Sonderausstellung: „Schalom. Drei Fotografen sehen Deutschland“

Eröffnung am 4. September 15:00, Aktives Museum Südwestfalen, Siegen

Ein jüdischer Kantor beim Fußballspiel. © Rafael Herlich

Eine Ausstellung der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, mit Fotografien von Holger Biermann, Rafael Herlich und Benyamin Reich.

Die Ausstellung zeigt jüdisches Leben in Deutschland heute und will anregen zur Auseinandersetzung mit der Frage, wie selbstverständlich dieses heute, mehr als 70 Jahre nach dem Holocaust, ist.

Die Ausstellung ist bis zum 27. Oktober 2022 im Aktiven Museum zu sehen. Der Eintritt ist frei.

VHS-Kurs: Lesen alter Handschriften – Teil 9

Mi., 07.09.2022, 19:00 – 20:30 Uhr, 10 Abende, Bad Berleburg, Poststraße 40
Kursgebühr: 60,00 € + 5 EUR Materialkosten
Kursleitung Klaus Homrighausen

In Zusammenarbeit mit der ev. Lukas-Gemeinde im Elsoff- und Edertal.
Dieser Kurs ist der 9. im Herantasten und Üben zum Entziffern alter handschriftlicher Texte. Inzwischen bearbeiten wir Schriftstücke, die aus dem 17. und 16. Jahrhundert stammen. Das sind Protokolle aus Ehe- und Hexenprozessen, Kauf- und Verkaufsurkunden, Verträgen und vielem mehr. Sie berühren vor allem Vorgänge aus dem heimischen Raum. Daran soll weitergearbeitet werden. Wer Forschungen zur eigenen Familiengeschichte betreibt, kann hier zum Teil wertvolle und oft überraschende Informationen für die eigenen Zwecke finden.
Darüber hinaus kann man die Erfahrung machen, wie spannend Geschichte sein kann.
Quelle: VHS Siegen-Wittgenstein, Programm

„Festgeklebt an “Der Bethlehemitische Kindermord”. Widerstand gegen todbringenden Regierungskurs“

Geschichte als Waffe oder Mißbrauch von Kunstgeschichte?
Peter Paul Rubens (1577-1640) Kindermoord te Bethlehem - Alte Pinakothek 25-01-2017
Peter Paul Rubens, “Der Bethlehemitische Kindermord”, Alte Pinakothek, München, Public domain, via Wikimedia Commons

„Zum vierten Mal in dieser Woche kleben sich zwei Unterstützer:innen der Letzten Generation an ein weltberühmtes Gemälde, um friedlichen Widerstand gegen den zerstörerischen Kurs der Regierung zu leisten. Dieses Mal an „Der Bethlehemitische Kindermord” des flämischen Künstlers Paul Peter Rubens.

Das 400 Jahre alte Gemälde stellt wohl eine der grausamsten Szenen dar, die damals vorstellbar waren: Kleinkinder werden ihren Müttern entrissen und von den gnadenlosen Schergen des Königs Herodes blutig ermordet.
Die heraufziehende Klimakatastrophe trifft den Menschen elementar  – sei es, dass Schlammfluten ihn rasch ersticken oder Missernten ihn langsam und still verhungern lassen. Kipppunkte der Zivilisation können vorher schon zu Krieg und Chaos führen, vor dem nichts sicher ist, auch nicht dieses Gemälde. Weiterlesen

VHS-Kurs: Lesen alter Handschriften – Teil 6

Mo., 05.09.2022, 19:00 – 20:30 Uhr, 10 Abende, Bad Berleburg, Poststraße 40
Kursgebühr: 60,00 € + 5 EUR Materialkosten
Kursleitung Klaus Homrighausen

In drei Kursen haben wir Zugang zur Sütterlin-Handschrift und zur deutschen Kurrentschrift gefunden. Jetzt sollen die gewonnenen Kenntnisse durch Textbeispiele aus dem 19. bis 17. Jahrhundert angewendet, trainiert und vertieft werden. Dadurch können wertvolle Hilfen beim Entziffern alter Briefe, Urkunden, Eintragungen in den Kirchenregistern und anderem gegeben werden. Die angebotenen Textbeispiele geben auch Einblicke in unsere Wittgensteiner Geschichte und Lebensverhältnisse, für Sprachbegeisterte auch in alte Redewendungen und Bedeutungsumfang von Wörtern. Das alles kann eine entscheidende Bereicherung und Motivation zur Entdeckung der eigenen Familiengeschichte sein.
Quelle: VHS Siegen-Wittgenstein, Programm

Tagung „Alltägliches Erben“

Vom 29.09.2022 – 01.10.2022 findet die Jahrestagung des Arbeitskreis Theorie und Lehre der Denkmalpflege e. V. (AKTLD) in Kooperation mit dem Department Architektur der Universität Siegen / Lehrgebiet Architekturgeschichte an der Universität Siegen statt.

Das Alltägliche hat zu jeder Zeit den Großteil der Bauproduktion ausgemacht. Eben diese Bauten und Ensembles sind oftmals ortsbildprägend und als Zeugnisse der Alltagskultur beispielhaft für ihre Zeit. Bauwerke der jüngsten Vergangenheit sowie Vertreter weniger repräsentativer Baugattungen (wie Arbeiterhäuser, Großsiedlungen, technische Anlagen und Funktionsbauten) sind längst Teil unseres Verständnisses von Kulturerbe geworden. Doch hierarchisierende Kriterien wie Gestaltungsqualität und Innovationsgrad bilden im Zuge weiterer Auswahlprozesse nach wie vor Aspekte für eine Ausweisung als Kulturerbe – was nicht zuletzt auch das Kriterium des „outstandig universal value“ des Weltkulturerbeprogramms verdeutlicht. Abgesehen von dieser globalen Perspektive sind es jedoch insbesondere auf lokaler und regionaler Ebene gerade die alltäglichen zeittypischen Bauten, die auch durch ihr massenhaftes Auftreten Lebensräume prägen, und zwar meist ohne dabei technisch oder konstruktiv innovativ oder von besonderer künstlerischer Qualität zu sein – also keine „Highlights“ und damit oft auch keine Denkmale. Weiterlesen

Lesung: Kathrin Thiemann, „In der zweiten Reihe“.

Ein Roman über das Leben der Pfarrfrau an Walter Thiemanns Seite.
Siegen, Nikolaikirche am Mittwoch, den 31.8., um 16 Uhr.

„Als Kathrin Thiemann 2019 das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald besucht, findet sie dort einen Stein mit der Aufschrift „Block 34“. Mehr ist nicht geblieben von der Baracke, in der ihr Großvater interniert war. Als Pfarrer hatte er sich mit persönlichen Worten und Taten der nationalsozialistischen Diktatur widersetzt und war dafür mit Zuchthaus und Lagerhaft mit unbestimmter Dauer bestraft worden. Erst ein erfolgreiches Gnadengesuch, betrieben von seiner Ehefrau und engen Freunden, konnte ihn retten. Er kam heim zu seiner Familie, wo seine Frau kurz vor der Geburt des achten Kindes stand. Eine Heldengeschichte?

Für Kathrin Thiemann stellte sich eine andere Frage: „Wie ist es eigentlich meiner Oma ergangen?“ Der Roman erzählt eine Frauengeschichte in finsteren Zeiten – er ist das Porträt einer Frau, die heutigen Frauen vielleicht fern ist in ihrer Demut und Ergebenheit. Gleichzeitig folgt man ihrem inneren Ringen um diese Rolle, erlebt ihre Stärke im Existenzkampf und ist berührt von ihrem beharrlichen Ringen um kleine Freiräume: Mit dem Sammeln von Briefmarken, mit Lesen und Schreiben oder dem Betrachten von Kunstpostkarten taucht Helene in innere, freiere Räume. Eine Geschichte aus einem widerständigen Leben, das sich der herrschenden Nazi-Diktatur entzog und auf tiefen christlichen Glaubensfundamenten beruhte.“
Quelle: Kirchenkreis Siegen, Veranstaltungen
s. a. https://www.siwiarchiv.de/lesung-in-der-zweiten-reihe-mit-kathrin-thiemann/

Online: Peter Bürger (Hg.): „Erkundigungen und Materialien zu Josefa Berens-Totenohl

und zur westfälischen Literaturgeschichte. Beiträge zur Forschung und Straßennamendebatte 1992 – 2016″ (2022)

Link zur PDF

Auf den in der Publikationsreihe des Christine Koch Mundartarchivs erschienene Publikation wird hier verwiesen, da die im Mittelpunkt stehende, aus dem benachbarten Sauerland stammende und währende Zeit des Nationalsozialismus sehr erfolgreiche Dichterin auch im Kreisgebiet gewirkt hat, so .z. B. beim Westfalentag 1938 in Siegen.

Fritz Stein (1.1.1904 – 31.3.1942). Ein Mordopfer der nationalsozialistischen Homosexuellenverfolgung.

Pink triangleEin Bericht von Jürgen Wenke zur Stolperstein-Verlegung in Wismar

Der gebürtige (Kreuztal-)Kredenbacher und Absolvent der Siegener Wiesenbauschule (Frühjahr 1929 – Frühjahr 1932) lebte zuletzt in Wismar – bis zu seiner gerichtlichen Verurteilung nach §175 Strafgesetzbuch. Es folgte eine Haftstrafe. Nach der Haftverbüßung wurde Fritz Stein nicht in Freiheit entlassen, sondern in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wo er Anfang des Jahres 1942 ankam.

Aktualisierte Fassung des Berichts (7.10.2022): Wir erinnern an Fritz Stein, Stand 1.10.2022