Vortrag: Irrungen, Wirrungen oder:

Schule, Bildung, Medien um 1970

Seit den 1960er-Jahren wurden die Schulen in Deutschland radikal umgebaut. Die traditionellen Dorfschulen verschwanden. Neue Mittelpunktschulen entstanden, das neunte Schuljahr wurde verpflichtend und der Besuch der Gymnasien immer erwünschter. Auch das ländliche Bildungsreservoir – rund 10 Prozent der Schüler besuchten damals Gymnasien – sollte besser ausgeschöpft werden.

Und die Schüler sollten „Neues“ lernen, „Moderneres“, dem Atomzeitalter entsprechendes. Innere Schulreformen veränderten den Schulalltag und das Lernen erheblich. Und dann machte sich nach 1967 die Studentenbewegung bemerkbar. Nun mussten die Schulen auch noch mehr Demokratie und eine andere Bildung wagen. Vieles änderte sich. Auch in Biedenkopf und Bad Laasphe, im Hinterland und in Wittgenstein.

In der traditionsreichen Vortragsreihe „Aus dem Internationalen Radiomuseum“ berichtet der Hamburger Medienwissenschaftler Dr. Hans-Jürgen Krug über Schule, Bildung, Medien um 1970 und von seinen Bildungserfahrungen im damals noch sehr ländlich strukturierten Hinterland. Von Aufbrüchen, Veränderungen und vor allem von neuen Lektüreerlebnissen, kurz: Von Irrungen und Wirrungen. Dr. Krug erhielt – gemeinsam mit 54 weiteren Schülern und Schülerinnen – vor 50 Jahren sein Abiturzeugnis an der Lahntalschule Biedenkopf.

Die Veranstaltung findet am

Freitag, dem 17. Juni 2022 (19 Uhr)

im Internationalen Radiomuseum in Bad Laasphe (Bahnhofstraße 33) statt. Eine Anmeldung unter 02752 9798 oder drhjk@gmx.net ist erforderlich.

Musiktipp zum 70. Todestag von Adolf Busch: „BUSCH & SERKIN at the Library of Congress“:

Adolf Busch, Violine
Rudolf Serkin, Klavier

STAFFORD SMITH The Star-Spangled Banner
BRAHMS Violin-Sonate NR. 1
SCHUBERT Wanderer-Fantasie
BUSCH Violin-Sonate Nr. 2
Live recordings, 1944-48

Eine Produktion von Pristine Classical und dem BrüderBuschArchiv

Neues Denkmal in Bad Laasphe:

Straßenbrücke (LaaspheBrücke) über die Lahn, Brückenstraße, 57334 Bad Laasphe

Aus der Begründung der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baulultur in Westfalen:

“ ….Die Brücke dokumentiert anschaulich die Entwicklung des Verkehrswesens und hier im speziellen den Brückenbau sowie die Brückenarchitektur jener Zeit. Balkenträger mit gekrümmten Gurtungen entstanden in Deutschland seit den 1860er Jahren als SchwedlerTräger (hyperbolisch gekrümmterObergurt mit in der Theorie abgesenktem Verlauf in den Mittelfeldern und horizontaler Lage in der Praxis). Der Kräfteverlauf kann direkt an der Form abgelesen werden, die als harmonisch, elegant und ästhetisch empfunden wird.
Die Stahlbrücke in Bad Laasphe repräsentiert diese spezielle Form der stählernen Brückenkonstruktionen und zeigt dabei besonders im Hinblick auf die Anordnung und Ausführung der Stäbe den Ausgangspunkt für eine fast fünfzig Jahre lange Entwicklung zwischen den frühen Halbparabelträgern und den Bauten der Zeit um den Ersten Weltkrieg. Das Fachwerk dieser frühen Halbparabel und anderen Balkenbrücken war noch mehrteilig und aufgrund der Produktionstechnik mit Stäben aus mehreren Einzelelementen gefertigt, während spätere Brücken
das besser zu berechnende, einfache Fachwerk erhielten, mit Stäben aus DoppelT oder UProfilen,
die aus einem oder nur wenigen Teilen bestehen.

Derartige Konstruktionen gelangten bis in die 1930er Jahre in Eisen oder Stahlbauweise zur Ausführung, v.a. beim Bau von Bahnstrecken, seltener hingegen im Straßenbau, wie im vorliegenden Fall geschehen wenn auch mit Bezug zum Eisenbahnbau. Besonders hervorzuheben ist hier die schlanke Konstruktionsweise der Fischbauchträgerbrücke und deren sehr filigrane und optisch ansprechende Ausführung. …“

Quelle: Stadt Bad Laasphe, Ratsinformationssystem
s. dazu Wikipedia-Eintrag Bahnstrecke Kreuztal-Cölbe

3 Datensammlungen zur Geschichte des Nationalsozialismus im Kreis Siegen-Wittgenstein wieder online


„Nachdem unser Provider kürzlich den Dienst eingestellt hatte, waren unsere drei Blogs nun seit etwas mehr als einer Woche vom Netz. Damit wir bei einem neuen Dienstleister wieder online gehen konnten, waren etliche Anpassungen der Seiten notwendig. Aber nun ist es geschafft. Hier sind die Drei wieder In deutlich aufpoliertem Erscheinungsbild, wie wir finden. Wir hoffen es gefällt!

Regionales Personenlexikon zum Nationalsozialismus in den Altkreisen Siegen und Wittgenstein

http://akteure-und-taeter-im-ns-in-siegen-und-wittgenstein.de/

Widerspruch und Widerstand – Opposition gegen den Nationalsozialismus in den Altkreisen Siegen und Wittgenstein

http://widerspruch-und-widerstand-im-ns-in-siegen-und-wittgenstein.de/

Mitten unter uns – Zwangsarbeit im Siegerland 1939 – 1945

http://zwangsarbeit-im-siegerland.de/
Quelle: VVN BdA Siegerland-Wittgenstein, 3.6.2022

Themenportal zur Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts geht online

Hollmann: „Wir regen zur Auseinandersetzung mit einem wichtigen Kapitel deutscher Geschichte an“


Der Präsident des Bundesarchivs Professor Dr. Michael Hollmann unterzeichnet die Rahmenvereinbarung zum Themenportal Wiedergutmachung
Quelle: Bundesarchiv


Das Online-Themenportal „Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts“ ist am Mittwoch freigeschaltet worden. Anlässlich dieser Freischaltung wurde heute auf dem Petersberg bei Bonn eine Rahmenvereinbarung zum Themenportal Wiedergutmachung unterzeichnet. Das Bundesarchiv hat in dem vom Bundesministerium der Finanzen verantworteten Projekt die archivfachliche Gestaltung des Portals und die Angebote zur historischen Bildung übernommen. Die Plattform https://www.archivportal-d.de/themenportale/wiedergutmachung schafft für Forschende, Studierende, Medien, aber auch Familienangehörige von NS-Opfern einen zentralen Zugang zu den Unterlagen der Wiedergutmachungspolitik in Deutschland. Die Webseite bietet Informationen zum Thema und eine Navigation durch rund 500 Bestände mit Millionen von Archivalien und Dokumenten von Bundesministerien über Gerichte bis zu lokalen Entschädigungsämtern.

Ich freue mich, dass das Bundesarchiv mit seinen Partnern das Online-Themenportal Wiedergutmachung realisiert hat und weiter ausbaut. Wir regen damit zur Auseinandersetzung mit einem wichtigen Kapitel deutscher Geschichte an, indem wir eine digitale Plattform für politische Bildungsarbeit und einfachere Recherchen schaffen.
Michael Hollmann, Präsident des Bundesarchivs

Hintergrund

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Freudenberg im Zeitgeschehen 1/2022 erschienen

Schon auf den ersten Blick lässt die neue Ausgabe von „Freudenberg im Zeitgeschehen“ (FiZ) eine Besonderheit erkennen. Erstmals in der 62-jährigen Erscheinungszeit zeigt die Heimatzeitschrift einen zweifarbigen Titel: Blau-Gelb, die Stadtfarben, aber eben auch die Ukraine-Nationalfarben. Und als Titelbild ist das Kunstwerk „Balance“ des ukrainischen Künstlers Jevgenij Kulikov (Freusburg) vorm Freudenberger „KulTourBackes“ zu sehen. Der Titel als Botschaft: Solidarität mit den Menschen in der Ukraine, Protest gegen einen Angriffskrieg, mit dem die europäische Friedensordnung zerstört, Völkerrecht gebrochen wird und der so vielen Menschen Not, Leid, Verwundung und Tod bringt sowie ihre Heimat zerstört.
Vor dieser Skulptur hatte der ARGE-Vorstand nach dem 24. Februar ein Friedenslicht aufgestellt, als Zeichen für ein friedvolles Miteinander und Menschlichkeit und gegen kriegerische Zerstörung und Aggression sowie für die Wahrung von Freiheit und Demokratie.
Inhaltlich geht das Heft mit zwei umfangreichen Beiträgen auf die Hexenverfolgungen im Freudenberger Land um 1650 ein. Der Vortrag, den Pfarrer Thomas Ijewski bei der ARGE-Veranstaltung am 7. November 2021 in der Freudenberger Kirche anlässlich der Gedenktafel-Enthüllung hielt, ist jetzt als Text zum Nachlesen verfügbar. Er erinnert darin an die Lebensdaten der 24 Opfer, die auf der Tafel am Turm namentlich erwähnt sind: „Es ist der Ort des Innehaltens und des Nachdenkens. Ein Ort der zur weiteren Forschung und zum Blick in die Quellen einlädt.“ Weiterlesen

Online: Die Landes-Kultur-Gesetzgebung des preussischen Staates

eine systematisch geordnete Sammlung aller auf dieselbe Bezug habenden gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere der in der Gesetzsammlung für die preußischen Staaten … nebst einem historisch-kritischen und praktischen Kommentar über die betreffenden Gesetze

Die Universitäts- und Landesbibliothek Münster hat unlängst diese dreibändige, 1853 und 1854 erschienene Gesetzessammlung, die von Wilhelm Adolf Lette herausgegeben wurde, online verfügbar gemacht.

s. a. Online: „Die preußischen Landeskultur-Gesetze“ (1901, 1913)

„Unser Siegen“ wird auf ehrenamtliche Beine gestellt

Ein kleines, feines Team aus fünf Ehrenamtlichen steht in den Startlöchern, um Unser Siegen, das Zeitzeugenprojekt des Siegerlandmuseums, mit Leben zu erfüllen.

Marco Bussi, Dr. Karin Kolb, Astrid Schneider und Julia Montanus (hinten, v.l.) gratulieren den Ehrenamtlichen Sibylle Schwarz, Christine Schneider und Doris Peun (vorne, v. l.; es fehlen: Hermann Grotmann und Britta Baumann).

Auf dem Internetportal unser-siegen.com erscheinen seit über zwei Jahren regelmäßig Geschichte(n) aus Siegen und den 23 Stadtteilen, die Zeitzeugen und Zeitzeuginnen aus eigenem Erleben erzählen – sowohl prominente Ereignisse als auch Alltägliches, sowohl über Menschen und Orte als auch über Traditionen und Entwicklungen. In der Regel erscheinen die Beiträge als Videos. Die Ehrenamtlichen haben in den letzten Monaten die Schulungen „Geschichten sammeln“ und/oder „Bilder machen“ durchlaufen, um die vielfältige, abwechslungsreiche und zugleich anspruchsvolle Arbeit für Unser Siegen zu erlernen.

Astrid Schneider, Leiterin der Kulturabteilung der Universitätsstadt Siegen, die Unser Siegen erfunden hat, gratulierte den Ehrenamtlichen Sibylle Schwarz, Christine Schneider, Doris Peun, Hermann Grotmann und Britta Baumann. Die Projektleiterin sagte: „Es war von Anfang an Ziel, Bürgerinnen und Bürger zu Autoren ihrer Stadtgeschichte zu machen, nicht nur als Zeitzeugen, sondern auch als die, die die Geschichten nutzbar machen. Es war ein Sprung ins kalte Wasser, als wir im letzten Herbst zum Mitmachen aufriefen. Umso schöner ist es, dass jetzt motivierte und kompetente Ehrenamtliche ans Werk gehen und bereits ein guter Teamgeist herrscht.“ Weiterlesen

Musiktipp: Adolf-Busch-Gedenkkonzert

Do, 09. Juni 2022, 20.00 Uhr, Siegen, Apollo-Theater
„Wenn Feen auf Ritter, deutsche Romantik auf „Tausendundeine Nacht“ und Liebesleidenschaft auf eheliche Treue trifft, ist man mittendrin in Carl Maria von Webers Oper „Oberon“. Die „Oberon“-Ouvertüre gehört zum festen Repertoire der Orchester. Adolf Busch (1891-1952) gilt auch heute noch als der bedeutendste deutsche Geiger der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, jedoch wird man sich auch mehr und mehr seiner Bedeutung als Komponist bewusst. Die Philharmonie Südwestfalen spielt in diesem Konzert sein Capriccio für kleines Orchester op. 46. Buschs vielgestaltiges Schaffen zeigt teilweise eine gewisse Nähe zu der Tonsprache seines Freundes Max Reger, andererseits besitzen seine Kompositionen einen sehr eigenwilligen und typischen Personalstil. Im zweiten Konzertteil folgt auf das Incantesimo von Andrea Scartazzini attaca die Sinfonie Nr. 4 von Gustav Mahler. Der Komponist hat zu allen Mahler-Sinfonien ein assoziiertes Orchesterwerk geschrieben, das mal mit der Sinfonie verschmilzt, mal durch eine kurze Generalpause von ihr getrennt ist – keinesfalls aber durch Auf und Abgänge oder Applaus. Solistin ist Leonor Amaral, es dirigiert Nabil Shehata.“

Programm:

Carl Maria von Weber (1786 – 1826)
• Oberon-Ouvertüre (1827)

Adolf Busch (1891 – 1952)
• Capriccio für kleines Orchester op. 46 ( 1932)

Andrea Lorenzo Scartazzini (*1971)
• Incantesimo (2020) Uraufführung

Gustav Mahler (1860 – 1911)
• Sinfonie Nr. 4 G-Dur  (1899-1900)
Quelle: Apollo Theater Siegen, Programm, Philharmonie Südwestfalen, Konzertkalender