird auf eine Auswertung der lokalen Presse sowie auf die vorhandene Entazifizierungsakte im Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland NW 1111-BG. 34 (SBE Hauptausschuss Landkreis Siegen), Nr. 181, hingewiesen.
Der Bestand erhielt die Signatur 3.32. Die 20 Archiveinheiten wurden verzeichnet und verpackt. Eine Nutzung ist erst nach Ablauf der Sperrfristen möglich.

Online: Heiratsnebenregister des Standesamts Arfeld (Bad Berleburg)

Auf der Seite der Arbeitsgemeinschaft „Ahnenforschung Wittgenstein“ wurden kürzlich Auflistungen der einzelnen Einträge folgender Heiratsnebenregisters des Standesamts Arfeld online verfügbar gemacht:

Heiratsnebenregisters 1874 des Standesamts Arfeld aufgelistet
Heiratsnebenregister 1898 des Standesamts Arfeld aufgelistet
Heiratsnebenregister 1899 des Standesamts Arfeld aufgelistet

Online: Sterbenebenregister des Standesamtes Arfeld (Bad Berleburg)

Auf der Seite der Arbeitsgemeinschaft „Ahnenforschung Wittgenstein“ wurden kürzlich Auflistungen der einzelnen Eintrage der Sterbenebenregister des Standesamtes Arfeld für die Jahre 1875 – 1879, 1910 – 1938 online verfügbar gemacht:
Sterbenebenregister des Standesamtes Arfeld 1875
Sterbenebenregister des Standesamtes Arfeld 1876
Sterbenebenregister 1877 des Standesamts Arfeld aufgelistet
Sterbenebenregister 1878 des Standesamts Arfeld aufgelistet
Sterbenebenregister 1879 des Standesamts Arfeld aufgelistet
Sterbenebenregister 1910 des Standesamts Arfeld aufgelistet
Sterbenebenregister 1911 des Standesamts Arfeld aufgelistet Weiterlesen

Online: „Die GND im Archiv. Handreichung zur Nutzung von Normdaten“

Die Publikation „Die GND im Archiv. Handreichung zur Nutzung von Normdaten“ findet sich unter folgendem Link: https://collections.fes.de/publikationen/1562378

„Die Handreichung wurde von Kolleginnen und Kollegen der Arbeitsgruppe „Information und Wissensvermittlung“ der Interessengruppe Archiv in Zusammenarbeit mit weiteren Arbeitsgruppen im GND-Netzwerk erarbeitet. Sie will den Umgang mit der Gemeinsamen Normdatei (GND) in Archiven durch die Bereitstellung von Informationen und Beispielen guter Praxis erleichtern. Wir wollen für den Einsatz von GND-Normdaten motivieren und den Nutzen von Normdaten aufzeigen, ganz besonders für all diejenigen, die Archivgut recherchieren. Die Handreichung ist mit Screenshots aus der Praxis der Verzeichnung und Erschließung vieler unterschiedlicher Einrichtungen angereichert, darunter aus kommunalen Archiven, Universitätsarchiven, privaten und staatlichen Archiven.“
Quelle: Archivliste Marburg

s.a.: tlienkamp (31. Januar 2025). Neue Veröffentlichung: “Die GND im Archiv. Handreichung zur Nutzung von Normdaten” archivamtblog. Abgerufen am 1. Februar 2025 von https://doi.org/10.58079/137rt

Bundestag: Aufarbeitung von NS-„Euthanasie“ und Zwangssterilisationen

Lina Althaus, geb. am 13.11.1910 in Siegen-Weidenau, ermordet am06.08.1943 in der Tötungsanstalt Hadamar, Quelle: Aktives Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus im Kreis Siegen-Wittgnstein

Liveübertragung: Donnerstag, 30. Januar, 17.20 Uhr Mittwoch, 29. Januar 2025, 20:40 22:10 Uhr

Die Aufarbeitung der „Euthanasie“ und der Zwangssterilisationen während der nationalsozialistischen Diktatur soll intensiviert werden. Dafür sprechen sich die Fraktionen SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP in einem gemeinsamen Antrag (20/11945) aus, über den der Bundestag am Donnerstag, 30. Januar 2025, im Anschluss an eine 40-minütige Debatte abstimmt. Der federführende Ausschuss für Kultur und Medien plädiert in seiner Beschlussempfehlung (20/12415) für die Annahme des Antrags. 

Antrag der vier Fraktionen

SPD, Union, Grüne und FDP fordern die Bundesregierung auf, ein Projekt zu initiieren, um bundesweit Patientenakten und Personalunterlagen der Täter zu lokalisieren, zu sichern und zu konservieren, um sie für Forschung, Bildung und Anfragen nutzbar zu machen. Das Projekt soll unter der Beteiligung der Gedenkstätten an den Orten ehemaliger „Euthanasie“-Tötungsanstalten, des Instituts für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin an der Berliner Charité, den Verbänden von Menschen mit Behinderungen sowie geeigneten Vertretern der Disability Studies durchgeführt werden. Zudem soll eine nationale Fachtagung durchgeführt werden. Weiterlesen

Neuzugang im Kreisarchiv: Partitur einer Filmmusik

Es ist eher selten, dass ein Archiv Unterlagen vor der Premiere eines Ereignisses erhält. Vor wenigen Tagen aber hat das Kreisarchiv die Partitur der Filmmusik „Siegen-Wittgenstein von oben. Philharmonisch.“ erhalten, die der Komponist Alexander Reuber 2024 für den gleichnamigen Dokumentarfilm geschrieben hat – ein Projekt des diesjährigen Kreisjubiläums, dss am 24. Januar uraufgeführt wird.
Die Noten wurden bereits sachgerecht verpackt und werden dem Archivbestamd „Philharmonie“ zugewiesen.

65.000 Entnazifizierungsakten im Landeshauptarchiv Koblenz online recherchierbar

(c) LAV

Im Landeshauptarchiv Koblenz sind im Bestand 856 (Landeskommissar für die politische Säuberung in Rheinland-Pfalz) 104000 Akten zur Entnazifizierung überliefert. Die Bereinigungsverfahren betreffen grundsätzlich Personen mit Wohnort in den ehemaligen Regierungsbezirken Koblenz, Montabaur, Rheinhessen und Trier. Im Rahmen der kontinuierlichen Bereitstellung von Metadaten im digitalen Lesesaal APERTUS sind nun auch 65000 Entnazifizierungsakten von Einzelpersonen online recherchierbar. Über das individuelle Benutzerkonto in APERTUS können Nutzerinnen und Nutzer die Akten zur Einsichtnahme in den Lesesaal bzw. zur Reproduktion bestellen. Voraussetzung für die Einsichtnahme bzw. Reproduktion ist der Ablauf der archivrechtlichen Sperrfristen. 
Die Onlinestellung der Erschließungsinformationen des Bestandes 856 ist ein dauerhafter Prozess. Sofern für die gesuchte Person keine Rechercheergebnisse in APERTUS ausgeworfen werden, empfiehlt sich daher eine zusätzliche Anfrage per E-Mail an post(at)lav.rlp.de.
Neben der Bereitstellung der Metadaten sollen zukünftig auch Akten, die bereits digitalisiert sind, in APERTUS eingestellt werden und als Download verfügbar sein, soweit dem keine Rechtsgründe entgegenstehen.
Die Entnazifizierungsakten der Pfalz sind im Landesarchiv Speyer überliefert.

Regoional relevant finden sich dort bspw.die Entnazifizierungsakten des ehemaligen Hilchenbacher Bürgermeisters Friedrich Ackermeier oder von Adolf Haas.
Quelle: Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz, Pressemitteilung v. 7.1.2025