Stilles Gedenken an Fred Meier und die Kreuztaler Opfer des Nationalsozialismus

Melvin Busch (links), Jugendtreffleiter, und der 14jährige Mika Neuhaus haben die Littfelder Stolpersteine wieder auf Hochglanz poliert und in Gedenken an die Opfer eine Rose niedergelegt.

Am 27. Januar wurde international der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. In Kreuztal findet an diesem Tag seit vielen Jahren traditionell eine Gedenkstunde am Littfelder Fred-Meier-Platz statt, die von der Stadt Kreuztal und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland organisiert wird. Um mit Blick auf die aktuelle Infektionslage größere Ansammlungen zu vermeiden, wurde bewusst auf eine feierliche Gedenkstunde mit Redebeiträgen und Musikstücken verzichtet. Damit dennoch gemeinsam die Erinnerung an das Schicksal der 10 Kreuztaler Jüdinnen und Juden aufrechterhalten werden kann und um zusammen dafür einzustehen, dass die Geschichte sich nicht wiederholt, hatten die Kreuztaler Ratsfraktionen, die Littfelder Dorfgemeinschaft, die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und Bürgermeister Walter Kiß vereinbart, am internationalen Holocaust-Gedenktag in aller Stille Blumen am Gedenkstein Fred Meiers in Littfeld niederzulegen. Weiterlesen

Gemeinsam Haltung zeigen

Zum 77. Gedenktag der Befreiung des Konzentrationslagers in Auschwitz gedenkt die Sekundarschule Netphen der Opfer, die während der nationalsozialistischen Herrschaft bestialisch umgebracht wurden.


Im Rahmen des Religionsunterrichts beschäftigt sich die Schule zur Zeit mit dem „Jüdischen Leben – Gestern, Heute, Morgen“. In Kooperation mit dem Heimatverein Netpherland und dem VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) entstehen im Unterricht sogenannte Lapbooks, die die bestehende Ausstellung „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ ergänzen sollen. Die Ausstellung samt den entstehenden Schülerbeiträgen ist noch bis zum 6. März nach Anmeldung im Heimatmuseum Netphen zu besichtigen. Weiterlesen

„Ein Schöpfungsakt von säkularer Bedeutung“

Stadtarchiv erinnert an die wechselhafte Gründungsgeschichte der Gesamthochschule Siegen vor 50 Jahren

In seinem „Klick in die Vergangenheit“ widmet sich das Stadtarchiv Siegen regelmäßig unterschiedlichen Episoden der städtischen Geschichte. Besondere Anlässe, historische Ereignisse, bislang unbekannte Aspekte oder bemerkenswerte Stücke aus den Archivbeständen sollen der Öffentlichkeit präsentiert werden. In der neuen Ausgabe werden die Umstände, Motive und Akteure, die den Hochschulstandort Siegen durch die Eröffnung der Gesamthochschule am 1. August 1972 begründeten, aber auch die kommunalpolitischen Kontroversen um die Standortfrage einer projektierten „Siegerland-Universität“ näher beleuchtet. Dabei fließen die gesellschaftspolitische Dynamik und Bildungsmisere in der Bundesrepublik Deutschland Ende der 1960er Jahre ebenso ein wie die Bemühungen der NRW-Landesregierung, nach jahrelangen Diskussionen endlich Impulse für eine erfolgreiche Hochschulpolitik zu setzen und eine adäquate Lehrerausbildung in Südwestfalen ermöglichen zu wollen. Weiterlesen

Aktive Museum Südwestfalen in Siegen öffnet wieder seine Türen

Nach mehr als zwei Jahren des Umbaus sind ein Wechselausstellungsraum und ein Seminarraum in der ersten Etage des Museums fertiggestellt. Mit einem umfangreichen Programm, zu finden auf der Homepage des Aktiven Museums, sollen die neuen Räume nun wieder Besucher:innen willkommen heißen.

Vom 30. Januar bis zum 27. März 2022 wird die erste Sonderausstellung zu sehen sein. Die Wanderausstellung „Un-er-setz-bar. Begegnung mit Überlebenden“, gestaltet vom Erinnerungsort Topf & Söhne in Erfurt, erzählt die Geschichten von sieben Überlebenden des Holocaust. In Filminterviews berichten diese persönlich von ihrer Kindheit, von Lagererfahrungen und den Schicksalen ihrer Familien. Durch ihr Zeugnis ermöglichen sie nachfolgenden Generationen, einen Zugang zur Geschichte des Nationalsozialismus zu finden. Zugleich formulieren sie eine Botschaft: Sie betonen die Wichtigkeit der Solidarität der Menschen untereinander für eine weltoffene Gesellschaft. Die Eröffnung findet am 30. Januar 2022 anlässlich des Tages zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus statt. Eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Weiterlesen

„Stolpersteine NRW“: Neues digitales WDR-Angebot gegen das Vergessen

Die rund 15 000 Stolpersteine in Nordrhein-Westfalen stehen im Mittelpunkt des innovativen digitalen WDR-Angebots „Stolpersteine NRW – Gegen das Vergessen“. Der WDR macht die Geschichte der Menschen hinter den Steinen des Künstlers Gunter Demnig jetzt auch digital zugänglich: mit Texten, Fotos, Audios, Illustrationen und Augmented-Reality-Elementen. „Stolpersteine NRW” ist ab sofort als App auf dem Smartphone und am PC/Laptop im Desktop-Browser (stolpersteine.wdr.de) nutzbar.

Stolpersteine im Kreisgebiet Siegen-Wittgenstein, Quelle: WDR, Stolperstein-App

WDR-Intendant Tom Buhrow: „Wir dürfen die Menschen, an deren furchtbares Leid mit den Stolpersteinen erinnert wird, niemals vergessen. ,Stolpersteine NRW‘ regt zu einer intensiven Auseinandersetzung mit den Opfern des Nationalsozialismus vor der eigenen Haustür und im ganzen Land an. Mit unserem einzigartigen Angebot ist es erstmals digital möglich, jeden einzelnen Stein in Nordrhein-Westfalen anzusteuern und mehr über die Menschen dahinter zu erfahren. Damit wollen wir vor allem Jüngeren auf ganz neue Art ermöglichen, sich mit dem Lebens- und Leidensweg dieser Menschen auseinanderzusetzen.“

Mit der App erfahren Smartphone-Nutzer:innen zu jedem Stein, vor dem sie stehen, welcher Mensch sich dahinter verbirgt. Auf Basis von Namen oder Adressen lassen sich die Stolpersteine gezielt finden. Auf der Internetseite kann man auch zuhause am PC auf einem größeren Bildschirm ortsunabhängig in der Datenbank recherchieren. Interaktiv nutzbare Filter machen es möglich, die mehr als 15.000 Biografien komfortabel zu durchsuchen.

Umfangreiches Unterrichtsmaterial für Lehrer:innen
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Literaturhinweis: Aufsätze und Berichte der Jahre 2015–2019

der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen-Lippe

Zeitschrift Westfalen 99, 2021
Münster 2021, 540 S., ca. 480 Abb., ISBN 978-3-402-15474-8, ISSN 0043-4337. 89 €

Die Zeitschrift „Westfalen“ erscheint im Aschendorff Verlag Münster und ist über den Buchhandel zu

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VdA: Videomitschnitte zur Digitalen Fachveranstaltung online


Fulda. Am 22. September 2021 fand die erste Digitale Fachveranstaltung des Verbandes ddeutscher Archivarinnen und Archivare (VdA) unter dem Motto „Weitermachen wie bisher? Herausforderungen und Entwicklungsperspektiven für Archive“ statt. Im Zentrum stand die Frage, ob beziehungsweise wie sich die Arbeit der Archive ändern muss, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein.

Nun können die Videomitschnitte zum Impulsvortrag Visionen – Mein Archiv im Jahr 2050 von Dr. Fred J.W. van Kan (Geldersarchief, Arnheim)  und zur anschließenden Talkrunde Von der Vision zur Realität – Die digitale Welt und ihre Chancen und Herausforderungen für Archive auf unserer Website angesehen werden.“

Quelle: VdA, Aktuelles 13.1.2022

Video: „Hans Hartung – Meister der abstrakten Kunst“

Eine arte-Doku über den ersten Rubenspreisträger der Stadt Siegen:

„Er konnte malen so schnell wie der Blitz: Der Künstler Hans Hartung wurde 1904 in Leipzig geboren. 1939 trat er in die Fremdenlegion ein, um gegen die Nationalsozialisten zu kämpfen. Zum Ende des Krieges wurde er schwer verwundet und verlor ein Bein. Hartung zählt zu den großen Meistern der abstrakten Kunst des 20. Jahrhunderts. Die Doku zeichnet sein bewegtes Leben nach.
Der Film erzählt den Werdegang des Malers Hans Hartung (1904-1989). Er studierte Kunst in Leipzig, Dresden und München und trat 1939 in die Fremdenlegion ein, um gegen die Nationalsozialisten zu kämpfen. Zum Ende des Krieges musste ihm nach einer schweren Verwundung ein Bein amputiert werden. Hartung zählt zu den großen Meistern der abstrakten Kunst, deren Formen er neu erfand. Er war besessen von der expressiven Kraft des spontanen Gestus und wollte so schnell wie der Blitz malen. Anhand zahlreicher Archivbilder, Auszüge aus den Memoiren des Künstlers und eines Besuchs in seinem Atelier zeigt der Film die Licht- und Schattenseiten von Hartungs Leben. Nach langen, bewegten Jahren in ärmlichen Verhältnissen konnte er sich in den 1970er Jahren eine Villa mit Atelier im südfranzösischen Antibes bauen. Dieses Haus bildet die eindrucksvolle Kulisse des Films. Sein künstlerisches Schaffen zeichnete sich durch unaufhörliche Experimentierfreude aus: Er malte, schuf daneben aber auch ein umfangreiches fotografisches und architektonisches Werk und begeisterte sich für die Natur und das Universum. Alle von ihm entwickelten Techniken, die aufgrund ihres überaus unkonventionellen Charakters faszinieren, werden im Film unter die Lupe genommen. Doch „Malen so schnell wie der Blitz“ beleuchtet auch Aspekte aus seinem Privatleben. Neben der Kunst spielte eine Frau eine besondere Rolle für Hartung – die norwegische Künstlerin Anna-Eva Bergman, die er nach einer Trennung von 15 Jahren 1957 ein zweites Mal heiratete. Aus all diesen Betrachtungen entsteht ein sehr persönliches Porträt des Künstlers, ergänzt durch kinematografische Inszenierungen seiner Bilder.

Dokumentation von Romain Goupil (F 2019, 53 Min)“

vertiefend ●neu ●interaktiv: Teil III der Ausstellungsreihe Frauen in Kreuztals Stadtgeschichte


Vom 17. Januar bis 25. Februar wird die Ausstellungsreihe „Frauen in Kreuztals Stadtgeschichte“ im Foyer des Kreuztaler Rathauses fortgesetzt. Bereits gezeigte Geschichte wird dann in anderer Räumlichkeit präsentiert und durch neu Hinzugekommenes erweitert. Bisher nicht zu Ende Geführtes hofft auf Ergänzungen durch die Interessierten: Erzählen Sie Ihre Geschichte!

Die Geschichtswerkstatt Frauen in Kreuztals Stadtgeschichte befasst sich mit bisher unsichtbarer oder ungeschriebener Geschichte der Frauen in der städtischen Historie und Gegenwart. Die Rechercheergebnisse werden in ein gleichnamiges Buchprojekt einfließen.

Vertiefend

  • Bauhaus Designerin Alma Siedhoff-Buscher
  • Autorin Tine Nell
  • Augenärztin Dr. med. Ursula Stoewer
  • Künstlerin Magdalene Stähler
  • Mutter der Waldwesen Lina Dolge
  • Speziallehrerin, Graphikerin und Schriftstellerin Maria Anders
  • Tabakwarengroßhändlerin aus Buschhütten-Langenau Erna Steffen
  • Tabakarbeiterin Lieselotte Mollenhauer

Neu

  • Jüdische Geschäftsfrau Johanna Rosenhelm und Schwestern
  • Sozialraumexpertin Hanife Bilge
  • Mobile Pflege Ilona Münker

Interaktiv

    • Hebammen:

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