Bad Berleburg: SPD-Fraktion beantragt „Adele-Krebs-Weg“ im Baugebiet Sengelsberg

„Die SPD-Fraktion Bad Berleburg beantragt, eine Anwohnerstraße im zweiten Bauabschnitt des Baugebietes Sengelsberg nach unserer ehemaligen Berleburger Mitbürgerin Adele Krebs zu benennen, stellvertretend für alle Berleburger Bürgerinnen und Bürger, deren Lebensweg und Lebensplanung durch die nationalsozialistische Hass- und Ausgrenzungsideologie zerstört wurden.

Adele Krebs, Foto: Privatbesitz

Leben und Schicksal von Adele Krebs sind leider beispielhaft dafür, was Menschen einander antun können, wenn Vorurteile, blinder Hass, rassistisches Gedankengut und Ausgrenzung in einer Gesellschaft die Oberhand gewinnen. Ihr Schicksal ist nur eines von vielen gewesen – auch in Berleburg.
Wir möchten mit dieser Namensgebung all diesen Schicksalen stellvertretend gedenken und damit im „Festjahr 2021 – 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ ein dauerhaftes Zeichen der Erinnerung und Mahnung setzen.

Adele Krebs, Tochter von Levi und Johanna Krebs, kommt 1895 in Berleburg zur Welt. Sie besucht die Mittelschule und lässt sich anschließend zur Buchhalterin ausbilden. Als ledige junge Frau macht sie in der Kleinstadt Berleburg beruflich ihren Weg, wird Mitbegründerin und später sogar Geschäftsführerin eines genossenschaftlichen Einkaufsverbundes des lokalen Einzelhandels. Noch ungewöhnlich und sehr modern für die damalige Zeit, gestaltet sie als Frau ihr Leben selbstständig. Sie ist finanziell unabhängig, geht gerne auf Reisen und steht schon in jungen Jahren in einer verantwortungsvollen Position am Anfang einer kleinen Karriere. Zeitzeugen beschreiben sie als lebenslustige und willensstarke Persönlichkeit. Weiterlesen

Neuer Bestand zur Siegerländer Wirtschaftsgeschichte im Kreisarchiv

Schenkung an das Kreisarchiv
Fotoeindrücke von der Bearbeitung des Bestandes


Im Mai 2021 wurde dem Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein aus privater Hand eine Schenkung überreicht. Gegenstand der Schenkung sind insgesamt neun Aktenordner, die diverse Unterlagen der ehemaligen Firma Alb. Klein GmbH & Co. KG aus Niederfischbach enthalten. Darunter befinden sich unter anderem Fotoalben zu Betriebsausflügen, Werbeprospekte zur Firma und ihrer Produktpalette, Berichte zu Firmenfeierlichkeiten, Zeitungsartikel zu besonderen Anlässen, Fotos des Betriebs und der Werkstücke, sowie interne Unterlagen und Dokumente. Zur Erhaltung und Dokumentation wurde das Material unter Berücksichtigung konservatorischer Aspekte fachgerecht aufgearbeitet und eingelagert. Der Bestand umfasst 33 Archivalien von 1928 bis 1997 und kann bei Bedarf bereitgestellt und eingesehen werden. Weiterlesen

Wittgenstein Heft 2 / 2021 erschienen

Inhalt:

Paul Riedesel: „Der Tod ist Gast im Haus”: Sterblichkeit im Altkreis Wittgenstein
Marco Hofheinz: Denk-mal! Stellungnahme zur Idee einer „Doppel-Skulptur” für Caspar Olevian und Johannes Althusius auf dem Bad Berleburger Olevianplatz.
Friedrich Opes: Das Rezeptbuch von Georg Wagner
Heinrich Imhof: 500 Jahre Berleburger „Höferlinge” Balde, Melbach und Rohrbach
Wolfram Martin: Jäger, Spinnen – Jagdspinnen
Roland Scholz: Wittgensteins Türen und Tore – (Teil I)

Rezension:
Andreas Krüger: Heimat- und Verkehrsverein Schameder e.V. (Hg.), Die wackere Gemeinde Schameder, Dorfchronik zum 700-jährigen Jubiläum, Schmallenberg 2020

Bezug über Wittgensteiner Heimatverein

Straßennamen im Fokus einer veränderten Wertediskussion

Hilfestellung des Deutschen Städtetages zur Aufstellung eines Kriterienkataloges zur Straßenbenennung. Link zur Handreichung (PDF)

Straßennamen stellen über Jahrhunderte hinweg ein „kollektives Gedächtnis“ dar. Sie sind ein Teil der Erinnerungskultur. Die Straßenbenennung spiegelt stets die aktuellen Verhältnisse, die Weltanschauung und Kultur bis hin zu den Herrschaftsverhältnissen der entsprechenden Zeit wider. Historische Personen, Orte und Ereignisse werden zu unterschiedlichen Zeiten verschieden bewertet, im Speziellen unterliegt die Straßenbenennung nach Personen einem Wandel.

Straßenbenennungen dienen in erster Linie der Orientierung und im Zusammenhang mit der Hausnummerierung der Auffindbarkeit aller Liegenschaften sowie der Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Darüber hinaus stellt die Benennung nach einer Person eine hohe Form der Ehrung durch die jeweilige Stadt dar. Deshalb ist es wichtig, dass für die Auswahl der Straßennamen in jedem Fall, auch bei sachlichen Benennungen, höchste und kritische Maßstäbe angesetzt werden. Weiterlesen

Brüder-Busch-Figuren gehen auf Reisen

Rund 350 Kilogramm wiegt die Figur des Dirigenten Fritz Busch, die aus einem Betonkern besteht. (Foto: Stadt Siegen)

Die seit 2017 oberhalb der Treppenanlage am Siegufer beheimateten Figuren der in Siegen geborenen Musiker-Brüder Fritz und Adolf Busch sind mit Hilfe der städtischen Grünflächenabteilung demontiert und zur fachgerechten Restaurierung nach Witten gebracht worden.

Dort sollen sie im Auftrag von KulturSiegen im Lechnerhof, dem Atelier der Künstlerin Christel Lechner, von Verschmutzungen, vor allem dem von Unbekannten aufgebrachten silbrigen Farbüberzug an der Figur des Geigers Adolf Busch (1891-1952), befreit und farblich restauriert werden. Weiterlesen

Online: Philippis Beiträge zur Siegerländer Wirtschaftsgeschichte (1909)

Kürzlich hat die Universitäts- und Landesbibliothek Münster die 1909 von Frieddrich Philippi herausgegebenen Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte des Siegerlandes online verfügbar gemacht.

Zur Friedrich Philippi s. folgende Beiträge auf siwiarchiv: Weiterlesen

Führung über den Hermelsbacher Friedhof in Siegen

So., 26.9., 15.30 Uhr
Die Führung folgt im Gedenkjahr an »1700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland« den Spuren der jüdischen Gemeinde Siegen.
Neben der Geschichte der Gemeinde werden jüdische Begräbnisrituale sowie Details zu einigen Biografien jüdischer Bürger Siegens erklärt. Außerdem wird auf die Geschichte der Zwangsarbeiter im Siegerland anhand eines größeren Gräberfeldes eingegangen; einige Schicksale der hier in der Fremde Beerdigten werden erzählt.

Männer bringen bitte eine Kopfbedeckung mit.

Anmeldung erforderlich! (Teilnehmer*innenzahl begrenzt)
Telefon 0271 404-3000, E-Mail vhs@siegen.de oder persönlich.

Literaturhinweis: Malte Thießen: „Auf Abstand. Eine Gesellschaftsgeschichte der Corona-Pandemie“

Erste historische Gesamtdarstellung der Corona-Pandemie. Interdisziplinärer Blick auf Covid-19 als geistes-, sozial-, kultur-, medien- und gesundheitswissenschaftliches Phänomen

„Corona ist die sozialste aller Krankheiten. Sie betrifft alle Menschen weltweit und sämtliche Bereiche unseres Zusammenlebens – allerdings in ganz unterschiedlichem Ausmaß. Malte Thießen macht sich auf eine historische Spurensuche nach den sozialen Voraussetzungen und Folgen der Pandemie, die seit dem Frühjahr 2020 unser Leben beherrscht. Von den Pocken über die »Spanische Grippe« bis hin zu AIDS, Ebola und »Schweinegrippe« entwirft er ein Panorama der Seuchen, die die Welt im 20. Jahrhundert heimsuchten, und gibt Antworten auf die Frage, was die gegenwärtige Covid-19-Pandemie so besonders macht. Dabei geht es nicht nur um Gesundheit und Krankheit, sondern genauso um die Grundsätze unserer Gesellschaft: Wer ist besonders schützenswert, wer eine besondere Bedrohung? Wie ist das Spannungsverhältnis zwischen Sicherheit und Freiheit, zwischen Zwang und Freiwilligkeit, zwischen uns und den anderen? Das Buch präsentiert damit eine Bestandsaufnahme unserer Gegenwart im Zeitalter der »Neuen Seuchen«: Ist Corona eine Zeitenwende?“

ISBN 9783593514239

Quelle: Verlagswerbung