NRW: Entnazifizierungsakten online

Hugo Stinnes vor dem Sonderausschuss des Entnazifizierungshauptausschusses des Regierungsbezirks Düsseldorf, Quelle: LAV NRW R, RWB, Nr. 1290 / Carl August Stachelscheid

Seit Kurzem sind die Digitalisate der nicht gesperrten Entnazifizierungsakten online auf der Seite des Landesarchivs NRW recherchier- und einsehbar. Dabei ist die Überlieferung der Ausschüsse der Regierungsbezirke Düsseldorf und Münster bereits komplett und die des Regierungsbezirks Köln zum großen Teil verfügbar.
Nutzen Sie für Ihre Recherche die Schlagwortsuche auf der Startseite. Benötigt werden der Nachname und das Geburtsdatum (Format TT.MM.JJJJ) der gesuchten Person, um eine eindeutige Abfrage durchführen zu können. Weitere Hinweise zur Recherche finden Sie weiter unten. Bitte beachten Sie, dass zu einigen Personen mehrere Entnazifizierungsakten vorhanden sein können, die sich darüber hinaus in verschiedenen Ausschüssen befinden können. Da noch nicht alle Bestände digitalisiert und online gestellt sind, kann die Suche auf dieser Seite keine vollwertige Recherche, wie sie etwa durch ArchivarInnen des Landesarchivs vorgenommen wird, ersetzen. Dies liegt auch daran, dass aktuell nur nach Unterlagen von Personen bis zum Jahrgang 1922 gesucht werden kann. Die jüngeren Jahrgänge sind noch gesperrt und können ausschließlich im Lesesaal des Landesarchivs recherchiert und mit einer gesonderten Zugangsberechtigung eingesehen werden.

Für das Kreisgebiet Siegen-Wittgenstein kann der Bestand NW 1127 (Berufungsausschuss Siegen in Kreuztal) nun bereits digital benutzt werden.

Hinweise für die Recherche in den Entnazifizierungsakten: Weiterlesen

Tag des offenen Denkmals in Wilnsdorf

„Am Sonntag, 10. September, sind wieder mehrere Millionen Menschen unterwegs und freuen sich auf spannende Begegnungen und Erlebnisse, denn die größte Kulturveranstaltung Deutschlands lockt: der „Tag des offenen Denkmals“!

An diesem Tag öffnen deutschlandweit tausende Denkmäler ihre Türen und faszinieren Jung und Alt gleichermaßen. Denkmale sind Zeugen vergangener Geschichten ihrer Bewohner und Erbauer. Ihre Bausubstanz zeigt eindrucksvoll, welche Spuren menschliches Handeln über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte hinweg hinterlassen kann.

Auch in der Gemeinde Wilnsdorf gewähren sechs historische Stätten von 13 Uhr bis 17 Uhr interessante Einblicke in die Vergangenheit (abweichend hiervon öffnet die Kapellenschule Oberdielfen von 11 Uhr bis 15 Uhr): Weiterlesen

Interessante Ziele am Tag des offenen Denkmals in Hilchenbach

Der bundesweite „Tag des offenen Denkmals“ findet am Sonntag, 10. September, statt. Unter dem Motto „Talent Monument“ öffnen sich wieder die Türen zu Denkmalschätzen und der Vorhang geht auf für einmalige Zeugnisse der Vergangenheit, so auch in Hilchenbach. Weiterlesen

Besuch des alten jüdischen Friedhofs am Lindenberg

So., 10.09.2023, 15:00 Uhr, Kursgebühr 5,00 €, Kursleitung : Traute Fries
SI Lindenberg Juedischer Friedhof 02
Frank Behnsen, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

„Der plötzliche Tod eines jüdischen Reisenden im Siegener Bahnhof war der Anlass für den kurzfristigen Erwerb des Begräbnisplatzes auf dem Lindenberg durch den Handelsmann David Berg. Die Genehmigung durch die Bezirksregierung Arnsberg erfolgte zum 1. Mai 1871. 1886 verkaufte Berg das Grundstück an die jüdische Gemeinde, die 1887 eine zusätzliche Parzelle erwarb. Es wird von etwa 60 Bestattungen ausgegangen. 1912 erhielt die jüdische Gemeinde ein Gräberfeld auf dem kommunalen Friedhof in der Hermelsbach.

Männer bringen bitte eine Kopfbedeckung mit.

Anmeldung erwünscht! (Teilnehmer*innenzahl begrenzt)
Telefon 0271 404-3000, E-Mail vhs@siegen.de oder persönlich.“
Quelle: Programm VHS Siegen

975 Jahre Hileweg gibt Anlass zur Ausstellung „Historische Wege und Straßen“

4Fachwerk-Museum greift erneut geschichtliches Thema auf


Seit mindestens 975 Jahren kommt dem Hileweg eine Bedeutung für den Freudenberg Raum zu.  In einer Urkunde von 1048 taucht diese Wegebezeichnung als Teil der Grenzbeschreibung des Kirchspiels Haiger auf.
Der Hileweg galt als wichtiges Verbindungsstück im fränkisch-karolingischen Straßensystem. Er verlief als überregionale Handels- und Heerverbindung am westlichen Rand des Gebietes der heutigen Stadt Freudenberg. Insgesamt wird als „Hileweg“ jene Straße bezeichnet, die im Süden in der Wetterau nördlich von Frankfurt a.M. begann, weiter durch das Siegerländer Eisenrevier führte und sein Ende in Essen an der Ruhr zum Westfälischen Hellweg fand.

Das 4Fachwerk-Museum nimmt das Jubiläum dieser frühen Erwähnung zum Anlass, sich intensiver mit historischen Wegen und Straßen „rund um den Flecken“ zu beschäftigen. Drei geschichtsträchtige Verbindungen stehen dabei im Mittelpunkt: Der besagte Hileweg, die Brüderstraße und, als jüngste der betrachteten historischen Wege, die Koblenz-Mindener Chaussee. Weiterlesen

Nachdruck einer historischen Stadtansicht der Stadt Siegen mit Synagoge

Verkauf kommt dem Projekt „Alte Synagoge“ in Bad Laasphe zugute

„In einer Internetauktion ist es der VVN-BdA Siegerland-Wittgenstein gelungen, eine XXL – Panoramakarte mit dem Motiv der Stadt Siegen in der Abmessung 42.0 cm x 15.5 cm zu erwerben. Das Besondere an der historischen Aufnahme: Die von den Nazis am 10. November 1938 zerstörte Siegener Synagoge ist darauf sehr präsent und gut erkennbar. Die Reichspogromnacht jährt sich in diesem Jahr zum 85. Mal.

Ein Plan war damit schnell erdacht. Die VVN hat die Karte reproduzieren lassen und stellt sie nun zum Verkauf. Der Gewinn aus dem Verkauf kommt auf direktem Wege dem Projekt „Alte Synagoge“ des Bad Laaspher Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit zugute. Im ehemaligen jüdischen Gebetshaus in der Bad Laaspher Altstadt will der Freundeskreis „einen Ort des Erinnerns und des Gedenkens, aber auch des gesellschaftspolitischen und des historischen Lernens, der gesellschaftlichen Begegnung, des interreligiösen Dialogs und des kulturellen Austausches“ entstehen lassen. Trotz kürzlicher Förderzusage der NRW-Stiftung werden dringend weitere Spenden in nicht unbeträchtlicher Höhe vonnöten sein, um das Projekt zu realisieren. Weiterlesen

Archivare aus dem Kreisgebiet VII: Hermann Engelbert (1880-1953)

Hermann Engelbert ist nunmehr der erste – wenn auch erzwungenermaßen – Medienarchivar in der kleine Reihe des Blogs zu Archivpersönlichkeiten aus dem Kreisgebiet:

geb.*1.5.1880[1] Hilchenbach, gest.: Hamburg- Bergedorf 9.12.1953[2]

Arbeiter- und Soldatenrat Siegen (1918)[3]

SPD[4]

Er schrieb unter dem Pseudonym „Frau Brätsch“ regelmäßig in der regionalen Siegener Volks-Zeitung der SPD, kommentierte die Politik und wandte sich nach der Erinnerung von Fritz Fries dort vor allem gegen den deutschnationalen Stahlhelm, einen engen Bündnispartner der NSDAP. “ …. Dabei hat er auch den damaligen Brigadeführer P[aul] Giesler schwer getroffen, der bis 1928 Stahlhelmführer des Siegerlandes war.
Auch Vorkommnisse besonderer Art in den Stadt-, Kreis- und Gemeindeparlamenten wußte er mit köstlichem Humor zu würzen. ….“[5]

Korrektor zu Kreuztal[6]

Eine Razzia bei dem SPD-Vorsitzenden Fritz Fries deckte sein Pseudonym auf. SA prügelte ihn aus der Schule und nahm ihn in „Schutzhaft„. Bei einer Hausdurchsuchung hatte man angeblich eine geladene Pistole in einem Schrank gefunden. Zu einem Verfahren gegen das Opfer des Überfalls wie in anderen Fällen führte das nicht, aber Hermann Engelbert wurde aus dem Schuldienst entlassen.[7]

Quelle: Siegerländer National-Zeitung. Amtliches Organ der NSDAP und amtliches Kreisblatt für Siegen-Stadt und -Land vom 27. Mai 1933

mehrfach kurzzeitig inhaftiert[8]
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Frauen in der Physik- und Mathematikgeschichte des 20. Jahrhunderts

Eine neue Nachwuchsforschungsgruppe an der Uni Siegen untersucht die Beiträge von Frauen in der Physik- und Mathematikgeschichte des 20. Jahrhunderts. Ein Ziel des Projektes ist auch, zu einem neuen Verständnis von Wissenschaftsphilosophie und -geschichte beizutragen.

Julia Franke-Redding, Dr. Andrea Reichenberger, Jasmin Özel (v.l.) und Dr. Rudolf Meer von der Nachwuchsforschungsgruppe „Geschichte und Philosophie neu denken: Frauen im Fokus“.

Die Kernspaltung, die DNA-Doppelhelix-Struktur, die Radioaktivität: Viele bahnbrechende wissenschaftliche Entdeckungen gehen maßgeblich auf die Forschungsleistungen von Frauen zurück. Auch zahlreiche Ansätze und Theorien, die heute zum Grundbestand der mathematischen Physik zählen, wurden von Wissenschaftlerinnen (mit)entwickelt. Zu ihren Lebzeiten wurden sie jedoch häufig kaum für ihre Errungenschaften gewürdigt. Bis heute sind ihre Namen den meisten Menschen unbekannt – während berühmte Physiker wie Albert Einstein, Max Planck oder Werner Heisenberg in aller Munde sind. Eine Nachwuchsforschungsgruppe am Department Mathematik der Universität Siegen hat es sich zum Ziel gesetzt, die Beiträge von Frauen in der Physik- und Mathematikgeschichte des 20. Jahrhunderts zu erforschen – und sogenannte „Gender Biases“ im Schnittfeld von Wissenschafts- und Philosophiegeschichtsschreibung zu analysieren. Weiterlesen

Literaturhinweis: Frese/Küster/Thießen: „Varianten des Wandels.

Die Region in der jüngsten Zeitgeschichte 1970-2020″ (Paderborn 2023, ISBN: 978-3-506-79547-2)

„Es mag überraschen, dass „große Prozesse“ wie die Globalisierung oder die Digitalisierung wieder die Region in den Fokus historischen Interesses gerückt haben. Doch hier zeigten sich die gesellschaftlichen Veränderungen „nach dem Boom“ tatsächlich am deutlichsten. Angesichts der transformatorischen Qualität dieser Jahre unterscheidet die Forschung inzwischen Gewinner und Verlierer und verweist dabei auf gravierende regionale Unterschiede. Die Autorinnen und Autoren des Bandes nehmen dies zum Anlass, eine Reihe unterschiedlicher regionaler Themenfelder genauer zu untersuchen und besondere „Varianten des Wandels“ seit 1970 herauszuarbeiten. Dabei zeigt sich, dass akuter Handlungsbedarf unterhalb der nationalen Ebene zumeist früh erkannt wurde und sich die sozialen Gruppen und Akteure vor Ort als die eigentlichen Gestalter des Wandels erwiesen. Die Regionen waren jedoch aufgrund ihrer jeweiligen Dispositionen und Potenziale stets in unterschiedlichem Maße betroffen und schlugen deshalb in vielen Fällen sehr spezifische Entwicklungspfade ein.“
Quelle: Verlagswerbung Weiterlesen

Literaturhinweis: Hermann J. Hellmann: „Von der Wiesenbauschule zur Universität.

125 Jahre Vereinigung der Absolventen des Departments Architektur Bauingenieurwesen. ALUMNI Bauwesen Siegen, ABS.“ (Siegen 2021)

Auf 119 Seiten widmet sich der Autor dem (Siegerländer) Wiesenbau, der Geschichte der Wiesenbauschule und der Vereinigung der Absolventen der Wiesenbauschule und deren NaAchfolger (Wiesenbauer, Kulturtechniker).