Heute vor 73 Jahren: Justizrat Siegfried Frey (1871 – 1950) aus Siegen gestorben

Friedensaktivist, „Hausjurist“ des Flick-Konzerns und Namensgeber einer Strasse in Siegen
Im Abschlussbericht des Siegener Arbeitskreises Strassenumbenennugen ist Frey wohl in die Kategorie der Unbelasteten einsortiert worden. Dies ist bedauerlich: Denn eine intensivere Beschäftigung wäre nicht nur möglich, sondern auch interessant geworden. Nachfolgend wurden die leicht ermittelbaren biographischen Angaben zusammengestellt, ergänzt mit Literatur und Quellenangaben, die zu einer weiteren Beschäftigung mit Frey einladen. Die Auswertung der lokalen Presse liefert Erkenntnisse zur Tätigkeit Freys als Anwalt wie auch als Kommunalpolitiker, wie stichprobenartiges Suchen im NRW-Zeitungsportal ergab.

Geb. 1871[1]
Vater: Rektor Julius Frey (gest. 1913)[2]
Abitur in Dortmund[3]
Jurastudium in Straßburg und Bonn[4]
1898[5]/1899[6] Rechtsanwalt in Siegen mit Justizrat Bigge Weiterlesen

Friedhof statt Freibad

THW-Jugend Siegen auf Kreisehrengedenkstätte im Einsatz

Wochenende, 25 Grad und Sonne satt. Die THW-Jugend Siegen hat einen Teil des sonnigen Wochenendes nicht etwa im Freibad, sondern auf der Kreisehrengedenkstätte in Gosenbach verbracht und dort die Grabkreuze gereinigt. Kriegsgräberpflege hat in der THW-Jugend Siegen eine lange Tradition. Schon viele Male waren die Junghelferinnen und Junghelfer des THW Siegen im Einsatz und haben sogar in Polen und Belgien Friedhöfe gepflegt. 2018 wurde die Gruppe beim Bundeswettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ für dieses soziale Engagement ausgezeichnet.

Einmal jährlich findet auch ein Reinigungseinsatz in Siegen statt. Schon oft haben die Junghelferinnen und Junghelfer das Grünflächenamt der Stadt Siegen unterstützt und den Friedhof in der Hermelsbach gepflegt. In diesem Jahr ist die THW-Jugend erstmalig auf der Kreisehrengedenkstätte in Gosenbach im Einsatz. Ingolf Jost, Geschäftsführer des Kreisverbands Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, hat die 15 Jugendlichen plus Betreuer auf der Gedenkstätte willkommen geheißen und ihnen etwas zur Geschichte der Anlage erzählt. Weiterlesen

Umgestaltung des Denkmals am Goetheplatz zu einem Friedensdenkmal


Vorlage für die Sitzung des Ausschusses für Soziales, Bildung, Sport und
Kultur der Stadt Bad Berleburg am 14. Juni 2023:
„Aufgrund des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung vom 06.12.2021 hat die
Verwaltung die Weiterentwicklung des historischen Kriegerdenkmals auf dem Goetheplatz zum Friedensdenkmal in Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde Bad Berleburg vorangetrieben. Ursprünglich wollten die Young Ambassadors den Part der Interviewenden übernehmen, haben jedoch aufgrund der Corona-Pandemie mit Bedauern davon Abstand genommen. Daraufhin haben sich fünf junge Erwachsene des evangelischen Kirchenkreises als Arbeitsgruppe zusammengefunden und die Aufgabe übernommen, Interviewpartner*innen zu finden und die benötigten Interviews zu führen. Weiterlesen

Ausstellung „Days beyond time“ eröffnet

Erfahrungen von Holocaustüberlebenden in Kunst übersetzt

Als die israelische Künstlerin Maya Rave ihren Großvater erstmals vor laufender Kamera interviewt, ist es für sie eine besondere Erfahrung. Der Holocaustüberlebende erzählt die Geschichten, die er ihr schon häufiger erzählt hat, aber diesmal eröffnet er ganz neue Perspektiven – der jungen Künstlerin und, wie es ihr scheint, auch sich selbst. Offenbar war es dem 90-Jährigen wichtig, dass seine Erlebnisse festgehalten werden – er stirbt nur ein halbes Jahr nach den Dreharbeiten. Für Maya Rave ist klar: seine Geschichte soll, wie die von anderen Holocaustüberlebenden, weiterleben.

Dieses Erlebnis inspiriert Maya und Gal Rave zur Ausstellung „Days beyond time“. Drei Jahre lang führen sie Interviews mit Holocaustüberlebenden aus dem Ghetto Theresienstadt. Die Interviews werden zwölf Künstlerinnen und Künstlern zur Verfügung gestellt, die davon inspirierte Kunstwerke erschaffen: Lebensgeschichten werden in Kunst übersetzt – in Form von Malerei, Plastik oder Holzschnitt. „Days beyond time“ zeigt die Videointerviews und den Entstehungsprozess ebenso wie die fertigen Kunstwerke. Weiterlesen

Beschilderung der „Alfred-Fissmer-Anlage“ in Siegen

Vor gut zwei Jahren fand eine intensive Diskussion um die Benennung der Alfred-Fissmer-Anlage und über die Person des Siegener Oberbürmeisters statt. Sie bildete quasi den Auftakt für die Debatte über die Straßenumbennungen in Siegen. An deren Ende stand der nicht unumstrittene, politische Beschluss eine Informationstafel in der Anlage anzubringen. Auf der Homepage der Stadt Siegen kann nun unter der Rubrik „Orte der Stadtgeschichte“ sowohl die oben zu sehende Kurzfassung als auch eine annotierte Langfassung abgerufen werden.

Die Tafel findet man übrigens am Germania-Denkmal: Weiterlesen

Stadtrundgang „Heimat im Blick!“

So., 11.06.2023, 15:30 – 17:00 Uhr, 5,00 €, Burgstr. 57072 Siegen,Peer Ball/Dr. Jens Aspelmeier

Der Rundgang folgt zentralen Erinnerungsorten aus allen Epochen der lokalen Geschichte im Stadtbild Siegens. Ausgehend vom Oberen Schloß bis zum Siegener Bahnhof erkunden wir gemeinsam bekannte und weniger bekannte Denkmäler zur Stadtgeschichte. Orte, an denen man täglich vorbeiläuft, sollen im Lichte der regionalen Erinnerungskultur vorgestellt und diskutiert werden. Allen gemeinsam ist, dass sie als Teil dessen, was Heimatgeschichte auszeichnet, Anlass zum Nachdenken über die verschiedenen Sichtweisen auf die Geschichte der Stadt sein werden, ob es nun die Fissmer-Anlage mit der Germania ist, die ehemalige Synagoge am Obergraben oder das ehemalige Kaufhaus Tietz, das jetzige Krönchen-Center.
Der Spaziergang lädt auch ein, eigene Erinnerungen zu den Orten zu teilen.

Anmeldung erforderlich! (Teilnehmer*innenzahl begrenzt)
Telefon 0271 404-3000, E-Mail vhs@siegen.de oder persönlich.
Quelle: VHS Siegen, Programm

„Tage jenseits der Zeit“ kommt ins Aktive Museum Südwestfalen

Bewegende Holocaust-Ausstellung

„Days beyond time“ – „Tage jenseits der Zeit“ ist der Titel einer Ausstellung, die ab 9. Juni im Aktiven Museum Südwestfalen in Siegen zu sehen sein wird. Junge israelische Künstler haben Holocaust-Überlebende aus dem Ghetto Theresienstadt getroffen, ihre Berichte gehört und diese in Kunstwerke transformiert.

Die Ausstellung war zuletzt in Genf zu sehen, präsentiert von der EU, den Vereinten Nationen und dem Jüdischen Weltkongress. „Dass sie jetzt in Siegen zu sehen ist, verdanken wir unseren Freunden in Emek Hefer“, erläutert Landrat Andreas Müller. Die Ausstellung wurde von Maya und Gal Rave konzipiert und von Yossi Veissid kuratiert. Die Forschungs- und Bildungseinrichtung Beit Theresienstadt hat das Projekt umgesetzt. Beit Theresienstadt liegt in Emek Hefer. Und so kommt die Ausstellung nun im Rahmen des 50-jährigen Bestehens der Partnerschaft zwischen Siegen-Wittgenstein und Emek Hefer nach Siegen. Weiterlesen

800-jähriges Stadtjubiläum gewürdigt – Siegen erhält offizielle Briefmarke

Über dieses „Geburtstagsgeschenk“ werden sich im kommenden Jahr viele Menschen in Siegen und weit darüber hinaus besonders freuen: Erstmals in ihrer Geschichte findet sich die Stadt auf einer offiziellen Briefmarke mit dem Aufdruck „Deutschland“ wieder.

„Ich freue mich sehr, dass es zum 800-jährigen Jubiläum der Stadt Siegen im Jahr 2024 eine Sonderbriefmarke geben wird“, bringt es Bürgermeister Steffen Mues auf den Punkt. „Eine tolle Auszeichnung und ich danke dem Programmbeirat beim Bundesfinanzministerium sehr, dass er das Jubiläum der Stadt damit besonders herausgehoben würdigt.“ Weiterlesen

Eröffnung des Gerhard-Stötzel-Platzes

30.05.2023, 17:00 bis 19:00 Uhr, Netphen-Grissenbach

Geburtshaus Gerhard Stötzel in Netphen-Grissenbach, Ortskern rechts der Sieg, Ausschnitt Urkataster 1837

„Der Rat der Stadt Netphen hat im vergangenen Jahr nach der Anregung aus der letzten Grissenbacher Bürgerversammlung beschlossen, dass zu Ehren des aus Grissenbach stammenden früheren Bürgers Gerhard Stötzel

1. eine Gedenk- und Informationstafel vor dem Gelände des ehemaligen Hausgrundstücks der Familie Stötzel aufgestellt wird und

2. ein Platz in Grissenbach mit seinem Namen benannt wird.

Zur feierlichen Eröffnung des Gerhard-Stötzel-Platzes und der dazugehörigen Tafel am Dienstag, den 30. Mai 2023 um 17 Uhr sind Sie alle herzlich eingeladen.“
Quelle: Stadt Netphen, Veranstaltungskalender

Kultur auf dem Scheiterhaufen

Lesung mit Superintendent Stuberg am Evangelischen Gymnasium Siegen-Weidenau

„Ihr seid die Zukunft der Erinnerung in Deutschland“, adressiert Dr. Aspelmeier vom Aktiven Museum Südwestfalen an die jungen Zuhörenden, die sich im Selbstlernzentrum des Evangelischen Gymnasiums Siegen-Weidenau (Evau) versammelt hatten. Eine sehr passende Ortswahl, wie Aspelmeier hervorhob, handelt es sich doch um eine Bibliothek.

Der Film „Im Westen nichts Neues“, kürzlich mit vier Oskars ausgezeichnet, basiert auf dem gleichnamigen Roman von Erich Maria Remarque von 1929. Die Erzählung stand  im Projekt „Kultur auf dem Scheiterhaufen“ exemplarisch für Literatur, die im Nationalsozialismus verfemt und verbrannt wurde. Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein, Peter-Thomas Stuberg, las den gebannt lauschenden Schülerinnen und Schülern des Evaus daraus vor. Veranstaltet durch das Aktive Museum Südwestfalen in Kooperation mit dem Germanistischen Seminar der Universität Siegen, soll die Veranstaltungsreihe junge Menschen über die dramatischen Geschehnisse von vor 90 Jahren informieren und soll sie sensibilisieren, eine Herzensangelegenheit von Dr. Jens Aspelmeier und Dr. Jana Mikota, Germanistin an der Universität Siegen. Weiterlesen