Filmabend: „…vergänglich…“

Filmabend der Fächer Raumgestaltung (Architektur) und Komposition (Musik)
23. Oktober 2025 – 19.00 Uhr, Musiksaal AR-B-2311 der Universität Siegen, Eintritt frei
Leitung: Prof. Ulrich Exner (Architektur) und Prof. Martin Herchenröder (Musik)

Foto: Ulrich Exner

„Vergänglichkeit wahrzunehmen, Vergänglichkeit und Vergängliches sichtbar und hörbar zu machen, war von jeher eines der wichtigen Ziele von Projekten, die die Disziplinen Architektur und Musik an der Universität Siegen seit 2014 gemeinsam durchgeführt haben: Immer haben sie dabei einen besonderen, nicht selten ‚schwierigen‘ Ort identifiziert, ihn mit den analytischen Werkzeugen ihrer Fächer untersucht und ihn anschließend durch eine öffentliche Performance oder durch ein Filmprojekt künstlerisch neu interpretiert. Weiterlesen

Ausstellung: MUT. Rubensgrafik III

24. Oktober 2025 – 4. Januar 2026, Siegerlandmuseum

Das dritte Kapitel der Reihe Mensch | Rubens widmet sich dem Thema Mut in der Druckgrafik von und nach Peter Paul Rubens. Im Zentrum stehen Darstellungen von Frauen, die Mut beweisen – sei es als Kriegerinnen, Mütter, Rächerinnen oder Herrscherinnen. Weiblichkeit wird dabei aus Rubens‘ männlichem Blickwinkel beleuchtet: Welche Frauen werden dargestellt? Inwiefern äußern sich Idealvorstellungen weiblicher Tugend in Rubens Werk? Und wo zeigt sich sogar die Furcht vor weiblicher Macht?
Die Ausstellung zeigt die vielschichtige Darstellung von weiblichem Mut und beleuchtet die Rolle der Druckgrafik für die Verbreitung und Interpretation von Heldinnengeschichten.
Mit der Ausstellungsreihe Mensch │ Rubens lädt das Siegerlandmuseum Besuchende dazu ein, das druckgrafische Werk von Peter Paul Rubens besser kennenzulernen. In wechselnden Kapiteln werden die Bestände vorgestellt und in aktuelle Kontexte gesetzt. Im Zentrum steht dabei der Mensch – in seiner Beziehung zur Umwelt, zur himmlischen Sphäre, und, nicht zuletzt, zu anderen Menschen. MUT. Rubensgrafik III bildet das zweite Kapitel.

Die Ausstellungseröffnung findet am 24. Oktober um 17 Uhr im Siegerlandmuseum statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Quelle: Siegerlandmuseum, Ausstellungen
[Nachtrag, 20.10.25: Ausgewählte Grafiken der Ausstellung können in der digitalen Sammlung des Museums angesehen werden.]

Wilhelm Scheiner: Blick von Marburger Str. auf Klubb und Nikolaikirche

„Das Aquarell zeigt im Querformat den Blick von der Marburger Straße in Siegen auf den gepflasterten Marktplatz um 1850. Die Betrachterin oder der Betrachter blicken entlang der Straßenflucht in einen bewölkten Himmel. Es sind nur sehr wenige Menschen zu sehen, die dort flanieren – Wilhelm Scheiner der Maler widmet sich ganz der Stadtszene. Im linken Teil des Bildes ist eine bunte, eng und verschachtelt stehende Häusergruppe mit historischen Giebeln zu sehen, der sogenannte „Klubb“. Dahinter ragt der Turm der Nikolaikirche hervor. Der „Klubb“ bestand aus 25 kleinen, mehrstöckigen Häusern und wurde in der Nacht vom 12. auf den 13. April 1869 durch einen Großbrand zerstört. Innerhalb einer Viertelstunde war der Brand, der in zwei Häusern ausgebrochen war, auf die übrigen Gebäude des Komplexes übergegriffen. Durch den Einsatz der 1865 gegründeten freiwilligen Feuerwehr Siegens, durch das Engagement zahlreicher Einsatzkräfte aus dem näheren Umland und durch die Zivilcourage vieler Menschen vor Ort konnte das Feuer eingedämmt und ein Übergreifen der Flammen auf die Nikolaikirche verhindert werden. Dennoch verloren 49 Familien mit rund 200 Personen über Nacht ihre Wohnungen und ihren Besitz.“

Informationen zu Wilhelm Scheiner (Literatur und Presseartikel in Auswahl): Weiterlesen

Dr. med. Otto Wirth – eine „Fußnote“ der regionalen NS-Medizingeschichte?

Otto Wirth wurde am 3. September 1873 als Sohn des praktischen Arztes Dr. med. Carl Wilhelm Wirth in Neunkirchen geboren. Er besuchte die Gymnasien in Attendorn und Dortmund, wo er auch im Frühjahr 1897 sein Abitur ablegte. Wirth studierte zwischen 1897 und 1903 an den Uni-versitäten Gießen, Erlangen und München Medizin. Im Sommersemester 1901 kehrte er nach Gießen zurück und promovierte dort 1903 zu einem augenheilkundlichen Thema. 1907 wurde Wirth als Nachfolger seines Vaters von der Amtsvertretung Burbach zum Schulrevisions- und Armenarzt gewählt. 1912 heiratete er in Neunkirchen die aus Neunkirchen-Salchendorf staamende Charlotte Elisabeth Henrichs. Im Jahr darauf wurde ein Sohn geboren. Otto Wirth wurde das Eiserne Kreuz I. und auch II. Klasse verliehen. Sein letzter militärischer Rang war Oberstabsarzt der Reserve. Zwischen 1925 und 1940 befand sich seine Praxis in der Bahnhofstr, 299 in Neunkirchen. Im März 1898 gab Landrat Schepp bekannt, dass Otto Wirth einen Jahres jagdschein erteilt wurde.

1930 zählte Dr. Otto Wirth zu den Gründungsmitgliedern der NSDAP-Ortsgruppe Neunkirchen. Ferner gehörte er den SA-Sturm 5/130 an und bekleidete dort das Amt des Scharführers. Am 19. März 1940 verstarb Otto Wirth nach kurzer Krankheit.

Vorläufiges Fazit: Weiterlesen

Ausstellungstipp: „Bernd & Hilla Becher – Geschichte einer Methode“

Eine Ausstellung der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur in Kooperation mit dem Bernd & Hilla Becher Studio, Düsseldorf
Laufzeit: bis zum 1. Februar 2026

Bernd Becher: Grube Eisernhardter Tiefbau, Eisern, D 1955/56, Bleistift auf Papier, 42,0 x 56,5 cm
© Estate Bernd & Hilla Becher, vertreten durch Max Becher; Courtesy Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur – Bernd und Hilla Becher Archiv, Köln

Das Künstlerpaar Bernd und Hilla Becher (1931–2007 / 1934–2015) hat mit seinem Werk Maßstäbe in der Geschichte der Photographie gesetzt. Seit 1959 arbeiteten sie über Jahrzehnte hinweg nahezu ununterbrochen an einem gemeinsamen Œuvre, das sie in Deutschland, den Beneluxstaaten, Großbritannien, Frankreich, Italien, den USA und Kanada entwickelten. Ihr künstlerischer Stil, geprägt von einer sachlich-dokumentarischen Bildsprache und verbunden mit methodischer Systematik, fand insbesondere in der Minimal Art und Konzeptkunst bedeutende Resonanz. Vor dem Hintergrund der Neuen Sachlichkeit und inspiriert von der dokumentarischen Photographie des 19. Jahrhunderts schufen sie eine Bildgrammatik, deren Einfluss bis heute in der zeitgenössischen Photographie spürbar ist. Weiterlesen

Siegen-Wittgensteiner Zeitspuren auf instagram: Adolph Diesterweg

 

 
 
 
 
 
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Ein Beitrag geteilt von Dieter Pfau (@info.zeitspuren.siwi)


„zp-2.2-making-of“ und „zp-2.2-work-in-progress“ begleiten die Arbeit an dem Buch „Zeitspuren in Siegerland und Wittgenstein im preußischen 19. Jahrhundert. Das Zeitalter der Industrialisierung 1848–1900“.

Der erste Band des Buchs „An der Schwelle der Industrialisierung 1815–1848“ ist im Frühjahr 2023 erschienen. Die Buchreihe „Zeitspuren in Siegerland und Wittgenstein“ gebe ich zusammen mit dem Kreis Siegen-Wittgenstein und dem Heimatbund Siegerland-Wittgenstein e.V. heraus.

Das Buch wird begleitet von der Internetpräsentation „www.zeitspuren-siwi-2.de“.

In kurzen Stories werden Themen sowie Geschichten und Geschichtchen aus dem Inhalt des im Entstehen begriffenen Buches präsentiert.

Die erste Story ist im Zusammenhang mit der Erstellung des Kapitels zur Entwicklung des Volksschulwesens in den Kreisen Siegen und Wittgenstein entstanden. Sie erinnert an den Siegener Pädagogen Adolph Diesterweg. Weiterlesen

Ein echter Rubens im Landesarchiv NRW


„Zwar haben wir keine Gemälde von Rubens in unserem Magazin, dafür aber vier eigenhändige Briefe des Barockmalers. In den Jahren 1619 bis 1621 korrespondierte Peter Paul Rubens mit dem Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm. Der Fürst stattete seine Hofkapelle in Neuburg mit einem neuen Altar aus. Die vier italienischsprachigen Schreiben drehen sich um die Gemälde „Anbetung der Hirten” und „Ausgießung des Heiligen Geistes”. Am Ende bedankte sich Rubens für die Bezahlung und empfahl sich für weitere Arbeiten. Zusätzlich findet sich eine Zeichnung der Orgel in Sankt Peter in der Akte. Weiterlesen

Wo Strawinsky auf Rubens trifft

Siegerlandmuseum, Bruchwerk Theater und Philharmonie Südwestfalen präsentieren  
Igor Strawinskys Musiktheater Die Geschichte vom Soldaten 
am Samstag, dem 4. Oktober um 20 Uhr im Spiegelzelt am Unteren Schloss.

Erleben Sie, wie Live-Musik, Tanz, Stimme und Digitalkunst zu einem faszinierenden Gesamtkunstwerk verschmelzen.

Eine Performerin übernimmt alle Rollen und führt das Publikum durch ein intensives Wechselspiel von Klang und Bewegung – unterstützt von Live-Musik und beeindruckender Videokunst des Siegerlandmuseums. Die Inszenierung des selten aufgeführten Werks verbindet klassische Musik mit zeitgenössischer Performance und schafft ein Erlebnis, das gleichermaßen überrascht, berührt und zum Nachdenken anregt.

Tickets unter kultursiegen.reservix.de

Quelle: Siegerlandmuseum, Einladung

Siegener Beiträge 29 (2025) erschienen

„Das neue Jahrbuch der Geschichtswerkstatt Siegen e.V. ist erschienen und bietet auf mehr als 200 Seiten ein breites Lesevergnügen zur Geschichte von Stadt und Land Siegen.
Menschliche Spuren in der Landschaft, selbst dort wo man/frau das nicht vermuten würde. Das jedenfalls verheißt das Titelbild unseres neuen Jahrbuchs. Damit legt die Geschichtswerkstatt Siegen ihr mittlerweile 29. Jahrbuch vor. Wiederum haben wir interessante Autoren mit ebenso interessanten Themen für die neue Ausgabe gewinnen können.
Den Reigen der Beiträge eröffnet wie letztlich schon einmal Leander W. Kühn. Er widmet sich bergbaulichen Spuren des Hochmittelalters in der Siegerländer Landschaft am Beispiel der Grube Abraham, der derzeit ältesten fassbaren Grube der Region. Er präsentiert seine aktuellen Forschungsergebnisse und ordnet sie in den regionalen und überregionalen Kontext ein.
Einen umweltgeschichtlichen Aspekt bringt Peter Kunzmann in das Jahrbuch ein. Mit dem Kartoffelkäfer widmet er sich einem kleinen Tierchen, dessen Verbreitung und schädlicher Wirkung auf die Kartoffeln unbestritten war und ist und zu massiver Gefahrenabwehr führte.
Die wenig bekannte Geschichte der Johanneshütte AG Siegen reichert Andreas Acktun mit seinem Beitrag um weitere interessante Aspekte des Unternehmens und seiner Entscheidungsträger an.
Christian Brachthäuser geht der Geschichte eines zentralen Siegener Ortes nach, dem Kaisergarten und seiner wechselvollen Vergangenheit vom Kaiserreich über Weimarer Republik, Nationalsozialismus und bis in die junge Bundesrepublik.
Mit dem Lebensweg von Lucie Stöcker erinnert Thomas Wolf an eines der in der Region vergessenen Opfer des Nationalsozialismus.
Im Rahmen seiner universitären Ausbildung hat Jan David Bäumer die Hüttentalstraße, eines der umstrittensten Bauprojekte in der jüngeren Geschichte der Stadt Siegen, zu seinem Forschungsgegenstand gemacht. Seine Ergebnisse zeigen vor dem Hintergrund eines geschärften gesellschaftlichen Bewusstseins, wie in der städtischen Öffentlichkeit die einstmals euphorische Zustimmung in schroffe Ablehnung der administrativen Planung umschlägt.
Abschließend wieder einmal ein Beitrag von Ulrich Opfermann, der 50 Jahre Buchhandlung Bücherkiste zum Anlass nimmt, die Geschichte der regionalen Linken mit der Geschichte dieser einzigartigen Buchhandlung und seiner eigenen Geschichte in Beziehung zu setzen.
Abgeschlossen wird das Jahrbuch durch Rezensionen.“
Quelle: Geschichtswerkstatt Siegen, Aktuelles v. 19.9.2025