Sonderausstellung “Bombenangriffe auf Erndtebrück” am 10. März 2024

Heimatmuseum Erndtebrück, Siegener Str. 6 – 8 (an der B 62), 57339 Erndtebrück
Am 10. März findet anlässlich des 79.ten Jahrestages des alliierten Bombenangriffs auf Erndtebrück um 14:00 Uhr eine Gedenkveranstaltung auf dem Friedhof Ederfeld statt.

Im Anschluss lädt das Heimatmuseum ein zu einer Sonderausstellung zum Thema „Bombenangriffe auf Erndtebrück”.
Das Museum ist am Sonntag, den 10. März 2024, ab 14:00 bis 18:00 Uhr
geöffnet.

Zahlreiche neue Exponate rund um die Ereignisse vom 10. März 1945 verteilen sich über die gesamte Ausstellungsfläche, darunter Originaldokumente, Fotografien und persönliche Gegenstände der damaligen Bewohner der Gemeinde. Neben der Möglichkeit, Augenzeugen zu begegnen, ist ein Höhepunkt der Ausstellung sicher die westfalenweit einzigartige Simulation eines Luftangriffes, so wie er aus einem Luftschutzkeller erlebt wird. In einem Kellerraum des Heimatmuseums haben wir dafür eine akustische Installation geschaffen, die das erschütternde Erlebnis eines Bombenangriffs während des Zweiten Weltkriegs in einem Schutzkeller simuliert. Im Keller des Gebäudes, in dem zur damaligen Zeit das Erndtebrücker Rathaus beheimatet war, suchten seinerzeit tatsächlich etwa 80 Menschen Schutz vor den Luftangriffen. Weiterlesen

Hörtipp: Hörspiel zur Verfolgung von Sinti-Nachfahren in einer kleinen westfälischen Gemeinde


Keine Namen, niemand. Doku-Hörspiel von Annette Kufner

Die Geschichte einer kleinen westfälischen Gemeinde – einer ländlichen Idylle mit nur wenigen tausend Einwohnern. Am 9. März 1943 werden 139 von ihnen nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Nach dem Krieg will keiner im Ort etwas damit zu tun gehabt haben. Aber auch die Nachfahren der Ermordeten scheuen die Erinnerung an das, was ihnen, ihren Familien und Nachbarn angetan wurde. Ein Hörspiel über Defizite in der Erinnerungskultur, mit Original-Dokumenten nach einer wahren Begebenheit.

Ursendung: 10. März um 18.30 Uhr auf Deutschlandfunk Kultur oder schon am 9. März in der Dlf-Audiothek.

Regie: Franziska Stuhr
Mit: Tilman Strauß, Inga Busch, Ulrich Noethen, Sabine Falkenberg, Jasmin Borinsky, Birte Schnöink, Rajko Geith, Marc Benjamin Puch, Constanze Becker, Holger Bülow, Veronika Bachfischer
Komposition: Ben Roessler
Besetzung: Kathi Bonjour
Ton und Technik: Alexander Brennecke und Gunda Herke
Dramaturgie Text: Benedict Reinhold
Dramaturgie Hörspiel: Barbara Gerland
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2024
Länge: 82’59

Gefördert durch die Film- und Medienstiftung NRW und die Akademie der Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Programms NEUSTART KULTUR.

Weitere Infos auf https://www.hoerspielundfeature.de/keine-namen-niemand-100.html

Drei Themenführungen: „Jüdisches Leben im Siegerland – Rundgang gegen das Vergessen“

Ehemaliger Laden mit Partiewaren des Ehepaars Laser und Lisa Reches (heute Secondhandladen) am Marburger Tor 4. Quelle: Unbekannt

„Nie wieder ist jetzt!“ Mit Blick auf aktuelle gesellschaftlichspolitische Entwicklungen und Geschehnisse sowie im Gedenken an die vielen Opfer des Nationalsozialismus auch in Siegen, bietet das Siegener Stadtmarketing im März wieder drei Führungen zum Thema „Jüdisches Leben im Siegerland“ an.

Der Rundgang erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Aktiven Museum Südwestfalen und unter der fachkundigen Leitung von Traute Fries.

Termine

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12. TAG DER ARCHIVE 2024: „Wir stoßen an unsere Grenzen“

Quelle: BArch, B 198 Bild-2020-1020-004 / Jürgen Nobel

„Archive sind die Basis jeder pluralistischen Erinnerungskultur. Nur offene Archive verhindern von vorne herein geschlossene, ideologische und verfälschende Geschichtserzählungen und damit den Missbrauch von Geschichte für machtpolitische Zwecke. Ihre demokratiestabilisierende Funktion können die Archive nur entfalten, wenn sichergestellt ist, dass das Archivgut dauerhaft sicher gelagert ist, die Archive über ein ausreichendes qualifiziertes Personal verfügen und moderne Wege beschritten werden können, um das reiche archivische Wissen für die Bevölkerung nutzbar zu machen. Vor diesem Hintergrund bereitet mir die angespannte finanzielle Lage vieler Archive und auch des Bundesarchivs große Sorgen. Wir stoßen an unsere Grenzen.“
Professor Dr. Michael Hollmann, Präsident des Bundesarchivs, Quelle: Bundesarchiv, Pressemitteilung v. 1.3.2024

12. TAG DER ARCHIVE 2024: „Essen und Trinken“

Grundsteinlegung einer neuen Werkssiedlung der Charlottenhütte Siegen-Niederschelden am 7. August 1952, Quelle: Stiftung zur Industriegeschichte Thyssen, F-CHH 24_1_1

Heute undmorgen findet bundesweit der 12. TAG DER ARCHIVE statt. Viele Archiveinrichtungen wenden sich am ersten März-Wochenende mit einem breiten Veranstaltungsangebot an die Öffentlichkeit. Die meisten teilnehmenden Archive bieten Führungen und Ausstellungen zum Motto Essen und Trinken an.
Das Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein beteiligt sich in diesem Jahr mit der Präsentationn eines weiteren Bildes aus dem Digitalisierungsprojekt zur Charlottenhütte in Siegen-Niederschelden.
Beim E-Voting stimmten die Mitglieder des VdA für das diesjährige Motto. „In den Magazinen schlummern nicht nur viele interessante Geschichten zu diesem Thema, die erzählt werden wollen, sie bergen auch so manche überraschende Funde über die Bedeutung von Nahrungsmitteln, ihre Verarbeitung und ihren Genuss,“ so der Vorsitzende des VdA Ralf Jacob.
Bundesweit greifen Archive das Motto auf und präsentieren einzigartige Objekte und Dokumente aus ihren Beständen. Darüber hinaus soll der Öffentlichkeit die Vielfalt des Archivwesens verdeutlicht werden: Große Staatsarchive beteiligen sich ebenso wie die örtlichen Kommunalarchive, Kirchenarchive finden sich im Veranstaltungskalender neben Universitäts-, Parlaments- und Wirtschaftsarchiven. Dazu kommen Adels- und Medienarchive sowie Archive von politischen Parteien und Verbänden bzw. Stiftungen und Archive wissenschaftlicher Institutionen. In einigen Orten kooperieren auch verschiedene Einrichtungen und bieten gemeinsame Veranstaltungen zu einem Schwerpunkt an.
Eine Übersicht über die teilnehmenden Archive findet sich auf der Homepage zur Veranstaltung
unter www.tagderarchive.de. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können diese nach Datum
oder Bundesland sortieren und so gezielt nach Veranstaltungen in ihrer Nähe suchen.
Quelle: VdA, Pressemitteilung v. 14.2.2024

Zum Digitalisierungsprojekt s. a. den siwiarchiv-Adventskalnder 2023

Ausstellung: Frauen formen die Stadt Siegen

08.03.2024 bis zum 05.04.2024, KrönchenCenter Siegen, Markt 25, 57072 Siegen

Vom 8. März bis zum 5. April 2024 ist im KrönchenCenter, Markt 25, im Bereich der Stadtbibliothek die Ausstellung „Frauen formen die Stadt Siegen“ zu sehen. Konzipiert wurde sie von der Literaturwissenschaftlerin und Konzeptkünstlerin Dr. Marlies Obier im Auftrag der Gleichstellungsstelle und der Kulturabteilung der Stadt Siegen anlässlich des 800-jährigen Jubiläums der Stadt. Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, 8. März, um 19.00 Uhr durch Bürgermeister Steffen Mues.

Auf sieben großformatigen Bannern zeigt die Autorin arbeitende Frauen, die in Siegen Ende des 19. und Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts ihren Teil zur Entwicklung des Gemeinwesens geleistet haben. Dabei liegt der Fokus der Ausstellung nicht auf einzelnen Personen mit öffentlichkeitswirksamen Tätigkeiten in Kultur und Politik, sondern auf der kaum dokumentierten Arbeit zahlreicher Frauen und Kinder in Industrie und Landwirtschaft. Zurückgegriffen hat Obier auf historisches Fotomaterial des Siegener Stadtarchivs sowie des Archivs des Kreises Siegen-Wittgenstein. Kommentare zu den Fotos widmen sich zum Beispiel der Frage der Arbeitsbedingungen für Frauen.

Eröffnet wird die Ausstellung am Internationalen Tag der Frau und ist ein Beitrag zu diesem Aktionstag sowie Teil des Programms des Stadtjubiläums Siegen800. Aus diesen besonderen Anlässen unterstützt der Zonta Club Siegen das Projekt, der sich als Serviceclub der Förderung der Interessen von Frauen und Mädchen verschrieben hat.

Zu der Ausstellung bietet Marlies Obier zudem Führungen an: am 15. März und 22. März jeweils 15.30 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.
Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, 8. März 2023, durch Bürgermeister Steffen Mues.

Veranstalter: Universitätsstadt Siegen Abteilung Kultur und Gleichstellungsstelle

Siegener „funfact“: Der Mäckes

Literatur:
Lothar Irle: Der Siegerländer Mäckes, Siegen 1970.
Ulrich F. Opfermann: Der „Mäckes“ – Zu Geschichte und Bedeutungswandel eines Schmähworts, in: Nassauische Annalen, Bd. 109, 1998, S. 363-386
Joseph Trapp: Der Siegerländer Mäckes – ein Volkstyp aus den siebziger Jahren, in: Siegerland (1913)
Zitat hieraus: “ …. Bis Ende der 1880er Jahre als noch nicht so viele Eisenbahnen liefen, zu einer Zeit, da die Fuhrleute noch in hohem Ansehen standen, konnte man den Mäckes sehen, wie er stolz neben seinem Eselswägelchen einherschritt, wie er seinen „Kiezeknöppel“ (Knotenstock, als Stütze für die Kiepe dienend) schwingend und wichtigtuend, handelnd durch das Siegerland zog. In der guten Jahreszeit handelte er mit „Eärewar“= Irdenware). Im Winter flocht er Drahthenkel für die irdenen Wasser- und Kaffeekessel, oder er machte Körbe aus Weidenruten. ….“

VHS-Kurs: Lesen alter Handschriften – Einsteiger:innen – Teil 2

Wer hat nicht schon zu Hause alte Briefe, Omas Poesie-Album oder ältere Dokumente gefunden und stand vor dem Problem, diese nicht lesen zu können. Dasselbe Problem stellt sich häufig, wenn man mit Hilfe der Kirchenregister Familienforschung betreiben will. Allen denen will dieser Kurs Hilfen an die Hand geben. Anhand von lustigen, informativen und geschichtlich interessanten Texten aus dem 19. bis 16. Jahrhundert kann das Lesen der Sütterlin-Schrift und der deutschen Kurrentschrift gelernt und geübt werden.

Kurs-Nr: 09106 BAD BERLEBURG
10 Abende: Mittwoch, 06.03.–15.05.2024, 19.00-20.30 Uhr (Der Kurs findet auch in den Osterferien statt),
Alte Schule Diedenshausen, Johannes-Althusius-Str. 5
60,- EUR + 5,-€ Materialkosten
Kursleiter: Klaus Homrighausen

Quelle: Volkshochschule Siegen-Wittgenstein, Programmheft mit Anmeldekarte

2 aktuelle Aufsätze zur regionalen Religionsgeschichte erschienen:

  1. Veronika Albrecht-Birkner (2024): „Konkurrenz zwischen religiöser High und Low Culture im Siegerland seit dem 18. Jahrhundert“, in: Symposium kultur@culture 6. DOI: https://doi.org/10.2478/sck-2023-0016.

Anhand des Siegerlandes in Südwestfalen wird exemplarisch verfolgt, wie der reformatorische Impuls des Priestertums aller Gläubigen seit dem 18. Jahrhundert zu einem Wettkampf um religiöse Deutungshoheiten zwischen der religiösen high culture in Gestalt von Landeskirche und Obrigkeit auf der einen Seite und verschiedenen Formen religiöser low culture auf der anderen Seite führte. Letztere verbindet trotz faktischer Rivalität auch untereinander die Betonung einer unbedingten Verbindlichkeit der Bibel in ihrem Wortlaut in Abgrenzung zur (historisch-kritischen) Theologie und einer von Theologen geleiteten Kirche. Seit dem späten 20. Jahrhundert kommt ein Trend zu fundamentalistisch-konservativen Positionen in bewusster Unterscheidung von der Mainstream Culture hinzu, die auch bei den Landeskirchen vermutet wird. Dies führt zu einer Distanzierung von der Landeskirche auch bei solchen Laiengemeinschaften, die sich ursprünglich als Teil der Kirche verstanden.

  1. Stefanie Siedek-Strunk; Veronika Albrecht-Birkner: „…daß in einer dortigen Zeitschrift heftige Ausfälle gegen mich geschehen seyen“. Medienkampagnen gegen religiöse Deutungen von Naturkatastrophen durch Johann Heinrich Jung-Stilling im Kontext spätaufklärerischer Debatten um Apokalyptik und Schwärmertum, in: Zeitsprünge 27/2 (2023), 224-247. DOI: https://doi.org/10.3196/2751515×232712136
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