09. März 2018 19.30 Uhr, Bad Laasphe, Ev. Gemeindehaus am Kirchplatz 20
Schlagwort-Archive: Nationalsozialismus
Vortrag: „Nationalsozialismus & Holocaust in der Siegener Erinnerungskultur“
Eine Bestandsaufnahme
08.03.2018 \ 19.00 Uhr \ Kundenzentrum Morleystraße der Sparkasse Siegen, Morleystraße 2, 57072 Siegen
Referent:Dieter Pfau, Historiker
Veranstalter: Aktives Museum Südwestfalen und Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V.
Die Frage nach dem angemessenen Umgang mit der nationalsozialistischen
Vergangenheit und dem Holocaust stellt sich nun bereits für die dritte und vierte Generation Siegener Bürgerinnen und Bürger. Diese Erinnerungskultur hat sich in mehr als sechzig Jahren grundlegend gewandelt.
Erläutert wird der Entwicklungsprozess von der Errichtung des ersten Gedenksteins für die jüdischen Opfer auf dem Hermelsbacher Friedhof 1951 bis zur Erweiterung des Aktiven Museums Südwestfalen 2017.
Quelle: Begleitprogramm zur Ausstellung „Deine Anne“
Heute vor 75 Jahren: Deportation Siegener und Wittgensteiner Juden nach Auschwitz
Am 27./28. Februar 1943 wurden folgende Jüdinnen und Juden aus den Kreisen Siegen und Wittgenstein von Siegen über Dortmund nach Ausschwitz deportiert:
Rolf Leo Goldschmidt,
Arno Alfred Holländer,
Elisabetha („Gerti“) Holländer geb. Sonnheim,
Lothar Holländer,
Willi Holländer,
Bertha Lennhoff geb. Hony,
Heinz Lennhoff,
Julius Lennhoff,
Fred Meier,
Minna Meier geb. Hony,
Siegfried Meier,
Herbert Präger [Laasphe, überlebt]
Fanni Rosenthal geb. Hochmann,
Arthur Winter,
Kurt Winter,
Luise Winter geb. Moses,
Ruth Winter.
Quelle: Aktives Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus im Kreis Siegen-Wittgenstein
s.a. Beitrag „Ein Zug in die Vergangenheit. 1943 Dritte Deportation von Menschen jüdischen Glaubens vom Siegener Bahnhof aus“, in: Siegener Zeitung, Heimatland, vom 24.2.2018 (Print)
Jürgen Wenke: Wir erinnern an Alfred Freudenberg
Am 15. Dezember 2017 hat G. Demnig exakt an dem Tag, an dem er fünfundzwanzig Jahre aktiv im Stolpersteinprojekt wichtige Erinnerungsarbeit leistet, in Kreuztal-Kredenbach den Stolperstein für Alfred Freudenberg verlegt. Es war an diesem Tag der einzige Stein, den er verlegte.
Aus diesem Anlass erschien die biographische Ausarbeitung von Jürgen Wenke: Wir erinnern an Alfred Freudenberg Dokumentationsstand 19.12.2017 (2)
Die Geschichte von Josef Stock
Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Erlaubnis von Torsten Thomas, VVN BdA Siegerland-Wittgenstein
Im Januar 2018 jährt sich zum 85. Mal die Machtübergabe an die NSDAP und damit der Beginn einer nie dagewesenen Gewaltherrschaft. Diese Gewalt traf zuerst die politischen Gegner der Nazis aus den Parteien der ArbeiterInnenbewegung. Wir wissen alle aus den Geschichtsbüchern wie diese Verfolgung aussah, willkürliche Verfolgung und brutalste Misshandlungen bis hin zum Mord. Aus unserer Region fehlte bisher eine authentische Beschreibung dieser Ereignisse. Die Geschichte des Josef Stock schließt diese Lücke mit einem von ihm geschrieben Bericht seiner eigenen Verfolgung.
Josef Stock wurde am 8.9.1885 in einer katholischen Familie in Siegen geboren. Nach dem Besuch der Volksschule arbeitete er als Gruben – und Hüttenarbeiter. Im 1. Weltkrieg war er Soldat. Mindestens ab 1930 war er Mitglied der KPD und Leiter der Parteigruppe Siegen-Ost. 1933 holten die Nazis ihn aus seiner Wohnung und prügelten ihn zum Krüppel, so das er 1937 Vollinvalide wurde.
Ende der 30er oder Anfang der 40er Jahre zieht er mit der Familie seines Neffen Fritz Stock nach Freudenberg-Hohenhain. Fritz Stock stirbt 1944 an der Ostfront. Nach dem Krieg baut Josef Stock in Hohenhain mit der Witwe seines Neffen ein Wohnhaus und lebte mit in der Familie.
In Hohenhain ist er älteren Bürgern noch heute als „Stocks Onkel“ bekannt. Er hat vielen Menschen bei Versorgungsanträgen und dem ausfüllen sonstiger Formulare geholfen. Ob er nach dem Krieg wieder Mitglied der KPD war ist nicht bekannt.
Er starb in Hohenhain am 22.10.1962.
Hier der Bericht seiner Verfolgung: Weiterlesen
Eröffnung Educache „Auf den Spuren der Siegener Gestapo“
Heute, 14.00 – 15.30 Uhr
Treffpunkt: Kornmarkt, Rathaus Siegen, 57072 Siegen
Ralf Schumann, Stadtjugendring Siegen e.V./Jugendparlament der Stadt Siegen
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer heften sich fiktiv an die Fersen der Siegener Gestapo-Beamten und verfolgen diese auf ihrem Weg zu den Opfern des Nationalsozialismus in der Oberstadt.
Ein Educache ist eine „Schnitzeljagd“ mit Smartphone/Tablet, bei dem die Teilnehmenden immer wieder spezielle Daten, QR-Codes, Videos und Tondateien nutzen, um sich inhaltlich mit dem Schicksal der jeweiligen Personen zu befassen.
Übrigens: Die Tour wird ganzjährig angeboten. Beschreibung und Materialien können in der Kinder- & Jugendfreizeiteinrichtung „BlueBox“ kostenlos geliehen werden. Sie eignet sich für alle Altersgruppen ab 14 Jahren und eine Gruppenstärke von 1 bis zu 32 Personen.
Spätere Buchung und Infos unter info@bluebox-siegen .
Gedenkstunden für die Opfer des Nationalsozialismus im Kreisgebiet
1) Samstag, 27. Januar, 15 Uhr, Ort: Fred-Meier-Platz in Kreuztal-Littfeld
Begrüßung: Bürgermeister Walter Kiß Ansprache: Pfr. Raimar Leng
Mitwirkung von Jugendlichen des Jugendtreffs Glonk Mitveranstalter: Stadt Kreuztal
2) In Netphen wird am Holocaust-Gedenktag der Opfer der faschistischen Gewaltherrschaft durch die Nationalsozialisten gedacht. Die Gedenkstunde findet am Samstag, dem 27.01.2018 um 11:00 Uhr am Gedenkstein auf dem St.-Peters-Platz in Niedernetphen statt. Bürgermeister Paul Wagener wird eine Ansprache halten. Er wird besonders an die von Netphen deportierten und später ermordeten jüdischen Familien erinnern.
Walter-Krämer-Straße in Goslar
Auf einem ehemaligen Fliegerhorst wurde eine Straße nach dem Siegener Walter Krämer benannt. Nach kontroverser Diskussion im Bauausschuss entschied sich der Rat der Stadt Goslar in seiner letzten Sitzung im Jahr 2017 für die Benennung. Einerseits hatte der mit der Erschließung des Gelände beauftragte Projektentwickler BLB, um die Vermeidung eines langwierigen politischen Streits gebeten, andererseits stellt die Benennung eine Anerkennung der Arbeit des ehrenamtlichen Vereins Spurensuche Harzregion dar, der sich um die Erinnerung an Walter Krämer verdient gemacht hatte.
Quelle: Goslarsche Zeitung/Harzer Tageblatt, Ausgabe Goslar/Nordharz, Nr. 299/234. Jg. v. 23.12.2017, S. 18 [Anm.: Ein Blick in das Bürgerinformationssystem der Stadt Goslar erlaubt die politische Diskussion nach zu verfolgen.]
LWL-Archäologie legt neuen Band der „Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe“ vor

Doppelseite aus dem Innenteil zur Bergung eines Treibstofftanks auf dem Gelände des Flugplatzes Lippe bei Burbach.
Foto: LWL
Mit Band 13 der Publikation „Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe“ schlagen die Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) endgültig den Weg über das Internet ein. Möglich machte dies eine Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg. Erstmals wurden die einzelnen Beiträge unmittelbar nach Abschluss der Bearbeitung und damit deutlich vor dem Erscheinen der Druckfassung des Gesamtbandes im Internet mit Open Access bereitgestellt. Die Druckfassung ist ab sofort im Handel erhältlich.
Der neu erschienene Sammelband behandelt in fünf Beiträgen aktuelle Forschungen zur westfälischen Archäologie von der Jungsteinzeit bis zum 20. Jahrhundert. Den Auftakt bilden die beiden Aufsätze des LWL-Archäologen Dr. Ingo Pfeffer zu den neolithischen Siedlungsspuren der Grabungskampagnen von 1990 bis 1992 und von 1993 bis 1995 auf dem Gaulskopf bei Warburg-Ossendorf.
Der anschließende Beitrag von Dr. Manuel Zeiler, wissenschaftlicher Referent der LWL-Archäologie in Olpe, widmet sich den Untersuchungsergebnissen zweier Fundplätze des Zweiten Weltkrieges in Südwestfalen: dem Flugplatz Lippe bei Burbach und den Feldbefestigungen von Arnsberg-Kapune.
Im Fokus einer Studie zum eisenzeitlichen Fundplatz von Brilon-Madfeld des Archäologen Andreas Knäpper stehen die ältesten bislang bekannten Siedlungshinterlassenschaften des Hochsauerlandes.
Den Abschluss des Bandes bildet ein Aufsatz von Prof. Dr. Ralph Röber vom Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg zur renaissancezeitlichen Fensterverglasung von Schloss Horst in Gelsenkirchen.
Regionale Aufsätze:
– Manuel Zeiler, Fundplätze des Zweiten Weltkrieges in Burbach, Kreis Siegen-Wittgenstein, und Arnsberg, Hochsauerlandkreis
Das Open Access-Angebot der LWL-Archäologie für Westfalen ist unter http://www.lwl-archaeologie.de/Publikationen/open-access zugänglich. Alle Publikationen sind auch weiterhin als gedruckte Varianten erhältlich.
Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe 13
364 Seiten, zahlr. Abbildungen, broschiert;
ISBN 978-3-8053-5147-8
29 €
Heimatjahrbuch für den Kreis Altenkirchen 2018 erschienen
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