Uni Siegen zu Besuch im Stadtarchiv Hilchenbach


Am vergangenen Mittwoch besuchte Dr. Thomas Bartolosch von der Universität Siegen mit 18 Studierenden seines Seminars „Außerschulische Lernorte“ das Stadtarchiv Hilchenbach. Die angehenden Sachkundelehrerinnen und -lehrer für Grundschulen lernen vor Ort einerseits das Archiv als geschichtsbewahrende und rechtssichernde Institution kennen, andererseits regt es sie zu Überlegungen an, wie Grundschüler Geschichte jenseits von Museen erleben können.

Dr. Bartolosch betonte in seinem Vortrag, dass die Erfahrbarkeit der Dimensionen von Raum und Zeit im Sachunterricht der dritten und vierten Klasse eine zentrale Rolle spielen. Der Dozent erklärte, wie man mit Schülern praktisch und projektbezogen im Stadtarchiv Hilchenbach arbeiten könne, „Indem man zum Beispiel das Stadtbild, Straßenzüge oder historische Gebäude auf Abbildungen des Archivs mit dem heutigen Zustand vergleicht. Die Schülerinnen und Schüler suchen den Standpunkt des Fotografen historischer Fotos und Ansichtskarten und machen dort dann selbst ein Foto mit ihrem Handy, woraus sich anschließend eine kleine schulinterne Ausstellung machen ließe.“ Dr. Bartolosch hob hervor, dass er schon seit zwanzig Jahren sehr gerne mit Studierenden das Stadtarchiv Hilchenbach besucht: „Die Stadt Hilchenbach bietet mit der Wilhelmsburg, mit dem Archiv, der Bücherei und dem Museum ein außergewöhnlich gutes kulturelles Angebot.“ Weiterlesen

Haste Töne? Regionale Klangarchivierung – eine Aufgabe für (Kommunal-)Archive?

Neben der intensiven Nutzung von Fotos und Filmen in Archiven tritt die Nutzung des Audio-Archivgutes (bspw. Sammlung zur lokalen Musikszene, Sitzungsmitschnitte der kommunalen Parlamente) in der Regel zurück. Die Welt der soundscapes und soundmaps hat die deutschen Archive noch nicht erfasst. Ebensfalls scheinen die Bedürfnisse der geschichtswissenschaftlichen Soundhistory noch nicht an die Archive herangetragen worden zu sein. Im April 2018 hielt bspw. der Siegener Historiker Heiner Stahl den Vortrag „Stadt hören. Wie lassen sich städtische Geräuschkulissen im 20. Jahrhundert historisch untersuchen?“ vor dem  Forschungskolloquium zur Geschichte nach 1800 des Historischen Instituts der Universität Bern.

Aber: ist die Archivierung von Klanglandschaften überhaupt eine Aufgabe für ‚(Kommunal-)Archive? Ist die Soundüberlieferung überhaupt archivwürdig? Wenn ja, wie könnte Nutzungsszenarien aussehen? Diese Fragen wurden auf dem Archivcamp in Berlin im Kolleg*innenkreis diskutiert. Weiterlesen

Wie geht es weiter mit der Archivierung in Netphen?

Zu Beginn dieses Jahres beschäftigte sich die Netpher Politik mit der Frage der Archivierung beschäftigt. Lange Zeit war es ruhig. In der Kultur ausschusssitzung des Rates der Stadt Netphen am 23.9.2019 wurde folgenes mitgeteilt:
“ …. Interkommunale Zusammenarbeit der Archive
Die Verwaltung berichtet, dass Wilnsdorf und Hilchenbach Interesse an einer interkommunalen Zusammenarbeit der Archive bekundet hätten. Ein erster gemeinsamer Gesprächstermin finde am 10.10.2019 statt……“
Quelle: Stadt Netphen, Ausschussniederschrift, S. 3

Archivar Hefte 1 und 2 (2019) online

Der „Archivar. Zeitschrift für Archivwesen“, die Zeitschrift des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archivare und des Landesarchivs NRW, ist mit folgenden Ausgaben bereits online:

Heft 1: Bürgerschaftliches Engagement in Archiven
Heft 2: Neue Tendenzen in der Archivpädagogik

Online: Nachlasserschließung in Archiven und Bibliotheken – ein Regelwerk

Die deutsche Nationalbibliothek (DNB) hat mit dem Regelwerk „Ressourcenerschließung mit Normdaten in Archiven und Bibliotheken“ (RNAB) die vollständige Überarbeitung und Neufassung der „Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen“ (RNA) vorgelegt.
Ziel war es, das bestehende Regelwerk RNA praxisnah und kompatibel mit neu eingeführten Standards weiterzuentwickeln. Notwendig wurde die Überarbeitung durch die Einführung des bibliothekarischen Regelwerks Resource Description and Access (RDA) im internationalen Raum und Neuentwicklungen bei den Grundlagenmodellen IFLA Library Reference Model (IFLA LRM) und Records in Contexts (RiC).
Die RNAB soll auch für nicht bibliothekarisch oder archivarisch ausgebildete Bearbeitende von Beständen eine leicht verständliche Anleitung sein. Sie erläutert den Umgang mit diesen Beständen und deren nachnutzbare und nachnutzende Verzeichnung unter Zuhilfenahme von Normdaten und kontrolliertem Vokabular.
Das neue Regelwerk RNAB wurde seit 2014 im Rahmen einer Sonderarbeitsgruppe des Standardisierungsausschusses unter der Leitung eines Redaktionsteams aus der Österreichischen und Schweizerischen Nationalbibliothek sowie der Staatsbibliothek zu Berlin ausgearbeitet. Dieser Arbeitsgruppe gehören Fachkolleginnen und Fachkollegen aus Bibliotheken, Archiven und Museen in Deutschland, Österreich und der Schweiz an.
Die RNAB steht Ihnen auf der Webseite der DNB sowie im RDA-Info-Wiki zur Verfügung. Die Publikation hat die stabile URN: urn:nbn:de:101-2019051405.

DNB via Marburger Archivliste.

 

Überführung des Hellmann-Archivs nach Stuttgart

Auf Vermittlung des Universitätsarchivs Siegen gelangte der Nachlass des Quantenchemikers Hans Hellmann bereits im April von Bonn an das Universitätsarchiv Stuttgart.
Die kurze Stuttgarter Bestandsbeschreibung sei hier zitiert: „Der Nachlass umfasst Unterlagen und Dokumente, die Prof. W. H. E. Schwarz, Universität Siegen, für seine Forschungen über Hans Hellmann gesammelt hat: Korrespondenz (Briefe aus Moskau an die Familie 1934 – 1938), Dokumente zur Verfolgung der Eheleute Hellmann durch NKWD und NS-Regime und zur Ermordung Hans Hellmanns, Tätigkeit am Karpov-Institut für Physikalische Chemie, Dokumente zu Tätigkeit und Studium aus Hannover, Berlin und Stuttgart, Zeitzeugenberichte und Zeitzeugeninterviews, Korrespondenz von W. H. E. Schwarz über Hans Hellmann sowie weitere Briefwechsel, wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Publikationen von Hans Hellmann, Unterlagen zu Hans Hellmanns Arbeitsgruppe und zu weiteren Mitarbeiter, Literatur über und Ehrungen von Hans Hellmann.“
Der ca. ein Regalmeter umfassende Bestand enthält Unterlagen aus den Jahren um 1900 – ca. 2010 und ist mit einer Findliste erschlossen.

„Lebendige Kreisarchive“ – Schwerpunkt in der Verbandszeitschrift des Landkreistages Nordrhein-Westfalen

Link zur PDF-Version der Ausgabe

Inhaltsübersicht des Schwerpunktes:

Isabel Pfeiffer-Poensgen: Auf dem Weg vom analogen zum digitalen Archiv, S. 211 – 212
Kathrin Pilger: Das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, S. 213 – 215
Wolfgang Spreen: Schüler ins Archiv – Das Kreisarchiv Kleve als außerschulischer Lernort, S. 215 – 217
Renate Volks-Kuhlmann: Neue Chancen und Wege im Kulturzentrum des Kreises Borken, S. 217 – 219
Ralf Othengrafen: Das neue Stadt- und Kreisarchiv Gütersloh, S. 220 – 223
Manfred Huppertz: Kreisarchiv digital – Das Kreisarchiv des Rheinisch-Bergischen Kreises auf dem Weg ins Internet-Zeitalter, S. 223 – 225
Dieter Pfau/Elisabeth Strautz: Regionalgeschichte im digitalen Zeitalter – Das „Zeitspuren“-Projekt im Kreis Siegen-Wittgenstein, S. 225 – 227 Weiterlesen

LWL: Finanzielle Förderung der Kommunalarchive im Kreisgebiet

LWL-Archivamt unterstützte die Arbeit der Kreis-, Stadt- und Gemeindearchive in Westfalen-Lippe im Jahr 2018 mit fast 120.000 Euro

„Mit einer Gesamtsumme von 118.350 Euro unterstützte das LWL-Archivamt für Westfalen im Jahr 2018 die kommunalen, kirchlichen und privaten Archive in Westfalen-Lippe. Darüber informierte am Mittwoch, den 13.02., der Kulturausschuss des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), der in der Pflege und Förderung des nichtstaatlichen Archivwesens auch eine seiner Aufgaben sieht. Eingesetzt wurden die Gelder hauptsächlich für neue Regalanlagen und Kartenschränke, aktuelle Fachsoftware zur inhaltlichen Beschreibung von und Recherche nach Archivgut und spezielle Buchscanner, die eine schonende Digitalisierung der empfindlichen alten Urkunden, Akten, Karten und Pläne ermöglichen. Darüber hinaus fördert der LWL neuerdings den Einstieg der Kommunalarchive in die elektronische Langzeitarchivierung, um die dort zunehmend digital entstehenden elektronischen Akten und Register dauerhaft zu erhalten. Weiterlesen

Heute vor 230 Jahren: Karl Groos geboren

Karl August Groos (* 16. Februar 1789 in Saßmannshausen; † 20. November 1861 in Koblenz) war ein evangelischer Geistlicher, Herausgeber von Liedsammlungen und Komponist. Er stammte aus dem Altkreis Wittgenstein und seit 1827 war er in Koblenz tätig. In den hiesigen Archiven fanden sich zunächst die Unterlagen zu dessen Geburt und Ehe..
Die evangelische Kirchengemeinde Feudingen stellte einen Auszug aus dem Taufregister zur Verfügung: TaufregisterK. A. Groos.
Die evangelische Kirchengemeinde Laasphe ergänzte dies um zwei Photographien des Heiratsregister aus dem Jahr 1821:
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Heute bloggt auch das Archiv der evangelischen Kirche in Rheinland über Karl Groos und widmet ihm 2 Beiträge: Link zum ersten Eintrag: 230-jähriges Geburtsjubiläum Karl August Groos, Link zum zweiten Eintrag: Karl August Groos (1789-1861) – ein Pfarrerleben in Zeiten des Umbruchs. Eine Blogkooperation!