Online: Heft 2-2022 des ARCHIVAR

Das Heft 2-2022 des ARCHIVAR. Zeitschrift für Archivwesen (75. Jahrgang) ist online.
Der Themenschwerpunkt des neuen Heftes ist Frauen im Archiv. Fachbeiträge gibt es unter anderem zu Feminismus im Archiv. Ein Blick auf die Archive der Frauen- und Lesbenbewegung in Deutschland, zu Frauen an der Spitze von nordrhein-westfälischen Kommunalarchiven und zu Mittelalter ohne Frauen? Von einer Leerstelle in archivischen Findmitteln. Dazu kommen Beiträge aus Archivtheorie und Praxis, Literaturberichte u.v.m.
Quelle: VdA, News, 16.5.2022

Ausstellungsankündigung: „Land – schaffen“

Die Art-Galerie Siegen präsentiert vom 19. Juni bis zum 27. August 2022 internationale Fotokunst der Landschaftsfotografie: Marc Josef Baruth, Alfredo de Stefano, Steve Giovincos, Peter Hölzle, Ellen Jantzen, Helen Sear, Ingrid Weyland.

In einer Zeit, in der sich Landschaften verändern und wir zwischen Marslandschaften und von Kriegen gezeichneten Landschaften visuell geflutet werden, bieten die Künstler dieser Ausstellung einen künstlerischen Blick auf Land-schaft.
Moderne digitale Eingriffe in die Fotografie, lassen sich wie Spuren der Malerei von Gerhard Richter in den Fotografien von Ellen Jantzen erkennen. Es wird eine neue Welt erschaffen, indem die Auflösung von Farb- und Bildschichten eine Brücke zwischen der Realität und der Fantasie baut.
Ingrid Weyland wiederum überträgt bildnerisch die Leichtigkeit von Papier in einer Art und Weise von entweder Origami oder architektonischem Dekonstruktivismus in eine Landschaft und kombiniert etwas Flaches bis Kubisches mit dem Amorphen der Landschaft.
Alfredo de Stefano, der die Landschaft als Bühne benutzt und den Fokus auf die Wüste setzt, betont ihren fragilen Verlust.
Die künstlerische Arbeit ist an die Natur gebunden. Genau wie de Stefano greift auch Helen Sear in die Landschaft ein. In ihren Bildern wird der Wald ihre Leinwand und die Bäume werden bemalte Skulpturen. Die Farben spinnen sich durch den Wald wie ein Netz. Man kann sich an Makramee erinnert fühlen oder an die Kunst des Skriptoralen das über Gegenstände und Wände, ganze Häuser sicher hinweg ergießt und hier die Äste der Bäume selber zu Zeichen und Pinselstrichen werden.
Auch der Siegener Fotokünstler Marc Josef Baruth hat sich mit der Landschaft auseinandergesetzt. Baruth zeigt in seinen Arbeiten die Zusammenführung zweier Landschaften: Siegen und Flämisch-Brabant in Belgien, analog zu den 12 existierenden Landschaftsmalereien, die es von Peter Paul Rubens gibt. Durch die Verschmelzung zweier Landschaften lässt sich mittels Photoshop ein Teil der Malerei ergreifen und gleichzeitig an Peter Paul Rubens erinnern. Weiterlesen

Ausstellungstipp: „Er gehört zu mir. Muslimische Lebenswelten in Deutschland“ in Telgte

bis 28. September 2022

Wasserschale und Wasserkanne für die rituelle Gebetswaschung Türkei, vor 1985 Kupfer, verzinnt Religionskundliche Sammlung – Philipps Universität Marburg Foto: Stephan Kube, Greven


„Es ist für uns eine sehr große Ehre, dass die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Aydan Özoğuz, und die frühere Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, die Schirmherrschaft für diese Ausstellung übernommen haben.“ (Museumsleiterin Dr. Anja Schöne)

Am 5. Mai wurde in Telgte im Museum Relígio ein außergewöhnliches Ausstellungsprojekt eröffnet: „Er gehört zu mir. Muslimische Lebenswelten in Deutschland“.

In Deutschland leben rund 5,5 Millionen Menschen mit muslimischer Religionszugehörigkeit; knapp ein Drittel von ihnen in Nordrhein-Westfalen. Viele von ihnen sind seit mehreren Generationen in Deutschland, andere kamen erst in den letzten Jahren. Manche haben sich bewusst für ein (Arbeits-) leben in Deutschland entschieden, andere sind aus der Not heraus als Geflüchtete gekommen. Die Vielfalt der Lebensentwürfe ließe sich beliebig erweitern. Hinzu kommen unterschiedliche Glaubensrichtungen innerhalb des Islams und verschiedene Kontinente, aus denen die Zuwanderung erfolgte. Diese Vielfalt möchte die Ausstellung sichtbar machen. Weiterlesen

Linktipp: 3 Videos zur westfälischen Frühgeschichte

„Eine kurze Frühgeschichte Westfalens“ ist eine Beitragsreihe mit drei Video-Essays, die in kurzer und prägnanter Form die Geschichte der Region erzählt – von der Zeit der römischen Kaiser, über die Völkerwanderungszeit bis ins Frühmittelalter. Produziert wurde sie vom LWL-Medienzentrum für Westfalen in Kooperation mit dem Autor und Content Creator David Johann Lensing aus NRW. Nach dem Vorbild von Yuval Noah Harari („Eine kurze Geschichte der Menschheit“) und unterstützt von Fachleuten des LWL erzählt David in dieser Reihe die Frühgeschichte seiner Heimatregion.

Folge 1 – Westfalen und die Römische Kaiserzeit: https://youtu.be/k9vsEe8jbPk…
Mehr zum Alltag römischer Legionäre und zum Römerlager in Haltern am See erfahrt ihr in der Webserie „Rom in Westfalen“: https://youtu.be/35T1qGL7tZc  Weiterlesen

5. Tag der Pfarrarchive im Erzbistum Paderborn in Beverungen-Herstelle

Wertvolles Wissen zum Archivwesen – Vom Kloster zu Notfällen im Archiv

Der 5. Tag der Pfarrarchive im Erzbistum Paderborn führte jetzt über 30 ehrenamtliche Pfarrarchivpflegerinnen und Pfarrarchivpfleger in Beverungen-Herstelle an der Weser zusammen. In der Pfarrei St. Bartholomäus trafen sich die Teilnehmenden, um sich über ihre Arbeit und über Entwicklungen im Archivwesen der Erzdiözese auszutauschen. Das Team vom Erzbistumsarchiv kündigte eine neue Software an, deren Nutzung auch für die Pfarrarchive ermöglicht werden soll.
Der Tagungsort, das frühere Pfarrhaus von St. Bartholomäus, beherbergt das Zentralarchiv der Gesamtpfarrei Heiligste Dreifaltigkeit Beverungen. Ein ehrenamtliches Team um Willi Brümmer kümmert sich um die Aufarbeitung der hier zusammengefassten elf Pfarrarchive – von Amelunxen bis Würgassen. Die Tagungsgäste nutzten den Besuch des Zentralarchivs, um mit ihren Kolleginnen und Kollegen konkrete Fragen direkt an den Beständen zu besprechen.
Vom Team des Erzbistumsarchivs berichtete Julia Hennig über den Fortschritt beim Projekt „Kirchenbuchdigitalisierung“. Sie blickte auf den bundesweiten Tag der Archive zurück, an dem sich das Erzbistumsarchiv Anfang März mit Videos und Online-Formaten beteiligt hat. „Wir planen, für das Erzbistumsarchiv eine neue Archivsoftware anzuschaffen“, erklärte Hennig. „Sie ist der Schlüssel zu einer stärken Online-Präsenz des Diözesanarchivs.“ Für die Pfarrarchive solle eine eigenständige Nutzung des Computerprogramms ermöglicht werden. Weiterlesen

Bundesarchiv begeht 70-jähriges Bestehen

Hollmann: „Lotse in der Demokratie“


Dienstgebäude des Bundesarchivs am Rheinufer in Koblenz, 1952-1961.
Quelle: BArch, Bild 146-1969-172-27 / o.Ang.

Vor 70 Jahren hat das Bundesarchiv seine Arbeit aufgenommen. Nachdem die Bundesregierung 1950 seine Einrichtung beschlossen hatte, bezog das Bundesarchiv am 3. Juni 1952 zunächst das Gebäude des ehemaligen preußischen Regierungspräsidenten am Rheinufer in Koblenz. Als „Gedächtnis der Gesellschaft“ hat die Behörde, die zum Geschäftsbereich der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gehört, seitdem immer wieder neue Aufgaben übernommen. Zuletzt wurde dem Bundesarchiv vor einem Jahr die Verantwortung für die Unterlagen des Ministeriums für Staatssicherheit der ehemaligen DDR übertragen.

Mit seinen rund 2.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bewahrt das Bundesarchiv an seinen inzwischen 23 Standorten 540 laufende Kilometer Schriftgut auf, was der Entfernung zwischen Berlin und Frankfurt entspricht. Weiterhin finden sich hier 15 Millionen Bilder, 1,1 Millionen Filmrollen zu 160.000 Filmtiteln, 75.000 Plakate, zwei Millionen Karten, Pläne und Technische Zeichnungen sowie 2,13 Millionen Bände in der Bibliothek. Pro Jahr werden etwa 20 Millionen Objekte digitalisiert – mit steigender Tendenz. Weiterlesen

Geschichtliche Wanderung: „Leben im Widerstand. Auf den Spuren von Walter Krämer in Siegen“

Die VVN-BdA Siegerland-Wittgenstein lädt zur Wanderung anlässlich des 130. Geburtstages von Walter Krämer ein:
 
An insgesamt zehn Stationen im Siegener Stadtgebiet wollen wir das Leben Walter Krämers versuchen nachzuvollziehen. Wir besuchen Stationen seiner Kindheit und seiner Jugend, sowie Orte, an denen sich sein späteres politisches Leben und Wirken erfahren lässt.
Wir starten Sonntag, den 19.06.2022 um 11:00 Uhr.
Die Wanderung wird insgesamt ca. 3,5 Stunden dauern und ist leicht bis mittelschwer. Wir weisen darauf hin, dass wettergeeignete Kleidung und festes Schuhwerk von Vorteil sind.
Für eine Verpflegung ist selbsttätig zu sorgen. Auch die Kosten für den Bustransfer zum Ausgangspunkt müssen die Teilnehmer*innen selber tragen.
Die Teilnehmer*innenzahl ist auf 25 Personen begrenzt.
Wir bitten um Anmeldung bis Freitag, den 17.06.2022 per E-Mail an:
Erst bei verbindlicher Anmeldung wird der Startpunkt der Wanderung mitgeteilt.

Vortrag: „Heiratsbräuche und -regelungen in Wittgenstein vor 400 Jahren“

Leute blieben über Jahrhunderte die gleichen.Diedenshäuser Heimathistoriker Klaus Homrighausen sprach vor Frauenhilfs-Bezirksverband übers Heiraten vor 400 Jahren

Der Wittgensteiner Frauenhilfs-Bezirksverband hatte Klaus Homrighausen ins Abenteuerdorf eingeladen, wo dieser vor gut 60 Frauen kenntnisreich und unterhaltsam über „Heiratsbräuche und -regelungen in Wittgenstein vor 400 Jahren“ sprach. Quelle: Kirchenkreis Wittgenstein

„Nach seinem Umbau hat sich das Abenteuerdorf Wittgenstein in den vergangenen Jahren zu einem Ort entwickelt, zu dem nicht nur viele schulische und kirchliche Gruppen kommen, sondern den auch Hochzeits-Gesellschaften aus Nah und Fern manchmal ein ganzes Wochenende lang gern in Beschlag nehmen. Um das generelle Thema ging es jetzt auch an einem Montag. Der Bezirksverband der Frauenhilfen im Wittgensteiner Kirchenkreis hatte den Diedenshäuser Klaus Homrighausen eingeladen, der gut 60 Frauen an diesem Nachmittag kenntnisreich und unterhaltsam über „Heiratsbräuche und -regelungen in Wittgenstein vor 400 Jahren“ informierte.

Worauf er sich dabei stützte, stellte der Heimathistoriker direkt zu Beginn seines Vortrags klar: „Im Schlossarchiv in Berleburg liegt eine Akte mit der Überschrift ‚Ehesachen‘. Sie enthält Bittschreiben, Stellungnahmen und Beurteilungen zu Eheschließungen, Eheproblemen und Ehescheidungen aus der Zeit von 1580 bis 1620 und gibt sehr schön Aufschluss darüber, auf welche Art und Weise Ehen in der damaligen Zeit geschlossen oder auch wieder aufgelöst wurden.“ Klaus Homrighausen nahm die Zuhörerinnen mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit, als ein Heiratsmann die Familien der potentiellen Partner zusammenbrachte, der Brautvater dem Bräutigam das Eheversprechen per Handschlag gab, das künftige Paar durch den gemeinsamen Kirchgang und die dreimalige Verkündigung des Ehe-Ansinnens durch den Pfarrer von der Kanzel den Wunsch öffentlich machte. Aber von dort war auch Anderes zu hören, wie Klaus Homrighausen wusste: „Neigungen zu wollüstigem Verhalten scheinen damals so ausgeprägt gewesen zu sein, dass Graf Ludwig 1572 von den Kirchenkanzeln dagegen predigen und gleich einen Bestrafungskatalog mitverlesen ließ.“ Weiterlesen

Tag des Haubergs 2022

„Nach der Corona-bedingten Absage im letzten Jahr, freuen wir uns, 2022 wieder den Tag des Haubergs durchführen zu können!

Dieser wird am Sonntag, den 12. Juni 2022 im Bereich des kulturhistorischen Haubergs in Kreuztal-Fellinghausen stattfinden. Von 12 bis 17 Uhr wird interessierten Besuchern an mehreren Stationen entlang des Rundanderweges „Haubergspfad“ die Gelegenheit gegeben, sich über die viele Jahrhunderte alte Bewirtschaftungsform des Niederwaldes im Siegerland zu informieren, die in diesem Jahr auch in die Bundesliste „Immaterielles Kulturerbe“ aufgenommen wurde.
Auf den diesjährigen Schlagflächen können unter fachkundiger Anleitung u.a. durch Forstbedienstete des Landesbetriebes Wald & Holz NRW die traditionellen Arbeiten erlebt werden. Auf dem Weg zum rauchenden Kohlenmeiler werden Schanzen gebunden, Lohe geschält und die landwirtschaftliche Zwischennutzung der Schlagflächen gezeigt.

Mitarbeitende der Universität Siegen und der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein erläutern Aspekte des Natur- und Artenschutzes im Hauberg.

Auch für das berühmte „leibliche Wohl“ ist gesorgt.“
Quelle: Förderverein Historischer Hauber Fellinghausen, Aktuelles