Heimat braucht Haltung – 67. Westfalentag am 25. Mai 2024, Siegen

„Sehr herzlich möchten wir Sie gemeinsam mit dem Heimatbund Siegerland-Wittgenstein e. V. zum diesjährigen 67. Westfalentag am 25. Mai 2024 nach Siegen einladen. Das große kulturelle und kulturpolitische Forum des WHB, das in jährlicher Folge in wechselnden Städten Westfalens stattfindet, bringt Aktive aus der westfälischen Engagementlandschaft, die sich tagtäglich für Kultur, Natur und lebenswerte Orte stark machen, zusammen.

In diesem Jahr möchten wir den Westfalentag mit Ihnen unter dem WHB-Jahresschwerpunkt „Heimat braucht Haltung – Engagement für Zusammenhalt und Demokratie“ zu einem Fest der Demokratie werden lassen. Demokratie ist nichts Selbstverständliches. Sie lebt davon, dass Menschen sie aktiv gestalten und für sie eintreten. Heimatengagement ist Demokratiearbeit im besten Sinne. Es stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt, befördert das Gemeinwohl und trägt zur Verständigung bei. Heimat ist eine Solidargemeinschaft. Bürgerschaftliches Engagement übernimmt eine wichtige Rolle bei der Demokratiebildung. Gerade in Zeiten, in welchen in Teilen der Gesellschaft das Zutrauen in die eigene Selbstwirksamkeit und das Vertrauen in die Demokratie schwindet, müssen wir Ehrenamt stärken und zugleich Haltung zeigen für Heimat – eine Heimat, die durch Mitmenschlichkeit und Gemeinsinn geprägt ist.

Vormittags bietet der Westfalentag ein Bühnenprogramm zum Tagungsthema in der Siegerlandhalle begleitet von einem vielfältigen Markt der Möglichkeiten im Foyer. Für die Festrede konnte Bundespräsident a. D. Christian Wulff gewonnen werden.
Nachmittags besteht nach einem gemeinsamen Mittagessen die Gelegenheit, bei Exkursionen die vielfältigen Facetten Siegens zu entdecken, das in diesem Jahr seinen 800. Geburtstag begeht. So haben Sie unter anderem Gelegenheit, gemeinsam mit dem Intendanten Michael Nassauer die Philharmonie Südwestfalen kennenzulernen, Näheres über die Stadtentwicklung bei einer persönlichen Führung durch den Siegener Bürgermeister Steffen Mues zu erfahren oder der Stadtgeschichte bei einem vom Aktiven Museum Südwestfalen und der Universität Siegen angebotenen Stadtrundgang „Stolpersteine auf der Hammerhütte“ auf die Spur zu kommen. Darüber hinaus können Sie sich in einem Workshop zur Geschichte der Heimatbewegung austauschen. Der Tag schließt mit einem Get-together bei Kaffee und Kuchen.

Programm

Anmeldung

Quelle: Westfälischer Heimatbund, Veranstaltungen

Grundriss der Stadt Siegen ist Denkmal des Monats

Der mittelalterliche und neuzeitliche Grundriss der Stadt Siegen ist Denkmal des Monats Mai des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Hintergrund der Auszeichnung: In weiten Teilen der Siegener Oberstadt gehen die Verläufe von Wegen und Straßen, sowie die Lage städtebaulicher Dominanten noch auf die Phase der Stadtgründung vor etwa 800 Jahren sowie die folgenden Jahrhunderte zurück.

Die Preußische Uraufnahme (1826-1850) zeigt Siegen kurz vor dem Beginn des großräumigen Ausgreifens der Stadt auch in die Tallagen. Gut erkennbar ist die Gliederung in Baublöcke.
Foto: Bezirksregierung Köln, Geobasis NRW


„Während die Bebauung über die Jahrhunderte zahlreichen Veränderungen unterliegt, ist die Grundrissstruktur historischer Siedlungskerne zumeist sehr beständig“, sagt Nico Vincent Völkel vom LWL-Denkmalfachamt. Er ist Experte für die städtebauliche Denkmalpflege, deren Anliegen die Bewahrung und behutsame Entwicklung historischer Siedlungsareale sowie die Betrachtung des Denkmals im Raum ist.
Anlässlich des 800-jährigen Stadtjubiläums hat Nico Vincent Völkel sich intensiv mit Siegens Stadtentwicklung beschäftigt. „Die heutige Struktur und Gliederung der Oberstadt decken sich in ihren Grundzügen weitgehend mit den ältesten Kartendarstellungen“, fasst der Denkmalpfleger zusammen. „Der Verlauf der in Teilen noch erhaltenen Stadtmauer bestimmt zusammen mit den topografischen Vorgaben die Ausdehnung des Stadtgebiets. Als wichtigste Verkehrswege dienen nach wie vor die Kölner, die Löhr- und die Marburger Straße, die früher von den drei Stadttoren zum Marktplatz führten. Die erste Nennung von Straßen und Quartieren, die auch heute noch identifiziert werden können, erfolgte 1404. Dazu gehört etwa das noch ablesbare Quartier ‚Zum halben Mond‘ mit entsprechender Form.“ Weiterlesen

VHS-Vortrag: „Die Freiheit wird einem nicht angeboren,

sie wird nicht geschenkt, sie will erarbeitet sein“
14.05.2024 18.00 Uhr, KrönchenCenter Siegen, Markt 25, 57072 Siegen

Die Künstlerin und Literaturwissenschaftlerin Dr. Marlies Obier spricht über den Sohn der Stadt Siegen, den „großen Reformer des preußischen Volksschulwesens“ Adolph Diesterweg.

Adolph Diesterweg, strebte als Pädagoge mit seinem Konzept der „naturgemäßen“ Erziehung danach, die „Schule der Untertanen“ zu überwinden. Er verfasste praxisorientierte pädagogische Anleitungen für Lehrer sowie Schulbücher, insbesondere für den Sprachunterricht, die Geometrie und auch für die Astronomie. Seine Erziehungslehren legten einen Grundstein für die Reformpädagogik im 20. Jahrhundert.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich!

Adolf Busch – ein Komponist?

Die Münchener Musikproduktion Höflich hat seit vergangenem Jahr, teilweise in Zusammenarbeit mit dem Kustos des BrüderBuschArchivs in Karlsruhe, Jürgen Schaarwächter, Noten folgender Werken Adolf Buschs nachgedruckt:
– Sonate c-Moll für Pianoforte Op. 25 (Klavierpartitur)
– Variationen für kleines Orchester über ein Thema von Franz Schubert Op. 2
– Fünf Lieder für hohe Stimme und kleines Orchester Op. 11b
– Variationen über ein Thema von W. A. Mozart für Orchester op. 41,
– Konzert für großes Orchester d-Moll op. 43
– Quintett für zwei Violinen, Viola, Violoncell und Klavier Op. 35 (Klavierpartitur und Stimmen)
– Variationen und Fuge für kleines Orchester Op.19, über ein Thema von W. A.
– Sinfonie e-Moll op. 39 für großes Orchester
– Capriccio für kleines Orchester op. 46, [Hörbeipiel: Nürnberger Symphoniker unter Othmar M. F. Mága | Aufnahme vom 24. Oktober 1967 ]

s. a. auf siwiarchiv:
Musiktipp: Adolf Busch als Komponist
– Im Beitrag Heute vor 125: Geburtstag Adolf Busch – „ein gradliniger Querkopf“ ein Interview mit der Klarinettistin Bettina Beigelbeck zur Bedeutung Buschs als Komponist
Musiktipp zum 70. Todestag von Adolf Busch: „BUSCH & SERKIN at the Library of Congress“
Adolf Busch: Hausmusik op.26.Nr.1, Duett Nr.1. für Violine und Klarinette

Kunst im Treppenhaus – Archivausgabe 2024: „Charlottenhütte“

Vom „Ollern“ ins LYZ: Ausgewählte Industrie-Fotografien

Es war ein typischer „Dachbodenfund“ der vor zwei Jahren über das LWL-Medienzentrum (Münster) zur Stiftung zur Industriegeschichte Thyssen nach Duisburg gelangte: Über 6.500 in den 1950er- und 1960er-Jahren entstandene Mittelformat-und Kleinbildnegative, abgelichtet von Werksfotografen der Charlottenhütte in Siegen-Niederschelden, dokumentieren mit der Abbildung von Anlagen, Betriebseinrichtungen, Werkssiedlungen und Produkte, aber auch von Mitarbeitenden der Siegen-Niederscheldener Charlottenhütte Lebens- und Arbeitswelten der Region Siegen. Besonders wertvoll ist der historische Fund deshalb vor allem im Hinblick auf seine sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Einordnung, da die Bilder wichtige industriegeschichtliche Facetten der frühen Bundesrepublik beleuchten. Unter Federführung des Kreisarchivs greift das Kultur!Büro des Kreises Siegen-Wittgenstein mit der Ausstellungsreihe „Kunst im Treppenhaus“ in Zusammenarbeit nun einige dieser zeitgeschichtlichen Aspekte im Siegener Kulturhaus Lÿz auf und präsentiert die teils mächtigen, teils filigranen Motiven in raumfüllenden Rahmungen. Um den außergewöhnlichen Bestand auch zukünftig zugänglich zu machen und zu erhalten, fördert die Sparkassenstiftung Siegen für Kunst und Kultur die Digitalisierung der Bildersammlung ebenso wie das Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein.

Die Ausstellung „Charlottenhütte“ ist bis 1. September jeweils von Montag bis Freitag zu den Geschäfts- und Öffnungszeiten des Siegener Kulturhauses Lÿz kostenlos zugänglich. Weitere Infos: www.Lyz.de

Weitere Informationen zum Projekt: Weiterlesen

Ausstellung: „Siegen. Fremde. Heimat“

04.05.2024 – 29.09.2024, Siegerlandmuseum, Oberes Schloss 2/ Burgstraße, 57072 Siegen

Siegen ist eine vielfältige Stadt. Anlässlich des 800. Siegener Stadtjubiläums widmet sich das Siegerlandmuseum in der Sonderausstellung „Siegen. Fremde. Heimat“ einem Thema, das aus der Stadt- und Regionalgeschichte nicht wegzudenken ist: Migration ab 1945. Wer ist wann aus einem anderen Land ins Siegerland gekommen? Was haben die Menschen und ihre Familien für Erfahrungen gemacht? Und wie erleben Sie ihren Alltag hier im Siegerland? Anhand von persönlichen Gegenständen und Erzählungen von Migrantinnen und Migranten und ihren Familien wird die Migrationsgeschichte der Region lebendig.

Persönliche Gegenstände von Menschen mit Migrationserfahrungen treten in einen Dialog mit Objekten aus der Dauerausstellung, und dies nicht nur im übertragenen Sinn: Denn von den Geschichten, Erinnerungen, Erlebnissen und Kontexten, von denen die Objekte Zeugnis ablegen, erzählen die Objekte selbst! Und sie lassen dabei die Grenzen zwischen dem vermeintlich “Eigenen” und vermeintlich “Fremden” verschwimmen.

Quelle: Siegerlandmuseum, Portfolio

Video der Jahrestagung 2024 der LWL-Archäologie: Ein angebohrtes Hämatit-Stück aus Netphen

s. dazu denWikipedia-Eintrag zu Hämatit

Forschungsprojekt „Lorenz Kardinal Jaeger“ abgeschlossen

Kommission für kirchliche Zeitgeschichte im Erzbistum Paderborn dokumentiert Forschungsprojekt in fünf Büchern

Die Mitglieder der Kommission für kirchliche Zeitgeschichte im Erzbistum Paderborn haben sich intensiv mit dem von ihnen initiierten „Jaeger-Projekt“ befasst.

Die Kommission für kirchliche Zeitgeschichte im Erzbistum Paderborn  hat ihr umfassendes Forschungsprojekt „Lorenz Kardinal Jaeger“ am Donnerstag, 11. April 2024, mit einer Tagung in Paderborn abgeschlossen: Sechs Jahre zuvor nahmen 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Auftaktveranstaltung teil. Über fünf Jahre verteilt folgten fünf Fachtagungen in der Katholischen Akademie Schwerte, deren Inhalte fünf Buchveröffentlichungen dokumentieren. Paderborns neuer Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz dankte den beteiligten Fachleuten für die geleistete Arbeit und betonte, die Kommission für kirchliche Zeitgeschichte im Erzbistums Paderborn sei für ihn „ein sehr wichtiges Gremium“. Als Vorsitzende der Kommission freute sich Professorin Dr. Nicole Priesching  insbesondere über die Tagungsbände, die ein differenziertes Urteil über Erzbischof Lorenz Kardinal Jaeger ermöglichen. Weiterlesen

2 Videos zur Geschichte der Trupbacher Heide in Siegen

„Anfang der 1990er-Jahre endete die Nutzung der Trupbacher Höhe durch die Belgier. Was tun mit dem Areal? Die Meinungen von Lokalpolitik, Stadt und Kreis auf der einen Seite sowie vielen Anrainern und Naturschützern auf der anderen Seite gingen diametral auseinander. Zeitzeuge Ulrich Lorenz schildert den Kampf gegen die Ansiedlung von Gewerbe und für den Naturschutz und den Erhalt als Naherholungsgebiet.

Der frühere Vorsitzende der Bürgerinitiative Trupbacher Heide erinnert aus seiner Sicht an den jahrelangen Prozess, der in der Unterschutzstellung mündete, an ganz verschiedene Aktionen der Öffentlichkeitsarbeit, der politischen Einflussnahme und der Pflege dieser besonderen Landschaft. Heute ist die Heidelandschaft ein Naturschutzgebiet und beliebtes Wanderziel.

In einem zweiten kurzen Film erinnert Ulrich Lorenz an die Geschichte des Truppenübungsplatzes von den 1930er- bis in die 1990er-Jahre.“
Quelle: Unser Siegen, 12.4.2024
Weiterlesen