Wie bei der Weihe von St. Augustinus Keppel in Hilchenbach-Dahlbruch ein Bischofsstab zu Bruch ging
Der 22. September des Jahres 1900 ist ein großer Tag für die Diasporagemeinde St. Augustinus Keppel in Dahlbruch, einem heute der Stadt Hilchenbach zugehörigen Ort im nördlichen Siegerland. Der Paderborner Bischof Dr. Wilhelm Schneider, erst seit wenigen Wochen im Amt, kommt eigens zur Weihe der im neugotischen Stil errichteten Kirche angereist. Es ist nicht irgendeine Dorfkirche. Nein, die Augustinus-Kirche ist das neue bauliche Zentrum einer Missionspfarrei, der neugotische Turm ein katholisches Leuchtfeuer in der sonst protestantischen Region. Bald schon wird das Gotteshaus ob seiner imposanten Erscheinung den Beinamen „Keppeler Dom“ tragen. Nun stößt Bischof Schneider, wie es Brauch ist, mit seinem Hirtenstab gegen das verschlossene Kirchenportal. Als früherer Professor für Moraltheologie ist Schneider wahrlich kein Haudrauf. Vielleicht liegt es an seiner Nervosität und Unerfahrenheit. Womöglich hatte der Krummstab schon vorher einen Knacks. Jedenfalls gerät der Schlag etwas zu wuchtig. Der Stab geht entzwei. Weiterlesen
Schlagwort-Archive: Architektur
Literaturhinweis zur westfälischen Mühlengeschichte
Für die Westfälisch-Lippische Mühlenvereinigung legte Christian Hoebel die Publikation „Topographie der historischen Windkraftanlagen. Zusammenstellung der erhaltenen Standorte in Westfalen-Lippe. III/Bereich Regierungsbezirk Arnsberg“ (Steinfurt 2023) vor. Die Publikation verweist für das Kreisgebiet auf die Lohwindmühle am Siegener Lindenberg.
Ausstellung: „MACHT RAUM GEWALT. Planen und Bauen im Nationalsozialismus“
Bis zum 16. Juli 2024, Akademie der Künste in Berlin
„Die Ausstellung über das Planen und Bauen während der nationalsozialistischen Herrschaft 1933–1945 nimmt nicht nur das Deutsche Reich, sondern auch die von Deutschland besetzten Gebiete im Osten Europas und internationale Querbezüge in den Blick. Darüber hinaus fragt sie nach Kontinuitäten und Brüchen bis in die Gegenwart. Das Bauwesen im NS-Staat durchdrang alle Lebensbereiche und war essenziell für die nationalsozialistische Diktatur: Seine hohe ideologische und propagandistische Bedeutung entsprach seinen rassistischen Inklusions- und Exklusionspraktiken, die darüber bestimmten, wer wie leben durfte – und wer wie sterben musste.
Erstmals öffentlich ausgestellt werden die Ergebnisse des durch das Bundesbauministerium beauftragten Forschungsprojekts „Planen und Bauen im Nationalsozialismus. Voraussetzungen, Institutionen, Wirkungen“.
15 Forschungsaufträge wurden von der 2017 berufenen Unabhängigen Historikerkommission (UHK), der Wolfgang Benz, Tilman Harlander, Elke Pahl-Weber, Wolfram Pyta, Adelheid von Saldern, Wolfgang Schäche
und Regina Stephan angehören, vergeben und betreut. Der von ihnen gewählte Ausstellungsort selbst könnte nicht geschichtsträchtiger sein. In den Sälen am Pariser Platz arbeitete ab 1937 Albert Speer, „Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt Berlin“. Weiterlesen
Vortrag: Prof. Dr. Eva von Engelberg (Siegen): Die Siegener Hochbunker im Stadtbild
27. April 2023, 18.30 Uhr (Einlass ab 18.00 Uhr), Eintrachtsaal (Siegerlandhalle)
„In der kommenden Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ am 27. April 2023 wird sich Professor Dr. Eva von Engelberg, seit 2019 Professorin für Architekturgeschichte an der Universität Siegen, mit dem Bau der Luftschutzbunker in Siegen sowie deren Einbettung in das Stadtbild auseinandersetzen.
Eine Besonderheit Siegens liegt in der Dichte der Hochbunker, die bis heute das Stadtbild prägen. Mit ihren Türmen, hohen Dächern und Konsolgesimsen erinnerten sie an Burgen oder Schlösser und waren aus der Entfernung kaum als Bunker zu erkennen. Zugleich passten sie sich in die „Burgenlandschaft“ des Siegerlandes und das von Oberem und Unterem Schloss bestimmte Stadtbild ein und weckten Assoziationen zu den turmreichen historischen Stadtansichten Siegens. Der Vortrag fragt nach der stadtbildprägenden Wirkung der Bunker zur Zeit ihrer Entstehung, in der Nachkriegszeit und heute, wobei der unterschiedliche Umgang mit diesem „schwierigen Erbe“ thematisiert wird.“
Quelle: Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein, Terminplanung Siegener Forum
500 Jahre Schloss Junkernhees – Jahresprogramm 2023
16.4. Sonntagscafé mit Erlebnisführung, ab 14.30 Uhr
11.5. Siegerländer Sagen für Kinder, ab 16.00 Uhr
12.5. Kneipenabend mit Erlebnisführung, ab 18.00 Uhr
1.6. Autorenlesung mit Anette Schäfer – www.anette-schaefer.de
18.6. Sonntagscafé mit Erlebnisführung, ab 14.30 Uhr
7.7. / 8.7. „Into the Dungeon“-Musikfestival
21.7. Kneipenabend mit Erlebnisführung, ab 18.00 Uhr
17.8. Siegerländer Sagen für Kinder, ab 16.00 Uhr
20.8. Sonntagscafé mit Erlebnisführung, ab 14.30 Uhr
14.9. Geschichtsabend für Erwachsene, ab 18.00 Uhr
22.9. Kneipenabend mit Erlebnisführung, ab 18.00 Uhr
Quelle: Schloss Junkernhees
s. a. Kinktipp zur Geschichte von 500 Jahren Schloss Junkernhees
Kein Raum wie jeder andere. Die evangelischen Kirchen Bad Laasphe und Puderbach
Samstag, 15.04.2023 (16:00 – 18:30 Uhr)
Referent ist Pfarrer i.R. Dieter Kuhli, Veranstaltungsort: Ev. Kirche Bad Laasphe
Ev. Kirche PuderbachWittiklaus, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons
Kirchen prägen das Erscheinungsbild unserer Dörfer und Städte. Sie symbolisieren ein Stück Heimat. Selbst für die, die ansonsten mit Kirche und Glauben nur wenig anfangen können. In Zeiten in denen auch in unserer Region immer mehr Gottesdienststätten auf dem Prüfstand stehen, erscheint es verheißungsvoll, sich näher mit der Geschichte des Kirchbaus im Siegerland und in Wittgenstein zu beschäftigen. Wann wurden welche Kirchen gebaut und warum?
Evangelische Kirche Laasphe, Stephan Hoppe, CC0, via Wikimedia Commons
Beim neunten Teil unserer nun schoen seit Jahren laufenden beliebten Veranstaltungsreihe stehen die evangelischen Kirche in Bad Laasphe und Puderbach auf dem Programm. Weiterlesen
Neuerscheinung der Geschichtswerkstatt: Siegener Beiträge – Jahrbuch 27 / 2022
Erhältlich in allen Buchhandlungen; Preis: 20,00 €; Bestellungen über die Homepage der Ge-schichtswerkstatt Siegen e.V.: geschichtswerkstatt-siegen.de
„Die Geschichtswerkstatt Siegen e.V. legt mit ihrer neuesten Publikation den 27. Band ihrer erfolgreichen Jahrbuchreihe „Siegener Beiträge“ vor. Wie jedes Jahr bietet er eine thematische Vielfalt, die einen Bogen vom Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert spannt.
Den Reigen der Beiträge eröffnet Leander W. Kühn mit der detaillierten Auswertung geoarchäologischer Untersuchungen zur Martinikirche in Siegen, wobei er die Nutzungsdauer des ursprünglichen Bauwerks bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts datiert. Daraus folgt, dass die Errichtung des Nachfolgebaus bereits in die Zeit vor dem 13. Jahrhundert zu fallen scheint und damit in eine Phase des beginnenden wirtschaftlichen Aufbruchs Siegens und der Region.
Der Siegener Stadtarchivar Dr. Patrick Sturm widmet sich trotz lückenhafter Quellenlage umfassend dem Thema Pest und Maßnahmen zu ihrer Bewältigung durch Landesherr und Stadtregiment, die zuwiderlaufende Interessen mit Konfliktpotenzial offenbaren. Die Absicht der Nassauer Grafen, das Territorium vor Pestepidemien zu schützen, führte zu Eingriffen in die städtische Autonomie und damit auch zu wirtschaftlichen Beeinträchtigungen. Weiterlesen
Vor 150 Jahren: Siegens „Realschule erster Ordnung“ zieht in die Oranienstraße
In seinem „Klick in die Vergangenheit“ widmet sich das Stadtarchiv Siegen regelmäßig unterschiedlichen Episoden der städtischen Geschichte. Besondere Anlässe, historische Ereignisse, bislang unbekannte Aspekte oder bemerkenswerte Stücke aus den Archivbeständen sollen dabei der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Ansicht des 1873 bezogenen Gebäudes des Realgymnasiums Siegen aus dem Jahre 1904. (Stadtarchiv Siegen, Bestand 756, Nr. 1165)
Im Fokus der neuen Ausgabe steht von Februar bis Ende Mai 2023 der Bezug eines Vorgängers des heutigen Gymnasiums Am Löhrtor ein neues Schulgebäude vor 150 Jahren. „Die räumlichen Defizite am alten Standort hatten sich als eklatant erwiesen. Der ehemalige Marstall des Unteren Schlosses platzte förmlich aus allen Nähten“, wie Christian Brachthäuser erklärt. Für die Höhere Bürgerschule, ab 1859 Realschule erster Ordnung, standen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ganze sechs Räume zur Verfügung – wohlgemerkt für rund 312 Schüler, die beispielsweise 1870 die Bildungseinrichtung besuchten. Weiterlesen
Wo stand das Marburger Tor in Siegen? Video der „Siegerländer Unterwelten“:
Eine Standortlokalisierung des alten historischen Marbruger Tores zu Siegen anhand von alten Karten und Plänen.
Quellen:
– Stadtarchiv Siegen
– StA-Siegen-752-P 323-08
– StA-Siegen-752-P 417
– StA-Siegen-752-P 432
– Siegener Beiträge 2020 /Jahrbuch 25
– Die Siegener Stadtmauer im 19. Jahrhundert von Jens Friedhoff
Veranstaltung „Die historische Synagoge in Bad Laasphe – Rückblick und Ausblick auf ein engagiertes Projekt

(c) Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Bad Laasphe
„Die Erinnerung wachhalten – auf Schicksale aufmerksam machen: Darum geht es unter anderem beim Projekt „Alte Synagoge“ in Bad Laasphe. Und gerade deshalb soll es weit über die Grenzen der Lahnstadt hinaus wirken. Unter anderem in Bad Berleburg, wo der Christlich-Jüdischen Freundeskreis die Thematik in den Fokus rückt. Die Veranstaltung „Die historische Synagoge in Bad Laasphe – Rückblick und Ausblick auf ein engagiertes Projekt“ findet am Dienstag, 17.01.2023, um 19.00 Uhr im „Dritten Ort – Bücherei der Zukunft“ in der Poststraße 42 in Bad Berleburg statt. In diesem Rahmen zeigen die Verantwortlichen unter anderem auch den Präsentationsfilm, der bereits einen Blick auf das Innere der Synagoge ermöglicht, wie es nach Vollendung der Bauarbeiten aussehen soll.
Inhaltliche Aufarbeitung der Schicksale
Es geht aber nicht nur um bauliche Aspekte, der Vorsitzende Rainer Becker und sein Stellvertreter Jochen Menn erläutern auch die vorgesehene inhaltliche Aufarbeitung der Schicksale der Opfer des Nationalsozialismus aus Wittgenstein. Opfer waren nicht nur die jüdischen Gemeinden, sondern auch die Sinti-Familien und die Opfer der sytematischen Krankenmorde der sogenannten „Aktion T 4″. Schwerpunkt der Erinnerungsarbeit des Freundeskreises sind sicherlich die Schicksale der jüdischen Bevölkerung, auf die besonders eingegangen wird.“
Quelle: Stadt Bad Berleburg, Aktuelles 11.1.23