Lebenszeichen aus dem Geheimen Staats-Archiv. Von Dieter Bald

Donnerstag, 4. Dezember 2025, Beginn: 19:00 Uhr
Stadtbücherei Bad Berleburg, Dritter Ort – Bücherei der Zukunft, Poststraße 42, 57319 Bad Berleburg
Eintritt: 3,00 €
Archiv der Kategorie: Persönlichkeiten
Schenkung einer Gemäldesammlung des Weidenauer Kunstmalers Georg Bechtel an das Siegerlandmuseum .
Anfang Oktober lieferte Günter Dick aus Sankt Augustin seine Sammlung von Werken des ehem. Kunstmalers Georg Bechtel (1900-1991) als Schenkung an das Siegerlandmuseum am Oberen Schloß ab.

Quelle: Günter Dick, St. Augustin
Es handelt sich bei diesem Konvolut um rd. 90 Stück Gemälde, Zeichnungen, und Foto-Collagen, die sich ausschließlich auf den heutigen Siegener Ortsteil Weidenau beziehen. Weiterlesen
Ausstellung: „Not done yet. Koloniale Kontinuitäten“
bis 18.1.26, Museum für Gegenwartskunst Siegen, Unteres Schloss 1, 57072 Siegen

Mariana Castillo Deball, Amaratus, 2021, Edition, Courtesy die Künstlerin und MGKSiegen
„Geschichte reflektiert die Werte einer Gesellschaft und befindet sich zugleich in einem stetigen Wandel. Dabei nimmt die Sichtbarmachung der Deutschen Kolonialgeschichte und die Verflechtungen mit Geschichten anderer europäischer Kolonialmächte eine wichtige Rolle ein.
Ausgangspunkt der Ausstellung „Not done yet. Koloniale Kontinuitäten“ ist eine peruanische Silberschale, die durch den transatlantischen Sklavenhandel in den Besitz von Fürst Johann Moritz von Nassau-Siegen (1604-1679) gelangte. Im Jahr 1658 übergab er diese als Taufschale an die evangelische Kirchengemeinde Siegens, wo sie bis heute verwendet wird. Welchen Einfluss haben die Auswirkungen der Kolonialzeit auf die Nutzung und Wahrnehmung von Objekten?
Die Künstler*innen Mariana Castillo Deball, patricia kaersenhout und Anina Major setzen sich mit dieser Fragestellung, dem Fortwirken von kolonialen Strukturen in unserer Gesellschaft und möglichen Formen einer künstlerischen Selbstermächtigung auseinander. Ihre Skulpturen, Videos und Zeichnungen machen diese Kontinuitäten in vielfältiger Weise sichtbar. Kunst wird zum Ankerpunkt um Widersprüche zu verhandeln und einen Raum für neue Perspektiven und Erfahrungen zu öffnen.
Mit Werken von Mariana Castillo Deball, patricia kaersenhout, Anina Major und Leihgaben aus dem Siegerlandmuseum.
Kuratiert von Jessica Schiefer“
Quelle: MGK Siegen, Pressemitteilung v. 27.8.25
s. a.:
Jonathan JOSTEN, Silberglanz und Schattenseiten: Das dunkle Geheimnis der Siegener Taufschale, Siegener Zeitung v. 11.11.2025 (S.20)
Jonathan JOSTEN, Die Nikolaikirche hat es verschlafen [Kommentar], Siegener Zeitung v. 11.11.2025 (S.20)
Literatur zur Taufschale (Auswahl): Weiterlesen
„Blick ins Netpherland 2025“ erschienen
Dass Wandel und Kontinuität sich einander nicht ausschließen, beweist der „Blick ins Netpherland“ mit seiner jüngst erschienenen 67. Ausgabe. Seit seinem erstmaligen Erscheinen im Jahr 1977 wurde er stets vom Heimatverein Netpherland herausgegeben. Diese Aufgabe hat für die Jahresausgabe 2025 nun der 2024 gegründete Verein „Museum Netpherland e.V.“ übernommen. Der Name der Heimatzeitschrift hat sich dadurch aber nicht geändert. Diese Fortdauer war insbesondere Wilfried Lerchstein sehr wichtig. Mittlerweile im zehnten Jahr stellt er das Heft als Schriftleiter inhaltlich zusammen und ist auch weiterhin für dessen traditionelles Layout verantwortlich.
Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen in der Vergangenheit weiß er, dass das Heft inzwischen eine treue Leserschaft hat und diese auch über die Grenzen des Netpherlands hinaus anspricht.
Lothar Schulte, der Vorsitzende von „Museum Netpherland e.V.“, stellt im obligatorischen Jahresrückblick die abwechslungsreichen Aktivitäten des neuen Museumsträgervereins seit seiner Gründung vor. Auf zahlreiche Veranstaltungen und Sonderausstellungen im Museum Netpherland, das u.a. auch als außerschulischer Lernort mit der benachbarten Anita-Ruth-Faber-Sekundarschule zusammenarbeitet, konnte er dabei zurückblicken. Aber auch ein Blick in die Zukunft mit der vom Museumsteam in Angriff genommenen Neugestaltung der Ausstellungsräume durfte nicht fehlen. Weiterlesen
Graphic Novel erzählt von NS-Opfern aus Siegen
Die Schicksale von fünf NS-Opfern aus Siegen sollen in einer Graphic Novel erzählt werden. Zum Auftakt dieses besonderen Projekts findet die Tagung „Transnationalen Erinnerung in der grafischen Literatur“ an der Uni Siegen statt.

Wie kann man über den Holocaust erzählen und damit auch Kinder und Jugendliche erreichen? Diese Frage steht im Zentrum eines besonderen Projekts, das Kunst, Wissenschaft und Erinnerung miteinander verbindet. Die Universität Siegen und das Aktive Museum Südwestfalen bringen Geschichte in Bewegung – in Linien, Farben und Bildern. Eine Tagung zur „Transnationalen Erinnerung in der grafischen Literatur“ ist der Auftakt eines Projekts, das die Schicksale von NS-Opfern aus Siegen in einer Graphic Novel sichtbar machen wird.
Der Holocaust – ein Menschheitsverbrechen, dessen Schrecken kaum in Worte zu fassen ist. Doch Bilder können Wege öffnen, wo Sprache an Grenzen stößt. Comics und Graphic Novels schaffen es, Emotionen und Erinnerungen neu zu wecken – gerade für junge Generationen, die heute kaum noch Zeitzeug*innen begegnen. „Wir möchten zeigen, dass Erinnerung nicht stillsteht, sondern weiterlebt – in künstlerischen Formen, die berühren und zugleich bilden“, sagt Dr. Jana Mikota, Literaturdidaktikerin an der Universität Siegen. Weiterlesen
„Stolpersteine Kreuztal – Gegen das Vergessen“. Neue Ausstellung in der Stadtbibliothek
Die Novemberpogrome 1938 jähren sich in diesem Jahr zum 87. Mal; am 27. Januar wird in Deutschland zudem offiziell der 30. Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. Anlass genug, um an die Kreuztaler Opfer des Holocaust und der nationalsozialistischen Verbrechen zu gedenken.
Das Stadtarchiv Kreuztal zeigt in diesem Zuge ab Sonntag, den 9. November 2025, die Ausstellung „Stolpersteine Kreuztal – Gegen das Vergessen“. Erzählt werden die Schicksale hinter den insgesamt 15 Stolpersteinen im Kreuztaler Stadtgebiet, darunter jüdische Personen und politisch Verfolgte. Damit knüpft die Ausstellung an das interaktive WDR-Projekt „Stolpersteine NRW“ an. Darüber hinaus werden weitere Opfer(gruppen) vorgestellt, deren Schicksale aufzuarbeiten sind und denen es zukünftig im öffentlichen Raum zu gedenken gilt.
Die Ausstellung ist bis zum 4. Januar 2026 im Foyer der Stadtbibliothek zu sehen und kann während den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek besucht werden.
Quelle: Stadt Kreuztal, Aktuelle Nachricht v. 5.11.2025
Online: Rüdiger Fries: Feldpost aus dem Orient
Der Soldat Karl Fries aus Buschgottardshütten im Ersten Weltkrieg,Siegen 2024
Sonderausstellung »Klänge bewegen«
Richard-Wagner-Stätten Graupa, bis 15. Februar 2026.
„Musikalische Klänge wirken bei Zuhörenden wie Ausführenden emotional. Sie befördern das Wohlbefinden, beeinflussen die mentale Stimmung, rufen Gefühle hervor, wecken Erinnerungen, können Stress reduzieren. Musik zu erzeugen fordert von Musikern und Dirigenten jedoch viel mehr: Talent, langjähriges Proben, Kreativität, Konzentration, Vitalität…
Die Ausstellung zeigt Momentaufnahmen, die im Prozess des Musizierens entstanden. Abgebildet werden emotionale Anspannung, Mimik, Gestik, die Körpersprache der Agierenden. Es ist ein faszinierender Kosmos mit enormer Ausstrahlung. Das macht möglicherweise den Reiz für die bildliche Wiedergabe aus.
So wie Frank Höhler heute Dirigenten bei ihrer Arbeit fotografierte, zeichnete Robert Sterl ca. 100 Jahre zuvor Musiker an ihren Instrumenten und immer wieder den Dirigenten Ernst von Schuch im Orchestergraben des Dresdner Hoftheaters. Es entstanden Porträts, Hand- und Bewegungsstudien, die künstlerisch für sich stehen.
Kuratorin: Katja Pinzer-Hennig, Leitende Kustodin Richard-Wagner-Stätten Graupa“
Das BrüderBuschArchiv beteiligt sich mit einigen Exponaten von Fritz Busch.
Literaturhinweis: Hans-Peter de Lorent: „Goebbels‘ Schatten. Die Naumann-Verschwörung. Ein Tatsachenroman“
„80 Jahre Ende des 2. Weltkriegs. Das Ende des Hitler-Faschismus?
Alles beginnt im Führerbunker. Der Krieg ist verloren, die Strippenzieher klammern sich an das letzte Fünkchen Hoffnung. Auch mit dabei: Werner Naumann, von dem Hitler sich unmittelbar vor seinem Selbstmord verabschiedet mit den Worten: „Ich setze auf Sie, dass Sie diesen Bunker verlassen und den nationalsozialistischen Geist nach draußen tragen. Sie müssen die Leute, die uns nicht verraten haben, zusammenbringen und sollten alles dafür tun, ein Netzwerk zu knüpfen!“ Der Krieg ist für die Deutschen endgültig verloren, Naumann gelingt als einem der wenigen die Flucht. Er taucht unter, lebt in der Illegalität, geschützt von alten Kameraden. Schon bald beginnt er, seine Fühler auszustrecken und nach Verbündeten zu suchen. Er plant, wieder in die Politik einzusteigen.
Untergetaucht, verhaftet, entlassen: Werner Naumann agierte im Verborgenen. In Hans-Peter de Lorents gründlich recherchiertem Tatsachenroman Goebbels‘ Schatten. Die Naumann-Verschwörung werden die Entwicklungen nach Kriegsende beleuchtet, im Vordergrund stehen Naumanns Untertauchen und seine neuen politischen Bestrebungen.“
Quelle: Verlagswerbung
Nicht unbeteiligt an der Naumann-Verschwörung waren die beiden NRW-Landespolitiker Ernst Achenbach und Friedrich Middelhauve, beide in Siegen geboren und FDP-Mitglieder.
Vortrag: Mutige Heldinnen und weibliche Stärke? Heroische Frauen in der Reproduktionsgrafik von und nach Peter Paul Rubens
Gastvortrag von Kathrin Aschmann, M.A., Siegerlandmuseum, 6.11.2025, 18 – 20 Uhr

„Ob mit heroischem Widerstand, moralischer Standhaftigkeit oder listiger Durchsetzungskraft – Rubens’ Frauengestalten verkörpern ein breites Spektrum an Stärke. In den Reproduktionen tritt dieses noch einmal verändert hervor: Leuchtende Farben und geschwungener Pinselstrich werden hier in markante Linienführung und eindrückliches Helldunkel überführt und setzen so neue Akzente in der Rezeption der Motive. Die Verbreitung in der Druckgrafik zeigt, dass der Mut von Frauen auf breites Interesse stieß. Die bildliche Reproduktion von Amazonen, Heiligen sowie auch zeitgenössischen Regentinnen ist hierbei als zentraler Bestandteil im Diskurs um gesamtgesellschaftliche Hierarchien und Normen zu verstehen. Damals wie heute eröffnen diese Blätter einen Zugang zu der Frage, wie Mut, Macht und Weiblichkeit in Kunst und Gesellschaft verhandelt werden. Weiterlesen

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